Kapitalismus

Hallo!

Einer der Grundsteine des Kapitalismus ist, dass das „common good“ (Allgemeinwohl) durch die egoistischen Handlungen jedes einzelnen gefördert wird. Adam Smith meinte dazu sinngemäß: Ein Einzelner hat nur seinen eigenes Wohl im Sinn, aber er wird von einer „unsichtbaren Hand“ geführt, die ein Ziel zur Folge hat, dass er nicht beabsichtigt hatte… Durch das verfolgen seiner eigenen Interessen fördert er oft das Allgemeinwohl wirksamer, als wenn er es wirklich verbessern wollte.

Wie würdet ihr diese Aussage sehen? Stimmt ihr mit Adam Smith’s Sicht überein, oder seid ihr anderer Meinung?

Ich würde mich über einige Meinungen sehr freuen.

Vielen Dank!

Dennis =o)

Hallo!

Einer der Grundsteine des Kapitalismus ist, dass das „common
good“ (Allgemeinwohl) durch die egoistischen Handlungen jedes
einzelnen gefördert wird. Adam Smith meinte dazu sinngemäß:
Ein Einzelner hat nur seinen eigenes Wohl im Sinn, aber er
wird von einer „unsichtbaren Hand“ geführt, die ein Ziel zur
Folge hat, dass er nicht beabsichtigt hatte… Durch das
verfolgen seiner eigenen Interessen fördert er oft das
Allgemeinwohl wirksamer, als wenn er es wirklich verbessern
wollte.

Hi,

„The wealth of Nations“ war damals schon als Propagandawerk zur staatlichen Garantie des freien Marktes geschrieben worden. Zu dieser Zeit wurden massiv Bauern von ihren Hoefen vertrieben (um dort Schafzucht zu betreiben) und die nunmehr heimatlosen Bettler wurden per gesetzlicher Repression in Zwangsarbeitshaeuser gesperrt. Brachen sie dort aus, so wurden ihnen Nasen und Ohren verstuemmelt. Kinder wurden in 2 Schichten zu 12h an Spinn- und Webmaschinen gesetzt, in Mehretagenbetten untergebracht und schlimmer als das Vieh gehalten. Soviel zum damaligen „Gemeinwohl“.

Ansonsten waere zu Fragen, wie das „eigene Wohl“ beschaffen ist, das der Einzelne verfolgt, woher die „unsichtbare Hand“ kommt, und welches Programm dieser Goetze der Marktwirtschaft verfolgt, wie sich diese menschengemachte Struktur von Tag zu Tag neu herstellt, ohne dass die beteiligten Menschen sich ihrer bewusst sind.

Ciao Lutz

Hallo,

Die reine Form des Kapitalismus propagiert den Selbstregulierungsmechanismus.
Das gilt heute allgemein als widerlegt.
Betrachten wir den Kapitalismus wie einen Fluss, dessen Strom sich ein Bett durch die Landschaft wühlt.
Je nach dem, wie viel Wasser er trägt und wie stark die Strömung ist, wird der Fluss über die Ufer treten. Es kommt zu Überschwemmungen und erheblichen Schäden für die Anwohner.
Es führt im wahrsten Sinne des Wortes zu „Ausuferungen“.
Durch den Bau von Uferbefestigungen, Flussbegradigungen usw. wird der Fluss geformt und solche Schäden vermieden oder begrenzt.
So wird auch der Kapitalismus durch begleitende Regulierungen geformt und kanalisiert. Je nach der politischen Färbung es dann soziale Komponenten oder mehr liberale usw.

Gruß,
Francesco

Lieber „Dennis“,

da Sie Ihre Frage in keinen Zusammen-
hang stellen, der dem Leser klar macht,
ob Sie persönlich interessiert sind
oder ein Verständnisproblem haben
oder eine Vorlage für eine Hausarbeit
haben wollen, sind Sie mit den unteren
Ideologiebrabbel-Empfindungen relativ
gut bedient.

Auf das Gegebene:…

a) Auch wenn „Lent“ dies behauptet, ist der
Selbstreguklierungsmechanismus des Ka-
pitalismus bei einer loyal-optionalen Politik,
wie der Schoeders der einzige Marktregulator!
(Indem man eine schwache Metapher stra-
paziert, entblößt sich die Leere deren Argu-
mente. Nicht der Kapitalismus, sondern
„Lents“ Kritik säuft im flachen Wasser ab…

b)Auch wenn „Lutz“ Gemeinwohl und Eigen-
wohl sorgsam zu trenne vermag. Er stellt sel-
ber fest, dass dies eine nicht-harmonisierende
Erkenntnis ist.
(Während ich dieses 17.Jhd-Zitat zu schätzen
weiß…)

x-nada

Hallo x-nada!!

vielen Dank für Ihre Antwort! Und an dieser Stelle auch herzlichen Dank Francesco und Lutz!!!

da Sie Ihre Frage in keinen Zusammen-
hang stellen, der dem Leser klar macht,
ob Sie persönlich interessiert sind
oder ein Verständnisproblem haben
oder eine Vorlage für eine Hausarbeit
haben wollen, sind Sie mit den unteren
Ideologiebrabbel-Empfindungen relativ
gut bedient.

