Karabiner

Hallo Zusammen,

ich hab festgestellt, dass die meisenen Karabiner vom System her dem
K98 nachgebaut worden sind ( auch heute noch). Es gibt das Gewehr in so vielen Varianten, dass man sich überlegen muß, ob hie nicht die Treffgenauigkeit darunter leidet. Sind da große unterschiede, wenn man z.b. einen orginal Mauser K98 in 8x57IS mit einem spanischen FR8 in 308 WIN vergleicht? Der FR8 ist ja viel kürzer. Wo gehen hier die Unterschiede los, 100, 200, 300 Meter?

Zunächst einmal ist doch das Kaliber schon nicht dasselbe.

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Hallo Zusammen,

ich hab festgestellt, dass die meisenen Karabiner vom System
her dem
K98 nachgebaut worden sind ( auch heute noch). Es gibt das
Gewehr in so vielen Varianten, dass man sich überlegen muß, ob
hie nicht die Treffgenauigkeit darunter leidet.

Hallo Wildgruber,

mach Dir über die Präzision des K98 (der irgendwann ab den dreißiger Jahren gebaut wurde) keine zu großen Illusionen. Die Gewehre mit dem Mauser-System 98 (eingeführt seit 1898)gehören, was Präzision, Verarbeitung und Stabilität angeht, mit zum besten was es gibt. Aber ausgerechnet der K98 ist hierfür eines der schlechteren Beispiele.

Grüße

Winfried

Zunächst einmal ist doch das Kaliber schon nicht dasselbe.

Eben, mir geht es ja um die Veränderungen. Das System war ja eigentlich auf 8x57 ausgelegt. Wie negativ ( oder positiv z.b. Rückschlag )wirkt sich das aus und ab wo beginnen sich die Änderungen auf das Schußbild auszuwirken.
Deshalb auch die Frage 100,200,300 Meter?
Den FR 8 hab ich nur mal so als Beispiel genommen. Er ist ja so gesehen extrem geändert ( Kaliber - Lauflänge ). Ich denke mal bis 100 Meter dürfte hier nicht viel unterschied sein. Ab wo machen sich solche Änderungen bemerkbar?

Ach so - dazu kann ich jetzt aus dem Stegreif nichts sagen, überhaupt bin ich kein Experte. Aber Ich würde sagen es ist nicht so einfach, Unterschiede bei unterschiedlichen Formen einer Bauart mit gleichzeitig verschiedenen Kalibern zu vergleichen.
Von der Lauflänge weiß ich z. B. daß sie sich bei sonst gleicher Waffe und gleichem Kaliber erheblich auf die Schußweite und Genauigkeit auswirken kann. Der K 98 war wie du vielleicht weißt, im Großen und Ganzen nichts anderes als das Gewehr 98 der kaiserlichen Armee mit kürzerem Lauf. Die Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses beim Gewehr 98 war, wie ich in einem alten Buch über Infanteriegewehre las, etwa 890 m/s, beim K 98 nur noch etwa 760 m/s.

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Den FR 8 hab ich nur mal so als Beispiel genommen. Er ist ja

so gesehen extrem geändert ( Kaliber - Lauflänge ). Ich denke
mal bis 100 Meter dürfte hier nicht viel unterschied sein. Ab
wo machen sich solche Änderungen bemerkbar?

Hallo Wildgruber,

hierfür gibt es prima Ballistiksoftware. Hab ich selbst aber auch nicht. Für die Flugbahn sind ausschlaggebend das Gewicht, die Querschnittsbelastung, die Form und die Mündungsgeschwindigkeit des Geschosses. So könnte es durchaus sein, daß ein Geschoß aus dem FR-8 etwa die gleiche Flugbahn hat wie aus dem K98 weil zwar der Lauf kürzer ist, aber das Geschoß leichter ist und deshalb bis zur Mündung die gleiche oder eine höhere Geschwindigkeit erreicht. Genaue Aussagen kann man wie gesagt mit Ballistik-Software machen, oder aber mit Hilfe eines Handbuchs für Wiederlader, wo es für alle möglichen Kombinationen aus Treibladungen und Geschossen in allen möglichen Kalibern Ladedaten gibt.

