Kann man sicher gehen, dass Kunden auch zahlen?

Guten Tag,

ich weiß nicht genau wie ich die Frage stellen soll, damit ihr mein Problem versteht, aber ich probiere
es einfach mal, hoffe es ist nicht zu schwammig.
Und zwar habe ich bald vor ein kleines Unternehmen zu gründen (im Dienstleistungsbereich) und stelle mir die Frage, was passiert wenn ein Kunde nicht zahlen sollte? Wie gehe ich dann da vor? Gibt es spezielle Versicherungen dafür oder ähnliches?

Grüße

Guten Abend!

Beschreibe bitte genauer, worum es geht - Fingernagelservice, Unternehmensberatung oder … Privatkunden oder Firmenkunden, ungefähres Auftragsvolumen (gegen den Ausfall von 5 € geht man anders vor als gegen den möglichen Ausfall von 5 Mio. €).

Es trifft übrigens nicht zu, dass man wie in einer anderen Antwort angedeutet, bei großen Unternehmen oder staatlichen Auftraggebern monatelang auf sein Geld warten muss. Von vornherein richtig angefasst, kann man den Leuten durchaus Feuer unterm Hintern machen. 10 Tage Zahlungsziel sind in mancher Organisation ein Problem, aber 30 Tage bekommen alle zustande, wenn sie nur genau wissen, dass sie gefälligst wollen müssen. Und dann zahlt auch ein Riesenkonzern plötzlich pünktlich. Die können das durchaus, nutzen nur weidlich die Zurückhaltung kleinerer Auftragnehmer bei der Durchsetzung von Zahlungszielen. Die Leute wollen Aufträge haben und machen gleich am Anfang den Fehler, sich auf inakzeptable Zahlungsziele einzulassen ( … am 30. des auf die Rechnung folgenden übernächsten Monats und ähnliche Dreistigkeiten) und trauen sich nicht, härtere Bandagen anzulegen. Dankt einem aber niemand. Im Gegenteil. Wer etwas zu bieten hat, kann auch fordern. Und die Leute funktionieren, egal wie groß der Laden ist.

Es gibt ein Gesetz zur Verbesserung der Zahlungsmoral im Geschäftsverkehr http://www.kpmg-law.de/docs/Mandanteninformation_Gesetz_zur_Bekaempfung_von_Zahlungsverzug.pdf . Wende es an!

Nicht selten führen aber Nachlässigkeiten des Auftragnehmers zu schleppendem Zahlungseingang. Es beginnt bei ungenauer Beschreibung des Auftragsumfangs, luschig behandelter Auftragsbestätigung, Arbeit und Änderung auf Zuruf und endet bei unklarer Abnahme durch den Kunden. Soll heißen: Man braucht saubere kaufmännische Abwicklung mit allen zugehörigen Formalismen und man darf nach sauberer Abwicklung „keine Verwandten kennen“: Egal wie groß der Kunde auch sein mag und wie wichtig er sich gibt, sobald er mit der Zahlung in Verzug gesetzt wurde, gibt es in aller Höflichkeit aber unmissverständlich ins Geld gehenden Druck. Plötzlich wird auch eine Behörde und der größte Konzern zum durchaus leidlichen Kunden.

Es beginnt schon bei vermeintlichen Nebensächlichkeiten auf der Rechnung. Oft kann man lesen „zahlbar binnen 30 Tagen“. Man kann ein Buch darüber schreiben, zu welchen Klimmzügen sich manche Leute aufgrund dieses Satzes hinreißen lassen. 30 Tage - ab wann denn bitte? Wenn 27 verschiedene Abteilungen durchlaufen wurden? Oder 30 Tage, wobei immer nur Montag bis Freitag zählt? Was da an Ausreden kommt, ist geeignet, einem die Sprache zu verschlagen. Deshalb gibt man als Zahlungsziel das genaue Datum an, bis zu dem man spätestens den Geldeingang erwartet. Ist nur einer der Punkte des MInenfelds aus lauter dämlichen Ausreden.

Gruß
Wolfgang

Hi,

Inkassobüros sind eine weitere Möglichkeit.

gruss
K

Servus,

Du kannst die Bonität eines Kunden vor Annahme eines Auftrags prüfen lassen. Frag mal Creditreform und Bürgel nach deren Konditionen.

