Hallo Tobias,
rohes Getreide, dass durch Schroten, Mahlen oder Quetschen (Flocken) „aufgebrochen“ und somit der Verdauung zugänglich gemacht wird, enthält viele wertvolle Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe, sowie Enzyme!
Nur wer täglich sehr große Mengen Frisch-Getreidebrei verzehrt, sollte dies bedenken:
Tatsächlich gibt es Stoffe im rohen Getreide, die die Aufnahme von Mineralstoffen, z. B. Eisen, Kalzium und Magnesium, behindern können - die Phytine = Phosphorverbindung in Getreide und anderen Samen.
Phytin bindet Mineralstoffe, die dann vom Organismus nicht mehr aus dem Darm aufgenommen werden können.
Durch Einweichen, Ankeimen, oder beim Backen mit Hefe oder Sauerteig wird das im Korn vorhandene Enzym Phytase aktiviert und das Phytin abgebaut. Bei ganzen Körnern ist der Abbau nach etwa 15 Stunden, bei geschrotetem Getreide bereits nach 30-60 Minuten abgeschlossen!!!
Bedenke: Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen) soll man vor dem Kochen möglichst über Nacht einweichen - das verkürzt nicht nur die Kochzeit, sondern erhöht auch die Mineralstoffaufnahme in den Körper!
Es gibt aber auch Hinweise darauf, daß der Körper bei längerem Verzehr von Vollkorngetreide in der Lage ist, das Phytin teilweise selbst abzubauen. -
Wenn jemand beim regelmäßigen Frischkornmüsli Bedenken äußert, der sollte die gleichen Maßstäbe ansetzen beim:
Kaffee, Tee, Rhabarber, Spinat, Curry- und anderen phosphathaltigen Würsten, usw., denn auch hier haben wir (in großen Mengen bedenklich!) den gleichen Hemmeffekt, der aber beim Getreide durch o. g. Methoden ausgeschaltet werden kann.
z. B. Kalziumaufnahme-hemmend sind:
Phosphor
Phytin
Oxalsäure
Größere Koffeinmengen
isolierte Ballaststoffe
Viel Spaß mit dem Müsli - und herzliche Grüße, Renate
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