Karriereziel Pilot, Wehrdienst & 1 Jahr Australien

Hallo zusammen,

dem Titel zu entnehmen ist es schon seit Längerem mein Ziel, Pilot zu werden. Dabei denke ich vor Allem an eine Ausbildung bei der Luft… Ich bin zurzeit in der 12. Klasse und mache im nächsten Jahr mein Abitur.

Demnach sollte ich mich ja grundsätzlich bald bei der Luft… bewerben, jedoch stehen dem zwei Dinge im Weg.

  1. der Wehrdienst, denn laut Kreiswehrerssatzamt soll ich direkt nach meinem Abitur einberufen werden.

  2. das Jahr nach meinem Abitur, denn in diesem möchte ich eigentlich mit ein paar Freunden als Backpacker nach Australien.

Nun meine Fragen, ist es generell möglich den Musterungstermin aufgrund eines solchen Work & Travel-Jahres zu verschieben? Wenn ja, müsste ich mich dann bereits jetzt beim Kreiswehrersatzamt melden?

Desweiteren frage ich mich, ob es für mich eine Möglichkeit gibt, ausgemustert zu werden, denn letztendlich geht es ja darum, dass ich die Pilotentest immer noch bestehen würde und die Ausmusterung diesbezüglich keinen Nachteil für mich darstellen sollte. Nunja, eigentlich ist das ja schon fast unmöglich, aber vielleicht gibt es da ja doch eine Möglichkeit?

Drittens ist die Frage, falls ich meinen Wehrdienst aufgrund des Work & Travel Jahres verschieben könnte, wann wäre es dann angebracht, mich bei der Luft… bzw. anderen Fluggesellschaften zu bewerben.

Danke im Voraus für die Antworten!

Mfg
Markus

Nun meine Fragen, ist es generell möglich den Musterungstermin
aufgrund eines solchen Work & Travel-Jahres zu verschieben?

Den Musterungstermin kann man meines Wissens nicht verschieben, aber man kann sich in bestimmten Fällen zurückstellen lassen, d.h. der Beginn des Wehrdienstes verschiebt sich um den gewünschten Zeitraum. Ob eine privat veranlaßte Reise als Begründung ausreicht, vermag ich nicht zu sagen.

Wenn ja, müsste ich mich dann bereits jetzt beim Kreiswehrersatzamt melden?

Das kann auf keinen Fall schaden, dann weißt Du wenigstens woran Du bist.

Desweiteren frage ich mich, ob es für mich eine Möglichkeit
gibt, ausgemustert zu werden,

Wenn die Bundeswehr Dich ausmustert, bist Du garantiert nicht gesund genug, um Pilot zu werden.

angebracht, mich bei der Luft… bzw. anderen Fluggesellschaften zu bewerben.

Ich glaube kaum, dass eine Fluggesellschaft Dich an den Einstellungstests teilnehmen läßt, wenn Du anschließen für ein Jahr verschwindest. Du könntest höchstens alle Bewerbungen vorbreiten und von einer Vertrauensperson, die hier im Land bleibt, rechtzeitig zum Bewerbungstermin des nächsten Jahres abschicken lassen.

Nun meine Fragen, ist es generell möglich den Musterungstermin
aufgrund eines solchen Work & Travel-Jahres zu verschieben?

Nein, warum auch. Die Musterung wird innerhalb deines letzten Schuljahres stattfinden.

Wenn ja, müsste ich mich dann bereits jetzt beim
Kreiswehrersatzamt melden?

Wenn du für ein Jahr ins Ausland willst brauchst du dafür die vorherige schriftliche Genehmigung des zuständigen Kreiswehrersatzamtes, da du nach §3(2) Wehrpflichtgesetz die Bundesrepublik ohne die Genehmigung des KWEA nicht länger als 3 Monate verlassen darfst.

Desweiteren frage ich mich, ob es für mich eine Möglichkeit
gibt, ausgemustert zu werden, denn letztendlich geht es ja
darum, dass ich die Pilotentest immer noch bestehen würde und
die Ausmusterung diesbezüglich keinen Nachteil für mich
darstellen sollte.

