Hi!
Es gibt einen „Turbo“-Opiat-Entzug (Opiate wie Heroin, oder auch Codein, Metadon und ähnliche). Dabei wird unter Vollnarkose Naltrexon verabreicht, ein Opiat-Gegengift. Nach 6-8 Stunden ist der Körper Opiat-frei.
Meiner Meinung nach teurer und völlig Unsinn. Den tatsächliche körperliche Entzug ist sehr unangenehm - aber sich nicht DER Grund, warum jemand weiter/wieder Drogen konsumiert.
Es muss erst im Kopf „klick“ machen - d.h. der/die Betroffene muss aus wirklich selber für sich wissen: ich will clean weiterleben. Der Prozess über eine klinische Entgiftung (oder auch mehrere) mit anschliessender Therapie (6-9 Monate) und wiederum anschließender Nachsorge (betreute WG o.ä., Wohnortwechsel etc.) kann dann erst die cleane Lebensweise zurückbringen und auf Dauer festigen.
Nur Entzug oder nur Entgiftung und ambulante Therapie und/oder wieder in das gleiche Umfeld / Wohnort - das wird zu 99% nichts auf Dauer (und damit mein ich länger als maximal 1-2 Jahre)
Wie Du nun weiterhelfen kannst?
- Frag Deine Freundin, ob es ihr wirklich ernst ist mit dem Aufhören, oder ob sie das nur sagt, damit Du Ruhe gibst (so hart es klingt, aber wenn dies der Fall ist, wären alle Deine Anstrengungen sinnfrei)
- wenn sie wirklich aufhören will: geh mit ihr zur Drogenberatung (Tel.Buch: Caritas, z.T. gibt es gute sog. Drogen-Kontakt-Läden mit Sozialarbeitern) - und sucht dort eine gute Therapieeinrichtung heraus (wenn ich eine persönliche Empfehlung geben darf: Villa Lilly in Bad Schwalbach)
- bis die Anträge an die Rentenversicherung durch sind - und ein Entgiftungstermin in einem Bezirkskrankenhaus ausgemacht ist (in deren Anschluss sie nahtlos in Therapie geht): sei für sie da, aber mach ihr keine Vorwürfe o.ä. wenn sie weiter konsumiert. Das gehört zu ihrem Krankheitsbild.
- sie wird - wenn sie das wirklich durchzieht - spätestens in der Therapie eine Kontaktsperre für einige Wochen bekommen. Sei einfach für sie da, wenn diese vorbei ist - auch wenn sie vielleicht etliche Kilometer entfernt eine neue Heimat findet.
- Viel Glück.