Kann eine Genossenschaft einen Kredit aufnehmen?

Wir möchten mit ein paar Freunden ein Haus kaufen, haben aber nicht genügend Eigenkapital.
Würde man in diesem Falle eine Genossenschaft gründen und könnte man mit dieser einen Kredit aufnehmen?
Eine weitere Frage: was ist, wenn nach ein paar Monaten jemand wieder aussteigt. Die Genossenschaft hat dann ja nicht das Geld, denjenigen auszubezahlen. Wie läuft das dann?

ist alles eine Frage der vertraglichen Gestaltung. Warum gründet ihr eine Genossenschaft (eG) und nicht eine GmbH, GbR, AG, … Ist das Unternehmensziel der Bau einer Genossenschaft? Schwierig.

ist alles eine Frage der vertraglichen Gestaltung. Warum
gründet ihr eine Genossenschaft (eG) und nicht eine GmbH, GbR,
AG, … Ist das Unternehmensziel der Bau einer Genossenschaft?
Schwierig.

Danke für Deine Antwort.
Wir haben halt keine Ahnung und dachten, eine Genossenschaft wäre das richtige. Unser Ziel ist einfach nur, zusammen Eigentum zu erwerben und das Darlehen zusammen zurückzubezahlen, weil einer von uns alleine das nicht stemmen kann (und wir auch alle bei dem Besitz mitreden wollen).
Deinen letzten Satz verstehe ich nicht.

Klare Sache für einen Notar

„Deinen letzten Satz verstehe ich nicht.“ - fragte mit meinem Satz, ob das Unternehmensziel der Genossenschaft der Bau eines Hauses sein kann, wenn es doch privat genutzt wird.

Sicherlich kann auch eine Genossenschaft einen Kredit aufnehmen, allerdings, ob die Bank dabei mitspielt ist ne andere Frage, außerdem ist der Aufwand dafür nicht unerheblich.
Einfacher wäre es, wenn all beteiligten Personen den Kredit gemeinsam aufnehmen - also weitere Kreditnehmer sind, welche im vollen Umfang haften etc.

Gruß
Martin
http://www.marcoxa-beamtenkredit.de

„Deinen letzten Satz verstehe ich nicht.“ - fragte mit meinem
Satz, ob das Unternehmensziel der Genossenschaft der Bau eines
Hauses sein kann, wenn es doch privat genutzt wird.

Das weiß ich halt nicht. Wir dachten halt ja… wäre eine Sanierung. Und die Leute der Genossenschaft decken sich ja nicht 100%ig mit den Mietern, nur teilweise.
Aber das ist doch bei Wohnungsgenossenschaften immer so, dass man sogar Mitglied sein muss, wenn man in einer Genossenschaftswohnung wohnen will.

Sicherlich kann auch eine Genossenschaft einen Kredit
aufnehmen, allerdings, ob die Bank dabei mitspielt ist ne
andere Frage, außerdem ist der Aufwand dafür nicht
unerheblich.
Einfacher wäre es, wenn all beteiligten Personen den Kredit
gemeinsam aufnehmen - also weitere Kreditnehmer sind, welche
im vollen Umfang haften etc.

Was meinst Du mit Aufwand?

Ich meine damit den Aufwand für das Beantragen der Genossenschaft etc.

eine so kleine firma als genossenschaft organisieren? warum keine gmbh? würd emich mit einem experten unterhalten welche organisationsform geboten ist. jede form hat vor- und nachteile. bin da kein experte, nur langer kunder eine genossenschaftsbank. :smile:

Hallo,
generell ist es schon möglich, mehreren Darlehensnehmern die Finanzierung für ein Objekt zur Verfügung zu stellen. Allerdings gibt es in der Praxis schon Schwierigkeiten.Letztendlich müssten die gesamten Käufer am besten per Notarvertrag vereinbaren, was passiert, wenn einer raus will. Für die Bank haftet jeder gesamtschuldnerisch, d.h. fällt einer aus, greift die Bank auf die Übrigen zurück, mit der ganzen Summe. Also nehmen 2 ein Darlehen über EUR 100.000,00 auf, so haftet für die Bank letztlich auch jeder mit EUR 100.000,00, nicht nur für 50.000,00. Vielleicht ist es Ihnen möglich, erst einmal ein Objekt zu mieten, gemeinsam, und zu sehen, ob es funktioniert. Dann kann sich jeder schon Geld sparen und dann kann evtl. schneller der Traumvom Eigenheim wagr werden.
Ich hoffe, ich konnte helfen, sonst bitte nochmal melden. LG Verena

Hallo Verena!

Vielen Dank! Hmm… wir dachten eigentlich, dass wir es so handhaben können, wie bei einer Aktiengesellschaft. Also ich gebe mal ein Beispiel:

Das Haus kostet 700.000 und dazu kommen noch 300.000 Sanierungskosten. Einer von uns hat 200.000 (20%), einer 100.000 (10%) und einer 50.000 (5%). Dann bekommen wir einen Kredit von 650.000. Dann renovieren wir gemeinsam mit dem Geld, das wir aufgenommen haben. Zwei Jahren später möchte der raus, der 100.000 gegeben hat. Da wir inzwischen auch schon Miete bekommen haben, haben wir schon einen Teil des Kredits zurückbezahlt und können ihm seine 10% des aktuellen Wertes des Hauses ausbezahlen. So hatten wir uns das gedacht. Wie bei einer AG halt. Und es soll auch jemand einsteigen können, der sagt: „Ich finde Euer Projekt toll und steige mit 100.000 ein.“ Dann könnten wir eine Sondertilgung vornehmen und dem ganzen Projekt würde es besser gehen.
Wir wollen übrigens einen Betrieb eröffnen, einen Biobauernhof.