Wenn du ausgemustert wirst wird die Lufthansa im Rahmen des Bewerbungsverfahrens eine Einverständniserklärung zur Einsichtnahme in deine Gesundheits-Akte bei der Bundeswehr fordern. Und geh davon aus, dass deine Chancen stark sinken.

Drittens ist die Frage, falls ich meinen Wehrdienst aufgrund
des Work & Travel Jahres verschieben könnte, wann wäre es dann
angebracht, mich bei der Luft… bzw. anderen
Fluggesellschaften zu bewerben.

Vielleicht solltest du einfach mal schauen wie da die Bewerbungsfristen sind.

Gruß Andreas

Hallo Markus,

weiaweia, da haben wir aber mal nen sehr schlauen Plan entwickelt *ein bisserl seufz*

Aber der Reihe nach: Die Sache mit dem Wehrdienst gegen ein Jahr Australien haben Dir ja die anderen schon erzählt, darum von mir nur ein paar Worte zu Hansens. Bei denen bewirbst Du Dich einfach dann, wenn Du mit den anderen beiden Sachen fertig bist, das geht normalerweise recht fix mit Einladung und eventuell Ausbildungsbeginn.

Zwar weisst Du das sicherlich schon, aber ich möchte nochmal drauf hinweisen: Hansens nehmen nur 5 bis max. 10% der Bewerber. Sprich, die laden quasi jeden ein, der die formalen Voraussetzungen erfüllt aber sortieren dann über 90% der Leute aus. Das heisst, rein statistisch solltest Dich nicht unbedingt darauf verlassen, dass das klappt, sondern noch einen Plan B in der Tasche haben

*wink* und viel Erfolg

Petzi

Wenn du ausgemustert wirst wird die Lufthansa im Rahmen des
Bewerbungsverfahrens eine Einverständniserklärung zur
Einsichtnahme in deine Gesundheits-Akte bei der Bundeswehr
fordern. Und geh davon aus, dass deine Chancen stark sinken.

Soll diese Aussage Angst machen oder Informationen vermitteln? Bei letzterem wäre eine Quelle ganz interessant, immerhin das erste Mal in all den Jahren in den ich mich mit der Fliegerei und dem Beruf Pilot beschäftige (inkl. der eigenen Bewerbung bei LH) das ich so etwas höre.
Die Lufthansa hat ihre eigenen, recht aufwändigen Auswahltests an deren Ende auch eine umfasssende medizinische Untersuchung steht. Die richtet sich nach den Vorgaben des Luftfahrt-Bundesamtes und nicht eines Kreiswehrersatzamts. Aufgrund der hohen Bewerberzahl kann sich die Lufthansa den Luxus leisten die med. Kriterien sogar noch enger zufassen als es die gesetzlichen Vorschriften fordern.
Die Schulung kann auch ohne Musterungsbescheid oder abgeleisteten Wehr- Zivildienst begonnen werden. (Wie realisitisch/wahrscheinlich oder sinnvoll das ist, kann jeder selber beurteilen…)

Gruß
Felix

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Soll diese Aussage Angst machen oder Informationen vermitteln?

Wir sind hier bei wer-weiss-was.de. Was du draus machst überlasse ich dir.

Bei letzterem wäre eine Quelle ganz interessant, immerhin das
erste Mal in all den Jahren in den ich mich mit der Fliegerei
und dem Beruf Pilot beschäftige (inkl. der eigenen Bewerbung
bei LH) das ich so etwas höre.

:wink: Vielleicht fragst du mal bei der Lufthansa nach. Nur weil du etwas nie gehört hast ist das ja kein Argument für irgendetwas.

Die Lufthansa hat ihre eigenen, recht aufwändigen Auswahltests
an deren Ende auch eine umfasssende medizinische Untersuchung
steht.

Ach…

Die richtet sich nach den Vorgaben des Luftfahrt-Bundesamtes und :nicht eines Kreiswehrersatzamts.

…und setzen bei der Krankengeschichte eines jeden Bewerbers an, welche bei gemusterten Bewerbern bereits in ihrer Gesundheitsakte beim zuständigen Kreiswehrersatzamt erfasst ist (oder sein sollte). Eigentlich keine allzu komplizierte Transferleistung. Wenn also jemand untauglich ist, dann muss das ja einen Grund haben… :wink:

Aufgrund der hohen Bewerberzahl kann sich die Lufthansa den
Luxus leisten die med. Kriterien sogar noch enger zufassen als
es die gesetzlichen Vorschriften fordern.

