Ich fing meine berufliche Tätigkeit als Immobilienmakler Anfang 2003 in folgender Form an:
Ich habe damals „einfach so“ gestartet, ohne irgendwelche Erfahrungen auf diesem Gebiet.
Ich hatte auch sofort und sehr leicht das erste Verkaufsobjekt, eine gebrauchte 2 Zi. Whg. aus den 65er Jahren.
Ich habe dann aber sehr schnell gemerkt, dass ich hier eine „Echte Ewigkeit“ würde brauchen, um „evtl“ „etwas“ Geld zu verdienen.
Ich bekam schnell das sichere Gefühl, auf dem falschen Weg zu sein.
Als „einzige und schnell und Erfolg versprechende Weise“ erschien mir, für ein Maklerunternehmen zu arbeiten.
Ich hatte mich vorher bereits 6 Monate vor meinem Start bei anderen Maklerunternehmen ganz normal als Immobilienmakler beworben.
Es gefiel mir überhaupt nicht, von der Provision die der Kunde zu zahlen hat, nur etwa 1/3 für mich zu bekommen, während ca 2/3 der Provision nicht für mich bestimmt wären.
Ich war der Auffassung, dass ich es alleine probieren kann, wie ich es zuvor schon in anderen Geschäftsbereichen von mir immer erfolgreich praktiziert hatte.
Hier, in der Immobilienbranche sollte das aber nicht funktionieren.
Da ich nun merkte – es klappt nicht, las ich eine Kleine Anzeige unter Stellenangeboten in der Süddeutsche Zeitung „Akquisiteur“ gesucht.
Ich rief sofort an, bewarb mich, und wurde auch sofort genommen, und fing am nächsten Tag sofort an.
Die erste Zeit war alles hoch interessant und es hat mir viel Spaß gemacht. Ich habe schnell gemerkt, dass alles was ich dort sah, für mich alleine nie hätte lernen können.
Man muss im System drin sein, um die Dinge kennen zu lernen, und zu verstehen, man kann es von außen nicht lernen, es geht nur von innen.
Im Lauf der Monate erkannte ich jedoch, dass dort nicht gut und professionell gearbeitet wurde. Mit jedem Tag wuchs bei mir die Erkenntnis, dass ich eigentlich alles viel besser würde können, als ich dort im Maklerbüro sah.
In der Zeit von Februar-September 2003 arbeitete ich halb – dreiviertel des Tages dort in dem Maklerbüro.
Obwohl ich aus den Objekten, die ich akquiriert hatte, eine Provision bekam wenn diese erfolgreich vermietet oder verkauft wurden, würde ich meine Tätigkeit eher als eine Art „Praktikant mit sehr guter Bezahlung“ vergleichen.
Absolut wichtig war, „was ich dort gelernt habe“, und eigentlich weniger, „wie viel ich verdient habe“.
Ich überlegte dann, wie ich aus dem Maklerbüro am besten würde herauskommen können, und in welcher Form ich es dann selbst würde machen können.
Ich war während meiner Tätigkeit in dem Maklerbüro nur mit der telefonischen Akquisition von Objekten beschäftigt.
Der Chef des Maklerbüros kreuzte jeden Mittwoch und Freitag aus der Süddeutschen Zeitung die in Frage kommenden Objekte an, die ich dann per Telefon zu akquirieren hatte, d.h. Ich machte einen Besichtigungstermin aus, wo mein Kollege dann hinging und sich das Objekt anschaute.
Bei späteren Besichtigungsterminen mit Interessenten war ich nie dabei, auch war ich nie dabei bei den Akquiseterminen vor Ort.
Ich habe nur ständig und wirklich genug mitbekommen, wie die Akquise sowie die Vermarktung sich Offline abspielten, weil ich alles im Büro im Innendienst mitbekommen habe, und auch immer dezidiert nachgefragt habe, sowie mir alles habe erklären lassen.
Insgesamt würde ich sagen, dass sowohl Vermieter/Verkäufer sowie Interessenten und Makleraspiranten zu mehr wie 90 % keine Vorstellung davon haben, wie die tägliche Maklertätigkeit wirklich abläuft, und wie das Geld verdient wird.
Meine tagtägliche Arbeit als Vermietungsmakler schaut wie folgt aus:
Ziemlich turbulent. Telefonische Anfragen von Interessenten zu allen Tageszeiten und Wochentagen. Teils mehrere gleichzeitig. Viele unterwegs, am Steuer des Autos, beim Supermarkt an der Kasse, auch mehrere Anrufe gleichzeitig auf dem Handy.
In meinem Fall sind ca 75 % meiner Mietobjekte vermietet/bewohnt vom Vormieter. Hier kostet es mich ca. 1 Std organisatorischen Aufwand, einen Termin und die Bereitschaft zu finden, wo es Interessent ./. Vormieter gleichzeitig passt. Oft ein Seiltanz.
DANN ist meine Arbeit auch erfolgreich.
