Hallo Inge,
Dann frage ich mich aber, warum die Hundetrainerin der UP zu diesem Schritt geraten hat, wenn eine Kastration überhaupt keinen Einfluss auf das Spielverhalten nimmt???
So ganz klar ist mir das auch nicht. Möglicherweise hat sie dabei die Art des Spielens im Blick, die wir nicht kennen. Es kann durchaus sein, dass der Hund der UP vorwiegend dominant-provokative Spielweisen zeigt - was nicht untypisch für Labradore wäre.
Das könnte man schon als Vorstufe zu Raufverhalten betrachten, und die Trainerin möchte dem eventuell zuvorkommen. Das KANN klappen, muss aber nicht. Ich persönlich wäre da eher skeptisch. Allerdings wäre eine Kastration via Implantat eine vergleichsweise einfache Möglichkeit, das rauszufinden.
Wenn der Hund jetzt kastriert werden würde, würde er dann auch sein Junghundverhalten behalten???
Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, vermute aber, dass es dafür schon zu spät wäre.
Dalmatiner sind nicht ganz kleine Hunde und nach meiner Information sollte man gerade etwas größere Hunde vorzugsweise erst mit 1 1/2 Jahren kastrieren lassen
Diese Maßgabe, die ich auch kenne, passt für Rüden, die man lediglich an der Fortpflanzungsfähigkeit hindern will und erreicht dann auch ihr Ziel. Will man Verhaltensweisen verändern, ist es eher kontraproduktiv, dem Rüden zu lange Zeit zu lassen, sich in die Rüdenrolle „hineinzuentwickeln“. Er lernt in dieser Verhaltensweisen, die ihm als Kastrat unter Umständen zum Nachteil werden. Auch macht es wenig Sinn, hormonell bedingtes Verhalten erst ausreifen zu lassen, um es dann zu unterbinden.
Wie man es auch dreht: für die gewünschten Verhaltensänderungen der UP (ähm, Du weisst wie ich das meine: also des Hundes nicht der UP),dürfte eine Kastration doch eigentlich überhaupt nichts bringen, oder liege ich da falsch?
Ich tendiere grundsätzlich zur selben Ansicht, kann aber nicht ausschließen, dass bestimmte Verhaltensweisen sich per Kastration regulieren ließen. Deswegen fände ich einen Versuch mit Suprelorin nicht völlig abwegig. Die Wirkung ist reversibel, wenn sich rausstellt, dass Erziehung doch der erfolgversprechendere Weg wäre.
Wie bereits gesagt, würde ich damit dann aber nicht mehr lange warten.
Schöne Grüße,
Jule