Hallo Experten,
ich habe Schwierigkeiten, meine Mutter zu verstehen. Ich wusste nicht, ob sie krank oder religiös fanatisch ist. Mein Artikel in der Rubrik Medizin hat gezeigt, dass es sich nicht um eine Krankheit handelt. Nun frage ich Euch, wisst Ihr, womit wir es hier zu tun haben?
Schaut Euch doch bitte dazu meinen Artikel an:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen
EmKa
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MOD: Fester Link auf Artikel gesetzt
ich habe Schwierigkeiten, meine Mutter zu verstehen. Ich
wusste nicht, ob sie krank oder religiös fanatisch ist. Mein
Artikel in der Rubrik Medizin hat gezeigt, dass es sich nicht
um eine Krankheit handelt. Nun frage ich Euch, wisst Ihr,
womit wir es hier zu tun haben?
Schaut Euch doch bitte dazu meinen Artikel an:
Hallo Emka
Hier mein versprochenes Urteil:
Also erstmal muß man davon ausgehen, daß es sich um eine mystische Erfahrung bei deiner Mutter handelt.
[MOD: Text gelöscht. Gefährliche Empfehlung zur Unterlassung psychologischer Hilfeleistung]
Ihre Unterschrift bestätigt nur die im Mystizismus übliche innige Vereinigung mit dem Objekt der Anbetung (hier wahrscheinlich Jesus). Das Fehlen weltlicher Interessen und die Abneigung zu Kontakten, weist ebenso darauf hin.
Eine Sekte würde ich ausschließen, da du nirgends Material bei ihr gefunden hast, daß einen diesbezüglichen Kontakt annehmen läßt. In 11 Jahren wärst du irgendwann einmal auf so etwas gestoßen.
Versuche deine Mutter zu verstehen, und überlasse alle Sorgen dem Herrn. Wenn es eine wirkliche mystische Begegnung mit Jesus ist, werden alle deine Versuche sie ‚aus dieser Kiste‘ rauszuholen nicht nur vergeblich sein,
[MOD: Text gelöscht. Siehe oben]
Aber wenn du diesen Menschen schon einmal begegnet bist, wirst du den Unterschied erkennen.
Allenfalls würde ich einen katholischen Geistlichen zu Rate ziehen, wie es dir auch im Psychologie-Brett jemand vorgeschlagen hat. Aber auch das hat seine Grenzen.
gruß
rolf
Hallo Rolf,
[MOD] Zitat gelöscht]
Ehrlich gesagt, läuft es mir kalt den Rücken runter bei deiner Antwort. Klar und wenn es etwas Tötliches ist, sagen wir Krebs, dann ist es auch Gottes Wille?
Warum gibt es Ärzte, wenn eh ALLES in Gottes Händen liegt?
Gruß EmKa, die etwas entsetzt ist
Warum gibt es Ärzte, wenn eh ALLES in Gottes Händen liegt?
Gruß EmKa, die etwas entsetzt ist
Das ist in erster Linie eine Glaubensfrage. Deine Mutter scheint ihn zu haben, aber du nicht. Was tun?
rolf
Hi Emka,
Mein Artikel in der Rubrik Medizin hat gezeigt, dass es sich nicht
um eine Krankheit handelt.
Daß es sich nicht um eine psychische Krankheit handelt, ist dir im Psychologiebrett nicht gesagt worden. Das wäre auch eine sogenannte „Ferndiagnose“, die nicht erlaubt ist, abgesehen davon, daß sie unmöglich wäre.
Nun frage ich Euch, wisst Ihr, womit wir es hier zu tun haben?
Das relativ wenige, was du über die Dame berichtet hast, läßt es nicht entscheidbar machen, in welche Richtung man zu denken hätte: Ob es sich a. um eine Begleiterscheinung einer beginnenden Psychose handelt, oder b. einen privaten religiösen Wahn, oder c. um die Indoktrination einer fanatischen christlichen Sekte.
