Kann ich klagen?

Also,
ich verkaufe für eine Firma Kleidung.Ich bekomme von denen die Artikelbeschreibungen und Fotos die ich benutzen muss.Gut das hab ich getan, hat alles gut geklapt usw…
Nun bekam ich ein Schreiben mit einer Anzeige und fast 2000,-€ Strafe mit der Begründung das ich die Bilder ohne Erlaubnis benutzt habe.
Also ein anderer Verkäufer hat mich verklagt.Die Firma für die ich verkauf hat mir die Bilder von diesem Verkäufer geschickt. Ich wusste aber nichts davon das die Firma da kein Recht hatte diese Fotos zu benutzen.Habe dann auch nachgeschaut und bin draf gekommen das ich auch Bilder von einem anderen Verkäufer bekam, habe Ihn dann auch gleich angeschrieben und ihm das geschildert.
Er war total verständnisvoll und hat gesgat er wird sich an die Firma wenden.Ich habe Beweise dafür, das die Firma mir die Fotos geschickt hat und ich diese benutzen musste. Habe alle E-mails und so weiter… Ich seh bei mir keine Schuld, denn nicht ich selber habe diese Bilder geklaut! Hätte ich auch nie getan! Ich mein wenn der Cheff sagt man soll das und das machen und das dafür benutzen dann tut man das ja auch weil man nicht von so was ausgeht.In meinem Fall handelt es sich ja auch wirklich um ein paar Euros auf die ich angewiesen war, da wir gerade eine schere Zeit hatten. Ich bin 21 und natürlich kam diese Chance gut für mich. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir nicht mal genug zum essen im Kühlschrank…Im gegenteil!Jetzt meine Frage, kann ich diese Firma verklagen?? Muss ich die Strafe zahlen und wird es aufgrund meiner Beweise weiter an die geleitet???
Ich bitte um ernstgemeinte Antworten! Bin total ratlos und weiß nicht was ich jetzt tun soll. Das Geld hab ich nicht!

Gegenfrage ( rein informativ )
Hallo @She_loves_him,

Zur Frage kann ich Dir leider keine Antwort geben,
aber es wäre interessant zu wissen, ob es sich dabei um einen sogenannten _ " Heimarbeits - Job " _ handelte,
auf den sich beworben wurde ?

mfg

nutzlos

Ja eigentlich schon. Ich stell für die Ware ein und bekomm dafür pro Verkauf Provision! Die Leute überweisen das Geld auf mein Konto ich leite es wieter an die und schick die Ware ab die ich von denen bekomm.
Beworben habe ich mich nicht, ich habe das Angebot von denen erhalten!!!

Lg

Es werden seit Jahren über Annoncen in Print- und Internet-Medien (FAZ, Hamburger Abendblatt, Quoka, dhd24, kalaydo etc.) sogenannten „Verkaufsagenten“ für Onlineauktionsplattformen angeworben.

Dabei werden von den Tätern Namen und Daten bestehender seriöser Firmen mißbraucht bzw. sind an diese angelehnt oder komplett neue Firmenkonstrukte werden erfunden.

Um die Seriösität zu untermauern, verwenden die Täter oft eigene Maildomains oder bauen gar eigene Internetpräsenzen auf.

Auf die Bewerbung per eMail folgt dann die Antwort durch eine(n) Mitarbeiter(in) einer Phantasie-Firma. Der Bewerber bekommt eine Erklärung seiner Aufgaben (u. a. muß er detaillierte Käuferlisten führen und die Geldeingänge dokumentieren) sowie die Zusage, daß die Ware direkt ab Lager von der Firma versendet wird.

Für diese Kommunikation wird oft auf Chat-/Messengerprogramme zurückgegriffen. Weiterhin benutzen die Täter hin und wieder Büroservices, über die man völlig anonym einen Briefkasten und/oder eine Telefonnummer in Deutschland mieten kann.

Außerdem erhält der Verkaufsagent einen „Arbeitsvertrag“, den er unterschreiben und zurücksenden soll.

Der Verkaufsagent stellt also die Ware ein, kassiert das Geld der Käufer und leitet es auf ein oder mehrere Konten in Deutschland weiter.

Die Inhaber dieser Bankkonten sind sogenannte Finanzagenten. Sie wurden parallel zu den Verkäufern ebenfalls mit Job-Annoncen angeworben und haben keine Ahnung, daß sie an einer Straftat beteiligt sind, sondern glauben, für eine seriöse Firma in Südamerika tätig zu sein. Sie stellen ihr eigenes Konto gegen Provision für Einzahlungen zur Verfügung und leiten dann die eingehenden Gelder per Western Union nach Paraguay weiter.

Sofern den Tätern gerade keine Finanzagenten zur Verfügung stehen, werben sie hin und wieder auch die Verkaufsagenten gleich für eine frei erfundene „Firma“ in Paraguay an und lassen die Verkäufer das Geld dann ohne den Umweg über ein deutsches Bankkonto direkt nach Paraguay weiterleiten.

