Kann eine Steckdose PC-Netzteile killen?

Wir steuern unseren Beamer mit ausgemusterten PCs an (Videos kommen von Platte, übers LAN oder dem eingebauten DVD-Laufwerk). Innerhalb von wenigen Monaten haben wir nun drei defekte PCs gehabt, die Schäden deuten auf defekte Netzteile hin (lassen sich nicht mehr einschalten oder schalten sich nach wenigen Sekunden selbst ab). Drei PCs ist zuviel für Zufall, daher vermute ich nun den Übeltäter in der Steckdose: Überspannungen, böse Frequenzen oder ähnliches - kann so etwas sein? Und wie kann ich so etwas am besten nur mit einem Multimeter feststellen und womöglich auch beseitigen?

Details: An der Steckdose hing zunächst eine Mehrfachsteckerleiste, in den ein Aquarium (Pumpen und Beleuchtung), ein 5.1-Lautsprecher-System (Concept E, analog am PC angeschlossen), der Beamer und natürlich der PC eingesteckt waren. Nach dem zweiten defekten PC habe ich die 3-Euro-Steckerleiste durch eine 50-Euro-Leiste mit Überspannungsschutz ausgewechselt und das Aquarium anderswo eingesteckt. Das alles bewirkt aber anscheinend nichts: Der dritte PC zeigt seit gestern erhebliche Aussetzer (startet nicht mehr zuverlässig, teils erst nach Dutzenden Startversuchen).
Die Steckdose habe ich mit einem Multimeter (hochohmig) durchgemessen: Zwischen Phase und Neutral gibt es 231 Volt, zwischen Neutral und Erde 1 Volt. Andere Messgeräte besitze ich nicht. Kenntnisse sind zumindest grundlegend vorhanden (paar Semester E-Technik … bin aber Schwachströmer).

Ja !
hallo aposch

ja, den Fall hatte ich bereits mehrmals, leider bin ich anscheinend immer wieder der Einzige mit dieser Meinung aber es kommt trotzdem auf jeden Fall in Frage:

Es hat sich in meiner täglichen Praxis schon öfter erwiesen, daß bei dieser Fehlerbeschreibung die Ursache in der E-Installation zu suchen ist. Ein DRaht ist nicht richtig in der Klemme, im Sicherungskasten sind die Drähte gelockert, irgendwo schmort ein loser Kontakt leise vor sich hin. Nur manchmal kann man von aussen schon geschwärzte Stellen sehen, meistens aber erst wenn man die Abdeckungen entfernt und sich die Klemmen direkt anschaut

Ich hatte ein ganzes Gewerbegebäude mit der Fehlerbeschreibung PC’s und Leuchtstoffleuchten (mit EVG) gehen übernatürlich oft kaputt. Der Fehler war damals im Hauptverteiler im Keller an der Hauptsicherung (des ganzen Komplexes). Der Hauptdraht war nur noch ganz lose an der Klemme angelegen, der ganze Sicherungssockel und der Draht war 30cm weit verschmort. Man hätte es schon von aussen am Verteiler erkennen können, es hat sich nur niemand die Mühe gemacht, dort mal hinzusehen. Danach war der Spuk vorbei. Bis dahin hatten sie sich jahrelang immer nur aufs Austauschen und Ersetzen der Geräte beschränkt

Das kann in der Steckdose, in den vorgelagerten Klemmdosen, im Sicherungskasten und sogar im Zählerschrank (oder sogar noch davor) sein. Bei dir wird es irgendwo in der Nähe der Steckdose zu suchen sein

ZUmindest die Möglichkeit besteht. Es lohnt sich auf alle Fälle mal einen Eli nach losen Kontakten suchen zu lassen. UND falls es nicht doch reiner ZUfall sein sollte, mangelt es auch schlicht an alternativen Fehlermöglichkeiten.
Die häufig genannte Überspannung als Ursache hat sich leider noch niemals bewahrheitet

Begründung:
Die lose Verbindung ist einem ständigen Funkenschlag unterlegen. Für das Gerät ist das wie ständiges hochfrequentes ein und ausschalten, besonders Glühbirnen leiden darunter. SEhr sehr häufig sogar. Und zweitens elektronische Geräte (das Netzteil davon)

mag unangenehm sein, aber es ist die Wahrheit

Gruss Schorsch

Hallo gruß- und namenloser Neuling.

