Viel Steine gabs und wenig *
Hi Tessa,
Sinti und Roma (war das jetzt politisch korrekt ausgedrückt?
Ja, ist aber - wie fast alles politisch korrekte - doof!
‚Zigeuner‘ finde ich nämlich nicht so dolle
Ist aber besser und keineswegs diskriminierend, da die Ableitung von „ziehende Gauner“ reine Volksetymologie und falsch ist, aber das auch noch zu erklären, würde jetzt zu weit führen…
Also liebe Tessa,
versuchen wir es noch einmal:
Rotwelsch, auch Jenisch oder Jaunisch genannt,
=> von Jonier abgeleitet, nach den Griechen, die nach dem Fall von Konstantinopel nach Westeuropa kamen und sich recht und schlecht durchs Leben schlugen, auch mit „Gaunereien“, also Gaunersprache;
oder Kochemer Loschen
=> Kochemer = Weise/Kluge/Eingeweihte = Mitgauner und Loschen = Sprache, also wieder Gaunersprache;
Sondersprache der Nichtsesshaften und Gauner im dt. Sprachraum. Das R. enthält Lehngut aus dem Jiddischen und der Zigeunersprache sowie aus dem Spanischen, das auf Soldaten Karls V. zurückgeht. Viele Wörter wurden in die Umgangssprache übernommen (z.)B. Henkelmann, mies).
Zu diesen Nichtsesshaften gehören natürlich auch die Zigeuner, aber ebenso all die Berufsgruppen, die durch die Lande zogen und als „unehrlich“ galten.
Spielleute, Kesselflicker, Scherenschleifer, Sauschneider, Teppichhändler, Jahrmarktbudeninhaber, Karusellbetreiber, Bauchladenhändler, Bettler, Lumpen- und Alteisenhändler.
Diese verständigten sich durch diese Sondersprache, um von den „normalen Leuten“ nicht verstanden zu werden. Sie benutzten auch die Gaunerzinken, die vor einiger Zeit hier mal thematisiert wurden. Also Zeichen an Hoftoren und Häusern, die signalisierten, wie man und was man hier kriegen kann, worauf man acht geben muss etc.
Die Gruppe war also nicht allein ethnisch, sondern auch und vor allem sozial und beruflich definiert.
Das sind jetzt bald drei Sternchen!
Fritz