Karrosserie geschweißt?

Ernsthafte Frage, ist eine PKW - Karosse eigentlich geschweißt oder aus einem Stück? Daß Türen, Hauben und Deckel montiert sind, ist klar, aber wie ist das mit dem großen Ganzen?

Hi

Sag mir mal ein Beispiel auf welches Auto du dich beziehst.

einen schönes altes Schnauferl , ein Oldi aus den 60 Jahre , ein aktuelles , oder vielleicht interessiert dich sowas wie eine Chevrolet Corvette .

bei allen genannten wäre die richtige Antwort anderst

gruss

Toni

Guten Abend!

ist eine PKW - Karosse eigentlich geschweißt
oder aus einem Stück?

Eine Pkw-Karosserie besteht aus etlichen per Punktschweißung zusammengefügten Einzelblechen.

Früher gab es andere Bauweisen. Gängig waren Stahlrahmen aus Rohr oder irgendwelchen Profilen, an dem Bleche befestigt wurden. Im Unterschied zum heutigen Karosseriebau waren es Verkleidungsbleche, die nur geringfügig zur Stabilität der Karosserie beitrugen.

Viele Fabrikate hatten Rahmengestelle aus Holz, soweit ich mich erinnere sowohl Massivholz als auch Schichtholz. Der Holzrahmen wurde mit Blech verkleidet. Bei manchen Fahrzeugen blieb der Holzrahmen sichtbar, glatt geschliffen und mit Klarlack lackiert. In alten, vorzugsweise englischen Filmen sind solche Autos zu sehen.

Gruß
Wolfgang

Ernsthafte Frage, ist eine PKW - Karosse eigentlich geschweißt
oder aus einem Stück?

Die einzelnen Bauteile werden durch verschiedene Verfahren verbunden.

Gängig ist das Punktschweißen, aber Laserschweißen und Kleben sind im Kommen.

So bestehen heute die Teile nicht einfach mehr aus 08/15 Stahl, sondern verschiedene Legierungen (etwa hchfester Stahl) werden bedarfsgerecht eingesetzt.

Ein Bauteil kann so aus mehreren Stahlsorten zusammengefügt sein.

Also es ist so, daß mir jemand erzählt hat, beim Dacia (Dock, Lodge, ?) seines Nachbarn wäre im Bereich A - Säule / Dach eine Schweißnaht undicht geworden und das Wasser bis sonstwohin gelaufen, bis es mal jemand geortet hat. Mir klang das sehr nach Grimms Märchen…

Guten Abend!

Also es ist so, daß mir jemand erzählt hat, beim Dacia (Dock,
Lodge, ?) seines Nachbarn wäre im Bereich A - Säule / Dach
eine Schweißnaht undicht geworden und das Wasser bis
sonstwohin gelaufen…

Schweißnähte gibt es an einer Autokarosserie nur an wenigen Stellen. Ungeachtet dessen werden die durch Punktschweißen verbundenen Blechfalze zuweilen als Schweißnähte bezeichnet, obwohl es nur Punktverbindungen und keine über eine gewisse Strecke ausgedehnten Schweißverbindungen sind.

In den Abständen zwischen den Schweißpunkten können sich Spalte zwischen den Blechteilen und je nach anschließender Behandlung der Rohkarosse auch Undichtigkeiten ergeben. Die Schweißelektroden pressen die zu verbindenden Blechteile mit hohem Druck zusammen. Gleichzeitig fließt elektr. Strom über die Elektroden und erwärmt die zusammengepressten Blechteile, bis sie an ihrem Berührungspunkt miteinander verschmelzen.

Was dabei geschieht, kann man an einem einfachen Versuch beobachten: Drücke einen Stapel Papier an einer Stelle zusammen. Rund um den Druckpunkt wölbt sich das Papier hoch. Ähnliches passiert auch mit Blechteilen, die an einem Punkt zusammengepresst werden. Bei nicht optimal eingestellten Prozessen kann es dabei zu unerwünschten Verformungen kommen.

Zudem können können Mängel in Material oder Herstellprozess zu fehlerhaften Schweißverbindungen führen, die nicht die gewünschte Belastbarkeit besitzen oder die Materialstruktur verspröden, so daß es nachträglich zu Rissen kommt, oft unmittelbar neben der Schweißverbindung.

Die Dichtigkeit einer Karosse wird kaum irgendwo durch Schweißen, sondern durch diverse anschließende Beschichtungen hergestellt.

Gruß
Wolfgang

Moin,

So bestehen heute die Teile nicht einfach mehr aus 08/15
Stahl, sondern verschiedene Legierungen (etwa hchfester Stahl)
werden bedarfsgerecht eingesetzt.

nicht zu vergessen Alu und entsprechend Alu-Stahl-Schweissverbindungen, wo moeglich.

Gruss
Paul

Hallo,

die zwischen den Karosserieteilen beim Fügen entstandenen Spalte werden mit Karosseriedichtmasse verschlossen, bevor die Karosserie lackiert wird. Das erscheint dann z.B. im Motorraum oder unter dem Teppich am Boden und im Kofferraum wie eine breite Klebstoffraupe.

Aufgetragen wird dieses Material in der Produktion in der Regel durch Roboter. Auf dem Bild http://www.sca-schucker.com/content/e2/e17/e114/e406… siehst Du so ein Ding bei der Arbeit im rechten vorderen Fußraum. Ganz rechts die Rundung ist ein Teil des Türausschnitts, das Blech mit den überlappenden Falzen (man erkennt gut die Schweißpunkte) ist der Fuss der A-Säule, die dann bis zum Dach geht. Dort an den Schweißnähten werden die Nähte ganz ähnlich abgedichtet.

Stimmt jetzt dort am Dach etwas mit der Nahtabdichtung nicht, kann Wasser zwischen den Blechen eindringen, hinter den Kunststoffverkleidungen der A-Säule unbemerkt nach unten fließen und sich z.B. im Fußraum sammeln. Es ist meist sehr zeitaufwendig, nach der Eindringstelle zu suchen, damit die Naht nachträglich abgedichtet werden kann.

Gruß
hps

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Danke für die Erklärungen. Also kann das durchaus passieren? Hätt ich nicht gedacht.
Obwohl die Rede davon war, das der Wagenhimmel feucht war, aber das kann ja dann auch sein.
Und daß das Dach nun abgeschnitten und neu angeschweißt würde. Das Klang mir etwas abenteuerlich.