Hallo Sax,
kann man das Verzehren von Menschenaffen (Gorillas,
Schimpansen, Bonobos, Orang-Utan) schon als eine Form des
Kannibalismus bezeichnen, oder nicht?
da will ich mal nur einen Denkanstoß beitragen.
WIR wissen, dass die Menschanaffen unsere nächsten Verwandten sind, und uns in ihrem Verhalten an uns erinnern. Aber woher? Von stundenlangen Zoobesuchen und aus’m Fernsehen. Ob das allen so klar ist, sollte man sich mal fragen, es handelt sich schließlich nicht um Kulturfolger. Du hast wahrscheinlich zig-mal soviele Stunden Menschenaffen gesehen wie ein Bewohner der Urwälder.
Im engen Sinne wird ja nur das Verzehren von eigenen
Artgenossen als Kannibalismus bezeichnet, aber die hohe
anatomische Ähnlichkeit zwischen Menschen und Menschenaffen
lässt einen doch durchaus an eine Art „äquivalenten
Kannibalismus“ bzw. „Kannibalismus im weiteren Sinne“ denken,
oder?
Und wo ziehst du da Grenzen? Das Verhaltensrepertoire der Säugetiere ist schon recht einheitlich, auch wenn die Ausprägungen stärker variieren. Tiger und Löwe sind sehr eng verwandt, ersterer ist ein Einzelgänger, letzterer ein Rudeltier. Aber allen Säugetieren ist gemeinsam, dass sie sich gegenseitig kennen, sich um ihre Kinder kümmern und vieles mehr. Es gibt daher keinen Anlass, zu denken, dass sie sich in ihrer Fähigkeit zu Gefühlen und ihrer Leidensfähigkeit unterscheiden.
Mich würde interessieren, ob hier ähnliche psychologische
Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um überhaupt in der Lage
zu sein Affen zu verspeisen …
Da vergisst du ganz locker, dass dazu auch ganz andere und praktische Voraussetzungen erfüllt sein müssen, zuallererst das Vorhandensein von Affen. Weder die Europäer, Gibraltar mal ausgenommen, noch die Australier dürften da in Versuchung kommen.
… und welche psychologische Folgen
daraus entstehen können, z.B. ob die Gewohnheit Menschenaffen
zu verzehren auch die natürliche Aversion gegen Kannibalismus
herabsetzt…
Da bist du völlig auf’m Holzweg, ist mein Verdacht. Und soweit ich mich erinnere, haben meine Vorposter dazu schon was gesagt. Wer (Menschen-)Affen isst, der isst auch Menschen, dass ist einfach nur Humbug. Wenn die Menschenaffenesser erkennen oder erkennten, dass es sich um nahe Verwandte handelt, dann horen/hörten sie damit auf.
Aber wie willst du denen das beibringen, das „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“, solange der erste Bär als Problembär erschossen wird? Dabei hätten wir alle Möglichkeiten, technisch, mit einem finanziellen Aufwand einer üblichen Über-40-Hautcreme-Werbung.
Da fass dir mal an die eigene Nase, oder meinst du, die Menschen in der dritten Welt wären blöd? Do what I say, don’t do what I do, ist ein eher im religiüsen Umfeld angesiedelter Spruch.
Auf dass Rehe, Hirsche und Wildschweine keinen Schmerz spüren, von Haustieren ganz zu schweigen.
Guten Appetit, Zoelomat