Ich muss meinem Bruder(21j) irgendwie helfen,auch wenn er meint er braucht keine Hilfe.Er ist Drogensüchtig.Er fährt standig nach Holland und kauft sich da Drogen.Ich weiß nicht ob er nur Hasisch raucht oder ob er auch was hartes nimmt aber so geht es nicht weiter.Wenn er mal nichts hat trinkt er Alkohol,und zwar nicht wenig.Und wenn er gar nichts hat wird er sehr agressiv oder Depressiv.Er sitzt im seinem Zimmer macht rollos runter und schläft oder hört lautes musik.Auf meine Eltern hört er schon längst nicht mehr und sie wissen auch nicht was sie machen können.Grade erst gestern abend hat er die Wohnung randaliert und mit beinen Glas in den Haustüren rausgeschlagen,so das er sich die ganzen beine dabei geschnitten hat.Er hat Möbel kaputtgeschlagen.Ich hab langsam auch angst um meine mutter und meine jungere(17J)schwester.Er erzählt auch andauernd das er sich sein leben nimmt.Was kann ich tun???Kann ich ihn gegen seinen willen zum Entzug sicken???
Hallo gruchotm,
das hört sich an, als ob Dein Bruder wirklich schwerwiegende Probleme hat. Was das Ganze aber schwierig macht, ist der Umstand, dass er selbst wohl nicht (oder noch nicht) bereit dazu ist, etwas an dieser fatalen Situation zu verändern. Das ist aber die Grundvoraussetzung dafür, denn den magischen Schalter - in diesem Fall die Zwangstherapie - den man nur umzulegen braucht, um drogenfrei leben zu können, gibt es leider nicht. Ich hab selbst eine einjährige, stationäre Therapie hinter mir, ich weiß also genau, wovon ich rede. Nur weil ich selbst bereit dafür war, davon wegzukommen, lebe ich seit nunmehr vierzehn Jahren clean. Es gibt natürlich diese Maßnahmen, die Du ansprichst. Es handelt sich dabei um die berühmten zwei Paragrafen, nämlich 63 und 64, welche die zwangsweise Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung regeln. Das Problem dabei ist, dass diese der Staat anordnen muss, also zunächst eine Straffälligkeit vorliegen muss, die mit der Sucht zusammenhängt. Und auch dann wird dies meist nur angeordnet, wenn diese Maßnahme eine gewisse Aussicht auf Erfolg hat. Es gibt jedoch die Möglichkeit, dass auch Du als Privatperson ihn zwangsweise unterbringen lassen kannst. Voraussetzung dafür ist eine erhebliche Gefährdung Dritter oder eine Selbstgefährdung und die liegt ja, so wie Du schreibst, ganz klar vor. Ich würde zunächst entweder bei einer sogenannten Schwerpunktpraxis (Suchtambulanz) oder direkt am örtlichen Amtsgericht nachfragen, wie die Abläufe einer Zwangseinweisung sind. Möglich ist sie bei Suchtkranken allemal und ich denke, dass dies auch Deine Frage war. Aber wie gesagt, für eine dauerhafte Besserung seines Leidens, ist seine Mitarbeit und sein Wille, drogenfrei zu leben, unabdingbar. Hilfreich dabei kann sein, wenn er sich danach einer der NA-Gruppen (Narcotics Anonymus) anschließt, die genauso mit dem 12-Punkte-Programm wie die Anonymen Alkoholiker arbeiten. Die konnten schon bessere-, aber vor allem dauerhaftere Erfolge vorweisen, wie so manche Therapieeinrichtung. Doch wenn er nicht selbst den ersten Schritt macht, ist es ein reines Wegsperren, ein Verschieben des Problems auf später, und sobald er dann wieder rauskommt, wird er dort weitermachen, wo er aufhörte.
Hoffe Dir damit etwas weitergeholfen zu haben.
Grüsse
Micha0160
zwangsentzug geht nicht.lass dich und deine familie (nicht deinen bruder) doch mal beraten, wie ihr am besten mit der situation umgehen könnt: das nennt sich
co-abhängigkeit.
guten tag, schau in deiner umgebung nach einer drogenberatungsstelle.ev. sozialamt. erzaehle denen die ganze geschichte. die werden dir weiterhelfen. auch aerzte koennen weiterhelfen ev. mit medikamenten. ich wuensche dir viel erfolg. einen schoenen tag noch. urban
Es ist gar nicht so einfach bzw. unmöglich, jemanden zum Entzug einzuweisen.
