Kann mir jemand helfen, die Handschrift zu lesen?

Hallo zusammen,

Helft mir bitte einen Funkspruch aus den Zeiten des 2. WK lesen. Es gibt ein paar Worte, die ich nicht entziffern kann :0(

Die Division bittet der im Abschnitt der 320. ID liegenden …stofflager ??? zu …???, das fuer Grossdeutschland (G.D.) unbringbar ???

Danke vielmals an alle :0) !!!

Hallo Svetka,

viel prosaischer:

Die Div(ision). bittet das im Abschnitt der 320. I(nfanterie).D(ivision). liegende Betriebsstofflager zu vernichten, da für G(renadier) D (ivision) unbenutzbar.

(Großdeutschland fand eher in Berlin, weit hinten in der Etappe, statt)

Schöne Grüße

MM

Hallo Svetka,

da war ich ein wenig zu forsch: Jetzt erst gesehen, dass als absendende Stelle die Pz.Gren.Div.G.D. genannt ist - das kann natürlich nur die Panzergrenadierdivision Großdeutschland sein, zweimal G.D. hintereinander gäbe keinen Sinn.

Schöne Grüße

MM

  • Es erstaunt mich, dass man zu diesem Zeitpunkt noch explizit um die Zerstörung einer potenziell wirtschaftlich oder technisch wichtigen Struktur gebeten hat: Ich hätte geglaubt, dass schon ab März 1943 allen Beteiligten klar war, dass es nur noch mehr oder weniger schnell rückwärts ginge und die Letzten bei den „strategischen Frontbegradigungen“ immer die Pioniereinheiten wären, die möglichst alles zerstörten, was irgendwie wichtig sein könnte.

Schöne Grüße

MM

1 „Gefällt mir“

Hallo Svetka,

jetzt bin ich aber doch neugierig: Geht es da um September 1942 oder 1943?

Schöne Grüße

MM

1 „Gefällt mir“

Danke an alle !!! Sie haben mir sehr gut geholfen. Ja, die Abkuerzung G.D. ist 100%tig GrossDeutschland. Grenadierdievision ist gewoehnlich abgekuerzt in den Papieren bis zu Gr(en). Div. Vielen Dank nochmals !!!

Hi, MM.

Vergleich der Schreibweise der „a“ und auch „ch“ wie in „vernichten“ zeigt: Das letzte Wort heißt nicht unbenutzbar, sondern unbrauchbar,

Schönen Gruß
Metapher

Ja, genau, 1943, die Absetzbewegungen der deutschen Truppen im Raum Kremenchug, Poltawa Region.

Ei Hallo,

schönen Dank - mich hatte der verkehrte Bogen am „z“ gewundert, aber weiter bin ich nicht gediehen. Als „h“ mit einem angedeuteten „c“ gibt das einen Sinn.

Schöne Grüße

MM

Ich glaube, es handelt sich hier um Nachhuten.

Ja, das lässt sich aus dem Spruch erschließen: Offenbar sollte die 320. Infanteriedivision ihren Frontabschnitt zuerst räumen und die Panzergrenadiere die Nachhut bilden - das läge auch nahe, weil die Panzergrenadiere vollständig motorisiert und damit leichter mobil waren. Dennoch finde ich es überraschend, dass hier noch nicht selbstverständlich alles zerstört wurde, was der vorrückenden Roten Armee und der Bevölkerung irgendwie nützlich sein könnte - Wilhelm Keitel hatte schon am 6. September die Weisung vom 21. Februar zum Vorgehen bei Räumung besetzter Gebiete noch einmal im Sinn von „verbrannter Erde“ präzisiert.

Wenn die Panzergrenadierdivision Großdeutschland den Frontabschnitt der 320. Infanteriedivision nach deren Abzug zunächst weiter decken sollte, gäbe es einen Sinn, dass von dort explizit erklärt wird, dass die Einrichtung schon gleich beim Abzug der 320 I.D. zerstört werden sollte und nicht erst beim Abzug der Nachhut.

Nun ja - vielleicht musste man der 320. Infanteriedivision hier betreffend Gründlichkeit der Zerstörung auch ein wenig „Nachhilfe geben“, sie war erst spät von Frankreich nach Osten verlegt worden und wohl noch nicht an die Art gewöhnt, in der der Krieg dort geführt wurde.

Schöne Grüße

MM

Hi,

Ich hab das auch beim ersten mal (auch wenn das eine „Sauklaue“ ist) als unbrauchbar gelesen, aber bei genauerem Hingucken sind Zweifel gekommen… Ich hab ich dann das c nicht gefunden … vor dem eindeutigen h ist auch genauso eindeutig ein u, dazwischen sehe ich gar nichts … und die Schreibweise des a ist auch mehr als verwunderlich … es hat bald die Form eines n.

unbrauchbar

Wo siehst du also das angedeutete „c“ ? Der obige Strich vor dem h gehört zu dem u.

Gruß
Ξ

Servus,

ich sehe es da, wo das kleine h nicht mit einem Aufstrich anfängt, sondern von oben her angesetzt ist. Vom Auf-ab-auf des u zum h gäbe es keinen Anlass, da in die Höhe zu gehen. Den gibt aber das erneute Auf-ab-auf, das ein „richtiges“ c ausmachte, und das da bloß noch als kleine Girlande unter der Decke hängt.

Schöne Grüße

MM

Servus,

zu blöd, dass das Redigieren per Kopieren, Löschen und Ergänzen nicht mehr funktioniert.

Der Vergleich des n mit dem a zeigt. dass der Funker das n beinahe lateinisch geschrieben hat, während das a wie rechts in „bar“ mit einem steilen Auf-ab-auf wie in deutscher Kurrentschrift angesetzt ist.

Dass man z.B. einen Zeichenlehrer, der kraft Berufes auch lateinische Kurrentschrift beherrscht, zu den Funkern tut (wenigstens etwas, was er kann!), wäre ja nicht gar so verwunderlich.

Schöne Grüße

MM

Hi,

Ich hoffe, du gehst mit mir eins, wenn ich sage, dass die normale Form für ein „ch“


(von links nach rechts äöü end-s ch ck ß tz mm nn)

so wie zum Beispiel in diesem „Ich“

ich

ist.

Beides zu entnehmen:
http://www.suetterlinschrift.de/Lese/Sutterlin0.htm

Ich hab hier auch noch ein paar andere Bücher zu dem Thema.
Keines hat die hier gezeigte Form als Kurzform genannt … Ich bleib dabei: „Sauklaue“ :smiley:

Gruß
Ξ

Servus,

vermutlich finden sich ähnliche Verkürzungen z.B. auch in Deiner eigenen lateinischen Ausgangsschrift. Machst Du z.B. das „d“ noch genau so, wie Du es gelernt hast?

Setze schlicht das c nicht auf die Grundlinie, sondern unterwegs zwischen das Ende des „u“ untern und den ersten signifikanten Teil des „h“ (Schlinge oben). Dann äußert es sich so wie im vorgelegten Text.

Ach, und: Ein Funker, der zusehen muss, dass er bald Land gewinnt, bevor die Katjuschas losjaulen, schreibt eventuell auch etwas weniger aufmerksam als sonst.

Schöne Grüße

MM