Kartoffelpflanzen

hallo!
Im nächsten Frühjahr/Sommer würde ich gerne Kartoffeln anbauen.
Kann mir jemand sagen wo ich Saatkartoffeln im Raum Muenster Westfahlen auch in geringen Mengen erwerben kann?
Danke schon mal im Vorraus!
Gruß Manuel.

hallo!
Im nächsten Frühjahr/Sommer würde ich gerne Kartoffeln
anbauen.
Kann mir jemand sagen wo ich Saatkartoffeln im Raum Muenster
Westfahlen auch in geringen Mengen erwerben kann?

hallo Ich würde Jetzt im Biohandel einige kaufen und sie feucht und warm lagen wen sich etwas tut würde ich dann zur Pflanzzeit nachkaufen.
dann gibt es noch die Möglichkeit den Bauer um die ecke zu fragen Raiffeisen oder das Internet http://biogartenversand.de/index.php?cPath=38&osCsid…

Danke schon mal im Vorraus!
Gruß Manuel.

Gruß Markus

Jedes Gartencenter hat zur Pflanzzeit Saatkartoffeln. Meist in 2 Kg Mengen. Sie werden aber nur in einem engen Zeitfenster angeboten (2-3 Wochen lang). Raiffeisen ist naürlich noch besser.
Udo Becker

Servus,

seltene und zum Teil recht schöne alte Sorten gibts im Versand bei Karsten Ellenberg:

http://www.kartoffelvielfalt.de/

Es lohnt sich, dort auch die angebotenen Speisekartoffeln aufmerksam zu studieren - der Hintergrund ist, daß Kartoffelsorten, die keine Zulassung mehr haben, nicht als Pflanzkartoffeln in Verkehr gebracht werden dürfen. Nun ist es aber nicht so, daß z.B. eine Blaue Odenwälder, die man als Speisekartoffel erworben hat, etwa explodieren würde, wenn man sie in den Boden legt.

Schöne Grüße

MM

Neue Frage zu bunten Kartoffeln
Lieber MM

http://www.kartoffelvielfalt.de/

Guter Tipp!
Schmecken die bunten eigentlich anders als die braunen?
allu

Rote und violette Kartoffeln
Servus,

deutlich anders schmecken die violett-rot durchgefärbten wie Vitelotte, die man im Handel zu Apothekenpreisen auch als „Trüffelkartoffeln“ vorwiegend aus Frankreich bekommt. Diese sind relativ ertragsschwach und haben einen ziemlich intensiven Eigengeschmack, den man sonst bei fest kochenden Kartoffeln selten findet; das Aroma ist (für Raucher wie meinereinen) am besten bei Schalkartoffeln „pur“ wahrnehmbar. Sie bleiben auch bei guten Kartoffelböden eher klein. In die gleiche Richtung gehen auch die alten bläulich-violett durchgefärbten wie Blaue Odenwälder und Edzard Blue. Im Garten ists auch wegen der bläulichen Blüte hübsch, sie in den Reihen zu haben.

Die älteren Sorten mit rötlichen Schalen (darunter mein Favorit „Reichskanzler“) sind im Inneren ziemlich bleich, also nicht grad attraktiv auf dem Teller, aber sie haben den typischen „Kartoffelgeschmack“, den man bei modernen Sorten vor allem bei Mehligkochenden findet, und nicht die penetrante Süße von moderner „Salatware“, die seit Bintje nicht mehr recht wegzukriegen ist. Dieser Typ ist wohl ursprünglich der in D am weitesten verbreitete, vgl. das Loblied auf die Kartoffel von Matthias Claudius - als Bub in der Ära der unvergessenen Sieglinde fand ichs recht seltsam, warum eine Kartoffel „schön rötlich und weiß wie Alabaster“ sein sollte: Das waren die Ahnen von „Reichskanzler“.

Modernere rotschalige Sorten - allen voran Rosara - verbinden den Kartoffelgeschmack der alten Roten mit einer festeren Konsistenz.

Viele Ausprägungen von Geschmack, Konsistenz und Aroma kommen bloß heraus, wenn der Boden zur Kartoffel passt - Hörnchen wie Bamberger und La Ratte können leicht eine Enttäuschung werden, wenn sie auf schwerem oder anmoorigem Boden stehen, während „Moorsieglinde“ hie und da noch als besondere Klasse zu finden ist. Hörnchen sind beiläufig die Klasse von Festkochenden, die nicht bloß süß und banal schmecken, sondern ganz im Gegenteil einen sehr feinen Eigengeschmack haben, und als gebürstete Schalkartoffeln pur bloß mit ein bissel Bibeleskäs, einem Spundekäs oder einem sauer angemachten Romadur eine richtige Delikatesse sind - es gibt viele Gründe, nach Bamberg zu fahren, auch wenn man von Schlenkerla nicht begeistert ist und Balthasar Neumann schon ausgiebig bewundert hat :wink:

Ich merke grad, dass es für die Vielfalt von Kartoffelaromen und Konsistenzen kaum brauchbare beschreibende Begriffe gibt - falls ich im Rentenalter noch leben sollte und noch nicht ganz vertattert bin, werd ich vielleicht mit Gleichgesinnten ein spezifisches Vokabular entwickeln, so wie es z.B. bei Wein und Olivenöl verwendet wird.