Aber so generell dürfte es bis 100 m kaum Abweichungen geben. Wirklich meßbare, d.h. die nicht im Bereich der normalen Streuung liegen ab ca. 200 m.

Grüße

Winfried

Hallo !

Hier ein paar Details zum Karabiner.

Kaliber : 8 x 57 IS (7,92 x 57)
Funktionsprinzip : Mehrlader mit Zylinderverschluß als Selbstspanner
Magazin : Mittelschaftmagazin für Ladestreifen von 5 Patronen
Visier : Spitzkorn mit V-Kimme, 100 - 2000 Meter
Länge : 1110 mm
Lauflänge : 600 mm
Züge/Richtung : 4 rechts
Gewicht : 3800 (Nussbaum) bis 4000 g (Schichtholz)

Am 16. Januar 1908 wurde der Karabiner 98 bei der Kaiserlichen Armee eingeführt. Er entwickelte sich aus den Erfahrungen mit dem Karabiner 88.
Bei einer Lauflänge von 59 cm und einer Gesamtlänge von 110 cm war die Waffe 15 cm kürzer als das Gewehr 98, welches bereits 1898 eingeführt wurde. Dessen Verschlußsystem mit zwei Verriegelungswarzen am Verschlußkopf und einer Reservewarze am Ende des Verschlußzylinders gilt bis heute als einer der besten Zylinderverschlüsse.
Gewehr 98 und Karabiner 98 verschossen identische Munition Kaliber 8 x 57.
Im 2. Weltkrieg wurde der Karabiner 98 zur Standardwaffe der Sturmtruppen und Stoßtrupps, denen in Grabenkämpfen das Gewehr 98 zu unhandlich war.
Die Infanterie der Reichswehr wurde dann ab 1921 mit dem Gewehr 98 ausgerüstet. Kavallerie, technische Einheiten sowie Artillerie führten den Karabiner 98 immer noch mit Schiebevisier ab 300 Meter, obwohl Weltkriegserfahrungen zeigten, dass diese Visiereinstellung für Nahschüsse von 50 bis 150 m untauglich war.

Ab 1925 wurden Karabiner 98b für die Reichswehr gefertigt. Aber das war lediglich ein Gewehr mit gekröpftem Kammerstengel, Schiebevisier und geänderter Riemenbügelbefestigung. Als Konsequenz zum K 98 b wurde der bis dahin K 98 genannte, kürzere Vorgänger nun mit K 98 a bezeichnet.
Ende der zwanziger Jahre forderte die Reichswehr ein Standartgewehr für alle Truppen. Grundlage wurde der K 98 sowie ein von Mauser entwickeltes „Einheitsgewehr“ - im Wesentlichen ein K 98 mit 60 cm langem Lauf und Detailänderungen. Das neue Visier hatte eine Einstellung von 100 - 2000 m. Auch Kürzungen des K 98 b bewährten sich. Wegen hoher Produktionskosten verzögerte sich die Einführung des Karabiners bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten.
Die ab 1933 durchgeführte Aufrüstung bescherte der Wehrmacht endlich das Einheitsgewehr, den Karabiner 98 k, Länge 111 cm. „k“ deswegen, weil die neue Waffe auch aus Kürzung (k für „kurz“) des Karabiners 98 b hervorgegangen war.

Die Herstellung des Karabiners war sehr aufwendig und teuer. Etwa 1940 ersetzte Schichtholz (verleimte, dünne Holzlagen) die Mangelware Nussbaumholz, wobei sich diese neuartigen „Sperrholzschäfte“ als wesentlich robuster erwiesen.
Aufwendig gefräste Beschlag- und Garniturteile wie Ober- und Unterring, Magazinkasten oder Zubringer wurden im Kriegsverlauf durch Blechprägeteile ersetzt.
Die letzten Serien verzichteten auf Bajonetthalterung, Stempelplatte, Putzstock und Ringhaltefedern, wobei aber die hohe Schusspräzision durchaus erhalten blieb, weil man bei der Innenbearbeitung der Läufe die alten Fertigungsstandards beibehielt.