Wir steuern unseren Beamer mit ausgemusterten PCs an… Innerhalb von wenigen Monaten haben wir nun drei defekte PCs gehabt, die Schäden deuten auf defekte Netzteile hin (lassen sich nicht mehr einschalten oder schalten sich nach wenigen Sekunden selbst ab)… vermute ich nun den Übeltäter in der Steckdose…

Ich nicht.

Überspannungen…

Die würden das Netzteil so schädigen, dass anschließend nichts mehr geht.

:…böse (???) Frequenzen oder ähnliches…

Hast Du es schon mal mit einem Exorzisten versucht?

By the way: Wenn die Spannung aus dem Netz kommt, ist die Frequenz so exakt auf 50Hz festgelegt, dass man sie vor Erfindung der Quarzuhr als Zeittakt für elektrische Uhren eingesetzt hat.

… kann so etwas sein?

Im Prinzip ja, aber in Deinem Fall eher nicht. Möglich wäre eine schlechte Kontaktgabe in der Steckdose (oder ein Wackelkontakt in der Leitung), so dass es zu kurzen Spannungsunterbrechungen kommt, als Ursache. Aber das würdest Du deutlich im ebenfalls angeschlossenen Lautsprechersystem hören. Außerdem hast Du (unbewusst?) die wichtigste Regel bei der Fehlersuche beachtet, welche lautet: „Tausche das verdächtige Teil gegen ein anderes aus und schau, ob der Fehler verschwindet!“ In Deinem Fall hat der Austausch der verdächtigen Steckdosenleiste nichts gebracht, also war sie nicht die Fehlerursache.

… haben wir nun drei defekte PCs gehabt, die Schäden deuten auf defekte Netzteile hin (lassen sich nicht mehr einschalten oder schalten sich nach wenigen Sekunden selbst ab).
Der dritte PC zeigt seit gestern erhebliche Aussetzer (startet nicht mehr zuverlässig, teils erst nach Dutzenden Startversuchen.

Mit so etwas habe ich gelegentlich auch zu kämpfen gehabt. Das wird durch unsauberes Abschalten des PCs verursacht bzw. wenn der PC in kurzer Folge ein- und ausgeschaltet wird.

Viele PC-Netzteile (ob alle, weiß ich nicht) haben einen eingebauten Fehlerspeicher, welcher – wenn er gesetzt ist – das Starten des PCs über den Startknopf verhindert. Der Reset geht folgendermaßen:

  • Schalter der Netzsteckdosenleiste auf „Ein“ und Hauptschalter am PC-Netzteil auf „Ein“,
  • 10s warten.
  • Hauptschalter am PC-Netzteil auf „Aus“ und sofort den Startknopf am PC für 10s betätigen,
  • weitere 5s warten.
  • Hauptschalter am PC-Netzteil wieder auf „Ein“ und Startknopf am PC betätigen, der PC läuft wieder.

Versuch das Verfahren mal, wenn der PC sich beim nächsten Mal nicht starten lässt.

Gruß merimies

Danke, Schorsch! Kommt mir plausibel vor, allerdings in der Steckdose selbst ist nichts zu sehen. Morgen mal schauen, ob ich die (richtige) Verteilerdose zum Weitersuchen finde; wenn nicht oder wenn da auch nix sichtbar ist, brauche ich wohl wirklich einen Fachmann.

Aber nur so aus Neugierde: So ein elektrisches Verhalten sollte sich doch irgendwie auch messtechnisch belegen lassen. Hast jemand eine Idee dazu (manchmal gibt es ja „Hausmittelchen“) oder müsste ich mir dazu ein Oszilloskop anschaffen?

Hallo und Sorry an alle,
ich hatte mich so in dieses Problem reingekniet, dass ich mir die lokale Etikette gar nicht mehr angesehen und stattdessen gleich mit Scheuklappen losgetickert habe. Kommt nicht wieder vor :smile:

Das ist übrigens ein interessanter Hinweis mit dem Fehlerzähler; davon hatte ich vorher nie gehört. In leicht abgewandelter Form habe ich bisher des öfteren versucht, eventuelle Restladungen von etwa Elkos zu entladen: Netzstecker abziehen, Einschalter ein paar Sekunden gedrückt halten, dann erst wieder einstecken. Auch das hat manchmal etwas gebracht; allerdings verschärften sich die Störungen bei den ersten beiden PC-Kanidaten bis hin zum Totalausfall, und der dritte ist anscheinend gerade auf dem Weg dahin.