Die Anzeichen für das dritte sind deutlich und charakteristisch.
Das zweite ist geradezu ausgeschlossen, wenn man es mit den Biographien wirklicher Mystiker bzw. Anachoreten (Eremiten) vergleicht: Ein radikales Abschneiden jeglicher zwischenmenschlicher Kontakte kennt man zwar aus diversen Strömungen der Gegenwart und besonders der Religionshistorie. Aber mitten im städtischen Leben unserer hiesigen Kultur und ohne jeglichen traditionellen Zusammenhang und - vor allem - mit Inkaufnehmen extremer gesundheitlicher Risiken, dürfte eher im Zusammenhang mit dem Ersteren zu finden sein.
Aber zu verifzieren, ob das Erstere vorliegt, kann ausschließlich Sache einer professionellen psychologischen bzw. psychiatrischen Untersuchung sein. Wenn die Dame sich dem verweigert, dann habt ihr ein Problem und könnt nur abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Bei gesundheitlicher Gefährdung ist sicher zu empfehlen, psychiatrische Dienste in Anspruch zu nehmen.
Wenn ihr Verhalten auf einem Entschluß beruhen würde, der aus einer höchst seltsamen religiösen Überzeugung käme, würde sie sich dem nicht verschließen, allein schon, um ihre Umgebung nicht Sorge und Panik zu versetzen.
Da sie dir vertraulichen Kontakt mit ihr zuläßt, ist das ja immerhin schon etwas.
Gruß
Metapher
[MOD] Zitat gelöscht]
Ehrlich gesagt, läuft es mir kalt den Rücken runter bei deiner Antwort.
Nicht nur dir. Ich habe das Zitat deshalb auch gelöscht.
Gruß
Metapher [MOD]
Liebe Manuela,
das ist mehr als verständlich, dass du dir Sorgen machst, wenn du bei deiner Mutter eine Persönlichkeitsveränderung feststellst. Unser Problem ist aber, dass wir zu wenig Informationen haben.
Ich fasse mal zusammen. Seit elf Jahren ist deine Mutter religiös geworden und lebt sehr zurückgezogen. Sie hatte vorher keine gute Zeit mit ihren Beziehungen. Sie arbeitet mit der Bibel. Sie äußerte den Wunsch, die Familie möge sie in Ruhe lassen, genoß aber deine Besuche. Kein Telefon und TV, keine äußeren Störungen.
Sie wollte keine Auskünfte über ihr Privatleben geben. Bei Fragen nach ihren Gedanken ringt sie um Antworten, ist also nicht darauf vorbereitet. Eine Verletzung (vermutlich höchstens eine angebrochene Rippe) ist nach vier Wochen von allein geheilt.
Eure Gespräche mündeten oft in Streitereien. Ihre Briefe (also doch Kontakte nach außen) unterschreibt sie mit Maria Christi.
Das ist an Fakten wirklich nicht viel und scheint mir so weit nicht gefährlich zu sein. Was könnte real darauf schließen lassen, dass sie manipuliert wird? Wenn sie kaum raus geht, wird sie auch nicht an ominösen Treffen teilnehmen. Wenn sie keine Besuche bekommt, dito. Sehr wichtig ist die finanzielle Lage. Sekten schauen immer auch auf die Kasse.
Fließt ihr Geld in dunkle Kanäle?
Persönlichkeitsstörungen sind sichtbar an vielen negativen Veränderungen: Ernährt sie sich normal? Hat sie die Figur dramatisch verändert? Sind Zeichen von Verwahrlosung in der Wohnung zu erkennen? Wie sieht es im Kühlschrank aus? Hat sich ihr Gesichtsausdruck auffallend verändert? Ihre Sprechweise?
Anzeichen von Alkohol? Raucht sie?
Was steht in ihrem Bücherschrank? Liegen Informationen herum (Schriften), die auf eine Gruppe deuten?
Wie steht sie inzwischen zur (katholischen) Kirche? Geht sie hin, hat sie Kontakt?