Ausmachen von Besichtigungsterminen, ausmachen an welcher Stelle man sich genau trifft, und wie man sich erkennt. Absagen, Terminänderungen, Verschiebungen.
Zusagen von Interessenten, Absagen, Zusagen von neuen anderen Interessenten.
Erstellung des Mietvertrages, Vorbereiten und dabei sein gemeinsames Treffen und Kennenlernen Mieter ./. Vermieter.
Oft Durchführung der Übergabe mit Erstellung eines Übergabeprotokoll.
Begriffen habe ich es bereits in dem Maklerbüro ganz zu Anfang, dass die Provision deswegen so hoch ist, eben weil die ganze Sache nicht so einfach ist.
Viele machen aber den echten Fehler, dass sie nur auf die Provision schauen, nicht dagegen auf die dazugehörende Arbeit.
Die Methode „Lernen auf einer Berufsakademie“ habe ich nie besucht. Meine Meinung dazu ist – es ist natürlich sehr gut, ein solides Fundament an Wissen zu haben, Rechtlicher Art, sowie was Immobilien betrifft.
Die Beste Akademie ist die „Lebensakademie“, Permanentes „Learning by Doing“, Zuhören was die Kunden wollen, sowie die Alltagspraxis in dem Beruf.
Eigentlich „das wichtigste“ für den Beruf des Immobilienmaklers ist „MENSCHENKENNTNIS“ – weil er der Vermittler zwischen 2 Parteien ist – ähnlich einem Diplomaten.
Es wäre für einen erfolgreichen Immobilienmakler voll in Ordnung, wenn er für eine Immobilie (die er selbst nicht versteht), trotzdem einen Kunden dafür findet, weil er dafür genau weis, „wie er den richtigen dafür findet“.
… ich muss nicht chinesisch sprechen können, um heute 5 chinesische Bücher jeden Tag erfolgreich zu verkaufen … – der Erfolg gibt dem Recht, der das jeden Tag kann.
In meinem Fall war es immer so – es ist nicht leicht, die Mietobjekte los zu bekommen, bzw. war immer schwer, Verkaufsobjekte los zu bekommen. Viele Verkaufsobjekte bringt man gar nicht los – weil Preis/Leistungsverhältnis nicht zueinander passen.
Auch bei Vermietungen ist es so, dass es für mich als Makler stets nicht leicht ist, denn die Konkurrenz ist stets – es gibt auch Privatvermieter, die andere Objekte ohne Makler selbst anbieten, und es gibt mehr wie 50 %, die sich einen Makler nicht leisten können oder wollen.
Ich als Makler habe stets nicht die Menge an Interessenten, die die ich habe, sind aber stets von einer guten Sorte.
Mein Vermieter möchte meistens die höchste erzielbare Miete, jeder Interessent will stets nur die niedrigste bezahlen.
Hier kann ich mich am Besten durch meine Perfekteste Best Mögliche Arbeit von anderen Angeboten absetzen. Das heißt, das Mietangebot einen Tick zu teuer, kann ich ausgleichen durch 3 Ticks bessere Arbeit von meiner Seite – das ist meine persönliche Erfolgsgeschichte.
Jeder der überlegt in diesem Beruf einzusteigen sollte wissen, dass so wie vor 25 Jahren schon genauso wie heute ca 50 % der Unternehmungen nach ein paar Jahren nicht mehr existieren, warscheinlich wegen Erfolglosigkeit.
Was Immobilienmakler betrifft, so schätze ich mal, dass von der ausgegebenen 34C Genehmigungen der Stadt München ca 95-97 % nicht aktuell benutzt werden. Wohl weil schon vor Jahren ausgegangen wurde, aber es gibt etliche Menschen, die das mal angefangen haben, aber mit der Zeit erfolglos geblieben sind.
Für den Immomakler gilt heute (genau wie für die meisten anderen Berufe AUCH) = Mehr arbeiten, und dafür weniger verdient als man denkt – dann ist man wirklich erfolgreich, hat beste Voraussetzung auch in ein paar Jahren noch am Markt zu sein. Und wenn man das ein paar Jahre sich durchgekämpft hat, dann hat man eine sehr gute Chance, dass es dann mit der Zeit besser und leichter geht, weil man mehr wissen hat, mehr Erfahrung die man anwenden kann, und auch sehr gute Kontakte mit Vermietern knüpfen konnte.
In meinem Fall ist es so, dass ich sehr leicht übersehbaren Weise das heute fortführe, was ich in einem anderen Beruf vor 20 Jahren begonnen hatte.
Damals war es meine Vision, Produkte und Dienstleistungen als Video zu erklären, demonstrieren, für Marketingzwecke einzusetzen und diese selbst zu produzieren.