Freilich können auch die entsprechend spezialisierten Dienstleister nicht in die Zukunft schauen, aber hie und da ist bereits die Entwicklung eines Unternehmens in der Vergangenheit ein wichtiges Kriterium, um mit ihm ein Geschäft einzugehen oder auch nicht.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

nun das kommt vor und eine Sicherheit dagegen gibt es nur begrenzt.

Für einen Existenzgründer scheiden aber in der Anfangsphase teure Dienstleister wie
-Banken
-Kreditauskunfteien
usw. aus, da diese nämlich erst auch einmal Kohle sehen wollen.

Deswegen sollte man auch über ein entsprechendes Finanzpolster verfügen, wenn man startet.

Gerade in der Dienstleistungsbranche ist der Markt hart umkämpft und man hat vielfach keine Wahl als einen Auftrag anzunehmen.

daher der Gute Rat:

Wer nicht mindestens soviel an Eigenkapital hat, das er 6 Monate OHNE irgendwelche Zahlungseingänge
überstehen kann, sollte die Finger davon lassen in der Dienstleistungsbranche.

Denn abgesehen von zahlungsunfähigen Kunden hat man es als Unternehmer ja auch noch mit den
-Großkonzernen
-Staat

zu tun, beide auch nicht sofort 10 Tage nach Rechnungsstellung zahlen.

Bei Großkonzernen ist es oft so, das Buchhaltung und Einkauf an unterschiedlichen Stellen in der Welt sitzen
und es da schon mal 3 Monate dauert, bis die Zahlung erfolgt.

Bei Vater Staat hingegen ist es der Behördenapparat, der so lange braucht.

Wenn sie deine Dienstleistung entgegennehmen, dann sind sie gesetzlich dazu verpflichtet zu zahlen. Sie sind wahrscheinlich dann auf dich zugekommen und dann hast du deinen Dienst erfüllt und gemacht, was auch immer du dann machst. Sollte ein Kunde die Zahlung verweigern, kannst du da rechtlich gegen vorgehen.

Hallo,

dazu:

Es trifft übrigens nicht zu, dass man wie in einer anderen Antwort angedeutet, bei großen Unternehmen oder staatlichen Auftraggebern monatelang auf sein Geld warten muss. Von vornherein richtig angefasst, kann man den Leuten durchaus Feuer unterm Hintern machen. 10 Tage Zahlungsziel sind in mancher Organisation ein Problem, aber 30 Tage bekommen alle zustande, wenn sie nur genau wissen, dass sie gefälligst wollen müssen. Und dann zahlt auch ein Riesenkonzern plötzlich pünktlich.

ja einmal und für die Zukunft kannst du dir Aufträge von dieser Firma oder Behörde abschminken.

Wenn du als Auftragnehmer sofort mit der Keule irgendwo reingehst, wird das nichts.
Angefangen damit daß dich der Einkauf dann erstmal schön draußem im Empfang eine Stunde sitzen läßt.

Hallole,

ich empfehle dir dieses Buch

http://www.bol.de/shop/home/suche/;jsessionid=60f03a5f2900433cacefa8ecdb89c8ff.tc2p?sq=praxiswissen+forderungseinzug&sswg=ANY&timestamp=1444243511675

Schöne Grüße

vV

Es gibt Firmen, bzw Banken, die Factoring anbieten. Man kann auch seinen kompletten Zahlungsverkehr so abwickeln. So bekommt man zwar „nur“ sagen wir mal 95% des Rechungsbetrages, dafür liegt das Risiko für den Rest halt bei dem Betreiber.

Servus,

diese Möglichkeit:

nützt einem Gründer ungefähr nichts. Der braucht nämlich keine Möglichkeit rechtlich gegen irgendwas vorzugehen, sondern Geld. Sonst wird es ziemlich bald schwierig, die Miete und den Strom zu bezahlen.

Schöne Grüße

MM

Hallo!

Ich denke, dass hier zusammenhanglose Ratschläge unangebracht sind. Es gibt so viele Möglichkeiten, die Zahlung des Kunden zu sichern. Die sind aber vor allem mit KOSTEN verbunden und Kosten sind in der ersten Zeit der Gründung besonders unattraktiv.

Du solltest dir überlegen, ob du nicht erstmal einen BWL - Kurs besuchst bzw. einen Kurs für Unternehmensgründer.

Für den Erfolg deines Unternehmens ist es von elementarer Bedeutung, nicht nur die Einnahmen zu buchen, sondern auch die Kosten und Prozesse im Auge zu haben und einschätzen zu können.

Bis dahin… alles Gute!