Eben und genau deshalb läuten beim medizinischen Dienst der Lufthansa auch alle Alarmglocken, wenn ein Bewerber bei der Musterung, die - wie du ja selbst konstatiert hat - vergleichbar sehr geringe Anforderungen stellt, für untauglich befunden wurde.
Und auf Grund der hohen Bewerberzahl ist die Untauglichkeit für den Wehrdienst (was unter anderem auch pauschal die Untauglichkeit für den fliegerischen Dienst bei der Bundeswehr subsummiert) eben ein ziemlich negativer Aspekt, der selbstverständlich weiter geprüft wird.

Die Schulung kann auch ohne Musterungsbescheid oder
abgeleisteten Wehr- Zivildienst begonnen werden. (Wie
realisitisch/wahrscheinlich oder sinnvoll das ist, kann jeder
selber beurteilen…)

Aha…schön von der Lufthansaseite abgeschrieben.
Ich glaube irgendwie du hast das eigentliche Thema um das es hier geht nicht ganz erfasst. Aber jedem das seine.

Gruß Andreas

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Hallo!

Demnach sollte ich mich ja grundsätzlich bald bei der Luft…
bewerben

Nicht unbedingt. Die Luftusw achtet in ihrem Auswahlverfahren ja nicht nur auf motorische oder kognitive Fähigkeiten, sondern durchaus auch auf Charakter und Persönlichkeit. Unter Umständen stehst du da nach Bundeswehr und Australien sogar besser da.

Mein bester Freund hatte am Ende seiner Bundeswehrzeit eine Empfehlung seines Hauptmanns für die Offizierslaufbahn. Natürlich kann er nicht mit Sicherheit sagen, daß ihm das bei der Luftusw. geholfen hat, aber die Qualifikationen von Offizier und Pilot decken sich durchaus. Inzwischen ist er Kapitän auf einem Airbus. Eine Kollegin, die mit ihm zusammen die Ausbiuldung gemacht hat, war vorher ein Jahr lang alleine um die Welt gereist, und das auch in unwegsame Gebiete - auch das erfordert Fähigkeiten, die sich mit den Anforderungen an Piloten decken.

lg,
Max

Nicht unbedingt. Die Luftusw achtet in ihrem Auswahlverfahren
ja nicht nur auf motorische oder kognitive Fähigkeiten,
sondern durchaus auch auf Charakter und Persönlichkeit. Unter
Umständen stehst du da nach Bundeswehr und Australien sogar
besser da.

Hallo,

schön mal ein bisschen Optimismus in die Ganze Sache zu bringen :wink:

Und ich denke, damit könntest du durchaus Recht haben, Problem bleibt nur noch, dass ich die Bundeswehr davon überzeugen muss, meinen Wehrdienst um 1 Jahr zu verschieben. Aber denke, das wird schon möglich sein.

Lg
Markus

Untersuchung durch Ärzte bei der Musterung
Hallo Andreas,

die Untersuchung des Arztes bei der Musterung als Grundlage für die Tauglichkeit von was auch immer heranzuziehen, ist schon ziemlich gewagt. Auch ist es bei uns und mehreren anderen Standorten, die mir bekannt sind, nicht notwendig gewesen, eine Krankenakte mitzunehmen, noch wurde danach gefragt. Allenfalls Leute, die partout nicht zum Dienst wollten, kamen mit mehreren Aktenordnern zur Musterung. Die ärztlichen Untersuchungen, sei es bei der Musterung selbst, oder am Ende der Wehrdienstzeit, waren allesamt absolut oberflächlich, wenn sie nicht teilweise sogar schlampig durchgeführt wurden. Einen Rückschluss auf die tatsächliche gesundheitliche Verfassung konnte so niemals getroffen werden. Die Vorgeschichte kennt das KWEA dann natürlich auch nicht, wenn nicht explizit nach dem Hausarzt gefragt wird und dann die Unterlagen angefragt werden (falls das überhaupt ohne Einverständnis zulässig ist). Das ist sicherlich auch einer LH nicht unbekannt, daher kann ich deinen Ausführungen auch nicht wirklich Glauben schenken. Aber nach allem was man hier so liest, bist du ja sowieso ein brennender Verfechter der Bundeswehr. Da kann man natürlich immer wieder mit den verschiedensten Paragraphen kommen, aber hinterfragen sollte man das eine oder andere ja schon mal (ok, ist bei Soldaten ja eher hinderlich)… Im Interesse der Flugsicherheit hoffe ich doch, dass sich die LH auf solche wackeligen Informationen nicht verlässt.

