Kann eine positive Sache auch ein Trigger sein?

Hallo. Ich befinde mich zur Zeit in Therapie. Innerhalb eines Jahres habe ich nun den dritten Anlauf unternommen einen Hund anzuschaffen (den ich mir von Herzen wünsche), sobald es zum Abholtermin kommt, oder das Tier uns womöglich schon besucht hat. Bekomme ich Panikattaken, mein Puls ist auf 180, ich habe beklemmungen, die Besuchssituation hat mich so angestrengt, dass ich abends völlig erschöpft war (gliederschmerzen etc.).
Meine Therapeutin meinte der Hund triggert etwas in mir. Ich weiß, wenn ich jetzt absage, suche ich in einem halben Jahr wieder…
Hat jemand eine Idee?
Ach so, ich bin mit Hunden groß geworden… Kann es sein, dass unser Hund mich „beschützt“ hat, oder mir als Kind „gut“ getan hat und deshalb die Situation triggert?

Hallo,

ich könnte mir vorstellen, dass es die Übernahme von Verantwortung ist, die dir zu schaffen macht. Vielleicht überkommt dich einfach die Angst vor der eigenen Courage, den Schritt zu gehen und tatsächlich einen Hund zu dir zu holen?

Schöne Grüße,
Jule

Hallo!

Meines Wissens nach können auch positive Dinge Trigger sein.
Oder neutrale Dinge.

Das ist das gemeine an Triggern: Alles kann Triggern.

Trigger sind ja nichts anderes als Auslöser, weil sie einen an etwas erinnern, was man während einer traumatischen Situation wahrgenommen hat.

Was genau dich bei einem Hund triggert, wird hier im Forum wohl niemand ergründen können.

Die Fragen, die ich mir (verm. mit meinem Therapeuten zusammen) stellen würde, die ich aber nicht unbedingt im Forum ausbreiten müßte:
Sind Hunde allgemein ein Trigger? (Also, Hunde, die einem im täglichen Leben begnen, auf der Straße. Oder Hunde, mit denen du Kontakt hast.)
Wenn ja, warum?
Oder eher die Tatsache, selbst einen zu besitzen?
Wenn eher das, warum?
Übernahme von Verantwortung?
Die Vorstellung, Hundefutter im Haus aufzubewahren?
Etc.

Ich möchte keineswegs tendenziöse Fragen stellen, aber Trigger und das was sie auslösen sind meist kompliziert und immer zutiefst persönlich. Das kann man nur selbst herausfinden - andere können da nur raten.
(Zumal über das Forum.)

Liebe Grüße und viel Kraft!
Ph.

Hallo,

ich könnte mir vorstellen, dass es die Übernahme von
Verantwortung ist, die dir zu schaffen macht. Vielleicht
überkommt dich einfach die Angst vor der eigenen Courage, den
Schritt zu gehen und tatsächlich einen Hund zu dir zu holen?

Hallo!

Wenn sie mit Hunden aufgewachsen ist, wird sie damit, denke ich, keine Bauchschmerzen haben. Oder jedenfalls glaube ich nicht, dass es zu einer derartigen Panikattacke mit astronomischem Blutdruck kommt.

Meine Schwester hat panische Angst vor Tieren. Die konnte man mit dem bloßen Vorzeigen eines Meerschweinchens aus dem Zimmer vertreiben.
Ich denke, die würde eine solche Reaktion zeigen, wenn man sie mit der 14-tägigen Obhut über einen Rottweiler betraute.

Ist Nadine vielleicht mal von einem Hunde, dem sie vertraut, gebissen worden und sie hat es indessen völlig verdrängt?

Grüße,

To.i

Hallo Scrabz,

Dazu hab ich eine Frage.

Eine Bekannte von mir hat immer völlige Panik bekommen und ist fast hysterisch geworden, wenn sie (auch als Beifahrer) als letzter in einem Stau steht, weil sie mal einen solchen Unfall erlebt hat.

Solche Erfahrungen und Gefühle waren mir fremd, bis mir vor 5 Jahren selbst sowas passierte, und zwei Kinder im Auto hinter mir schwer verletzt wurden. daher hab ich dieses ungute Gefühl auch, wenn ich an einen Stau ranfahre. Bis ich sehe, dass hinter mir dann mehrere Autos stehen und die Fahrer somit den Stau erkannten.

Ist die Situation des als-letzter-im-Stau-stehend auch ein solcher Trigger?