Wir möchten nichts mieten, weil wir gerade aus einem Haus ausziehen mussten, an dem wir total viel geändert und Geld hinein gesteckt haben und nun ist der Vermieter insolvent gegangen und muss alles verkaufen. Das soll uns nicht noch einmal passieren.

Hallo, hört sich gut an, was Ihr vor habt. Habt Ihr schon einen Betreiber für den Bio-Bauernhof? Wenn der Hof vermietet wird,dann könnt Ihr also mit den Einnahmen das Darlehen zurückführen? Meines Erachtens solltet Ihr dafür eine BGB-Gesellschaft gründen. Am besten, Ihr geht zu einem Steuerberater. Der kann Euch über die geeignete Rechtsform aufklären und ggf durchrechnen, wie es sich steuerlich und finanziell für alle Beteiligten rechnet. Alles Gute! Ich drücke die Daumen für das schöne Projekt!

Wir werden selbst der Betreiber des Hofes sein. Wir sind ja eine Gruppe von 15 Leuten und der Hof ist riesengroß. Es sind im Moment 5 fertig sanierte Wohnungen für insgesamt 3500€ gut vermietet. Insgesamt gibt es 12 Gebäude.
Wir möchten Ziegen haben, eine Käserei und einen Hofladen. Und nebenbei gehen einige noch ihren „richtigen“ Jobs nach. Einige bekommen gerade auch Kinder und könnten die Hofarbeit super mit dem Kinder betreuen vereinbaren.
Mit der Miete wollen wir es so machen, dass wir alle Miete an die „Investoren“, die wir ja teilweise selbst sind, zahlen. Also 15 Leute zahlen Miete an die 3-5, die das Geld hineingesteckt haben.
Danke für die Tips! Wir kennen sogar einen Steuerberater. Ich wusste nicht, dass der auch so etwas weiß.

Hallo,

grundsätzlich kann eine Genossenschaft einen Kredit aufnehmen. Unter welchen Bedingungen dies der Fall ist, kann man natürlich nicht pauschal sagen. Das hängt von der jeweiligen Bank ab.

Ich wage aber zu bezweifeln, dass für Eurer Vorhaben die Rechtsform einer Genossenschaft die richtige ist (siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Genossenschaft).

Pauschal halte ich eine GbR oder eine Finanzierung unter Mithaft (ggf. beschränkt auf einen Höchstbetrag) aller für eine mögliche Lösung. Entspr. dem Risikoanteil wäre dann auch der Anteil am Hausbesitz entspr. zu regeln.
Wenn jemand aussteigen will, müsstet Ihr in zwar einerseits auszahlen, andererseits will derjenige ja sicher auch seinen Anteil an den Kreditverbindlichkeiten los werden. Im IDEALFALL würdet Ihr somit seinen Kreditanteil übernehmen, dafür aber auch seinen Besitzanteil, so dass überhaupt kein Geld fließen müsste. Das muss aber alles vertraglich sauber geregelt werden, sonst kommt Ihr in Teufels-Küche. Es gab schon Freundschaften, die an ganz anderen Dingen zerbrochen sind …

Wenn Ihr unbedingt eine bestimmte Rechtsform wollt:
So eine Entscheidung hängt ja immer auch davon ab, welche steuerlichen und sonst. Verpflichtungen (z.B. Bilanzierung, Buchführung, Register-Eintrag, Gründungskosten, …) damit verbunden sind.

Ich würde da auf jeden Fall einen Steuerberater konsultieren.
Und bzgl. der rechtl. Regelung der Besitzaufteilung werden Ihr wohl auch an einem Rechtsanwalt nicht vorbeikommen. Es gibt aber ja auch entspr. rechtlich qualifizierte Steuerberater, so dass Ihr vielleicht nur einen Ansprechpartner braucht.

Nochmal: Überlegt Euch genau was Ihr tut, regelt alles schriftlich und rechtlich einwandfrei für den Fall eines Falles und holt Euch unbedingt Beratung. Verlasst Euch bloss nicht auf Eure jetztige Freundschaft.

Viele Grüße!

Antwort:

Wie kommst Du nur auf eine Genossenschaft, wenn es sich um Privatdinge handelt?
Es gibt eingetragene Genossenschaften. eG’s haften
mit dem Genossenschaftskapital.
Du und weitere Personen wollt ein Haus kaufen/bauen und jeder will quasi einen Teil des Eigenkapitals beisteuern.
Finger weg, später, wenn das Verständnis unter den „Genossen“ nicht mehr so toll ist, habt ihr Streit vorprogrammiert.
Nur weil wir derzeit niedrige Hyp.Zinsen am Kapitalmarkt haben investive Maßnahmen in Liegenschaften anzugehen. Dass halte ich für gefährlich.
Erst mal ansparen, mind. 20 - 30% Eigenkapital, den Rest Fremdkapital.
Alles andere ist Humbug. Ich weiß wovon ich spreche.
Ich bin 35 Jahre Kreditmann/Sanierer/Abwickler/Zwangsversteigerer.
Habe 200 Zwangsversteigerungstermine hinter mir.
Ich denke, ich weiß wovon ich spreche. Hoffentlich weißt Du das auch.
Sorry, ich muß meine Worte so drastisch wählen, damit Du den Hammerschlag auf dem Blech hörst.
Solche Fehlinvestitionen können Dein ganzes Leben lebensunwert machen.
Weißt Du was Gehaltspfändung heißt? Eidesstattliche Versicherung oder Verbraucherinsolvenz?

Grüsse von Bracco