Und von diesem Abschwiff zurück zur Gärtelei:

Anpassung an für Kartoffeln weniger geeignete Gartenböden ist leicht möglich, wenn man Kartoffeln aus Saatgut zieht: Die, die aus den Sämlingen gut gediehen sind, nimmt man im nächsten Jahr zum Legen. Beiläufig auch mit dem Vorteil, dass Kartoffeln aus Sämlingen zunächst immer virusfrei sind, während Kartoffeln, die nicht mehr in der spezialisierten Vermehrung zu finden sind, nach und nach allesamt Virusprobleme kriegen. Man darf sich von Kartoffeln aus Saatgut allerdings keine Wunder erwarten: Kartoffelsorten sind nicht genetisch stabil, weisen eine ziemliche Varianz auf, und die eigentliche Zucht ist eine hohe Kunst, die man nicht gut von einem Jahr aufs andere im eigenen Garten treiben kann. Aber immerhin erlaubt dieses Vorgehen eine grobe Selektion auf die lokalen Bedingungen, die dafür entschädigen kann, dass die Ergebnisse halt Zufallstreffer sind. Kartoffelsamen gibts bei den Dreschflegeln

http://www.dreschflegel-saatgut.de/index.php

Schöne Grüße

MM

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Hallo Martin May,
aus den Artikeln vom letzten Frühjahr habe ich in Erinnerung, dass du auch Tomaten anbaust.
Nun schliese ich, dass du auch Kartoffel anbaust.
Ich habe selbst zig Sorten Tomaten jedes Jahr angebaut, resistentere aber auch weniger resistente gegen Braunfäule. Ich würde auch gerne Kartoffelraritäten anbauen, trau mich aber wegen der Übertragung der Braunfäule nicht. Hast du damit kein Problem ? Oder hast du soviel Abstand dazwischen (was bei mir leider nicht geht ) ?
Selbstverständlich will ich keine chemische Keule anwenden. Auch will ich nicht, nur resistente Tomatensorten anbauen.

Offline

Servus,

ich bin nicht sicher, ob Kartoffeln in der Nähe den ohnehin immer vorhandenen Infektionsdruck mit Phytophtora bedeutend verstärken.

Bei mir im Garten ist in der Mitte der Parzelle ein Weg quer zur Hauptwindrichtung, entlang dem eine Brombeerhecke, verschiedene Sträucher und eine Rabatte, auf der immer bissel höhere Pflanzen stehen, den Anflug vielleicht etwas mindern. Tomaten und Kartoffeln stehen jeweils auf der einen/anderen Seite.

Außerdem gebe ich den Tomaten jährlich eine Anwendung Kupferkalk - für Menschen gänzlich harmlos, für Regenwürmer sehr giftig, daher bloß anwendbar, wenn die Tomatenstöcke nicht dicht an dicht in der Reihe stehen, so daß der Schaden bei der Regenwurmpopulation punktuell begrenzt bleibt - im folgenden Jahr stehen die Tomaten woanders, und die Regenwürmer kommen klar.

Auf Folienkonstruktionen will ich verzichten, eher aus ideologischen denn aus Vernunftgründen - in früheren Zeiten, als für diese Folien noch PVC verwendet wurde, hab ich mal in der Gegend von Almeria gesehen, wie der Wald oberhalb einer Stelle aussah, wo die Folien der Saison zusammengeschoben und verbrannt worden sind, das ist ein bleibender Eindruck…

Freilich ist die Auswahl von Tomatensorten unter diesen Bedingungen ziemlich eingeschränkt, die einigermaßen stabilen sind einmal alle kleinen, der Wildform nahestehenden Sorten wie z.B. Cerise und Celsior; dann einige Fleischtomaten wie Große Paprikaförmige, De Berao und eine Namenlose aus der Gegend von Drobeta Turnu Severin. Aber auch San Marzano, denen üblicherweise anderes nachgesagt wird, halten lange durch, wenn sie nicht zusätzlich durch Kalkmangel (da sind die Dämchen extrem anspruchsvoll) geschwächt sind.