Wenn das nichts ergibt, muß man mit anderen Fragen herangehen.
Was löst die Streitereien zwischen euch aus?
Wie äußert sich die Mutter selbst zu diesen Fragen, oder bekommt sie regelmäßig das Gefühl, von dir unter Druck gesetzt zu werden? Fühlt sie sich vielleicht verletzt und kontrolliert?
Möglicherweise handelt es sich um eine Persönlichkeitsveränderung, aber um keine Störung. Vielleicht hat sie ja für sich einen Weg gefunden, der euch fremd ist. Aber nicht alles Fremde ist gefährlich.
Dieses zu unterscheiden kann so schwer nicht sein, wenn du die obigen Fragen erst einmal beantwortest. Bitte, melde dich wieder.
Liebe Grüße von Geris
Hallo Geris,
ich danke Dir vielmals für den Artikel. Ich denke, jetzt weiss ich, welche Informationen für Euch wichtig sind und werde doch mal näher ins Detail gehen. Da ich hier einen ereignisreichen und ungewöhnlichen Zeitraum von 11 Jahren zusammenfassen muss, kann es durchaus vorkommen, dass ich das ein oder andere vergesse - das kommt dann wahrscheinlich bruckstückweise.
Ich fasse mal zusammen. Seit elf Jahren ist deine Mutter
religiös geworden und lebt sehr zurückgezogen. Sie hatte
vorher keine gute Zeit mit ihren Beziehungen. Sie arbeitet mit
der Bibel. Sie äußerte den Wunsch, die Familie möge sie in
Ruhe lassen, genoß aber deine Besuche. Kein Telefon und TV,
keine äußeren Störungen.
so weit richtig
Sie wollte keine Auskünfte über ihr Privatleben geben. Bei
Fragen nach ihren Gedanken ringt sie um Antworten,
Nun sie ringt nicht nach Antworten, sie weicht aus. Sie sagt, das geht Dich nichts an, oder das erfährst Du, wenn die Zeit reif ist. (Die Zeit war bisher nicht reif)
Eine Verletzung (vermutlich
höchstens eine angebrochene Rippe) ist nach vier Wochen von
allein geheilt.
Die Rippe wahr ziemlich wahrscheinlich gebrochen. Ich durfte Ihr einen Druckverband anlegen, weil sie selbst nicht die nötige Kraft aufbrachte. Da hab ich die Schwellung gesehen. Sie sprach von stechenedem Schmerz beim Atmen. Der Arzt, den ich später konsultierte (Siehe Ausführungen im Psychologiebrett), meinte per Ferndiagnose, es wäre gebrochen.
Die Sache mit der Heilung hast Du allerdings nicht ganz richtig verstanden. Sie hat gesagt, sie habe nur noch wenig Schmerzen und hustet kaum noch. Es war nicht geheilt, sonder nur besser. Danach habe ich sie dann nicht nochmals darauf angesprochen.
In diesem Zusammenhang fällt mir ihre Argumentation wieder ein. Sie erzählte mir, sie wollte eine defekte Glühbirne wechseln und sei vom Stuhl gestürzt. Sie sagte, sie hätte einen Dämon in der Stromleitung, der sie verletzen wollte. Er habe schon versucht, den Fernseher kaputt zu machen. (Hier war eine Sicherung durchgebrannt). Damals hatte sie noch den Fernseher. Stimmt, daraufhin hat sie ihn abgeschafft.
Einige Zeit später hat der Dämon wohl wieder versucht, sie zum Stürzen zu bringen (dieses Mal war es die Tepichkante).
Eure Gespräche mündeten oft in Streitereien. Ihre Briefe (also
doch Kontakte nach außen) unterschreibt sie mit Maria Christi.
Diese Briefe gehen nur an mich und meine Familie. In einem Gespräch hat sie uns eines Tages ihren „wahren“ Namen anvertraut und unterschreibt unsere Briefe seitdem mit diesem Namen. Sie sagte in diesem Zusammenhang, 2000 Jahre nach Christi wäre sie seine Reinkarnation.
