Kann man sich einen STromschlag einbilden?

Hallo,
ich habe eine Bekannte, die in unregelmäßigen Abständen Stromschläge in ihrer Dusche bekommt.
Der Vermieter hat schon mehrmals den Elektriker vorbei geschickt,- in Ihrer Wohnung und auch den Nachbarwohnungen wurde gesucht ob irgend etwas diesen Stromfluss auslöste etc. Es ist nichts zu finden.
Sie bekommt auch nicht ständig einen Strom. Die ersten 6 Wochen war nichts in der Wohnung, dann fing es an,… Wie gesagt, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Steckdosen etc. auch bei den Nachbarn die in Frage kommen könnten wurden untersucht. Sie gibt an nirgends gebohrt oder Nägel eingeschlagen zu haben, es wurde also nicht in der Wohnung verändert. Meine Bekannte steht Momentan sehr unter Stress.
Sodass, mir eben der Gedanke kam, ob man sich sowas auch nur einbilden kann?
Ich weiß nicht was ich davon halten soll.
Danke für Antworten
Bürger 79

Denkbar, aber es kann sehr wohl tatsächliche „elektrische“ Gründe haben.
offenbar handelt es sich ja um noch ungefährliche Ströme.
Es gibt Personen, die auch geringste Ströme körperlich spüren. Wobei ja bei Dusche die Empfindlichkeit wegen der nassen Haut steigt.

Das muss schon sorgfältig abgeklärt und überprüft werden. Der Fehler muss nicht zwingend in der eigenen Wohnung liegen. Man muss ja davon ausgehen, die Übertragung des Stromes geschieht über das Rohrleitungsnetz.-
Eigentlich sollten technische Einrichtungen (Potenzialausgleich) das verhindern.

MfG
duck313

Hallo!

Einbilden kann man sich vieles, vom Stromschlag bis zur Alienentführung. Damit lautet die Antwort auf deine Frage allgemeingültig JA.

Allerdings glaube ich da nicht dran. Für Stromschläge gibt es drei Gründe:

  • Die Geräte stehen „so richtig“ unter Strom. Dann würdest du aber nicht so relaxt darüber schreiben, sondern eher nen Bestatter suchen.

  • Es gibt ein Problem mit dem Schutzleiter. Das ist die grün-gelbe Ader in Stromleitungen, die bei elektrischen Geräten mit dem Metallgehäuse verbunden ist, bei Steckdosen mit den beiden offen liegenden Metall-Kontakten, und irgendwo auch mit Rohrleitungen für Heizung, Gas und Wasser (Merkste was?)
    Sollte es ein Problem in einem Gerät geben, und stromführende Teile das Metallgehäuse berühren, soll der Strom darüber (anstatt über einen Menschen) abgeleitet werden.
    Es kann durchaus passieren, daß mit dem Schutzleiter etwas nicht stimmt, und man dann von allen genannten Geräten einen Schlag bekommt. Das äußert sich darin, daß es eher ein Kribbeln ist, das so lange anhält, wie man den Gegenstand berührt.

  • Elektrostatische Aufladung führt zu sehr kurzen, unangenehmen bis schmerzhaften Stromschlägen, teils sieht man auch nen Blitz. Weiteres Merkmal ist, daß nach dem Loslassen beim erneuten Berühren nichts passiert. Wegen der Sache mit dem Schutzleiter kommt es natürlich auch hier wieder insbesondere dann zu Schlägen, wenn man Geräte im Metallgehäuse, Steckdosen, Wasserleitungen oder Heizungen anfasst. Hier ist aber die Elektroinstallation in Ordnung, sie tut eigentlich genau das, was sie soll. Das Problem sind vielmehr Schuhe und Bodenbelag, die zusammen für Aufladung sorgen, sowie grade im Winter trockene Raumluft, die das stark begünstigt.

Du solltest erstmal in Erfahrung bringen, ob eher der zweite Punkt oder der dritte zutrifft. Ich geh mal vom zweiten aus.

Daß der Fehler nur manchmal auftritt, macht die Sache für den Elektriker nicht einfacher, vermutlich tritt es immer dann, wenn er da war, grade eben nicht auf. Was soll er dann machen.

Ob es sich um Einbildung, oder nicht handelt, müsste man daher erstmal herausfinden. Ich würde mal einen Phasenprüfer besorgen. Du weißt schon, die transparenten Schraubendreher mit der roten Kappe für drei Euro. Steckt man den in die Löcher einer Steckdose, und hält gleichzeitig nen Finger hinten auf die rote Kappe, sollte er bei einem Loch leuchten, beim anderen nicht. Und erst recht nicht bei all den aufgelisteten Geräten.
Sollte es also wieder zu Stromschlägen kommen, einfach mal den Phasenprüfer dran halten, hinten drauf drücken, und sonst nichts anfassen. Wenn es leuchtet, ist es keine Einbildung.
Allerdings, wenn es nicht leuchtet, heißt das nicht, daß es keine Einbildung ist!
Persönlich würde ich mit nem Multimeter ran gehen, aber das muß man erstmal haben und bedienen können.

Hallo,
erst einmal Danke, für die Antwort.

Soweit ich meine Bekannte und Mieterin verstanden habe, ist der Strom, auf der Duscharmatur, und dem Fliesensockel neben der Duschwanne. und nur im Bad obwohl die Küche gleich nebenan liegt.