Ich kann nicht seriös behaupten, dass Kopulieren auf Wildtomatensämlinge die Phytophtoratoleranz fördert, aber ich habe schon den Eindruck - jedenfalls sind die Stöcke dadurch insgesamt deutlich vitaler.

Schöne Grüße

MM

Servus zurück,

ich bin nicht sicher, ob Kartoffeln in der Nähe den ohnehin
immer vorhandenen Infektionsdruck mit Phytophtora bedeutend
verstärken.

Nun das wird oft behauptet weswegen ich verunsichert bin, es reizt mich aber immer, wenn ich sehe was
es für eine Kartoffelvielfalt gibt. Da es ja leider kaum Tomaten zu kaufen gibt, habe ich diesen den Vorzug gegeben. Kartoffel sind bei uns ganz gute grundsätzlich erhältlich, zumindest glaube ich das solange ich selbst keine eigene angebaut habe.

Bei mir im Garten ist in der Mitte der Parzelle ein Weg quer
zur Hauptwindrichtung, entlang dem eine Brombeerhecke,
verschiedene Sträucher und eine Rabatte, auf der immer bissel
höhere Pflanzen stehen, den Anflug vielleicht etwas mindern.
Tomaten und Kartoffeln stehen jeweils auf der einen/anderen
Seite.

Das sind natürlich schon gewisse Hindernisse und eine Idee die Kartoffeln ins Lee zu pflanzen; nur so konstant ist das leider nicht.

Außerdem gebe ich den Tomaten jährlich eine Anwendung
Kupferkalk - für Menschen gänzlich harmlos, für Regenwürmer
sehr giftig, daher bloß anwendbar, wenn die Tomatenstöcke
nicht dicht an dicht in der Reihe stehen, so daß der Schaden
bei der Regenwurmpopulation punktuell begrenzt bleibt - im
folgenden Jahr stehen die Tomaten woanders, und die
Regenwürmer kommen klar.

Das hab ich noch nicht angewendet, da ich die Tomaten unter Dach stellen muss (die Berge halten jede Regenwolke auf, aber so herum, dass die Wolken nicht mehr fort kommen) da abgesehen von der Braunfäule, die Tomaten einfach zu nass bekämen.
Also muss ich bewässern und lasse das aufgefangene Regenwasser durch ein Stück Kupferrohr fliesen, das ist natürlich sehr wenig Kupfer ) Kalk bekommen sie extra über die Komposterde.

Auf Folienkonstruktionen will ich verzichten, eher aus
ideologischen denn aus Vernunftgründen - in früheren Zeiten,
als für diese Folien noch PVC verwendet wurde, hab ich mal in
der Gegend von Almeria gesehen, wie der Wald oberhalb einer
Stelle aussah, wo die Folien der Saison zusammengeschoben und
verbrannt worden sind, das ist ein bleibender Eindruck…

Das kann ich verstehen; mein "Paradies"garten wird von manchen als fernöstliches Teehaus oder Tempel wahrgenommen, dass da plötzlich im Grünen steht, aber ich kann auf ein Dach nicht verzichten.
Hab aber ästhetische Aspekte über die Wirtschaftlichen gestellt, da ich ja dabei Entspannung suche.

Freilich ist die Auswahl von Tomatensorten unter diesen
Bedingungen ziemlich eingeschränkt, die einigermaßen stabilen
sind einmal alle kleinen, der Wildform nahestehenden Sorten
wie z.B. Cerise und Celsior; dann einige Fleischtomaten wie
Große Paprikaförmige, De Berao und eine Namenlose aus der
Gegend von Drobeta Turnu Severin. Aber auch San Marzano, denen
üblicherweise anderes nachgesagt wird, halten lange durch,
wenn sie nicht zusätzlich durch Kalkmangel (da sind die
Dämchen extrem anspruchsvoll) geschwächt sind.

Also mit den verschiedenen Bareo- oder Beraosorten hab ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht, die sind einfach Robust und Ertragreich, bei den kleinen gibt es schon auch empfindliche, die kaum wachsen sie unter dem Dach hervor beim nächsten Regen befallen werden.

Ich kann nicht seriös behaupten, dass Kopulieren auf
Wildtomatensämlinge die Phytophtoratoleranz fördert, aber ich
habe schon den Eindruck - jedenfalls sind die Stöcke dadurch
insgesamt deutlich vitaler.

Ja das lass ich lieber, bei mir dürfen sie wachsen und wuchern wie Sie wollen. Hast du einmal Vigomax oder Bareo probiert als Unterlage, nur so als Versuch?

Offline

Moin,
verstehe ich dich richtig, daß es eine Frage von Wind oder eben Windschutz ist, ob Kartoffeln oder Tomaten Braunfäule bekommen?

