Sicherlich, die Wissenschaft hält das physische Organ als
eigentliche Ursache für psychische Prozesse. Für die
Spiritualität ist das aber ganz anders. Für diese ist es das
Bewußtsein, welches sich physischer Organe bedient und sie
sogar entwickelt und verändert.
Wir sprechen hier außerdem über psychologische Tatsachen.
gruß
rolf
Hallo Rolf, Hallo Merkur,
ich verbinde mein Schreiben gleich an Euch beide, weil interessanterweise beide Antworten (danke dafür) jetzt zum Punkt meines Einstieges in diese Diskussion führen.
Ich persönlich habe dieses Problem des falschen ich-Verständnisses nicht (mehr). Warum das so ist, ist eine lange Geschichte und persönliche Dinge gehören hier auch nicht her. Ich muß es jetzt aber erwähnen.
Was mich veranlaßt hat, hier einzusteigen, war die Tatsache, daß als Philosophie dieses Forums ausgewiesen wurde, anderen helfen zu wollen.
Jetzt führt aber genau dieser Punkt des falschen ich-Verständnisses zum letztlich logischen Endergebnis, daß jedes beliebige Problem, welches ein Mensch haben kann, letztlich nur darin wurzelt.
Das heißt dann aber weiters, daß auch jeder beliebige Ratschlag, dem man jemandem geben will, um ihm in seiner Lage helfen zu wollen, dann nicht vollständig und damit zielführend ist, wenn nicht auch dieser zentrale ursächliche Hintergrund zum Thema der Ursachenerklärung wird.
Mir ist natürlich völlig klar, daß diese Argumentation, wenn sie so „direkt“ eingebracht würde, in vielfacher Hinsicht „kritisch“ ist, was die Nachvollziehbarkeit betrifft. Daher wäre es illusorisch, sie auch in diesem Sinne einzubringen.
Aber ein anderer Weg wäre möglich, indem man nämlich von der absoluten Erklärungsebene einmal weg geht und nach einer relativen sucht, mit der dann auch ein anderer etwas anfangen kann. Und ich meine, daß ich einen solchen Diskussionsvorschlag anzubieten hätte.
Weil allerdings auch der nicht ganz „unkritisch“ ist, wenn jemand zum ersten Mal damit konfrontiert ist, muß man immer erst heraus finden, ob auf der anderen Seite auch eine entsprechende Bereitschaft zur Diskussion besteht.
Ich will hier nur einmal den Gedankengang darstellen:
Wenn man zu jemandem, der ein Problem hat, sagt, daß er dieses nur deswegen hätte, weil er ein falsches ich-Verständnis hat, dann wäre das zwar im absoluten Sinne richtig, auf der relativen Ebene müßte es aber vom anderen als Schuldzuweisung falsch aufgefaßt werden. Daher darf man das so nicht sagen.
Wenn man aber vorher eine relative Erklärung diskutiert, indem man nämlich sagt, daß jeder dieses falsche ich-Verständnis nur deshalb hat, weil er aufgrund erklärbarer aber nicht schuldhafter Umstände von Kindheit an dazu gezwungen wurde, falsch zu denken, dann würde diese Problematik viel freier diskutierbar und ich meine, daß dies dann auch für andere hilfreich sein könnte.
Bitte um Euer beider Meinung dazu.
Gruß
Gert