Kapital investieren plus eigene Arbeitskraft?

Moin,

ein Bekannter hat vor Jahren in einen kleinen Handwerksbetrieb (mit 2-3 Mitarbeitern) 10.000 DM investiert und sich selbst damit dort auch „einen Arbeitsplatz gekauft“ (er wollte dort mitarbeiten), obgleich er Handwerker einer völlig anderen Branche war. Er lernte dann das neue Handwerk sehr schnell und brachte zudem neue Ideen und Verbesserungsvorschläge in den Betrieb ein, die sich anschließend sehr bewährten.

Daß eine derartige „Jobbeschaffung“ via Kapitalbeteiligung eher nicht die Regel ist, weiß ich. Andererseits erscheint sie mir auch wiederum eigentlich gar nicht so extrem ungewöhnlich, sondern fast „ergonomisch“. Durch die Investition nicht nur von Geldkapital sondern auch seiner eigenen Arbeitskraft hat man natürlich die Möglichkeit, den Betrieb viel besser „voranzubringen“.

Daher meine Frage: ist eine derartige Finanzeinlage bei gleichzeitiger eigener Arbeitskraftinvestition (man könnte es auch als „Kaufen“ eines eigenen Arbeitsplatzes betrachten) ein übliches Geschäftsmodell (auch wenn es nicht die Regel darstellt)?

Gruß
Uwe

Atypisch stille Gesellschaft
Hi !

Dieses „Modell“ nennt sich „atypisch stille Gesellschaft“. Die stille Gesellschaft selbst ist in den §§ 230 ff HGB (http://www.gesetze-im-internet.de/hgb/BJNR002190897… ) geregelt.

Bei einer typisch stillen Gesellschaft gibt der Gesellschafter nur sein Kapital hin und erhält als Gegenleistung „nur“ einen Anteil am Gewinn. Bei der atypisch stillen Gesellschaft ist es dann, wie in deinem Beispiel geschrieben. Man arbeitet also zusätzlich noch mit und/oder trägt sogar unternehmerisches Risiko.

BARUL76

Danke!
Vielen Dank für die kompetente Antwort! :smile: