Kann ein Öl-Heizungsofen Wasserblasen erzeugen?

Vor 17 Jahren habe ich in unserem Mehrfamilienhaus (3 Etagen) eine Ölheizung einbauen lassen. Öl-Heizkessel von Abic ohne Pufferspeicher (kein Platz dafür).

Von Anfang an habe ich Luft in den Heizkörpern. Vor allem im 3. Stock. Alle 2 Monate muß ich entlüften (seit 17 Jahren) obwohl kein Wasser in der Anlage fehlt. Einem Mieter in der 3. Etage habe ich vor vielen Jahren schon einen automatischen Entlüfter einbauen lassen, damit der wenigstens Ruhe hat. Ich wohne auf der anderen Seite des Hauses über 2 Etagen (2. u. 3.). Mein letzter Heizkörper in der 3. Etage hat immer wieder Luft. Beim Aufdrehen der Heizkörper hört man dann auch die Strömungsgeräusche. Im Herbst 2013 stieg die erstverbaute Pumpe aus u. wurde durch eine neue, automatische mit Druckerkennung, ersetzt. Seitdem hat sich das Problem verstärkt.
Wenn der Ofen heizt, so ca. ab 50°C Wassertemperatur höre ich Strömungsgeräusche nach dem Ofen im Vorlauf (auch schon mit der alten Pumpe) u. die Pumpe schwankt jedesmal in der in Watt-Anzeige.
Es klingt, als würde immer mal eine kleine Luftblase durch die Pumpe wandern. Ofen abgekühlt, alles normal. In den Steigrohren im Haus höre ich auch manchmal die Luftgeräusche.

Nun meine Frage:
Wenn an irgendeiner Stelle eine Überhitzung im Ofen (z.B. durch mangeldem Durchfluß in einer Ecke des Ofen’s) stattfindet u. sich eine Dampfblase bildet? Wenn auch nur in der Größe von 'nem Würfelzucker. Letzlich summiert sich das.
Kondensiert die Luft (Dampfblase) zurück in Wasser oder bleibt die Luft im System?
Weil unter 55°C Kesseltemp. alles normal ist u. ab 55°C die Geräusche nach dem Ofen beginnen.
Hier sind nun die Physiker unter uns gefragt…

Ich dank’ Euch schon mal für die Ideen…

Wenn an irgendeiner Stelle eine Überhitzung im Ofen (z.B. durch mangelnden Durchfluß in einer Ecke des Ofen’s) stattfindet u. sich eine Dampfblase bildet, dann bleibt die Dampfblase im System.

Guten Tag.

Ein paar Punkte die man beachten sollt:
Frisch eingefülltes (Leitungs-/) Wasser ( in den Heizungskreislauf) ist immer mit Luft vermischt.
Diese Luft löst sich im Heizungskreislauf, im Laufe der Monate, durch die Umwälzpumpe langsam aus dem Wasser und sammelt sich an der höchsten Stelle der Heizkörper. Daher wurden die Heizkörper bisher immer leicht, Richtung Heizkörperthermostat, geneigt montiert.
Die Luft aus Rippenheizkörper restlos raus zu bekommen ist fast unmöglich.
Unter Umständen hilft dabei ein Trick: Umwälzpumpe abschalten und die Luft auf der Seite wo der Heizkörperthermostat montiert ist, durch vorsichtiges Lösen der Verschraubung entweichen lassen.
Eine Heizung ohne Pufferspeicher zu betreiben kann wie geschildert Probleme machen, wenn kein Überstromventil montiert ist, oder aber das Ventil falsch eingestellt ist.
So viel mal für den Anfang.

MfG Wolfgang

Hallo!
Deine Beschreibung erweckt in mir den Eindruck eines zu geringen Anlagendrucks, erhöhe diesen. Die Luftblasen werden komprimiert und lassen sich besser abscheiden, der Siedepunkt in der Anlage wird angehoben, es entstehen die Siedegeräusche im Kessel erst bei einer höheren Temperatur. Was der Pumpe zu schaffen macht, ist die sogenannte Kaviation. Dabei entsteht an der Rückseite des Schaufelrades ein Unterdruck, in dem sich Dampfblasen bilden, wodurch es zu Materialabtragungen am Schaufelrad kommt, das hat die erstverbaute Pumpe bereits nach 17 Jahren geschrottet.
Kurz gesagt, Anlagendruck bei Betriebstemperatur rauf auf 2bar.
MfG
airblue21

Hallo Wolfgang,
danke erstmal für die Tip’s. Meine Plattenheizkörper sind „leicht“ schräg, also zur Entlüftung hin nach oben eingebaut. Ich bekomme ja auch die Luft raus. Eine Woche ist dann wieder Ruhe, also keine Luft mehr drin. Danach geht’s wieder los.
Meinst Du mit dem Überströmventil die Kurzschlußstrecke mit Ventil zwischen Vor- u. Rücklauf? Seit der neuen Pumpe mit Druckerkennung ist die Kurzschlußstrecke (das Druckventil) verschlossen, also auf Anschlag gedreht.

Hallo airblue,
danke für den Tip.
Hab’ den Druck auf 2 bar erhöht. Allerdings ist die Pumpe wegen ‚nem defekten Motor ausgestiegen.
Was mir noch so im Kopf rumgeht: … bissel Physik… Mein Haus hat 3 Stockwerke, der Ofen samt Pumpe steht im Keller, also 4 Stockwerke. Mein Installateur, leicht älterer Natur u. mit „altfränkischer Einstellung“ hat damals den Wasserdruck auf 1 bar eingestellt u. für richtig gehalten, um nicht zu sagen „verordnet“! Bei einer Zimmerhöhe von 3m komme ich schon mal auf 9m. 10m Wassersäule sind doch schon 1 bar? Plus Keller?
Demnach würde ich auf den Heizkörpern im 3. Stock nur noch 0,1 bar haben?
Richtig?
Könnte das Einfluß haben?
Ich hab‘ dieser Tage den Druck auf 2 bar erhöht. Mal abwarten… Hab’ halt’ nun Angst, die 17 Jahre alten Lötstellen werden undicht, zumal viel hinter Vorwänden verlegt ist…
Also danke nochmals

Wenn Luft in der Anlage ist, gluckerts in den Heizkörpern, richtig?
Wenn jetzt entlüftet wird, muss um den Druck von 2 bar in der Anlage zu halten, Wasser nachgefüllt werden. Dazu wird ein Schlauch von der Hauswasserleitung zu einem Anschluss im Heizkreislauf gelegt und dieser Schlauch wird / muss /sollte nach der Brauchwasserverordnung wieder entfernt werden. Ich würde für eine gewisse Zeit oder besser bis das Problem gelöst ist, diesen Schlauch nicht mehr demontieren den eines ist klar, bei jedem montieren / demontieren kommt über den Wasserschlauch wieder Luft in den Heizkreislauf. Somit hätten wir jetzt mal geklärt - wie - und - warum - Wasser nachgefüllt werden muss.
Der nächste Schritt sollte sein, die Anlage weiter zu entlüften und gleichzeitig oder dazwischen frisches / fehlendes Wasser - ohne Luft!!!- nachzufüllen.
Ich hoffe, dass in ein paar Tagen das Problem gelöst ist.
Auf die Frage mit dem Überströmventil / neue Pumpe gehe ich später ein. Vorab aber schon mal: Das könnte so funktionieren.

MfG Wolfgang

Vermutlich ist das Ausdehnungsgefäss defekt.

… Meine Plattenheizkörper sind
„leicht“ schräg, also zur Entlüftung hin nach oben eingebaut.
Ich bekomme ja auch die Luft raus. Eine Woche ist dann wieder
Ruhe, also keine Luft mehr drin. Danach geht’s wieder los.

Das hört sich für mich nach defekter Membrane des Ausdehnungsgefässes an.
Die Luft braucht eben eine Weile, bis die den Weg bis ganz nach oben gefunden hat und in entsprechender Menge dann „Symptome“ verursacht. Das kann eine ganze Weile so gehen. In so einem Gefäss sind bei 1 Bar Vordruck ca. 50 bis 100 Liter Luft.
Irgendwann ist dann aber auch die gesamte Luft entwichen und das Ausdehnungsgefäss ist gänzlich ohne Funktion. Das wird dann unschön.

Bitte lasse die Angelegenheit von einem Fachbetrieb überprüfen.