Das geht nur auf richterlichen Beschluss und dazu bedarf es bestimmter Voraussetzungen.
So wäre die Eigengefährdung, (Suiziddrohung), oder aber die Fremdgefährdung, (Androhung bzw. Anwendung körperlicher Gewalt), ein Grund, die Polizei zu rufen, die dann hoffentlich richtige Massnahmen anwendet.
Gegen den eigenen Willen einen Entzug anzutreten ist in der Regel total nutzlos und bringt nichts.
Einem Abhängigen kann man nur dann wirksam helfen, wenn er selbst dazu bereit ist und die angebotene Hilfe wirklich annehmen will.
Alles andere wird von ihm als fremdbestimmt angesehen und deckt sich keinesfalls mit seinem eigenen Willen,Denken und Fühlen.
Hallo,
das ist eine sehr heikle Situation,da er sogar aggressiv wird.Das Beste für ihn und vor allem für Dich und Deine Mutter und jüngere Schwester wäre,wenn er stationär behandelt wird.Das Problem an der Sache ist,das er einwilligen muss.Ich weiss ja nicht in wie weit er kooperiert,ob er einsieht,das er Hilfe braucht.Eins ist sicher,selber helfen kann er sich nicht und auch Du bist machtlos.
Es ist zwar hart,aber vielleicht solltest Du nächstes Mal,wenn er randaliert gleich die Polizei zur Hilfe rufen.Die würden ihn in eine Psychiatrie bringen.Dort würde er ersteinmal bleiben und je nach dem,wie gut die Ärzte an ihn herankommen kann er von dort aus in eine DrogenTherapie kommen.Vielleicht hast Du Dich ja schon informiert,eine Therapie ist kürzestens 3 Monate lang .In dieser Zeit ist er von der Aussenwelt abgeschirmt und beschützt,so das er zu sich kommen kann.Man wird alles tun,was er zulässt,um ihm zu helfen.
Wenn Du nicht warten willst bis er wieder austickt,versuche mit ihm zu reden und sage ihm,das Du das nicht schaffst und auch das Du Angst vor ihm und um ihn und die Familie hast.Meistens sind Drogenkonsumenten einsichtig und Du würdest ihm sogar eine schwere Last von den Schultern nehmen,da er dann nicht mehr das Gefühl hat,für alles die Verantwortung tragen zu müssen.Mir ging es damals so und dazu hatte ich große Schuldgefühle.Erst als ich mir sicher war,das ich nicht die Verantwortung für meine Eltern hatte,sondern umgekehrt,erst da kam ich dazu an mir zu arbeiten.Es war ein riesen Paket was ich mit mir geschleppt hatte und dazu brauchte ich die Drogen,die mir scheinbar Kraft gaben.Unsere Geschichten sind alle irgendwie verwandt.Versuche ihm klar zu machen,das er die Therapie als eine Art Urlaub sehen kann,ohne Verpflichtung,einfach nur raus aus dem Alltag.
Das ist auf jeden Fall die bessere Lösung.Behandel ihn bitte völlig normal und sei ehrlich zu ihm.Es geht ihm wirklich schlecht,leider tun viele Leute so,als würde man sich sowas aussuchen und auch noch toll finden,was natürlich großer Quatsch ist.
Wenn Du Details brauchst,zu Therapie,Psychiatrie,oder i-was melde Dich nochmal.Alles wird gut,ihr müsst geduld haben,das geht nicht von heute auf morgen.Hmmm??
Zunächst einmal solltest Du zu einer Beratungsstelle gehen, Diakonisches Werk oder Caritas z. B. Dort hast Du die Moglichkeit, Deine Sorgen und Ängste loszuwerden. Jemanden gegen Seinen Willen zum Entzug zu schicken ist zumindest schwierig. Aber es scheint ebenso wichtig zu sein, Dein Leben und das Deiner Eltern nicht durch die Sucht Deines Bruders ruinieren zu lassen.
Hallo, sorry, lag zuletzt lange im Krankenhaus, war daher an einer Antwort gehindert. Brauchst du noch Tipps, oder hat man dir schon geholfen? Melde dich, falls du noch Hilfe brauchen kannst.Mit freundlichen GrüssenW.Zerwas