Das ist an Fakten wirklich nicht viel und scheint mir so weit
nicht gefährlich zu sein. Was könnte real darauf schließen
lassen, dass sie manipuliert wird? Wenn sie kaum raus geht,
wird sie auch nicht an ominösen Treffen teilnehmen. Wenn sie
keine Besuche bekommt, dito.
Ich selbst wohne nicht im selben Ort und besuche sie auch nicht mehr so häufig (weil ich Schwierigkeiten habe, damit umzugehen und es mich viel Nerven kostet, sie so zu nehmen, wie sie ist, solange wir dort sind). Wir sehen uns derzeit ca. alle 2 Monate. Ich weiss also nicht wirklich alles. Sie selbst sagt, sie hätte gleichdenkende Freunde, die ihr schreiben. Diese Freunde wollen ihr helfen, nach Jerusalem auszuwandern. Ich wollte Euch eigentlich nicht mit dieser Tatsache konfrontieren, denke aber, wenn ich kongret werde, kann ich auch das erzählen. Sie sagt, sie sitzt auf gepackten Koffern (seit ca. 2 Jahren) und will nach Jerusalem auswandern. Sie hätte dort Freunde, die sie herzlich aufnehmen würden. Mehr zu diesen Freunden, oder wie alles ablaufen soll, sagt sie uns nicht. Sie hat mir zumindest versprochen, mir einen Brief zu schreiben, wenn sie abgereist ist. Vorher will sie nichts sagen.
Geschenke lehnt sie komplett ab, zur Zeit eben auch mit der Begründung, dass sie es sowieso nicht mitnehmen kann.
Sehr wichtig ist die finanzielle
Lage. Sekten schauen immer auch auf die Kasse.
Fließt ihr Geld in dunkle Kanäle?
Heikles Thema. Sie klagt über Schulden. Läßt aber keinen Einblick in ihre Finazen zu. Ihr finanzielles Einkommen ist aus meiner Sicht ausreichend.
Persönlichkeitsstörungen sind sichtbar an vielen negativen
Veränderungen: Ernährt sie sich normal?
Nein, in ihrem Kühlschrank finde ich ein wenig Käse, Toastbrot, Äpfel - sonst nichts.
Wenn ich mit meiner Familie hinfahre, nehmen wir immer Kaffe, Saft, Kuchen oder ähnliches mit. Sie lehnt ab. Es wird immer weniger, was wir ihr mitbringen können. Früher hab ich sie mit selbstgemachter Marmelade erfreut oder anderem Obst. Jetzt nimmt sie es nicht mehr an.
Hat sie die Figur
dramatisch verändert?
Nein, sie war schon immer schlank.
Sind Zeichen von Verwahrlosung in der
Wohnung zu erkennen?
Nein, ordentlich und sauber (da könnte ich mir eine Scheibe abschneiden 
)
Hat sich
ihr Gesichtsausdruck auffallend verändert? Ihre Sprechweise?
Ja, sehr. Wenn es um religiöse Themen geht, wirkt sie verbissen und verkniffen. Ich bekomme of Angst vor ihr. Sie spricht langsam und kontrolliert im Ausdruck. Sie spricht oft vordernd. Ihre Handschrift sieht aus wie gemalt (hat sich stark verändert).
Anzeichen von Alkohol? Raucht sie?
Nein, im Gegenteil, sie lehnt es strikt ab, war aber vor der Verwandlung starke Raucherin und hat auch einiges getrunken. Sie hat mich letzens mal wieder darauf angesprochen, dass ich sie vorm Alkoholismus bewahrt habe, weil ich sie damals direkt darauf angeprochen habe. Dadurch fing sie wahrscheinlich an drüber nachzudenken.
Was steht in ihrem Bücherschrank?
Bücher über Selbstheilung, Geographisches und natürlich Bücher über Jesus. Die Bibel liegt immer auf einer Art Altar, den sie sich geschaffen hat.