Aaaalso. Ich habe das erste Kapitel aus dem Buch „Business Ethics“ von T. White gelesen und bin dabei über diese Zitat „gestolpert“. Da White nicht weiter darauf eingeht, hatte ich mir erhofft, hier ein paar Meinungen dazu zu bekommen, auch um eine Diskussionsgrundlage für die nächste „Ethics“-Stunde zu haben.

a) Auch wenn „Lent“ dies behauptet, ist der
Selbstreguklierungsmechanismus des Ka-
pitalismus bei einer loyal-optionalen Politik,
wie der Schoeders der einzige Marktregulator!
(Indem man eine schwache Metapher stra-
paziert, entblößt sich die Leere deren Argu-
mente. Nicht der Kapitalismus, sondern
„Lents“ Kritik säuft im flachen Wasser ab…

Gibt es in dieser Frage denn Konsens? Funktioniert das mit der Selbstregulierung, oder nicht? Francesco schrieb, dass das heute als allgemein widerlegt gelten würde.

b)Auch wenn „Lutz“ Gemeinwohl und Eigen-
wohl sorgsam zu trenne vermag. Er stellt sel-
ber fest, dass dies eine nicht-harmonisierende
Erkenntnis ist.

Wie meinst Du das? Es ist doch nicht zwangsläufig so, dass Eigenwohl auch Gemeinwohl bedeutet.

(Während ich dieses 17.Jhd-Zitat zu schätzen
weiß…)

Es ist – zugegebenermaßen – in dem Buch, aus dem ich es habe, etwas aus dem Kontext gerissen wiedergegeben.

Viele Grüße,

Dennis =o)

Hi,

ich bin zugegebenermassen kein Eingeweihter des VWL-Sprech, deshalb bitte ich zu entschuldigen, dass die Kritik an meinen Andeutungen nicht so richtig ankam.

a) Auch wenn „Lent“ dies behauptet, ist der
Selbstreguklierungsmechanismus des Ka-
pitalismus bei einer loyal-optionalen Politik,
wie der Schoeders der einzige Marktregulator!

Ist mit „Selbstregulierungsmechanismus“ die „invisible hand“ gemeint, die „Eigenwohl“ in „Gemeinwohl“ verwandelt? Wodurch garantiert sich die (strukturelle) Stabilitaet dieser unpersoenlichen (?) Regulierung? In welcher Weise kann diese (automatische?) Selbstregulierung sich zukuenftig zur Vermeidung weiterer Muellberge formieren?

Loyal meint in meinem bescheidenen Verstaendnis Treue zu einer Uebergeordneten Instanz, optional die Wahl zwischen Alternativen. Inwiefern stellt die Verkettung mehr dar als heisse Luft? Loyal bei Schroeder kann ich mir nur als Treue zum GG vorstellen, optional als die Faehigkeit, Entscheidungen zu faellen. Was hat das mit Marktregulation zu tun? Und wo siedelst Du hierbei den Sachzwang (Finanzen) an?

b)Auch wenn „Lutz“ Gemeinwohl und Eigen-
wohl sorgsam zu trenne vermag. Er stellt sel-
ber fest, dass dies eine nicht-harmonisierende
Erkenntnis ist.

(Ich bin nicht versteckt. Gibt es so banale Nicknames?) Ich fragte nach dem Inhalt des Eigenwohls. Schon das Zitat setzt in seiner Verwendung der Begriffe ihre Verschiedenheit voraus, um die Bedingtheit „eigen“->„gemein“ behaupten zu koennen. Uebrigens ist das Zitat aus dem 18. Jh, etwa gleichzeitig mit Kants Vernunftkritiken.

Was ist eine nicht-harmonisierende Erkenntnis? Wieso ist die Frage nach dem Unterschied zweier verschiedener Begriffe ueberhaupt eine Erkenntnis? Wobei diese Frage auf den historischen Wandel der Bedeutungen erweitert werden kann. Wo ist die Verbindung von Deinen Andeutungen zu meinen?

Ciao Lutz