Kastanienbaum gefällt

Guten Tag und hallo! Ich bin in eine Wohnung mit Garten gezogen, in dem im Vorjahr ein großer Kastanienbaum gefällt wurde weil seine Wurzeln die Kanalisation beschädigten. Jetzt habe ich die ehemalige Baumscheibe, die ausgefräst und mit Sand bedeckt wurde, mit einer Schicht guter Erde bedeckt (vorher viel Sand entfernt) und mit verschiedenen kleinen Blumen bepflanzt, in die Mitte habe ich eine Zucchini gepflanzt. Mir fällt auf, dass diese Pflanzen, trotz guter Pflege, schlecht wachsen, ich bin da anderes gewohnt. Woran kann das liegen? Da liegt noch ein dickes Wurzelgeflecht untendrunter, deshalb konnte ich auch keinen neuen Baum pflanzen. Man hat gedacht, dass diese Wurzel langsam vermodert, was aber scheinbar nicht so gut funktioniert, da an vielen Stellen in der Wiese kleine Würzelchen wieder austreiben. Hat jemand sowas schon mal erlebt? Könnte es sein, dass die Erde für andere Pflanzen nicht mehr geeignet ist?
Vielen Dank für gute Ratschläge und liebe Grüße!

Hallo.
Wann wurde der Baum denn gefällt?
Der Zeitpunkt ist bei einer Kastanie entscheidend.
Wenn er kurz nach dem Frühjahrsaustrieb gefällt wurde, dann habt ihr gute Karten. Im Spätherbst (kopfschüttel) schlechte.
Kastanien können auch nach dem Fällen wieder durchtreiben. Da sind die genauso zäh, wie z.B. Holunder.
Ist der Baum im Frühjahr gefällt worden, dann verrotten die Wurzeln zwar, aber vergrab mal ein Holzscheit! Das ist auch nicht in ein paar Wochen weg. Das wird das ein oder andere Jahr dauern.
Je nachdem wie groß der Baum war, kann es durchaus sein, daß der Boden stark ausgelaugt ist. Da hilft eigentlich nur die Wurzeln großzügig auszubuddeln und das, was dann fehlt mit GUTEM Mutterboden wieder aufzufüllen.
Ich verstehe sowieso nicht, daß es immernoch Leute gibt die Bäume nicht ordentlich roden. Später macht das Buddeln nämlich eine Heidenarbeit, die man sich am Anfang hätte sparen können.
Du hast also ein etwas grösseres Problem.
LG Anja

Hallo Ullaschrulla,

Ich bin in eine Wohnung mit Garten
gezogen, in dem im Vorjahr ein großer Kastanienbaum gefällt
wurde weil seine Wurzeln die Kanalisation beschädigten.

Jetzt
habe ich die ehemalige Baumscheibe, die ausgefräst und mit
Sand bedeckt wurde, mit einer Schicht guter Erde bedeckt
(vorher viel Sand entfernt) und mit verschiedenen kleinen
Blumen bepflanzt, in die Mitte habe ich eine Zucchini
gepflanzt. Mir fällt auf, dass diese Pflanzen, trotz guter
Pflege, schlecht wachsen, ich bin da anderes gewohnt. Woran
kann das liegen?

wie dick ist denn die Schicht guter Erde?
Und welche gute Erde?

Zucchini wachsen am liebsten im Kompost, weils ei einerseits extrem viele Nährstoffe brauchen und andererseits absolut lockeren Boden lieben

Sommerblumen wiederum - nun müsste man wissen, welche - vertragen möglicherweise nur eine gewisse Menge an Konkurrenz durch ein so maßloses Gewächs wie eine Zucchini.

Da wäre ein Entweder-oder währscheinlich die günstigere Lösung gewesen.

Btw - Sand hilft als Drainageschicht und Puffer, gerade auf stark durhwurzeltem Untergrund.

Da liegt noch ein dickes Wurzelgeflecht
untendrunter, deshalb konnte ich auch keinen neuen Baum
pflanzen. Man hat gedacht, dass diese Wurzel langsam
vermodert,

sicher tun die Wurzeln das!
Im lauf von Jahrzehnten.
Nach 13 Monaten merkst Du da noch nichts

was aber scheinbar nicht so gut funktioniert, da an
vielen Stellen in der Wiese kleine Würzelchen wieder
austreiben.

wie jetzt - junge Kastanien?
Das können auch ganz neue Bäume sein, aus Nüssen.
Wie immer - mit dem Mäher drüber, dann ist Ruhe.

Hat jemand sowas schon mal erlebt?

mit jedem Baum, den wir im Lauf von 35 Jahren aus unserem Garten fällen mussten.
Bis Boden unter Bäumen wieder beettauglich ist, braucht es Zeit. Mal mehr, mal weniger.

Könnte es sein,
dass die Erde für andere Pflanzen nicht mehr geeignet ist?

Du hast unter einem Baum ein ganz anderes Bodenleben, als im Beet. Unter anderem können Baumblätter beim Verrotten Gerbsäure in den Boden einbringen.
Das verträgt je nach Konzentration nicht jede andere Pflanze.

Ich weiß, welche schweißtreibende Arbeit das Ausgraben von langen Baumwurzeln ist - schließlich haben wir mehrmals 6Meter-Teilstücke von Hand entfernt. Dennoch solltest Du zumindest darüber nachdenken, das zu tun.
Es geht einfach schneller, wenn Du den Boden aktiv bearbeitest, als wenn Du auf die natürliche Verrottung wartest.

Oder, Du machst eine Tugend daraus und begnügst Dich für die kommenden Jahre mit Ödlandpflanzen. Es gibt mehr als eine attraktive Sorte Distel. Wermut, Beifuß, Goldrute wären auch noch möglich.

viele grüße
geli

wir haben seit unserem Einzug vor drei Jahren eine Reihe von Bäumen gefällt und die Wurzeln immer drin gelassen.
Tipp: verbliebenen Baumstumpf/Baumscheibe einschneiden/- bohren, eine gute Ladung frischen Mist (Kompost geht auch) drauf und mit schwarzem Müllsack abdecken, der Wärme und Feuchtigkeit hält. Das Holz rottet wie nix und durch die Leitungsbahnen gelangt die Verrottung auch in die Wurzeln. Dadurch hast Du durch das verwesende Holz bald besten Dünger für neue Pflanzen. Was Du jetzt gut noch zwischen die Wurzeln packen kannst, sind Dahlien - dann kannst Du im nächsten Jahr neu gestalten und die Dahlien kommen mit ganz wenig zurecht.
Bei uns klappt das hervorragend.

Gruß

Kätchen

hallo kaetchens, vielen dank für diesen tipp, klasse! ich könnte mir vorstellen, dass ich das im spätherbst mache, jetzt habe ich kleinere pflanzen drübergesetzt, die auch langsam anfangen zu wachsen. ich darf auch nicht so ungeduldig sein :smile:
herzlichen dank nochmal und viele grüße von ullaschrulla