Hallo,
ich habe zu Weihnachten einen Kartoffel-Pflanz-Sack geschenkt
bekommen.
Was es nicht so alles gibt! Und man kann sich schön den Balkon versauen beim Früh-Kartoffelklau! 
Kann ich alle ausgetriebenen Kartoffeln als Saat-Kartoffeln
benutzen oder gibts da spezielle Exemplare?
Alle meine Kartoffeln, egal wo gekauft, haben getrieben. Die einen sofort die anderen nach ner Denkpause.
Meist steht beim Kauf dran „nach der Ernte behandelt“ und dies hat nichts mit Keimung zu tun, es sind nur Keim hemmung smittel.
Gibt es Kartoffel-Sorten, die ich gar nicht erst ausprobieren
sollte, da sie nicht austreiben werden, also so etwas wie
Hybriden?
Is mir keine bekannt. Ggf. könnten Kartoffelimporte bestrahlt sein, aber ob und wie, entzieht sich meiner Kenntnis.
Kann ich verschiedene Kartoffeln zusammen in den Sack setzen,
also z.B. ein „Bamberger Hörnchen“, eine von diesen
Lilafarbenen usw. oder stören die sich gegenseitig?
Stört so nicht, allerdings musst Du dann mit dem Farbspiel auf dem Teller später rechnen! Ich würde schon Sortenrein bepflanzen.
In der Pflanzbeschreibung steht nur, dass ich regelmäßig
gießen soll, aber nicht wie oft. Wollen Kartoffeln überhaupt
viel Wasser oder reicht einmal pro Woche?
Also Wasser brauchen die schon reichlich, vor allem während der Blütezeit.
Auch frischer Humus ab und an wäre schick, denn sie sind starke Verbraucher von Nährstoffen.
Ab wann kann ich meine Kartoffeln setzen? Ich weiss, es ist
erst der 25. Dezember, aber vielleicht gibts ja auch
Frühkartoffeln, die ich jetzt schon (oder noch) setzen kann…
Frühkartoffeln haben nichts mit eher zu tun. Du klaust sie nur vorher! 
Also, bis zur eigentlichen Pflanzzeit (März bis Mai) hast Du genügend Zeit, Dich durch die Kartoffelsorten (nur vom Bauern oder von Ökoläden) zu futtern und die Besten der Besten zu ermitteln.
Teilweise bieten solche Höfe auch Saatkartoffeln oder schon vorgekeimte ab Februar/März an.
Im Februar nimmst Du nun die besten der Teile und lagerst sie in einer Holzstiege, trocken bei 10-15 Grad. Nun dürften sie keimen.
Darauf achten, dass die Keime dick und kurz sind, denn umgekehrt wird es nicht viel mit der Erntemenge.
Und dann ab in den Sack. 20 cm Erde einfüllen und die Kartoffeln mit dem Keimende nach oben, so tief in den Boden stecken, wie sie groß sind. Also eine 4 cm Knolle muss 8 cm tief eingebuddelt werden. Fertsch.
Noch den Sack in die Sonne gestellt (denn nun weißt Du auch, warum im Dezember Kartoffeln anzubauen, nicht zielführend ist!).
Die Erde immer feucht halten, gerade zu Beginn!
Wenn die Triebe ca. 20 cm rausschauen, wieder Erde drauf usw. bis der Sack voll ist.
Und nach ca. 60 Tagen, kannst Du die ersten Knollen Dir unten rausklauen, wenn Du fleißig immer gegossen hast und keine Staunässe entstanden war.
Wenn sie geblüht haben und nach ca. 14 Tagen von alleine verwelkt sind, dann kannst Du den Rest ernten und lagern. Ich empfehle jedoch, den Sack dann komplett in den kühlen Keller zu stellen und sich schichtweise die Kartoffeln rauszuholen. Halten so schön lange.
P.S.
Geblüht haben meine Kartoffeln dieses Jahr gar nicht, aber es waren trotzdem eine handvoll kleinerer Knollen anwesend, was zu Matjes für zwei gereichte.
Lag aber wohl an meiner Giesgedächtnislücke…
VG