Nach dem 2. Weltkrieg führten viele kleine Staaten den K 98 k ein, und nach dem Grenzschutz nahm auch die neugegründete Bundeswehr 1955 wieder den K 98 k in ihre Ausrüstung.

mfgConrad

Hallo Conrad,

hast evtl. auch noch Infos zum FR8 oder wo ich welche herbekommen kann. Google spuckt hier leider nicht allzuviel aus. Ich bin nämlich am überlegen, welches der beiden Gewehre ich mir zulegen soll. Danke

Gruss
MW

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Hallo !

Wenn ich wüßte, was ein FR8 ist!
Da ich es aber nicht weiß, habe ich auch wohl nichts darüber!

mfgConrad

Ist ein spanischer Karabiner, sehr kurz, Kal. 308.
100m V- Kimme, 200-300 m Lochkimme. Genau Daten
hab ich auch nicht. Das Gewehr, das ich mir angeschaut hab,
ist Baujahr 1948. Vorderteil dem G3 schon ähnlich.

Gruss
MW

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Ist ein spanischer Karabiner, sehr kurz, Kal. 308.
100m V- Kimme, 200-300 m Lochkimme. Genau Daten
hab ich auch nicht. Das Gewehr, das ich mir angeschaut hab,
ist Baujahr 1948. Vorderteil dem G3 schon ähnlich.

Gruss
MW

Guten Morgen,

ich hab mit schon mit zwei verschiedenen FR-8 geschossen. Ist sogar verhältnismäßig präzise. Aber der eine hatte einen grottenschlechten Abzug und der andere ging gerade so.

Auch aus ästhetischen Gründen würde ich ihn nicht empfehlen, denn er ist soviel ich weiß nicht einmal ein Militärgewehr, sondern eins für die Polizei (Guardia Civil). Und ein Gewehr, daß nach 1945 gebaut wurde, hat einfach kein Flair.

Und wenn Du wirklich etwas treffen willst, gibt es sowieso nur eine Wahl: Schweden-Mauser 1896. Da paßt alles.

Grüße

Winfried

Hallo Winfried,

danke für die Info. Einen Schweden hab ich schon. Lässt sich wirklich sauber schießen mit super Trefferbilder.
Mir ist nur der
FR8 mittlerweile für fast Umsonst in die Hände gefallen.
Was den Abzug betrifft, der geht sauber. Leider ist er in einem schlechten optischen Zustand, aber das kann man ja ändern.
Was das Schußbild über 100 m angeht, kann ich erst am Sonntag sagen,- falls
es dich Interesiert.

Gruss
MW

Guten Morgen,

ich hab mit schon mit zwei verschiedenen FR-8 geschossen. Ist
sogar verhältnismäßig präzise. Aber der eine hatte einen
grottenschlechten Abzug und der andere ging gerade so.

Auch aus ästhetischen Gründen würde ich ihn nicht empfehlen,
denn er ist soviel ich weiß nicht einmal ein Militärgewehr,
sondern eins für die Polizei (Guardia Civil). Und ein Gewehr,
daß nach 1945 gebaut wurde, hat einfach kein Flair.

Und wenn Du wirklich etwas treffen willst, gibt es sowieso nur
eine Wahl: Schweden-Mauser 1896. Da paßt alles.

Grüße

Winfried

Was das Schußbild über 100 m angeht, kann ich erst am Sonntag
sagen,- falls
es dich Interesiert.

Mahlzeit,

ich wage zu prophezeien, daß mit normaler Munition 7 bis 8 cm drin sind und mit handgeladener 4 bis 5.

Beim Preis laß Dich nicht über den Tisch ziehen. 150,-- sollten das absolute Maximum sein, 120,-- bis 130,-- sind realistisch. Alles was unter 100,-- ist ist günstig. Vernünftiger Zustand vorausgesetzt.

Grüße

Winfried