Hallo !
Hier ein paar Details zum Karabiner.
Kaliber : 8 x 57 IS (7,92 x 57)
Funktionsprinzip : Mehrlader mit Zylinderverschluß als Selbstspanner
Magazin : Mittelschaftmagazin für Ladestreifen von 5 Patronen
Visier : Spitzkorn mit V-Kimme, 100 - 2000 Meter
Länge : 1110 mm
Lauflänge : 600 mm
Züge/Richtung : 4 rechts
Gewicht : 3800 (Nussbaum) bis 4000 g (Schichtholz)
Am 16. Januar 1908 wurde der Karabiner 98 bei der Kaiserlichen Armee eingeführt. Er entwickelte sich aus den Erfahrungen mit dem Karabiner 88.
Bei einer Lauflänge von 59 cm und einer Gesamtlänge von 110 cm war die Waffe 15 cm kürzer als das Gewehr 98, welches bereits 1898 eingeführt wurde. Dessen Verschlußsystem mit zwei Verriegelungswarzen am Verschlußkopf und einer Reservewarze am Ende des Verschlußzylinders gilt bis heute als einer der besten Zylinderverschlüsse.
Gewehr 98 und Karabiner 98 verschossen identische Munition Kaliber 8 x 57.
Im 2. Weltkrieg wurde der Karabiner 98 zur Standardwaffe der Sturmtruppen und Stoßtrupps, denen in Grabenkämpfen das Gewehr 98 zu unhandlich war.
Die Infanterie der Reichswehr wurde dann ab 1921 mit dem Gewehr 98 ausgerüstet. Kavallerie, technische Einheiten sowie Artillerie führten den Karabiner 98 immer noch mit Schiebevisier ab 300 Meter, obwohl Weltkriegserfahrungen zeigten, dass diese Visiereinstellung für Nahschüsse von 50 bis 150 m untauglich war.
Ab 1925 wurden Karabiner 98b für die Reichswehr gefertigt. Aber das war lediglich ein Gewehr mit gekröpftem Kammerstengel, Schiebevisier und geänderter Riemenbügelbefestigung. Als Konsequenz zum K 98 b wurde der bis dahin K 98 genannte, kürzere Vorgänger nun mit K 98 a bezeichnet.
Ende der zwanziger Jahre forderte die Reichswehr ein Standartgewehr für alle Truppen. Grundlage wurde der K 98 sowie ein von Mauser entwickeltes „Einheitsgewehr“ - im Wesentlichen ein K 98 mit 60 cm langem Lauf und Detailänderungen. Das neue Visier hatte eine Einstellung von 100 - 2000 m. Auch Kürzungen des K 98 b bewährten sich. Wegen hoher Produktionskosten verzögerte sich die Einführung des Karabiners bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten.
Die ab 1933 durchgeführte Aufrüstung bescherte der Wehrmacht endlich das Einheitsgewehr, den Karabiner 98 k, Länge 111 cm. „k“ deswegen, weil die neue Waffe auch aus Kürzung (k für „kurz“) des Karabiners 98 b hervorgegangen war.
Die Herstellung des Karabiners war sehr aufwendig und teuer. Etwa 1940 ersetzte Schichtholz (verleimte, dünne Holzlagen) die Mangelware Nussbaumholz, wobei sich diese neuartigen „Sperrholzschäfte“ als wesentlich robuster erwiesen.
Aufwendig gefräste Beschlag- und Garniturteile wie Ober- und Unterring, Magazinkasten oder Zubringer wurden im Kriegsverlauf durch Blechprägeteile ersetzt.
Die letzten Serien verzichteten auf Bajonetthalterung, Stempelplatte, Putzstock und Ringhaltefedern, wobei aber die hohe Schusspräzision durchaus erhalten blieb, weil man bei der Innenbearbeitung der Läufe die alten Fertigungsstandards beibehielt.
Nach dem 2. Weltkrieg führten viele kleine Staaten den K 98 k ein, und nach dem Grenzschutz nahm auch die neugegründete Bundeswehr 1955 wieder den K 98 k in ihre Ausrüstung.
mfgConrad