Aber ich baue die Kisten morgen noch mal auf und probiere deinen Tipp buchstabengetreu aus. Vielleicht kommt einer der 2-GHz-Methusalems dann doch noch in einen dritten Frühling :smile:

Dank und Gruß,
aposch

messen? ja nein vielleicht
wie gesagt ich habe diese Fehlerbeschreibung öfter mal und suche mich mich von der Steckdose ab (meistens sind es Leuchten die immer nur kurz halten) über die vorangehenden Klemmverbindungen bis zum Verteiler durch bzw auch bis zum Hausanschluss wenn die Fehlerbeschreibung darauf schliessen lässt. Bei Leuchten ist es zB oft schon in der Leuchte selber ein Draht, den man ganz ohne Kraft aus der Klemme rausziehen kann - der fast schon allein aus der Klemme hüpft. Oder eine ausgebrannte Fassung

Mal war es auch ein ZAHNARTZSTUHL, der immer wiede rkaputtging. Das glaubt ihr nicht! Im Verteiler war der NULLleiterdraht wegen Überbelegung der Klemme einfach unter die anderen Drähte geschoben!!! Nein nicht in Transsylvanien, sondern mitten in DE in der Grossstadt!
Dort fand ich aber auch sonst mehrere Zig Stellen, wo die Klemmschraube IM FI-SCHALTER noch niemals angezogen war!!!

Bei dieser Fehlerbeschreibung finde ich IMMER eine solche lose Verbindung

Mit dem VDE0100-Tester, den jeder Elektriker hat, könnte man den Fehler eigentlich auch finden, über den Leitungswiderstand (=Kurzschlussstrom). Kollegen erzählten mir, sie finden damit jeden Klemmfehler, nur habe ich das noch nicht geschafft.

Der Tester misst unter Spannung mit einem winzigen strom die Leitung durch, aber der lose Kontakt ist ja eine leitende Verbindung - wenn auch nur noch auf einer winzig kleinen Kontaktfläche, die dem sehr viel größeren Strom der Realität nicht standhalten kann. Der Tester sagt, die Leitung ist iO. obwohl der Draht nur lose an der Klemme anliegt. Deshalb hatte ich mit dem VDE-Tester auch noch nicht geschafft solche Kontaktfehler zu finden

Denn im Betrieb wird die Stelle natürlich heiss, der Kontakt ist nur punktuell und wird mit dem Abbrand an der Stelle immer schlechter

Mit dem Oszi? keine Ahnung. Noch nicht versucht

Aber mit dem Multimeter könnte ich mir eine theoretische Möglichkeit vorstellen. Unter Laststrom zB 10 Ampere müsste sich der hohe Kontaktwiderstand eigentlich feststellen lassen und im Vergleich zu anderen Steckdosen auffällig niedrige Spannungswerte anzeigen, oder?

theoretisch jedenfalls

Hallo Schorsch,

Die häufig genannte Überspannung als Ursache hat sich leider
noch niemals bewahrheitet

Naja, wenns, wie du weiter unten beschreibst, der Neutralleiter ist, können auch mal 400V anstatt 230V am Gerät anliegen …

Begründung:
Die lose Verbindung ist einem ständigen Funkenschlag
unterlegen. Für das Gerät ist das wie ständiges hochfrequentes
ein und ausschalten, besonders Glühbirnen leiden darunter.
SEhr sehr häufig sogar. Und zweitens elektronische Geräte (das
Netzteil davon)

Da man meistens auch Induktivitäten mit angeschalten hat, wie z.B. Trafos, treten da auch noch Spannungsspitzen auf.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

Wir steuern unseren Beamer mit ausgemusterten PCs an

Innerhalb von wenigen Monaten haben wir nun
drei defekte PCs gehabt, die Schäden deuten auf defekte
Netzteile hin (lassen sich nicht mehr einschalten oder
schalten sich nach wenigen Sekunden selbst ab).

Drei PCs ist
zuviel für Zufall,

Nein, sehe ich nicht so. Habe nun nach 14 Jahren wieder einen nagelneuen gekauft, zwischendrin 2006 wegen Leistungsmangel einen gebrauchten und in den 14 Jahren 4 Netzteile gebraucht.

Bei dem Neukauf im Fachgeschäft (nicht Schweinemarkt) bemängelte ich die schwache Konstruktion des Einschubes des DVD-Laufwerkes und auch die mangelnde Ersatzteilversorung für den letzten, den ich reparieren wollte (Motherboard mit IDE-Laufwerkanschlüssen, war nicht mehr verfügbar):

Das Gelumpe wird immer billiger konstruiert.