Liegen Informationen herum
(Schriften), die auf eine Gruppe deuten?
Nein. Wenn ich unangekündigt komme, muss ich immer eine Weile warten, bis sie mich in die Wohnung lässt. Ich vermute, sie räumt irgendetwas weg. In eines der Zimmer (mein früheres Kinderzimmer) darf ich nicht rein.
Wie steht sie inzwischen zur (katholischen) Kirche? Geht sie
hin, hat sie Kontakt?
Sie ist nie in die Kirche gegangen. Es kann aber auch die Entfernung sein. Sie ist ja nicht mobil.
Was löst die Streitereien zwischen euch aus?
Oftmals ist es so, dass ich mich nicht ganz zurückhalten kann. zum Beispiel, damals der Beginn des Irakkrieges. Diskussion, dass man doch den Glauben Anderer akzeptieren und respektieren sollte. Ihre Antwort: „Ja, immer diese Glaubenskriege. Jeder denkt, sein Gott ist der bessere. Wenn alle Jesus Christus als ihren Gott anerkennen würden, gäbe es die Kriege nicht“. Naja klar, das ging in einem Streit zu ende. Ich betrachte die Dinge von der weltlichen Seite, versuche aber auch, mich in ihre Lage zu versetzen. Es kommen dann aber oft verbohrte und engstirnige Ansichten, von denen sie nicht abweichen kann, dass ich eben dann doch nicht an mir halten kann. Mein Mann kann mich da aber glücklicherweise oft zurückhalten. Teilweise widerspricht sie sich selbst bzw. realisiert gar nicht, was wir eigentlich sagen. Gibt uns recht und widerspricht dem im gleichen Satz. Merkt es aber nicht. Auch wenn wir sie dann direkt darauf ansprechen, registriet sie es nicht. Sie kann mit 2 kontroversen Wahrheiten leben.
Wie äußert sich die Mutter selbst zu diesen Fragen, oder
bekommt sie regelmäßig das Gefühl, von dir unter Druck gesetzt
zu werden? Fühlt sie sich vielleicht verletzt und
kontrolliert?
Das glaube ich nicht, weil ich ja nicht oft da bin. Sie spricht ja auch von selbst über diese Themen mit mir. Ich bin eher diejenige, die diese Themen meidet. Wenn ich sie direkt frage, was sie vorhat oder ähnliches, sagt sie, sie darf es mir nicht sagen (Gott verbietet es ihr), ich würde es erfahren, wenn sie Zeit reif ist.
Ich denke, ihre Welt ist völlig normal für sie. Und sie läßt sich auch nicht erschüttern. Ich habe allerdings den Eindruck, es gibt dann doch mal „lichte Momente“ in ihrer Wahrnehmung. Eines Tages sagte sie, sie hätte doch gern wieder eine Telefon. Wir haben ihr eins besorgt. Handy mit Prepayedkarte, wo eben keine Kosten auf sie zukommen. Eine Woche später waren wir dort und mussten das Handy wieder mitnehmen. Sie will kein Telefon.
Einige Zeit später kommen wir hin, hat sie sich doch tatsächlich wieder einen Fernseher und Videorekorder gekauft. Keine Ahnung, wo dieser plötzliche Wandel herkommt. Und auch nicht, wie sie es finanziert hat - sie sprach bis dahin immer von Schulden.
Möglicherweise handelt es sich um eine
Persönlichkeitsveränderung, aber um keine Störung. Vielleicht
hat sie ja für sich einen Weg gefunden, der euch fremd ist.
Aber nicht alles Fremde ist gefährlich.
Das versuche ich herauszufinden. Wenn es ungefährlich ist, gönne ich es ihr, wenn sie damit glücklich ist. Wenn sich aber nur jemand bereichern will, hab ich was dagegen. Und wenn ich ihre Gesundheit gefährdet sehe, unternehme ich was…
So das waren jetzt ziemlich ausführliche Zeilen. Vielleicht bekommt Ihr nun ein besseres Bild.
