Kann man Fachwerk mit Naturfaser-Material dämmen

Es gibt ein älteres Haus von ca. 1880, daran angebaut wurde ca. 1955. Der gesamte Komplex wurde verputzt.
Meine Frage: kann man Fachwerk dämmen?
Wäre für ein kurzes Statement sehr dankbar.K.-H.

Sie können mit Steinwolle oder Naturmaterialien dämmen.
Nur mit Styropor sollten Sie nicht dämmen, da sich Styropor mit Fachwerk nicht verträgt.

Ich hoffe ich konnte Ihnen weiter helfen.

Mfg
M.M.

Hallo Karl-Heinz,
grundsätzlich kann man sicher auch ein Fachwerk dämmen. Wichtig ist hier zum einen natürlich die Auswahl des Dämmstoffes. Zum schreibst Du das Haus sei noch aus dem 19. Jahrhundert, womit es mit Sicherheit unter den Denkmalschutz fällt. Folglich darf meiner Vermutung nach die Fassade nicht verändert werden, was bedeutet das quasi ausschließlich eine Innendämmung in Frage kommt.

Heißt unterm Strich: unbedingt Fachplaner ( Ingenieur, Energieberater) hinzuziehen und vernünftig die möglichen Maßnahmen planen lassen (in Hinblick auf erhofften Erfolg der Dämmung, Feuchtigkeithaushalt bzw. Bauphysik)!

Hoffe die Antwort hilft Dir weiter?!

Gruß markus

Hallo Herr Spitz,

klar lässt sich das Fachwerk dämmen - unter der Wärmedämmung muss eine ordentliche Dampf-Sperre (also direkt innen oder außen auf der Wand) angebracht sein (oder die Wand ist schon ohnehin genügend dampfdicht).

Es gilt die Regel die Dichtigkeit kann nach außen abnehmen. Innen muss es aber immer möglichst dicht sein. Ansonsten dringt Feuchtigkeit in die Wärmedämmung und friert dann in der Dämmung als Eis aus. Siehe auch Glaser-Diagramm

http://de.wikipedia.org/wiki/Glaser-Verfahren

Ein Bauphysiker aus Ihrer Region der auch Wärmeschutznachweis erstellt kann hier für geschätzt 70,- Stunde (zwei Stunden sollten reichen) beraten.

MfG
Martin Tauber

Es gibt ein älteres Haus von ca. 1880, daran angebaut wurde
ca. 1955. Der gesamte Komplex wurde verputzt.
Meine Frage: kann man Fachwerk dämmen?
Wäre für ein kurzes Statement sehr dankbar.K.-H.

Wir haben unser Fachwerkhaus mit Hanfmatten plus Holzfaserdämmplatten (von claytec) gedämmt. Diese wurden uns von einem Fachmann für Naturmaterialien empfolen, und wir sind sehr glücklich mit der Lösung - sofort konnte man einen Erfolg in der Dämmung feststellen, und das Wohnklima ist sensationell :smile: verputzt wurde das Ganze danach natürlich mit Lehmputz.
Falls noch Fragen auftauchen - immer gerne :smile:

Es gibt ein älteres Haus von ca. 1880, daran angebaut wurde
ca. 1955. Der gesamte Komplex wurde verputzt.
Meine Frage: kann man Fachwerk dämmen?
Wäre für ein kurzes Statement sehr dankbar.K.-H.

Herzlichen Dank, hilft uns weiter.

hallo herr spitz,

es wie in russland: im prinzip ja, aber …
gerade bei verputztem fachwerk sollte man sich darüber im klaren sein, dass das holz hinter dem verputz eventuell gar nicht mehr da ist. oft hat feuchtigkeit unbemerkt an der substanz genagt.
bevor man ans dämmen geht, das ist ja dann meist eine maßnahme, die eine genaration und länger halten soll, muss an den neuralgischen stellen im spritzwasserbereich sondiert werden, ob das fachwerk trocken ist, kein pilzwachstum vorhanden ist und auch das holz noch stabil ist. wenn ja, dann steht einer außendämmung nichts im wege. bitte aber dann auch einen planer einschalten, der sich mit der ertüchtigung von fachwerk auskennt. der „einfache“ maler dämmt üblicherweise nur auf mauerwerk und kennt die neuralgischen stellen in verbindung mit fachwerk nicht immer.
bitte fragen sie mich nicht nach innendämmung. da bin ich kein freund von und gerade bei fachwerk ist eine innendämmung manchmal der todesstoss für das holz.

fazit: planer suchen, fachbetrieb suchen, referenzen angeben lassen und … energie einsparen.