Zu Deinen Netzteilen: Hast Du die regelmäßig gereinigt ? Hitzestau durch Staub hilft beim Netzteiltod ungemein, da die Kondensatoren beschleunigt austrocknen durch die Überwärme.

MfG

Hallo Georg

Mit dem VDE0100-Tester, den jeder Elektriker hat, könnte man
den Fehler eigentlich auch finden, über den Leitungswiderstand
(=Kurzschlussstrom).

Kollegen erzählten mir, sie finden damit
jeden Klemmfehler, nur habe ich das noch nicht geschafft.

Naja man kann damit höchstens den Fehler feststellen. Zum Finden ist noch Glück und Sucherei, eventuell mit Leitungssucher, nötig.

Der Tester sagt, die Leitung ist iO.
obwohl der Draht nur lose an der Klemme anliegt. Deshalb hatte
ich mit dem VDE-Tester auch noch nicht geschafft solche
Kontaktfehler zu finden

Welche Messung nimmst du dafür? Doch nicht die Niederohmmessung? Mir ist mal bei einer Netzinnenwiderstandsmessung in einer Wohnung - also kurze Strecken - ein enorm hoher Wert von etwa 3 Ohm aufgefallen. Verteiler aufgemacht und abgebrannten Draht am Sicherungselement entdeckt. Also wenn man in einer Anlage an verschiedenen Stromkreisen und Phasen einen Stromkreis hat, der extrem aus der Reihe fällt, kann das schon mal auf eine lose Verbindung hinweisen.

Daß man damit immer alle losen Verbindungen feststellen kann, halte ich auch nicht für möglich.

Hans

Messung mit Staubsauger und Tischlampe
huhu nochmal. Mann war ich vernagelt, aber was Wunder um die Uhrzeit, wo ich das schrub

Frager: KLAR kannst du so einen Kontaktfehler SELBER feststellen! Nur nicht mit den üblichen Messgeräten wie angedacht. Sondern mit einem Staubsauger und einer Tischlampe :smile:

Du steckst einfach den Staubsauger (oder irgendein Gerät > 2000Watt) parallel zur Tischlampe mit einer 3-fach-Verlängerung in die betroffene Steckdose.

Wenn du den Staubsauger einschaltest, wird dort, wo ein hoher Innenwiderstand ist - also der Stromkreis mit dem Kontaktfehler - die Lampe dunkler

an anderen Stromkreisen, die i.O. sind, wird sie nicht (oder nur minimal) dunkler

mach das bitte mal und berichte uns, ob da ein Unterschied bei verschiedenen Stromkreisen erkennbar ist.

Messung mit Staubsauger und Lampe klingt gut oder? Lernt man so in keinem Messpraktikum

Schorsch

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Es ist denkbar, dass ein verschmorter Kontakt die Spannung schnell schwanken lässt und dadurch die Regelung des Netzteils überfordert. So eine Fehlerstelle müßte sich bemerkbar machen durch Erwärmung und duch akustische Signale (Prasseln, Zischen).

Hi, es ist häufig so dass gerade so simple Dinge, wie Steckdosenmontagen, von Lehrlingen im ersten Lehrjahr gemacht werden.
Dann wird vor der Behördenabnahme noch schnell vom Meister der Prüfbericht ausgestellt.
" weil an den Steckdosen die wir montiert haben kann eh nix sein…"
So nun hört man aber schon beim Einschaltens eines Verbrauchers das geprutzle, des „Hochfrequenzgenerators“.

Beim nachschauen, sieht man dann die krummen mit dem abisolierten Drähte die halt so 1-2 mm gesteckt wurden, dann kam die Kurve.

Erst mein dritter Elektriker hat keinen Fehler gemacht.

Übrigens wenn mans selbst nicht hört, Lw oder MW Radio eignet sich fürs aufspüren.

Ja und eine defekte Steckdose oder sonstige Installation kann sehr wohl empfindliche Elektronik zerstören, nicht umsonst haben einige Geräte Netzfilter eingebaut.
Ich bin sicher ein „Bruzzelsensor“ der im Schaltkasten bei auftretenden HF-Störungen Alarm meldet, würde manchen Feuerwehreinsatz verhindern und viele Reparaturkosten einsparen.
Zumindest besser als eine wiederkehrende Überprüfung der el. Anlage

OL