Gruß

Michael

die Untersuchung des Arztes bei der Musterung als Grundlage
für die Tauglichkeit von was auch immer heranzuziehen, ist
schon ziemlich gewagt.

Nein. :wink: Und wenn du das so gewagt findest, dann wirst du dich wundern, dass auch du bei so ziemlich jeder im Kontext deiner Gesundheit abgeschlossenen Versicherung in Deutschland dem Versicherungunternehmen erlaubst im Schandenfalle Einblick in deine Gesundheitsakte bei der Bundeswehr (sofern vorhanden) zu nehmen. Das ist eine Standartvertragsklausel.

Auch ist es bei uns und mehreren anderen Standorten, die mir bekannt :sind, nicht notwendig gewesen, eine Krankenakte mitzunehmen, noch :wurde danach gefragt.

Ist auch pauschal erst mal nicht notwendig. Notwendig wird das erst, wenn bei den Fragen nach den Vorerkrankungen entsprechende Aussagen gemacht werden. Und auch dann untersucht die Bundeswehr im Regelfall entweder selber oder mustert gleich aus.

Die ärztlichen Untersuchungen, sei es bei der Musterung selbst,
oder am Ende der Wehrdienstzeit, waren allesamt absolut
oberflächlich, wenn sie nicht teilweise sogar schlampig
durchgeführt wurden. Einen Rückschluss auf die tatsächliche
gesundheitliche Verfassung konnte so niemals getroffen werden.

Soso, klingt für mich eher nach einem „es kann nicht sein, was nicht sein darf“.
Das der Wehrpflichtige verpflichtet ist wahrheitsgemäße Angaben über seinen Gesundheitszustand und seine Krankheitsgeschichte zu machen ist durchaus neben den Grundlagenuntersuchungen ausreichend für eine Einschätzung des Allgemeinzustandes.
Und nicht nur das, das System hat sich sogar bewährt.

Die Vorgeschichte kennt das KWEA dann natürlich auch nicht,
wenn nicht explizit nach dem Hausarzt gefragt wird und dann
die Unterlagen angefragt werden (falls das überhaupt ohne
Einverständnis zulässig ist).

Die Unterlagen des Hausarztes sind auch grundsätzlich irrelevant, da der Wehrpflichtige ja Auskunft gibt. Und wenn es Unzulänglichkeiten gibt führt die Bundeswehr in aller Regel selbst die notwendigen Untersuchungen durch bzw. mustert direkt aus und verlässt sich nicht auf die Unterlagen eines zivilen Arztes.

Das ist sicherlich auch einer LH nicht unbekannt, daher kann ich :deinen Ausführungen auch nicht wirklich Glauben schenken.

Der Lufthansa sind die Musterungskriterien bekannt. Und auf den Ergebnissen baut sie wo es nötig ist im Zweifelsfall auf. Das ist ein logischer Prozess, den du natürlich nicht nachvollziehen können musst, wenn du es nicht willst/kannst.

Aber nach allem was man hier so liest, bist du ja sowieso ein :brennender Verfechter der Bundeswehr. Da kann man natürlich immer :wieder mit den verschiedensten Paragraphen kommen, aber hinterfragen :sollte man das eine oder andere ja schon mal (ok, ist bei Soldaten ja
eher hinderlich)…

Schätze mal es muss ziemlich deprimierend sein eine so eindimensionale Wahrnehmung zu haben.

Im Interesse der Flugsicherheit hoffe ich doch, dass sich die LH auf :solche wackeligen Informationen nicht verlässt.