Es gibt bestimmt noch die eine oder andere Begebenheit, die zu erwähnen es wert wäre, aber wie gesagt, ich hab so viel Suspektes mit ihr erlebt in den letzten Jahren, dass ich es selbst kaum geordnet bekomme in meinem Kopf. Ich wollte Euch eigentlich eine detaillierte Zusammenfassung des zeitlichen Ablaufes usw. geben, merke aber, dass ich es gar nicht mehr kann. Wenn Euch noch etwas auffällt, fragt mich bitte.
Ich danke Euch auf alle Fälle, dass Ihr Euch so lieb mit meinem Problem beschäftigt. Ich hatte bisher wenig Gelegenheiten, über dieses für mich so wichtige Thema zu sprechen.
Eure EmKa
Hallo,
[MOD] Zitat gelöscht]
Ehrlich gesagt, läuft es mir kalt den Rücken runter bei deiner
Antwort. Klar und wenn es etwas Tötliches ist, sagen wir
Krebs, dann ist es auch Gottes Wille?
Warum gibt es Ärzte, wenn eh ALLES in Gottes Händen liegt?
Es gibt Ärzte, es gibt aber in Deutschland keine Behandlungspflicht, sprich man MUSS sich nicht behandeln lassen. Man DARF tatsächlich sterben… ist schon pervers nicht?
Grüße,
Anwar
PS: [MOD: Meta-Kommentar zur Moderation in diesem Brett gelöscht]
Hallo EmKa,
so, wieder da. Es ist ja einiges zusammengekommen.
Religiösen Fanatismus in unterschiedlichen Auswüchsen kenne ich leider von Menschen aller Kirchen und Gruppen. Sogar Dämonenglaube ist bei manchen nichts Besonderes:
Sie erzählte mir, sie wollte eine defekte Glühbirne wechseln und
sei vom Stuhl gestürzt. Sie sagte, sie hätte einen Dämon in
der Stromleitung, der sie verletzen wollte. Er habe schon
versucht, den Fernseher kaputt zu machen.
Und Offenbarungen dieser Art sind sehr verbreitet:
In einem Gespräch hat sie uns eines Tages ihren „wahren“
Namen anvertraut und unterschreibt unsere Briefe seitdem mit
diesem Namen. Sie sagte in diesem Zusammenhang, 2000 Jahre
nach Christi wäre sie seine Reinkarnation.
Das alles ist nicht verboten. Religiöse Ideen solcher Art sind (und waren) schon immer eine Zuflucht, mit dem Chaos des Lebens besser klar zu kommen. Denke nur an unser dunkles Glaubens-Erbe, das wir ja gerade an der Oberfläche überwunden (zu glauben!) haben. Ich stelle mir da die Frage, ob Pest oder Cholera besser ist, also Saufen, Drogen, Depressionen oder exaltierte religiöse Ideen. Das erstere ist ihr wenigstens erspart. Es geht da vielleicht um einen Hang zur Selbstaufgabe oder gar -zerstörung, der damit wenigstens mal aufgefangen ist.
Sie selbst sagt, sie hätte gleichdenkende Freunde, die
ihr schreiben. Diese Freunde wollen ihr helfen, nach
Jerusalem auszuwandern. Sie sagt, sie sitzt auf gepackten
Koffern (seit ca. 2 Jahren) und will nach Jerusalem
auswandern. Sie hätte dort Freunde, die sie herzlich
aufnehmen würden.
Diese Frage muß ich an das Forum weitergeben: Weiß jemand von einer Gruppe/Sekte, die sich in Jerusalem sammelt? (Denn deine Mutter, so vermute ich, ist nicht Jüdin?) Wo könnte EmKa sich da erkundigen?
Wenn es um religiöse Themen geht, wirkt sie verbissen
und verkniffen. Ich bekomme of Angst vor ihr. Sie spricht
langsam und kontrolliert im Ausdruck. Sie spricht oft fordernd.