Außerdem gebe ich den Tomaten jährlich eine Anwendung
Kupferkalk -

So tue ich auch, dito bei den Kartoffeln. Zweimal und nur einen dünnen Hauch, reichte dieses Jahr gut aus.

Auf Folienkonstruktionen will ich verzichten, eher aus
ideologischen denn aus Vernunftgründen - in früheren Zeiten,
als für diese Folien noch PVC verwendet wurde, hab ich mal in
der Gegend von Almeria gesehen, wie der Wald oberhalb einer
Stelle aussah, wo die Folien der Saison zusammengeschoben und
verbrannt worden sind, das ist ein bleibender Eindruck…

Hier möchte der Chemikus etwas einwenden: Das liegt daran, daß diese Folien nicht fachgerecht entsorgt wurden. Bei Verbrennung bildet sich u.a. HCl, also das Gas, welches in Wasser gelöst Salzsäure heißt.
Das wäre nicht schlimm, eine ordentliche MVA filtert das aus dem Abgas raus und gut ist. Wer PVC einfach so abfackelt, der ist ein Ferkel ersten Ranges - und die Folgen hast du ja auch gesehen.
Kurzum: PVC als solches ist nicht das Übel, sondern die nicht fachgerechte Entsorgung.

Gruß
BeLa

Moin,

Im nächsten Frühjahr/Sommer würde ich gerne Kartoffeln
anbauen.

Löblich. Gibt kaum was Besseres, als eine Kartoffel frisch aus dem Boden, gewaschen, mit eigenem Knofi und etwas Salz in Alufolie auf dem Grill *schwärm*…

Kann mir jemand sagen wo ich Saatkartoffeln im Raum Muenster
Westfahlen auch in geringen Mengen erwerben kann?

Unsereiner, kleingärtnernderweise tätig, bezieht seine Saatkartoffeln schlicht vom Bauern unseres Vertrauens. Eben dem, bei dem wir schon seit 10 Jahren auf dem Wochenmarkt Äpfel, Birnen und Kartoffeln kaufen, weil uns der Supermarktschiet nicht mehr schmeckt.
Ist kein ausgewiesener Bio-Bauer, eher ein solider Handwerker, der vom Vater gelernt hat und den Familienhof weiterführt.
Mal nachfragen!

Gruß
BeLa

Servus,

– ja, dass man mit Abfällen aus der Folienkultur ordentlich umgehen kann und auch andalusisch unordentlich, ist schon klar. Die Folie selber kann nix dafür… Ich denke, wenn man größere Mengen sortenrein hat - etwa auch von dem inzwischen wohl fast ausschließlich in der Gemüsewirtschaft verwendeten PET - könnte man damit z.B. auch kleine Blockheizkraftwerke füttern, eventuell den Stoff auch als irgendwelchen Zuschlag im Straßenbau verwenden, wie es die Franzosen mit ihren Plastikwasserflaschen schon lange tun etc. - drum schrub ich auch „eher aus ideologischen denn aus Vernunftgründen…“: Ich finde Folienkulturen im Liebhabergarten halt nicht schön und überlass das lieber den professionellen Gemüsebauern.

Das mit dem Wind ist so eine Sache: Schon viele Wochen bevor Befall sichtbar wird, macht Phytophtora auf der ganzen Pflanze einen mit bloßem Auge nicht sichtbaren Pilzrasen und kommt dabei bloß vorwärts, wenn die Pflanze feucht genug ist. Daher solche Regeln wie „Tomaten immer am Fuß bewässern, nie das Blattwerk feucht machen“, auch das Abzwicken der unteren Blätter und das Erziehen zu einem luftigen Stock mit wenigen Haupttrieben hat wohl damit zu tun. Vor diesem Hintergrund sollte auf jeden Fall genug Luftbewegung da sein, dass Regen und Tau rasch abtrocknen - Kartoffel-, Tomaten- und Erdbeerreihen immer in der Hauptwindrichtung anlegen, das dürfte hierzulands fast überall im Groben West-Ost sein.

Aber es ist wohl auch nicht bloß nachbarsfeindliche Kleingärtnerideologie, dass der Infektionsdruck auf Tomaten durch Kartoffeln in nächster Nähe ziemlich zunimmt - ich kenne aber keine systematische Untersuchung dazu, hab mich allerdings auch nicht darum bemüht. Wieauchimmer, wenn da was dran ist, kann man den Infektionsdruck auf jeden Fall dämpfen, wenn man die Verbreitung von der einen zur anderen Kultur, die über die Luft geht, ein bissel bremst. Daher die jährliche Verteilung bei mir „Kartoffeln hüben - Tomaten drüben“ und umgekehrt.

Schöne Grüße

MM

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Ooh, wenig Text!