Was mich nur so stutzig bei der Angelegenheit macht, Die Bekannte ist erst Anfang Oktober in die Wohnung gezogen und erst Ende November kam es zum ersten „Stromschlag“

Davor nichts, auch die Vormieter, die 5 Jahre in der Wohnung lebten, haben nie irgendwann gemeldet, dass die Dusche unter Strom stand. Und die neue Mieterin gibt an, nichts verändert zu haben. Wie kann das so plötzlich passieren?

könnte es auch ein Durchlauferhitzer sein, der vielleicht defekt ist?
nochmals Danke
Bürger 79

Schwer denkbar, aber möglich. Wenn dort mehrere Fehler zusammen kommen sollten.

Aber ich denke, ein Fachmann hat das mehrfach überprüft ? Bei Fehlerbeschreibung „Stromschlag im Bad“ weiß jeder Elektriker wo er mit der Prüfung ansetzen muss.

Ich Tippe hier wohl eher auf „elektrostatige Aufladung“ (wiki hilft)
Ja nach getragener Kleidung läd man sich, gerade beim Ausziehen durch die Reibung mehr oder weniger auf.

Kurz vorm Duschen entledigt man sich ja in der Regel der Kleidung

Ich habe eine Fleecejacke, mit der ich diesen Effekt besonders stark habe. Wenn ich auf Arbeit ankomme offene ich in der Regel meinen Metallspind. Werde also erstmal entladen, wobei ich da meistens keinen Schlag spüre weil ich meistens zuerst mit demSchlüssel das Schloss berühre (kleine Berührungsfläche, aber eintritt in die Hand durch großflächige Verteilung nicht Spürbar)
Wenn ich jetzt die Jacke ausziehen und je nach Materials des Hemdes darunter bin ich dann noch mal extrem stark geladen, wenn ich die Jacke reinhänge muss ich höllig auffassen nicht mit dem Arm an das Blech vom Spind zu kommen. Danach mache ich dann in der Regel meine Finger nass und entladen mich nochmal unter Zuhilfenahme des Schlüssels.

Abhilfe für deine Bekannte gibts mehrere Möglichkeiten:

  • andere Kleidung tragen, die sich nicht so stark aufläd. Mal über längere Zeit beobachten, mit welcher Kombination an Kleidung der Effekt mehr bzw weniger auftritt
  • in einem Anderen Raum als im Bad ausziehen, dann nackig ins Bad gehen, auch barfuß. Das könnte reichen, das die Ladung bis ins Bad schon über die Fuße oder metallene Türklinken abgegeben wird.
    -einen metallischen Gegenstand griffbereit ins Bad legen, und mit diesem die Spannung vorher an der Badarmatur ableiten. Eventuell einen metallenen Rückenkratzer oder ähnliches

Hintergrund: was beim Potentialausgleich schmerzhaft ist, ist nicht der Stromfluss, sondern der Eintrittsfunken in die Haut. Funke springt ja je nach Spannung über bis zu 5mm und mehr über.
Wenn der Funke jetzt aber in den Rückenkratzer tritt der Strom über eine größere Fläche in die Hand ein und wird nicht wahrgenommen. Im Dunkeln kann man aber den Blitz schön sehen.:grinning:

Bei trockener Haut evtl. die Finger kurz anlecken, damit die elektrische Verbindung zum Körper auch 100% gegeben ist. Sonst merkt mans trotzdem.

Es soll wohl auch verschiedene Weichspüler geben, mit denen man das Problem verringern lassen soll, da kann ich aber nichts dazu sagen. Ich bevorzuge den Trick mit dem Schlüssel, oder beim Auto die Hand erst an den Türrahmen und dann die Schuhe auf den Boden.

Gruß Steffen

Ja es war zweimal ein Elektriker da, der weiß nun aber auch nicht mehr weiter, er kann nichts finden. Deshalb bin ich ja am zweifeln ob es tatsächlich an der Technik liegt.

Inzwischen weiß ich auch, dass es kein dauernder STrom ist, sondern ein wie die Bekannte und Mieterin angibt starker „Zeck“,…

Und nur kurz und einmalig ?
Das würde ja auch für eine statische Entladung sprechen. Also gehen über Kunststoffbelag, Teppich, Kleidung, Schuhsohlen usw., Körper lädt sich auf und wird bei gut leitenden Dingen wie Armatur entladen. das kann einen kurzen spürbaren Schlag geben.
Lästig und erschreckend, aber völlig ungefährlich.

Hallo,

ich wollte mich erst einmal bei allen bedanken, die mir geholfen haben.

Und dann wollte ich noch kurz eine Rückmeldung geben, was tatsächlich „los war“.

Meine Bekannte und Mieterin hatte mir ja mehrmals vehement versichert, nichts an der Wohnung verändert zu haben, dass einen Strom Fluss in der Dusche auslösen könnte und tatsächlich hat der Elektriker nichts messen können,- obwohl die Wohnung zweimal überprüft wurde.

Durch Zufall, hat sie dann wohl Abends, eine Katzentoilette in der Dusche abgespült und bekam einen Schlag, da fiel ihr auf, dass das Wohnzimmerlicht brannte. Ein Bekannter von Ihr bekam da den Stromschlag auch,- maß den Strom, und ich bekam danach, dann gefühlte 150 Whatsupfotos Mit Stromstärken auf dem Messgerät von bis zu 190 V.
Als der Bekannte dann weiter prüfte bekam ich die Nachricht, die Gesamte Wohnung stünde unter Strom. Letztendlich überprüften Sie dann die Wohnzimmerlampe, die als einziges von der „neuen Mieterin“ angebracht worden war. durch einen weiteren Bekannten.

Und!!! siehe Da,- der hatte die Lampe falsch angeschlossen.
Lampe ab,- Stromproblem gelöst.
ich weiß jetzt nicht ob ich lachen oder weinen, böse oder erleichtert sein soll.

So, so kurz ist meine Rückmeldung jetzt gar nicht geworden ;0).

Danke noch einmal
Bürger 79