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ca. 1955. Der gesamte Komplex wurde verputzt.
Meine Frage: kann man Fachwerk dämmen?
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Unter Umständen ja. Dabei ist zu beachten, dass Holz (Fachwerk) ein „lebender“ Baustoff ist - auch nach über 130 Jahren. Holz nimmt Feutigkeit auf und gibt sie wieder ab, auch durch den Putz hindurch. Das ist zwar nicht gerade ideal, aber es funktioniert.

Ist Holz (Fachwerk) komplett eingeschlossen funktioniert das nicht mehr. Das Holz ist eingeschlossen, kann nicht mehr „atmen“ und „erstickt“.

Die Frage ist jetzt, wie ist das Fachwerk auf der Innenseite behandelt? Nur Putz oder Vormauerwerk oder irgendwelche Dämmmaterialien?

Wenn das Fachwerk innenseitig nur verputzt ist, können Sie aussen dämmen.

Sollte das Fachwerk innen schon vorgemauert sein oder mit Dämmplatten bekleidet sein, lassen Sie bitte die Finger von einer Aussendämmung. In diesem Falle würde ich - obwohl ich kein Freund davon bin - zu einer zusätzlichen Innendämmung raten. Hier geht zwar Wohnfläche verloren ist aber gesünder für die Bausubstanz.

Das war mein kurzes Statement, das ich auf Grundlage Ihrer Angaben machen konnte. In Ihrem Falle lohnt es sich einen Energieberater einzuschalten, der die Bausubstanz untersucht und Verbesserungsvorschläge gibt. Der Energieberater sollte allerdings ein unabhängiger Bauingenieur evtl. auch Architekt sein. Energieberater aus dem Handwerk werden Ihnen ihr Produkt verkaufen wollen, ob es taugt oder nicht.

Grüsse,

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ca. 1955. Der gesamte Komplex wurde verputzt.
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Wäre für ein kurzes Statement sehr dankbar.K.-H.

herzlichen dank, sehr hilfreiche antwort. es ist also schon kompliziert. danke.

Herzlichen Dank. Das war sehr hilfreich für uns, Danke.

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ca. 1955. Der gesamte Komplex wurde verputzt.
Meine Frage: kann man Fachwerk dämmen?
Wäre für ein kurzes Statement sehr dankbar.K.-H.

Hallo Karl-Heinz,
natürlich kann man Fachwerkwände dämmen. Ich würde so vorgehen: prüfen, ob der Putz nicht ein Zementputz ist (hab ich schon gesehen, auf Ehre! ganze FWGiebelwand mit Zement und zentimeterdick verputzt)und diesen dann abnehmen, dann in ein Tragsystem aus Latten/Kantholz Mineralwolle einbauen und sicherstellen, daß die MW gut an der FWWand anliegt (mit irgendwelchen Spannelementen oder zwischen- bzw aufgenagelten Leichtbauplatten, dann mit Abstand Streckmetall und dieses verputzen, Hohlraumentlüftung gewährleisten.
Wichtig ist, daß von innen keine Fugen durchgehen, die sich wegen Schwindens oder Verdrehens der Balken gebildet haben oder auch schlechte Ausmauerung oder schlecht verschmierten Lehm, oder auch durch Setzungen im FW oder im Grund, oft faulen auch die unteren Schwellen, weil sie nicht gegen Bodenfeuchte gesichert sind, und daß von außen KEIN Regen eindringen kann, dieser blöde Spruch innen dicht, außen offen gilt nämlich nur hinsichtlich des Dampfdruckausgleichs, aber der gemeine Handwerker ist geneigt, dies als Aufforderung zu flottem Arbeiten an der Fassade zu verstehen, denn seine Gedanken sind schon bei der nächsten Baustelle, und bis das Geld da ist wird schon schön Wetter bleiben.
Es war mal Mode, einen Sockel auszubilden, der wohl ein wuchtigeres Mauerwerk vortäuschen sollte, das hat man oft auch bei Renovierungen bis in die 30er Jahre so gemacht, und der Übergang vom Sockel zur Wand macht immer Ärger, sodaß zu überlegen wäre, bei nur vorgetäuschtem Sockel diesen abzuschlagen.
Ich würde kein PS verwenden, schon weil das wunderbar brennt, obwohl als schwerentflammbar deklariert (aber das heißt nur, brennt nur in fremder Flamme, aber bei Einbau an Fassade liefert PS selber die Nahrung für die fremde Flamme, sodaß es munter nach oben brennt und einen Regen von abtropfenden Feuerteilchen fallen läßt, zur Freude jedes Feurwehrmannes, der das Fenster entern will). Dieser sog Naturdämmstoff wär mir zu teuer, und ist Steinwolle kein natürlicher Baustoff?
Selbstverständlich sollte die Lage des Taupunktes überprüft werden.
War das kurz genug als Statement? Gruß [email protected]