Musterungsergebnisse sind keine „wackeligen Informationen“, sondern amtlich festgestellte und ein Leben lang vorgehaltene Gesundheitsdaten bei deren Erhebung der entsprechende Wehrpflichtige gesetzlich zur Auskunft über seine Gesundheitsgeschichte verpflichtet ist. Wer da lügt oder anderweitig unwahre Angaben macht wird diese schriftlich festgehaltenen Angaben Zeit seines Lebens nicht mehr los und das kann sich schnell zu einem Bumerang entwickeln.

Diese Daten sind logischer Weise ein medizinisches Eldorado für entsprechende zivile Bedarfstträger, die vom Wehrpflichtigen/ehemaligen Soldaten zur Einsichtnahme befugt wurden.
Oder um es mal aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu sagen: Kein Unternehmen erhebt selbst Daten, die es anders günstiger bekommen kann.

Gruß Andreas

Und ich denke, damit könntest du durchaus Recht haben, Problem
bleibt nur noch, dass ich die Bundeswehr davon überzeugen
muss, meinen Wehrdienst um 1 Jahr zu verschieben. Aber denke,
das wird schon möglich sein.

Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Kann eventuell nicht schaden, wenn du rausfindest, wer dein Sachbearbeiter im Kreiswehrersatzamt ist und mal mit dem telefonierst oder einen Termin mit ihm ausmachst und ihm deine Pläne schilderst (Antrag auf Genehmigung des Auslandsaufenthaltes sollte dann schon vorliegen oder du solltest ihn dabei haben). Ändert einiges, wenn du nicht mehr nur noch „ein Vorgang“ bist, sondern auch eine Stimme und ein Gesicht hast. Und der Spielraum des Sachbearbeiter ist an sich relativ groß.

Gruß Andreas

Hallo Andreas (dies ist eine Anrede),

Nein. :wink: Und wenn du das so gewagt findest, dann wirst du dich
wundern, dass auch du bei so ziemlich jeder im Kontext deiner
Gesundheit abgeschlossenen Versicherung in Deutschland dem
Versicherungunternehmen erlaubst im Schandenfalle Einblick in
deine Gesundheitsakte bei der Bundeswehr (sofern vorhanden) zu
nehmen. Das ist eine Standartvertragsklausel.

Ich habe mir die Mühe gemacht, bei mehreren meiner Versicherungen die die Gesundheit betreffen, in die AGBs zu schauen… da steht hiervon nix geschrieben.
Außerdem was bedeutet „sofern vorhanden“? Mal gibt es eine Gesundheitsakte und mal keine?

Die ärztlichen Untersuchungen, sei es bei der Musterung selbst,
oder am Ende der Wehrdienstzeit, waren allesamt absolut
oberflächlich, wenn sie nicht teilweise sogar schlampig
durchgeführt wurden. Einen Rückschluss auf die tatsächliche
gesundheitliche Verfassung konnte so niemals getroffen werden.

Soso, klingt für mich eher nach einem „es kann nicht sein, was
nicht sein darf“.

Was sollen mir diese ominösen Zeilen sagen?

Das der Wehrpflichtige verpflichtet ist wahrheitsgemäße
Angaben über seinen Gesundheitszustand und seine
Krankheitsgeschichte zu machen ist durchaus neben den
Grundlagenuntersuchungen ausreichend für eine Einschätzung des
Allgemeinzustandes.
Und nicht nur das, das System hat sich sogar bewährt.

Woran machst du das fest, das sich das System bewährt hat?

Die Unterlagen des Hausarztes sind auch grundsätzlich
irrelevant, da der Wehrpflichtige ja Auskunft gibt. Und wenn
es Unzulänglichkeiten gibt führt die Bundeswehr in aller Regel
selbst die notwendigen Untersuchungen durch bzw. mustert
direkt aus und verlässt sich nicht auf die Unterlagen eines
zivilen Arztes.

