Kann Malachit Nickel enthalten?

Liebe Gemmologen

Die Frage steht eigentlich schon im Titel. Kann Malachit Spuren von Nickel enthalten? In der eigentlichen chemischen Zusammensetzung offenbar nicht, aber vielleicht als Einschluss, Verunreinigung etc.?

Das einzige, was ich mit Googeln bisher gefunden habe, war eine Aussage in einem Forum, dass bei Verarbeiten von Malachit Staub von Kupfer und Nickel eingeatmet werden könne. Sonst weit und breit nirgends Hinweise auf Nickel.

Hintergrund der Frage ist eine allergische Reaktion auf einen Schmuckstein. Ich möchte gerne herausfinden, ob es der Stein selber oder die Politur war. Nickelallergie ist bekannt, daher die Idee mit Nickel.

Freundliche Grüsse
Ursula

Hallo Alusru

Im Prinzip ja, wird aber wohl sehr selten sein.
Malachit ist ein Sekundärmineral auf Kupferlagerstätten und da kann es durchaus sein, dass etwas gelöstes Nickelion mit ins Kristallgitter eingebaut wird, aber viel ist das nicht.
Im Betechtin (Lehrbuch der speziellen Mineralogie) wird nur 1 Nickelcarbonat erwähnt -Zaratit- das kristallisiert aber kubisch und kommt auf Nickellagerstätten vor - sog Nickelsmaragd, extrem selten. Im Eppler (Praktische Gemmologie) wird er nicht beschrieben.

Ich habe mir vor über 20 Jahren beim Sägen von Malachit mal einen heftigen Kupferdünnschiss eingehandelt. Eingeatmet hatte ich Malachit - Wasserstaub aus der Diamantsäge. Das war aber nach 24 h wieder weg.

Malachit sollte man übrigens nie direkt auf der Haut tragen. Das gibt wenn man auch nur wenig schwitzt braune Streifen auf der Haut, die man direkt nur mit Essigwasser wieder runterbekommt; natürlich verschwinden die auch so im Laufe der Zeit. Die Politur der Steine wird abgeätzt, und die Oberfläche wird stumpf und reflektiert nicht mehr

Da Malachit als Karbonat recht weich ist, empfielt es sch nicht als Ring, wird verkratzt.
Gut als Malachitkette auf Seidenbluse oder als Brosche am Revers einer braunen Jacke oder auf dem Pullover.

Gruß vom Klugscheisser

Hallo

Wow, innert weniger als einer Stunde nach Fragestellung eine fundierte Antwort, toll! Danke und *.

Ich werde also wohl eher irgendwas an der Politur nicht vertragen und muss da in Zukunft vorsichtig sein. Das wird allmählich schwierig, da ich mit meiner Nickelallergie ohenhin schon fast nichts (erschwingliches) an Schmuck tragen kann, ausser eben Steinen…

Freundliche Grüsse
Ursula

Hasllo Ursula

Damit wir uns nicht falsch verstehen:
Die Politur des Steines erfolgt mit einer Poliermittelaufschlämmung auf einer Buffing-Einheit, das kann MgO oder Cr2O5 (Poliergrün) sein. Von beidem bleibt auf dem Stein aber absolut nichts zurück, der wird nach dem Polieren intensiv gereinigt. Im übrigen kann es auch Kupferallergien geben. Wie gesagt, nicht direkt auf der Haut tragen, oder es mit Jade versuchen, das ist ein Silikat, da löst sich nix.
Gruß vom Klugscheisser

Ja, es ist durchaus möglich, dass ein zu Schmuck verarbeiteter Malachit Nickel enthält. Es gibt Kupferlagerstätten, die ganz erhebliche Anteile an Nickel enthalten, und nachdem malachit eine Verwitterungsbildung ist… Er muss dabei nicht im Malachit selber als Spurenelement eingebaut sein, sondern kann auch als Einschluss einer diskreten anderen Phase vorliegen.

Malachit ist als Karbonat daneben relativ leicht chemisch angreifbar und auch ziemlich weich, reibt sich also gerne ab.

Als nicht/wenigallergene Schmucksteine würde ich unter anderem Quarz in allen Varietäten, Berylle (Aquamarin z.B, aber auch Smaragd :smile:) Turmaline, Feldspat (Mondstein), Granate und natürlich die bereits erwähnte Jade vorschlagen. Im wesentlichen halt Silikate.
Wenig allergen sind daneben die „Big four“ Diamant, Smaragd, Rubin und Saphir. Da reagiert nur das Bankkonto allergisch :smile:

Gruß
Mike