Hallo Rolf,
Du meinst Grundvoraussetzung wäre ein Gleiches an
Selbsterkenntnis?
ja, es war nur von mir unpräzise formuliert. Präziser hätte es lauten müssen: Die Frage „was bin ich?“, auf sich selber bezogen,…
aber das ist praktisch nicht
möglich.
Das möchte ich vorerst einmal noch dahin gestellt lassen. Vielleicht ergibt es sich ja in weiterer Folge, daß sich aus dieser Feststellung eine interessante Diskussion entwickelt.
Die Frage nach Sinn des Lebens und somit des
Handelns, muß zumindest vorhanden sein um zu der obigen
Fragestellung zu kommen.
Denn erst dann kann man fragen, wie
handle ich richtig.
Da bin ich völlig bei Dir, daß diese Frage zu allererst vorhanden sein muß. Aber ich meine, daß der nächste logische Denkschritt dann nicht gleich sein kann, welche Handlungsweisen „sinnvoll“ oder nicht „sinnvoll“ (um die Begriffe „richtig“ oder „falsch“ zu vermeiden) sind, sondern daß aus dieser Frage doch sofort die Frage „was bin ich?“ folgert.
Vielleicht muß man dazu etwas von der allgemein gängigen Meinung abrücken und bei dieser Selbsthinterfragung eine üblicherweise ignorierte Feststellung voraus schicken, nämlich, daß „ich“ und „mein Körper“ zwei getrennt voneinander zu erlernende Bereiche darstellen. Nur daß halt in unserer Zeit nach wie vor die Meinung vorherrscht, mit der Erforschung des Körpers alleine würde man zu einer gesamtheitlichen Erklärung des Mensch-Seins kommen können.
Ich meine aber, wenn ich z.B. die Situation dessen hinterfrage, was man als „Träumen“ bezeichnet, dann bin ich doch damit, wenigstens temporär, mit einer Situation konfrontiert, wo ich zur Kenntnis nehmen muß, daß ich sehen, kommunizieren, etc. kann, ohne daß die körperlichen Sinnesorgane dabei involviert sind. Und dann frage ich mich nicht „was ist ein Traum?“, sondern: was bin ich? Wie ist das möglich, daß ich sehen etc. kann, ohne daß mein Körper daran beteiligt ist. Auch die bekannte Theorie, daß das Traumgeschehen angeblich vom Gehirn erzeugt würde, greift da daneben, weil selbst dann, wenn sie stimmen sollte, wieder die Frage übrig bleibt: und wer sieht dann diesen „Traum“? Natürlich wieder „ich“. Und damit: was bin „ich“ dann, daß das möglich ist?
Viele haben sie, aber geben sich mit einem Kompromiss
zufrieden. Auf diesem hat man aufzubauen.
Da bin ich ohne Einschränkungen auch dabei. Gleichzeitig drückst Du damit ganz richtig den unterschwelligen Zwang aus, der dahinter steht, so denken zu müssen.
Mal sehen, wie sich die Diskussion entwickelt. Könnte vielleicht noch interessant werden.
Grüße
Gert