Spätestens nach 10 Tagen fangen die ersten Kunden an, sich beim Verkäufer zu beschweren, weil die Ware natürlich nie geliefert wird.

Und wenn dieser dann beim vermeintlichen Auftraggeber nachfragt, bricht der Kontakt sehr schnell ab oder er wird mit diversen Ausreden auf den St.-Nimmerleins-Tag vertröstet.

Anders als in dem „Arbeitsvertrag“ oft vorgegaukelt wird, ist der Verkaufsagent selbstverständlich in vollem Umfang haftbar für den entstandenen Schaden.

Er allein ist Vertragspartner der Käufer.

Er muss das verlorene Geld in voller Höhe ersetzen.

Er selbst hat nur den meist ebenso mittellosen Finanzagenten, an den er sich halten kann, denn alle Daten, die ihm von seinem vermeintlichen Arbeitgeber genannt wurden, sind frei erfunden.

Außerdem sieht er sich oft auch Betrugsanzeigen der Käufer ausgesetzt.

Dem Finanzagent ergeht es nicht viel besser. Er kann wegen Geldwäsche strafrechtlich belangt werden und zudem Ärger mit der BaFin bekommen.

http://www.bka.de/pressemitteilungen/hintergrund/hin…

Zivilrechtlich sieht er sich den Verkaufsagenten-Forderungen gegenüber.

Doch damit nicht genug. Läuft alles nicht im Sinne der Täter, bedrohen sie die Verkaufs- und Finanzagenten massiv und versuchen, sie einzuschüchtern.

Bereits im Oktober 2006 hat sich das Fernsehen mit diesen Tätern beschäftigt:

http://www.youtube.com/watch?v=XBWxQJHDCwI

Es gibt aber noch 2 andere „Geschäftszweige“ der Täter, die hier kurz zur Sprache kommen sollen.

  1. Der Betrug über Kleinanzeigenmärkte, bei dem im Namen der jeweiligen Finanzagenten Verkaufsanzeigen geschaltet werden. Die Käufer überweisen auf das Konto des Finanzagenten, der wiederum wie gehabt die Gelder per Minutenservice (Western Union) nach Paraguay weiterleitet.

  2. Der klassische ebay-Betrug mit Hilfe von Finanzagenten unter Verwendung von Daten früherer Verkaufsagenten, Finanzagenten oder anderer Jobbewerber.

Allein aus der Anwendung von 2) folgt, daß jeder Verkaufsagent, der für die Täter tätig war, Anzeige erstatten sollte, auch wenn kein Schaden entstanden ist, was in diesem Fall die wenigsten machen. Das mindeste aber ist, sich zumindest für ebay das ID-Zeichen zu holen und die hier beschriebene Prozedur zu durchlaufen

http://pages.ebay.de/help/account/contact-informatio…

Sonst kann es auch noch nach einigen Jahren, wenn längst Gras über die Geschichte gewachsen ist, noch zu unangenehmen Folgen kommen.

Auch bekommen ehemalige Verkaufsagenten einige Monate später per Mail Jobangebote, für eine Firma Geldgeschäfte in Europa abzuwickeln.

Sprich: Es wird versucht, die betrogenen Verkaufsagenten, die aus dem ersten Reinfall dringend Geld brauchen und keine Ahnung haben, daß der Betrüger, der sie als Verkaufsagent abgezockt hat, sich in Paraguay aufhält, nun als Finanzagenten anzuwerben und so zum zweiten Mal hereinzulegen.

Allgemein gilt für alle Jobangebote, wo etwas verkauft werden soll:

Ich kann nix verkaufen, was nicht neben mir steht!!!

Und für alle, wo Gelder weitergeleitet werden sollen:

Man macht sich wegen Geldwäsche strafbar.

Weitere Informationen wie verfahren werden kann, gibt es hier:

http://cgi3.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewUserPage&us…

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seh rinformativ, aber mit dem Problem des Fragenden hats glüclicherweise noch nichts zu tun.

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erstmal Ordnung schaffen:

war das eine Strafanzeige (die kommt von der Staatsanwaltschaft)

oder

eine Geldforderung wegen einer Urheberrechtsverletzung ?

In beiden Fällen sind die Chancen gut, wenn nachweisbar ist, dass die Fotos von dem Auftraggeber zur Verfügung gestellt wurden. Im zweiten Fall wäre allerdings ein Anwalt nicht schlecht.

wird sich weisen…

Mir hat es aber schon sehr geholfen,
Hallo,

mich nicht auf die etlichen verlockenden Annoncen " lukrativer Heimverdienst …" zu bewerben, bzw. auf solche Angebote per Post / Mail reagieren zu wollen. :wink:

seh rinformativ, aber mit dem Problem des Fragenden hats
glüclicherweise noch nichts zu tun.

Evtl. ist es aber schon ein Teil des Problems… Eventuell wäre da eine Rechtsberatung bei einem Fachanwalt empfehlenswert.

mfg

nutzlos