Kann man das Haus aus einer gemeinsamen Finanzierung bei Privatinsolvenz einer Person einfach kaufen?

Hallo,

es geht um ein Haus, dass zu viert bei einer Bank finanziert wurde.
Eine Person davon ist nun privatinsolvent.
Die Bank blockiert nun auch mich in meinem finanziellen Bewegungsfreiraum, als wäre ich auch insolvent, und äußert das auch ganz klar so. Das liegt daran, daß wir uns gemeinsam in einer Finanzierung befinden, so wurde mir das gesagt.
Nun möchte ich aus dieser gemeinsamen finanzierung raus, damit ich mich finanziell wieder bewegen kann.
Ich brauche da Freiräume, da ich selbständig bin und manchmal damit auf die Zusammenarbeit mit einer Bank angewiesen bin. Am liebsten würde ich das Haus zu der Summe kaufen, zu der es noch verschuldet ist. Wir hatten es damals zu 185000 gekauft. Haben die Zinsen abbezahlt und zur Zeit sind noch 160000 offen. Dies wäre dann auch der Kaufpreis den ich mir vorstelle. Wer kennt sich hier rechtlich aus? Kann ich das Haus einfach zu einem Betrag von 160000 Euro abkaufen, obwohl sich eine Person in der Privatinsolvenz befindet? Oder was ist zu beachten? Vor allem möchte ich diese gemeinschaftliche finanzierung loswerden, in der ich an eine insolvente Person gebunden bin. Das mindert stark mein Ansehen bei den Banken. Vielen Dank schon mal für alle Tipps!!

Hallo,

was heißt denn „zu viert finanziert“ genau?

Haben alle vier Personen den Kreditvertrag unterschrieben? Sind alle Gesamtschuldner?

Und sind auch alle vier als Käufer im Kaufvertrag benannt?

Es kommt natürlich auf den Vertrag an den man mit der Bank geschlossen hat. Lies dir durch was dort drin steht und ob die Finanzierung jetzt nach dem Absprung des einen nicht mehr durchgeführt werden kann.

Wenn nur darauf Wert gelegt wird das die Gruppe das irgendwie finanziert, dann könnt ihr es einfach weiter finanzieren.
Es muss dann aber geklärt werden wer den Teil des jetzt insolventen Partners übernimmt oder ob der Anteil auf alle aufgeteilt werden kann.

Ändert den Vertrag einfach so ab dass jeder von euch drei Leuten etwas mehr pro Monat zurück zahlt und schaut ob die Bank den neuen Vertrag so akzeptiert.

Ja, alle vier haben den Kreditvertrag bei der Bank unterschrieben. 2 Kreditnehmer sind meine Frau und ich. Wir haben alle die Möglichkeit laut Kreditvertrag im März nächsten Jahres das Haus neu zu finanzieren bzw. den alten Kreditvertrag abzulösen, das lohnt sich schon allein wegen der niedrigen Zinsen momentan. Wir würden es also machen. Das Problem ist, dass wir nicht wissen, ob wir uns rechtlich ein Bein damit stellen. Am liebsten wäre uns wir würden das Haus auf uns beide laufen lassen, also die Finanzierung meine ich - also sprich das Haus kaufen. An die anderen beiden Personen würden wir dann vermieten. Alle Parteien sind damit einverstanden. Aber da ist ja noch die Insolvenz der einen Person. Ist das egal? Spielt das keine Rolle? Er ist ja zu 25% Eigentümer. Was ist mit den Gläubern, wenn er auf ein mal nicht mehr als Kreditnehmer auftaucht. Ist er dann gleichzeitig kein Eigentümer mehr, und kann nicht der Insolvenzverwalter plötzlich kommen und sagen wir machen die Abwicklung rückgängig, weil die insolvente Person vorher Eigentum besass, der einen gewissen Wert hat? Können die Gläubiger dann nicht Einspruch erheben?

die bank wäre schön blöd, auf einen der kreditnehmer und damit einen der gesamtschuldner einfach so zu verzichten. erst recht, nachdem schon einer der vier ausgefallen ist. weshalb du deinen vorschlag getrost als wilden, weltfremden wunschtraum ohne jegliche aussicht auf erfüllung zu den akten legen kannst.

Die neue Finanzierung mache ich dann natürlich bei einer anderen Bank, nicht bei der Alten…
Ich habe mehr als genug Gründe die Bank zu wechseln. Das ist aber wieder ein ganz anderes Thema. Kann mir denn jemand die Frage zur Insolvenz beantworten? Da geht es mir ja hauptsächlich drum. Was passiert bei einer Insolvenz bei einer neuen Finanzierung ohne die insolvente Person wenn das eine andere Bank finanziert? Geht das überhaupt?

das ist auch schon die antwort auf deine frage. es kommt drauf an, ob die bank das macht. reine verhandlungssache.

und natürlich kommt es auch auf die erste bank an und auf den mit ihr geschlossenen ersten vertrag, ob man diesen vertrag kündigen / ablösen kann oder nicht.

Also heisst das jetzt, dass wenn eine andere Bank das finanzieren würde, ist die insolvente Person kein Eigentümer mehr, da sie auch kein Darlehensnehmer mehr ist? Und auf Grund der Insolvenz keine Ansprüche an uns geltend gemacht werden können?

nein, das heißt es ganz und gar nicht. denn der kreditvertrag hat erstmal gar nichts mit dem eigentum des gekauften zu tun. im gegenteil müsst ihr damit rechnen, dass die bank euch keine umschuldung, also keinen neuen kredit gewährt, weil das haus als sicherheit euch gar nicht alleine gehört.

und der insolvenzverwalter DARF im interesse des insolventen und seiner schuldner gar nicht so ohne weiteres auf den hausanteil verzichten. immerhin hat er doch einen teil des hauses bezahlt, das geld kann doch nicht einfach so verschwinden.

sprecht also zuerst mal mit dem insolvenzverwalter, was er zu dieser angelegenheit sagt. er könnte dazu bereit sein, dass ihr den hausanteil dem insolventen vierten abkauft.

die erste bank hat aber dabei auch noch ein mitspracherecht - denn für den ersten kredit ist das gekaufte haus doch teil der sicherheit, oder nicht?

es nutzt also nichts: es müssen ALLE beteiligten einig werden.