Kann ich Leitungswasser im Sommer als Kühlmittel verwenden?

Hi,

kann ich in einem üblichen Benzin-PKW-Motor Leitungswasser als Kühlmittel verwenden, wenn es nicht friert?
Dass man den Gefrierpunkt vom Kühlmittel absenken sollte, damit im Winter keine Frostschäden entstehen, ist klar. Diesen Effekt möchte ich hier aber nicht betrachten, sondern mich interessiert nur das Siedeverhalten.

Wird das Kühlmittel wärmer als 100 °C? Erhöhen Kühlmittelzusätze (neben der Gefrierpunktabsenkung) auch den Siedepunkt?
Ist ein Kühlmittelkreislauf normalerweise druckdicht? wenn ja: Könnte man dann Leitungswasser verwenden, weil der Siedepunkt unter Druck entsprechend anstiege?

kurzum: Kann ich im Sommer, auch bei Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn, Leitungswasser als Kühlmittel verwenden?

Grüße

Hallo,
A
mit dem Leitungswasser fuellst Du in Dein Kuehlsystem Kalzium, Eisen, und sonst noch mehr Unbekanntes, das als Ablagerung vielleicht nie mehr raus kommt.
B
Wie warm es bei Fahrt das Kuehlwasser wird, entscheidest Du. Haengt von der Menge ab und der Fahrweise. Mit Innenthermometer (haben viele Autos) kannst Du entsprechend langsam fahren oder bergauf mit voller Heizung nachhelfen.
C
Uebliche Kuehlsysteme lassen Ueberdruck ab, damit nichts platzt, bei 105 Grad vielleicht oder paar Grad drumherum. Fuer Dein Auto kann dies sicherlich irgendwo nachgelesen werden.
D
Warum der Zwergenaufstand, bissl destilliertes Wasser kann man billig nachkaufen. Gefrierschutz kostet ein wenig mehr, der Motorschaden ist dagegen ein „kleines Risiko, das man fuern paar Euro gern in Kauf nimmt“. Ende Satire
Gruss Helmut

Moin,

würde ich nur im Notfall machen.

Grundsätzlich gilt dass jede „Verschmutzung“ bei Flüssigkeiten zu:

Gefrierpunktserniedrigung

Siedepunkterhöhung

führt.

Ich glaube es gibt Ausnahmen, habe aber keine Beispiele.

Wie schon geschrieben, in den Zusätzen sind Additive, die der Korrosion vorbeugen, das Fliessverhalten verbessern.

Gönn Dir den „Luxus“!

Gruß Volker

Höchstgeschwindigkeit bedeutet auch, dass der Kühler maximal luftdurchflutet wird. Dabei wird das Kühlwasser gar nicht so extrem heiß.

Du nimmst in Kauf: Korrosion im Motor, nicht entfernbare Ablagerungen im Motor.
Selbst in Regionen mit heißesten Temperaturen weren Autos immer mit Kühlmittelzusatz ausgeliefert - fachsprachlich benutzt man eher nicht mehr das Wort „Kühlerfrostschutz“, eben weil dieser Zusatz weitaus mehr wichtige Funktionen hat.

Wenn akut Kühlmittel fehlt und kein passender Zusatz greifbar ist: Entmineralisiertes („destilliertes“) Wasser nachfüllen, dann so bald wie möglich den Anteil des Kühlmittelzusatzes wieder auf den Sollwert bringen.

Wenn das nicht vorhanden ist: Die allermeisten „Mineralwässer“ haben weniger Mineralstoffe als Leitungswasser, das wäre dann ein Notbehelf.

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Ein wenig mehr ist es schon. 1 Bar Überdruck darf es schon sein, zusammen mit dem Frostschutz treibt das den Siedepunkt auf 120°C und mehr.

Die normale Betriebstemperatur liegt nebenbei schon bei 90°C.

Willst du austauschen oder im Notfall ergänzen?
Falls ersteres, warum?

Hallo,
eigentlich ist alles schon gesagt, deshalb nur folgende Ergänzungen:

  • Fahrzeuge aus Ländern, in denen kein Frostschutz nötig wäre, haben aufgrund der Verwendung von normalem Leitungswasser häufig Probleme mit Korrosion Im Kühlsystem oder Ablagerungen, die die Kühlleistung vermindern. (z.B. Oldtimer aus Kalifornien).

Eigentlich sollte der Kühlwasserkreislauf ein geschlossenes System sein, welches kein ständiges Nachfüllen oder Tauschen erfordert.

Ich verwende zum Nachfüllen kalkarmes Leitungswasser oder dest. Wasser.
Und wenn nichts anderes greifbar ist, auch jedes andere Wasser.
Alles besser als zu wenig Kühlwasser…

Gruß
M.

Warum mußt Du nachfüllen ? löse doch erstmal das Problem des Wasserverlustes.

Ja, Du kannst leitungswasser nachfüllen, bis der Kühler soweit verkalkt ist, daß im Sommer der Motor überhitzt, weil alle Maschen im Kühlernetz voll mit Kalk sind.

Man nimmt immer eine Frostschutz-Wasser-Mischung. wer sich das nicht leisten kann, soll ÖPNV nehmen.

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