Moin Nemo,
Der Vergleich hinkt gewaltig! Mit Einführung des regelmäßigen
Teilwasserwechsels, so etwa vor 40 Jahren, hat sich in der
Süßwasser-Aquaristik nichts wirklich neues mehr getan, beim
Auto aber sehr wohl.
Mit der Aquaristik hat sich doch so einiges getan *G*. Zum Beispiel sind die Testreagenzien wesentlich besser verfügbar gemacht worden. Zusammenhänge biologischer und chemischer Natur sind mittlerweile in der Welt der Aquaristik bekannt.
Außerdem habe ich hier grad „Das Aquarium von A bis Z“ Auflage
1966 liegen. Ich glaube kaum, daß Du mir einen Süßwasser-Fisch
nennen kannst, der da nicht drin steht.
Öhm Nemo, ich sprach nicht davon, welche Fische in irgendwelchen Büchern beschrieben werden oder wurden, sondern welche Arten im Handel verfügbar sind. Kleiner aber sehr bedeutsamer Unterschied. Schnapp dir mal nen Mergus und lies mal nach, wann die Arten jeweils zuerst beschrieben sind. Oft eben zwischen 1950 und 1970. D.h. da wurden die Fische für das Aquarium „entdeckt“. Der massenhafte Import der uns die Auswahl heute so riesig macht, war damals lange noch nicht gegeben.
Ich war neulich in
einer ziemlich großen Zoohandlung und es gab da keinen Fisch,
den ich nicht schon kannte. Allerdings habe ich auch noch nie
so viele verzüchtete, degenerierte Exemplare gesehen.
Vollste Zustimmung. Aber in der großen Zoohandlung hast du bestimmt auch die günstigen Testreagenzien gesehen *G*
Ein Anruf beim Wasserwerk ist weit billiger!
Ein Anruf beim Wasserwerk wird mir aber nicht den aktuellen Nitritwert, den aktuellen Nitratwert und auch den aktuellen Phosphatwert des Wassers zeigen können. Wenn das Becken schon einige Jahre fährt, wird mir das Wasserwerk auch nicht sagen können, welche Gesamthärte oder Karbonathärte in meinem Becken herrst, da durch Verdunstung und Auffüllen des Beckens die Konzentration sehr viel stärker, durch Verwendung von Zusätzen oder destiliertem Wasser (und Entsprechungen) die Konzentration entsprechend geringer sein kann. Da kannst du telefonieren wie ein Held, die Angaben werden dir nur Wassertests verraten können.
weil Ablesefehler schon beim Füllen des Teströrchens
an der Tagesordnung sind und weil eben NICHT ein Tropfen so
groß wie der andere ist!)
Stimmt, dann hat man einen möglichen Messfehler um die 20%.
Immer noch besser als die Teststreifen, die stellenweise
höhere Fehler, oder aber ungeeignete Messbereiche aufweisen.
20% das wären dann bei einer Waserhärte von 10 +/- 2!!!
jup … als ein Bereich von weich bis mittelhart - hier würde ich dir dann Zustimmen, die Fische werden es abkönnen - sofern ich halt weiss, dass ich keine reinsetze, die doch lieber Betonsuppe hätten.
Beim pH-Wert komme ich auf +/- 2,8!
Wirklich sehr genau!
*tröööt* Die Farbe bei der Messung des pH Wert ändert sich durch mehr oder weniger Wasser nur geringfügig. Sie wird halt durchscheinender wenn mehr Wasser verwendet wird, der Farbton bleibt aber gleich! Hier war meine pauschale Aussage 20% leider falsch. Ablesefehler kann es natürlcih trotzdem noch geben.
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Messt immerhin, ich wills ja niemand verbieten! Messt, bis ihr
schwarz seit! *g Nur, es bringt eben nichts!
Und das ist eben falsch! Es darf natürlich nicht der einzige Anhaltspunkt sein, den man zur Beurteilung des Zustandes von Becken, Wasser und Fischen herhalten muß. Insofern kann ich dem schon zustimmen:
Es ist für den Anfänger sehr viel wichtiger, zu lernen, seine
Fische zu beobachten und sehen zu lernen, ob sie sich wohl
fühlen oder nicht und das kann man nicht messen, das muss man
im Gefühl haben! Dann kann man überlegen, woran es liegt und
ob man nun einen Teil des Wassers wechselt oder mal den Filter
oder den Bodengrund erneuert. Meist, sofern keine Krankheit
vorliegt, ist das Problem damit behoben!
Dem hier jedoch nicht:
Auch ohne Messung!
Gerade ein Anfänger wird nicht ohne weiteres in der Lage sein, nur aus Beobachtungen heraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Nach dem Motto: der Motor des Autos ist jetzt zum 3. Mal hochgegangen, jedesmal hab ichs vorher gemerkt und fix einen neuen eingebaut. Die Idee einfach mal zu messen, ob das Gewicht des Anhängers vielleicht zu hoch ist … du weisst was ich sagen will.
Noch ein Beispiel: Ich habe vor Jahren mal Mosaik-Fadenfische
gezüchtet! Die „Biester“ obwohl voll erwachsen und wunderbar
ausgefärbt wollten einfach nicht! Wasserwerte mussten in
Ordnung sein, weil in dem gleichen Wasser nebenan sich die
blauen Fadenfische und Makropoden lustig vermehrten. (Wasser
lief über alle Becken.)
Da half kein Wassertest! Temperatur hochschrauben auch nicht!
Also, ich hab überlegt und überlegt. Schließlich hab ich den
Wasserstand um die Hälfte abgesenkt und schon am nächsten Tag
gings rund. Das Männchen, eifrig mit Nestbau beschäftigt,
zeigte Farben, die ich so intensiv noch nie gesehen hatte und
die Weiber haben sich gar nicht mehr eingekriegt vor
Laichbereitschaft. Zucht war ein voller Erfolg!
Mosaiken wollen eben flaches, warmes Wasser zum Ablaichen.
Fast: Mosaikfadenfische wollen flaches, warmes leicht saueres, weiches bis sehr weiches Wasser zum Ablaichen …
Aber auf sowas muss man kommen, messen kann man das nicht.
Messen kann man schon, nur eben nicht alles. DAS hat aber auch keiner behauptet.
Gruß
Daniel