Hallo Eva,
die Chance, ein wirklich hochwertiges Katana auf einem Flohmarkt zu finden, dürfte gegen Null tendieren - wie hier schon geschrieben. Solche Wertobjekte werden auch entsprechend aufbewahrt - das wäre also in etwa so wahrscheinlich wie ein Rembrandt als Dachbodenfund.
Ebenso ist es richtig, dass die gängigen Repliken zwar nicht gerade in Kinderhände gehören, aber eben doch lediglich Dekorationsstücke sind.
Denkbar wäre vielleicht ein Flohmarktverkauf aus dem Nachlass eines WK II-GI’s, der sich als Souvenir ein Offiziers-Katana aus Japan mitgebracht hat. Wenn solch eine Waffe gut gepflegt wurde, könnte sie den genannten Zweck durchaus erfüllen. Diese Katanas stammen zwar idR aus Massenproduktion, sind aber von der Qualität her mit den billigen zeitgenössischen Repliken nicht vergleichbar. Sie sind unter Kendo-Sportlern durchaus gesucht und für Tameshigiri geeignet. Dabei werden als ‚Schwertprobe‘ gerollte und in Wasser eingelegte Grasmatten (Tatami Omote) durchschlagen, wozu man ein gut geschärftes Katana (und eine ausgereifte Technik) benötigt. Gleiches gilt für (gute) Neuanfertigungen für ernsthafte Kampfsportler. Eine halbwegs(!) brauchbare Waffe dieser Kategorien ist im Handel kaum unter 800,- Euro zu bekommen. Für bessere Qualitäten ist man schnell auch mal mit dem zehnfachen dieses Betrages dabei (wie gesagt - bei Neuanfertigungen oder gut erhaltenen WK II - Seitenwaffen). Wenn so etwas auf einem Flohmarkt landet, dann allenfalls, weil ein Nachlassverwalter das Stück mit einer billigen Replik verwechselt hat.
Dessen ungeachtet geht auch ein funktionstüchtiges Katana durchaus nicht so einfach durch einen menschlichen Hals wie durch Butter - so einfach sind Halswirbel nicht zu durchtrennen. Dazu gehört (wie zum oben erwähnten Tameshigiri) schon etwas Übung und Erfahrung. Ganz davon abgesehen, dass man bei einem falschen Schlagwinkel aus der Klinge schnell Schrott machen kann.
Freundliche Grüße,
Ralf