Hallo,
immer häufiger liest man in en letzten Tagen, dass die Invasion in Ossetien negative Folgen für Russland hat: Ausländer ziehen Kapital ab, 21 Mrd. sollen es bis jetzt schon sein, der Rubel fällt und Russland muss neue Kapitalgeber suchen.
Das verstehe ich nicht.
Die Situation in Ossetien und Abchasien ist menschlich, rechtlich und politisch von außen her schwer zu beurteilen. Völkerrechtlich ist es Georgien, also haben die Russen völkerrechtswirdrig gehandelt. Die Struktur und die Wünsche der Mehrheit der Bevölkerung betrachtet, spricht die Situation aber für Russland. Dazu kommen Vergleiche mit dem Kosovo, der auf Wunsch der Bevölkerung gegen den Willen des völkerrechtlich zuständigen Serbiens ausgegeliedert wurde.
Moralische Erwägungen sind Kapitalgebern aber ohnehin fremd. Ob Russland Recht oder Unrecht hat: Es hat demonstiert, dass es bereit ist, militärische Mittel einzusetzen, wenn es darum geht, eigene Interessen zu wahren.
Ob moralisch oder anderswie begründbar oder nicht, Russland hat sein Einflussgebiet vergrößert. Andere angrenzende Länder, Polen, Ukraine, Baltikum, sind deshalb in Sorge.
Ein vergrößertes Einflussgebiet bedeutet aber mehr Geschäfte bzw. Geschäftsmöglichkeiten. Warum ziehen unter diesen Bedingungen, die doch eher steigenden als fallende Umsatzmöglichkeiten in Aussicht stellen, Firmen ihr Kapital ab?
Grüße
Carsten