Musterungsergebnisse sind keine „wackeligen Informationen“,
sondern amtlich festgestellte und ein Leben lang vorgehaltene
Gesundheitsdaten bei deren Erhebung der entsprechende
Wehrpflichtige gesetzlich zur Auskunft über seine
Gesundheitsgeschichte verpflichtet ist. Wer da lügt oder
anderweitig unwahre Angaben macht wird diese schriftlich
festgehaltenen Angaben Zeit seines Lebens nicht mehr los und
das kann sich schnell zu einem Bumerang entwickeln.

Jaja, diese Drohhaltung „pass bloß auf, wenn du nicht spurst hast du irgendwann Nachteile“ hört man hier von dir ständig. Die Bundeswehr scheint wohl so eine Art heilige Kuh zu sein, und wenn man sie angreift, schwingt bei dir immer so ein wenig ein selbstgefälliges „ha, dich kriegen wir auch“ mit. Vielleicht solltest du mal zur Kenntnis nehmen, dass vielen die Bundeswehr vollkommen am Arsch vorbei geht, und sie die Zeit dort als vollkommene Verschwendung ihrer Lebenszeit sehen. Dann muss man nicht immer gleich mit solchen unterschwelligen Drohungen kommen.

Diese Daten sind logischer Weise ein medizinisches Eldorado
für entsprechende zivile Bedarfstträger, die vom
Wehrpflichtigen/ehemaligen Soldaten zur Einsichtnahme befugt
wurden.
Oder um es mal aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu sagen:
Kein Unternehmen erhebt selbst Daten, die es anders günstiger
bekommen kann.

Gruß

Michael

Ich habe mir die Mühe gemacht, bei mehreren meiner
Versicherungen die die Gesundheit betreffen, in die AGBs zu
schauen… da steht hiervon nix geschrieben.

Na dann schau mal in die Ermächtigungserklärungen, insbesondere bei Berufsunfähigkeits- und Lebensversicherungen.

http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.ht…
http://www.bild.de/BTO/tipps-trends/geld-job/topthem…

Außerdem was bedeutet „sofern vorhanden“? Mal gibt es eine
Gesundheitsakte und mal keine?

So siehts aus. :wink:
Zum einen wird defakto nicht jeder Mann gemustert und zum anderen gibt es da noch diese Wesen, names „Frauen“.

Was sollen mir diese ominösen Zeilen sagen?

Das denken werde ich dir nicht abnehmen.

Woran machst du das fest, das sich das System bewährt hat?

An über 50 Jahren Praxis und Weiterentwicklung z.B.

Jaja, diese Drohhaltung „pass bloß auf, wenn du nicht spurst
hast du irgendwann Nachteile“ hört man hier von dir ständig.

Tief durchatmen und weniger einseitig interpretieren.
Es gibt nunmal Risiken, die vermieden werden können.

Die Bundeswehr scheint wohl so eine Art heilige Kuh zu sein,
und wenn man sie angreift, schwingt bei dir immer so ein wenig
ein selbstgefälliges „ha, dich kriegen wir auch“ mit.

Soso, deine Interpretationen sind hier aber gar nicht das Thema. Heißt ja „wer-weiss-was.de“ und nicht „wer-echauffiert-sich.de“.

Vielleicht solltest du mal zur Kenntnis nehmen, dass vielen
die Bundeswehr vollkommen am Arsch vorbei geht, und sie die
Zeit dort als vollkommene Verschwendung ihrer Lebenszeit
sehen. Dann muss man nicht immer gleich mit solchen
unterschwelligen Drohungen kommen.

Wenn du so schlimme Erfahrungen machen musstest ist das sicherlich für dich eine Last fürs Leben, aber ich denke im Bereich Smalltalk bist du damit besser aufgehoben, denn das hat ja nichts mit diesem Thema hier zu tun.
Und nur, weil du billigend in Kauf nimmst, dass sich junge Menschen ihr leben versauen muss das ja nicht jeder andere auch so sehen.

Gruß Andreas

Hallo zusammen,

angeregt durch die erbitterte Diskussion zwischen Michel und Andreas unten, wurde ich selbst neugierig.

Und wie so oft stelle ich mir Frage warum weder Frager noch „Experten“ in der Lage sind, bei den entsprechenden Stellen zu recherchieren, sondern lieber ihre Zeit und Energie in sinnlose Diskussionen hier stecken.