Ihre Handschrift sieht aus wie gemalt (hat sich stark verändert).
Das macht dir natürlich Sorge, wenn die Mutter so fremd rüberkommt. Andererseits steht sie der Familie gegenüber unter Rechtfertigungs- und Verteidigungsdruck. Da hätte jeder verkniffene Züge in Streitgesprächen. Sie vertraut dir nicht. Du bist nicht einverstanden mit dem, wie sie sich verhält. Du willst sie anders haben.
Oftmals ist es so, dass ich mich nicht ganz zurückhalten kann.
Ich…versuche aber auch, mich in ihre Lage zu versetzen. Es
kommen dann aber oft verbohrte und engstirnige Ansichten, von
denen sie nicht abweichen kann, dass ich eben dann doch nicht
an mir halten kann.
Ich versuche nur, ihre Wahrnehmung noch stärker ins Licht zurücken. Solche Kommunikationsweisen kommen ja gleicherweise vor bei wirklich Gestörten, bei Süchtigen oder Lügnern usw. wie in vielen ‚normalen’ Familiensituationen.
Wenn es ungefährlich ist, gönne ich es ihr, wenn sie damit
glücklich ist. Wenn sich aber nur jemand bereichern will, hab
ich was dagegen. Und wenn ich ihre Gesundheit gefährdet
sehe, unternehme ich was…
Selbst, wenn sie nicht glücklich wäre (und das ist sie wohl nicht), kann man nicht immer was ändern. Du kannst sie ja nicht therapieren. Ob eine Selbstgefährdung gegeben ist, ist immer noch fraglich. Abgesehen davon, dass du versuchen kannst, die obige Frage nach einer Jerusalemer Sekte zu klären und vielleicht das Finanzielle zu beobachten, würde ich außerdem eine eigene Verhaltensänderung versuchen. Je mehr du dich bemühst, ihr ein grundsätzliches Ja und auch Vertrauen entgegen zu bringen, umso eher könnte sie sich dir öffnen. Also die Bereiche, die du vielleicht mit Mühe, aber doch tolerieren könntest (wer glaubt nicht alles an Dämonen!) nicht als Streitpunkt berühren, sondern ehrlich ok sein lassen. Aussortieren, was wirklicher Grund zu Sorge sein könnte und alles andere ihr überlassen, denn sie ist ja doch ein freier Mensch.
Wenn du das also getrennt, und auch deine Kommunikationsfähigkeit etwas diplomatischer ausgebaut hast, kannst du dich selbst vielleicht entlasten von dem Gefühl der Verantwortung. Jeder Mensch hat seinen eigenen Willen und die Selbstverantwortung, es sei denn, er ist wirklich hilflos. Wenn du den Eindruck hast, die Mutter sei hilflos, musst du ihr helfen. Wenn nicht, wenn sie ihren eigenen Willen formuliert, dürftest du sie auch lassen.
Ich hoffe, ein wenig zur Klarheit beitragen zu können.
Liebe Grüße von Geris
Hallo Geris,
ich danke Dir vielmals für Deine Antwort.
würde ich
außerdem eine eigene Verhaltensänderung versuchen. Je mehr du
dich bemühst, ihr ein grundsätzliches Ja und auch Vertrauen
entgegen zu bringen, umso eher könnte sie sich dir öffnen.
Vielleicht hast Du ja recht. Es ist ihr Leben, und sie muss eigentlich entscheiden, was gut für sie ist. Nur ist es schwer, außen zu stehen und einfach nur zuzusehen. Und wie soll ich etwas bejahen, von dem ich nichts weiss. Ich kann so tun, als verstünde ich sie und würde mich freuen, was sie aus ihrem Leben macht. Aber ich wäre unehrlich ihrgegenüber - wie soll ich das machen? Für mich ist Aufrichtigkeit mit eine der wichtigsten Eigenschaften.