Der Unterschied zu meinem heutigen Beruf ist der - dass ich heute diese Idee nicht anderen anbiete, sondern selbst nutze. Der nächste Unterschied ist der, dass sich das heute per Foto (das wird auch so Bleiben)abspielt, und nicht wie damals per bewegtem Video. Der nächste Unterschied ist, dass die Produktions- und Distributionskosten um meine Präsentationen heute unters Volk zu bringen ca 99,99 % niedriger und damit leichter sind als damals bei den Videoproduktionen. Ich bin also hier vorbelastet, und führe meinen Weg von damals hier nur fort.
Ein anderes Merkmal meines Geschäftserfolges ist, dass ich genial zuhören kann, fix und präzise merke, was die Leute wollen, bzw. Was zu tun ist - und ich das dann entsprechend
konsequent umsetze.
VERKAUF VERSUS VERMIETUNG:
Ich persönlich halte die Vermietung für WEIT ERFOLGREICHER als den Verkauf. Weil viele Leute nicht kaufen wollen oder können, vielfach mehr aber Mieten „können und müssen“.
Jeder Mensch „braucht ein Dach über dem Kopf“, und die Zeitspanne in der gewechselt wird, wird immer kürzer.
Weil die Ansprüche der Bewohner sich schneller ändern, und weil die Flexibilität an die Arbeit zugenommen hat.
Aber niemand ist gezwungen – zu kaufen. Einige würden sogar gerne kaufen, die Hürden für einen Immobilienkauf sind aber weitaus höher als zur Miete zu wohnen.
Viele Makler kümmern sich mehr um Verkaufsobjekte als um Vermietungsobjekte. Ich halte das für nicht gerade klug, weil ca. 50 % aller Deutschen in ihrem Gesamten Leben nie eine Immobilie kaufen werden.
Fast 100 % aller Deutschen mieten aber während ihres Lebens schätze ich mal 10-15 x ein Objekt!
Auch habe ich bei Vermietung die Chance, das gleiche Objekt alle paar Jahre erneut zu vermieten.
Im Jahr 2006 habe ich aus meinen gesamten Verkäufen bei 2 vermieteten Wohnungen die Provisionen (Provision bei Miete bzw. Verkauf) für mich genau analysiert.
Ich ging vom beurkundeten Verkaufspreis aus, sowie von der exakt gezahlten Miete des Mieters, weil ich beides verbindlich und exakt kannte, beide Wohnungen habe ich als vermietete Wohnungen verkauft.
Bei beiden Wohnungen war es so – (geht man von einer Provision von 3 % beim Verkauf aus, bzw. von 2 Monatsmieten aus der Kaltmiete bei einer Vermietung) =
Das Ergebnis war, dass bei 3 x Vermietung ich die gleiche Provision verdient habe als bei einem Verkauf.
Jeder Verkauf ist ein „Einmalgeschäft“.
Bei mir hingegen ist es so – dass ca 70 % meiner Vermieter mehr wie nur ein Objekt haben. Mein größter Vermieter hat ca 20 Objekte, mein zweitgrößter Vermieter hat 10 Objekte.
Viele meiner Objekte habe ich bereits zum zweiten oder Dritten Mal vermietet, ein Appartement habe ich in 4 Jahren genau 6 x neu vermieten können.
Ich bin positioniert als der Makler des Vertrauens, der ca. in 95 % meiner Vermietungen „wieder“ mit der Vermietung beauftragt werde, wenn der vorige Mieter plötzlich kündigt.
Im Jahr 2006 erzielte die Stadt München den höchsten Umsatz bei Immobilienverkäufen der je erzielt wurde, resultierend aus dem höchsten Gewerbeobjektumsatz der je erzielt wurde.
Der Verkauf von Wohnimmobilien ging weiter zurück, auch wegen fehlender Eigenheimzulage, fehlende Fördermöglichkeiten für den Käufer.
Es wurden viele Immobilien en bloc in tausender Paketen zu niedrigsten Preisen verkauft, reine Großtransaktionen institutioneller Investoren.
Verkauf ist an sich ein sehr mühsames Geschäft. Eine Gefahr liegt auch darin, welcher Anzahl von Interessenten man begegnet, die letztlich selbst nicht wissen was sie wollen, die eigentlich selbst auf Selbsterfahrungskurs sind, und sich selbst sowie dem Makler nur unnötig Zeit kosten.
Wenn jemand eine Immobilie kauft, gibt es für den Käufer viele Dinge zu beachten. Und ich beobachte, dass viele unzureichend darauf vorbereitet sind, einen Kauf nicht wirklich bis zu Ende durch gedacht haben.
Das zeigt sich dann bei vielen anderen Maklern, in dem ein Notartermin entweder einen Tag vorher, oder wenige Stunden vor dem Notartermin abgesagt wird. Kurz bevor „es ernst“ wird, fangen die Leute an, wirklich nachzudenken.
Gerade von Verkäufern höre ich sehr oft, man „möge es doch mal probieren“ das Objekt zu verkaufen. Mit probieren kommt man auf Dauer aber nicht weit.
Viele Grüße