Ich neigte muss ich zugeben, eher zu Andreas Ansicht, aber ein kurzer Blick auf die HP der Lufthansa (Quelle sh unten) hat eigentlich alles geklärt:

Zitat:
_"Sie können sich auch dann bewerben, wenn Sie noch keinen Musterungsbescheid erhalten haben und können die Schulung in Bremen durchlaufen. Der Wehr- oder Zivildienst muss in diesem Fall ggf. nach dem Ende der Schulung geleistet werden. Wählen Sie bitte auch, wenn Sie gemustert sind, aber noch keinen Starttermin kennen, in der Online-Bewerbung das Feld „ohne Musterungsbescheid“ aus.

Sofern Sie ausgemustert oder befreit sind, können Sie direkt durchstarten. Auch bei einer befristeten Befreiung müssen Sie spätestens nach der Schulung entweder eine endgültige Ausmusterung vorweisen oder den Wehr-/ Zivildienst ableisten. _
" (Hervorhebung durch mich)

Quelle: http://www.lufthansa-pilot.de/bewerbung/prozess/proz…

**Das heißt für mich übersetzt: Pilotenkarriere ist grundsätzlich möglich, auch wenn man ausgemustert ist.

Dennoch hat diese Aussage von Andreas m.E. nach schon etwas Wahres:

Wenn du ausgemustert wirst […] geh davon aus, dass
deine Chancen stark sinken.

Den Ausmusterungsgrund wird man sicher auch bei der LH erfahren wollen …
Stellt sich (bei der LH-eigenen Untersuchung) heraus, dass der Grund nur vorgeschützt, simuliert was auch immer war, dann ist diese Voraussetzung der LH:
„Verantwortungsbewusstsein, Disziplin, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit“ (Quelle: http://www.lufthansa-pilot.de/bewerbung/voraussetzun…)
und dieser Punkt
„Für die Arbeit als Pilotin bzw. Pilot ist eine ausgeprägte emotionale Stabilität, Handlungs- und Sozialkompetenz gefragt. Wir suchen teamfähige Bewerber mit Führungspotential.“ (Quelle: http://www.lufthansa-pilot.de/karriere/eignung/eignu…)

sicher schwer in Frage gestellt…

Gruß
Wawi**

Nachsatz:
Unter Andreas Link weiter unten (http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.ht…) findet man u.a. diesen Satz:

„‚Unter Tränen‘ habe sich ein abgelehnter Polizeibewerber bei ihm gemeldet, weil er bei der Musterung seine Bandscheibenprobleme aufgebauscht hatte - die vom baden-württembergischen Innenministerium angeforderte G-Akte brachte es ans Licht.“

Und das passt ja auch wieder zum Rest :wink:

Gruß
Wawi

Hallo!

schön mal ein bisschen Optimismus in die Ganze Sache zu
bringen :wink:

Bitte. :smile: Ich glaube außerdem, daß die Idee mit dem Ausmustern nicht so toll ist. Auch wenn die Lufthansa natürlich eigene Untersuchungen macht, könntest Du in Erklärungsnot geraten, wenn danach gefragt wird, warum Du ausgemustert wurdest - Du willst ja weder als „Kranker“ noch als „Schummler“ dastehen. Käme wahrscheinlich beides nicht gut an.

lg,
Max

Hallo vielleicht hab ich das beim Überfliegen der anderen antworten auch überlesen, aber hat eigentlich schon mal irgendwer vorgebracht, dass du bei der Musterung auch angeben darfst, in welchen Bereich der BW du gerne kommen möchtest (ob dem nachgegeben wird ist etwas anderes). Aber wieso machst du nicht erst die Bundeswehr zB. bei der Luftw… und gehst dann zur Lufth…
Ist sicher sinnvoller als sich bewußt ausmustern zu lassen.
Als Wehrdienstler wird dich keiner zwingen in den Krieg zu ziehen und ein paar Flugstunden oder auch sonstigen Flughafendienst (keine Ahnung was man da so als Grundi machen kann und wofür man sich verpflichten müsste) heben vermutlich deine Chancen.
Wo du dann das Jahr Australien einschiebst, kannst du dir dann anhand der anderen Diskussion aussuchen.
Gruß Susanne