Aber ich werde mich bemühen, vielleicht etwas lockerer zu lassen. Zumindest für mich, innerlich. Vielleicht erfahre ich tatsächlich mehr, wenn ich gelassen an die Geschichte herangehe.
Ich danke Dir vielmals für die Tipps.
Ich werde nochmals einen Artikel hier ins Forum posten, ob jemand etwas von einer entsprechenden Sekte gehört hat.
Liebe Grüße
EmKa
fragwürdig
Hi EmKa,
wenn du diese neueren Auskünfte vorher auch im Psychologiebrett gegeben hättest, hättest du sicher auch dort schon andere Antworten bekommen.
Nun sie ringt nicht nach Antworten, sie weicht aus. Sie sagt,
das geht Dich nichts an, oder das erfährst Du, wenn die Zeit
reif ist. (Die Zeit war bisher nicht reif)
Sie sagte, sie hätte
einen Dämon in der Stromleitung, der sie verletzen wollte. Er
habe schon versucht, den Fernseher kaputt zu machen. (Hier war
eine Sicherung durchgebrannt). Damals hatte sie noch den
Fernseher. Stimmt, daraufhin hat sie ihn abgeschafft.
Einige Zeit später hat der Dämon wohl wieder versucht, sie zum
Stürzen zu bringen (dieses Mal war es die Tepichkante).
Sie sagte in diesem Zusammenhang, 2000 Jahre nach
Christi wäre sie seine Reinkarnation.
Das … scheint mir so weit nicht gefährlich zu sein.
Diese Antwort von Geris solltest du bitte nicht als Maßstab für dein Handeln nehmen.
Ich wollte Euch eigentlich nicht mit dieser Tatsache
konfrontieren, denke aber, wenn ich kongret werde, kann ich
auch das erzählen. Sie sagt, sie sitzt auf gepackten Koffern
(seit ca. 2 Jahren) und will nach Jerusalem auswandern. Sie
hätte dort Freunde, die sie herzlich aufnehmen würden.
Natürlich ist nicht ausgeschlossen, daß irgendeine obskure Sekte, die sich mit Vorliebe auf derartig psychisch instabile (ggf. auch gefährdete) Personen stürzen, Zugriff auf sie hat. Aber wie gesagt, mit diesen näheren Details hätte man dir sicher im Psychobrett sehr nahegelegt, alles zu versuchen, sie zu einer psychiatrischen Untersuchung zu bringen.
Ja ich weiß, das scheint derzeit noch unmöglich.
Geschenke lehnt sie komplett ab, zur Zeit eben auch mit der
Begründung, dass sie es sowieso nicht mitnehmen kann.
Und welche Begründungen hatte sie sonst noch? Kamen das auch Vorsichtsmaßnahmen vor „dämonischen Einflüssen“ zur Sprache?
Wenn es um religiöse Themen geht, wirkt sie
verbissen und verkniffen. Ich bekomme of Angst vor ihr. Sie
spricht langsam und kontrolliert im Ausdruck. Sie spricht oft
vordernd. Ihre Handschrift sieht aus wie gemalt (hat sich
stark verändert).
Bücher …und natürlich Bücher über Jesus. Die Bibel liegt immer auf einer Art Altar, den sie sich geschaffen hat.
Und genau DIESE „Bücher über Jesus“ enthalten die Informationen, die du brauchst, um einen ggf. noch zusätzlich vorhandenen obsuren Sekteneinfluß zu identifizieren. Versuche, diese Bücher genauer anzusehen. Sekten hinterlassen darin immer ihre Spuren. Im Impressum z.B. und natürlich auch im Inhalt.
Aber selbst wenn eine Sekte zugegriffen hat, das ändert nicht daran, daß diese weiteren Informationen von dir eine psychiatrische Untersuchung dringend nahelegen.
Ich hatte bisher wenig Gelegenheiten, über dieses für mich so wichtige Thema zu sprechen.
Das ist verständlich. Aber es wird immer deutlicher, daß das Psychobrett doch das richtigere gewesen wäre.
Gruß
Metapher