Wunderbar das war Spitze. Vielen Dank für die Antwort.
K.-H. Spitz.

Wunderbar das war Spitze. Vielen Dank für die Antwort.
K.-H. Spitz.

Hallo KH,
danke für das Lob.
2 Sachen als Nachtrag:
Zur Befestigung der Dämmung kannst Du Dir auch doppel-T-förmige Elemente bauen, als „Flansche“ zwei dickere Latten, jeweils auf einer Seite Nut einfräsen oder einsägen, in die dann dünne Platten aus Holzwerkstoff gesteckt bzw geleimt werden, diese Elemente dann mit dem einen Flansch überall wo es geht mit den FWhölzern vernageln oder verschrauben. Dann die Zwischenräume zwischen den Stegen mit Dämmung füllen. Der Vorteil ist, daß wegen des dünnen Stegs der Anteil der mit Dämmstoff belegten Fassade vergrößert wird. Ist vielleicht etwas Arbeit…
Und hast Du Dir schon Gedanmken über die Stärke der Dämmung gemacht? Die riesigen Dämmstoffdicken sind nicht gerade wirtschaftlich, denn je kleiner der k-Wert schon ist, desto weniger trägt eine weitere Verdickung zur Heizenergieersparnis bei. ja gut, wenn Du selber Hand anlegst, sind die Zusatzkosten vielleicht nicht so riesig, aber trotzdem gilt, daß der erste Zentimeter Dämmung der effizienteste ist. Bei sehr dicker Dämmung verändern sich die Fenster immer mehr in Richtung Schießscharten, der Blick zum Himmel wird immer eingeschränkter. Im einschlägigen Paragraphenwerk gibt es auch einen Befreiungstatbestand. Aber ich würde an Deiner Stelle einfach losbauen. Wenn Du eine Befreiung von der eigentlich vorgeschiebenen Dämmdicke beantragst, freut sich die Behörde, daß sie für diesen Verwaltungsakt, den Du begehrst, eine schöne Gebühr verlangen kann, deren Höhe sich im ERmessen der Behörde nach der Bedeutung des Aktes für den Antragsteller richtet. Aber bitte, dies ist keine Aufforderung zur zur ostentaiven Mißachtung der bürokratischen Grundordung, ich schreib ja nur, was ich machen würde…
Viel Spaß beim bauen
[email protected]

Sorry, war im Streß.

Fachwerk kann man natürlich dämmen, auch mit Naturmaterial. Allerdings sollte man beachten, dass im Wandaufbau kein Schwitzwasser entsteht. Naturmaterialien wie Zellulose, Schafwolle oder Hanf kann man dafür verwenden.

Uwe Haider

Es gibt ein älteres Haus von ca. 1880, daran angebaut wurde
ca. 1955. Der gesamte Komplex wurde verputzt.
Meine Frage: kann man Fachwerk dämmen?
Wäre für ein kurzes Statement sehr dankbar.K.-H.