Hier ist ja nichts irrationales. Es sind alles „bekannte Größen“. Der Straßenverkehr ist im Grundsatze ein potenzieller Anlass zu Schaden zu kommen und der verkehrsbedingte Halt in Verbindung von Unachtsamkeit der nachfolgenden Fahrzeugführer eine nicht unhäufige Unfallursache.

Ciao,

To.i

Huhu!

Wenn sie mit Hunden aufgewachsen ist, wird sie damit, denke
ich, keine Bauchschmerzen haben. Oder jedenfalls glaube ich
nicht, dass es zu einer derartigen Panikattacke mit
astronomischem Blutdruck kommt.

Volle Zustimmung.

Ist Nadine vielleicht mal von einem Hunde, dem sie vertraut,
gebissen worden und sie hat es indessen völlig verdrängt?

An dieser Stelle beginnt m.E. unangebrachtes und schädliches Kaffeesatzlesen im Forum. Meiner Erfahrung nach wirken solche Fragen sehr schnell tendenziös. Der Betroffene hört/liest sowas, und denkt dann, ah, in die Richtung muss ich suchen.
Manchmal sind solche Trigger sehr einfach aufzuschlüsseln, wie es im Falle eines verdrängten Hundebisses ist.
Wir wissen aber nichts über die Hintergrundgeschichte und ich denke auch nicht, das wer-weiss-was.de der Ort ist, sie zu diskutieren, vor allem nicht, wenn die Fragende unter ihrem Klarnamen angemeldet ist.

Es könnte auch einen anderes Trauma geben, wegen dem sie in Therapie ist, und der Status „Hundebesitzer“ oder „Hund in meiner Wohnung“ dieses Trauma triggert.

Die Ursprungsfrage ist beantwortet (positive Dinge können triggern), ich würde vom weiteren Gebrauch der Kristallkugel dringend abraten.

Viele Grüße!
Ph.

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Hi!

Ist Nadine vielleicht mal von einem Hunde, dem sie vertraut,
gebissen worden und sie hat es indessen völlig verdrängt?

An dieser Stelle beginnt m.E. unangebrachtes und schädliches
Kaffeesatzlesen im Forum. Meiner Erfahrung nach wirken solche
Fragen sehr schnell tendenziös. Der Betroffene hört/liest
sowas, und denkt dann, ah, in die Richtung muss ich suchen.

Also … das „?“ am Ende eines Satzes bedeutet, wenn ich etwas so schreibe, dass ich einen Sachverhalt erfrage, oder manchmal, als rhethorisches Stilmittel, um die Bestätigung einer Vermutung ersuche.

Ich bedachte nicht die suggestiven Wirkungen solcher Fragestellungen. Sorry.

Andererseits: Nadine ist in Behandlung und nicht in der Selbstdoktorei. Der Therapeut kann da doch ruhig mal schauen, wenn er es nicht schon längst getan hat.

So eine menschliche Psyche ist schließlich auch kein Teufelswerk. :wink:

Gruß

To.i

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Hallo!

Wenn sie mit Hunden aufgewachsen ist, wird sie damit, denke
ich, keine Bauchschmerzen haben.

Mit einem Hund aufgewachsen zu sein, heißt aber nicht zwangsläufig, für ihn Verantwortung gehabt zu haben. –

Ist Nadine vielleicht mal von einem Hunde, dem sie vertraut,
gebissen worden und sie hat es indessen völlig verdrängt?

Vielleicht waren ihre Eltern aber auch so perfektionistische Hundehalter, daß sie Angst hat, den ihr eingeimpften hohen Anspruch nicht erfüllen zu können? *Glaskugel um den Finger wirbel und lässig im Holster versenk* :smile:

Gruß,
Max

Huhu!

Ist die Situation des als-letzter-im-Stau-stehend auch ein
solcher Trigger?

Strengenommen ja. Ich kenne Trigger aber aus der Psychatrie (und Psychologie) als Begriff für etwas, das krankhaftes Verhalten auslöst - also z.B. Panikattacken, Fressanfälle, Besäufnisse, selbstverletztendes Verhalten …

Letzter im Stau sein wäre da ein sehr einfacher Trigger, der auch noch sehr rational ist.
Es können aber aus welchen Gründen auch immer ungefähr 50-jährige gepflegte Frauen Trigger sein. Oder rote Luftballons. Oder der Geruch von Muffins.

Ich hoffe, das erklärt es ein bisschen - entschuldige Verzögerung meiner Antwort, ich hatte heute Morgen Diplomprüfung.

Viele Grüße!
Ph.