Katastrophenvorsorge: Was braucht man wirklich?

Nun ja, selber denken ist auch nicht verboten.
Keiner weiß genau, ob und wenn ja, welche Katastrophe eintritt.
Überlege dir selber, ob du darauf bauen willst, dass Gefriertruhe und Kochmöglichkeit noch funktionieren und kaufe entsprechend ein.
Zur rollierenden Vorratshaltung hast du ja schon was gehört, und Konserven, die sich nicht mal 3 oder 4 Wochen halten, kenne ich ehrlich gesagt nicht.

Was ich schon recht hautnah erlebt habe: Du bist eingeschneit, kommst nicht mehr aus dem Haus, das Dorf ist von der Außenwelt abgeschnitten (betraf damals in letzterem Punkt nur das Nachbardorf). Dauer einen Tag. Was hättest du da bei länger anhaltender Situation so umfassend zu tun, dass du nicht ggf. auch ein dem sonst dem Verderb anheim fallendes Stück rohes Fleisch in den Topf packen könntest? BTW: Bei Schnee- und Eisnotfällen kann man den Inhalt von Kühlschrank und TK auch einfach draußen bis zur Verwendung lagern, sollte die Stromversorgung ausgefallen sein.

Flutkatastrophen habe ich in der Umgebung schon einige gesehen. Die Leute waren ein oder zwei Tage eingeschlossen, und konnten ohnehin nicht viel tun, nachdem das Wasser erst mal im Haus stand. Im Rahmen der Aufräumarbeiten war auch die Versorgung mit Lebensmitteln wieder hergestellt. Auch parallel zum Schlammschippen kann man durchaus einen Topf auf einen Gasbrenner stellen, um mangels Strom ggf. dem Verderb geweihtes Fleisch zu sieden.

Stromausfälle gab es hier in den letzten Jahren überdurchschnittlich viele und lange. Eine absolute Seltenheit und Ausnahme in unserem Land. Mehr als einige Stunden waren wir aber nie ohne Strom. TK blieb einfach geschlossen, und hielt sich problemlos auch ohne Strom über diese Zeit.

Ehrlich gesagt fällt es mir schon schwer, mir überhaupt realistische Szenarien vorzustellen, in denen man in die Verlegenheit käme angesichts der Dauer und des gleichzeitigen Stromausfalls dafür sorgen zu müssen, in größerem Maße vorhandene Vorräte an Frischfleisch (darum würde es hier insbesondere gehen) verarbeiten zu müssen, um hierauf dann noch diverse weitere Tage zurückgreifen zu können.

Was eher ein Problem sein kann ist die Tatsache, dass viele Vorräte (nicht nur TK) im Keller gelagert werden, und dann bei Überflutungen zerstört werden. Wir hatten auch schon diverse Male (allerdings glücklicherweise in sehr überschaubarem Rahmen) Wasser im Keller. Das rührte allerdings entweder aus internen Quellen oder war Folge defekter Drainagepumpen. Zum Glück ist der Bach vor dem Haus nicht so eng vor der Haustür, dass der so schnell gefährlich werden könnte. Der ist nicht kanalisiert, und kann sich im Falle des Falles hier problemlos in der Fläche breit machen. Mehr als bis zur uns gegenüberliegenden Straßenseite hat er noch nicht geschafft. Und angesichts des flachen Geländes hätten wir bei weiterem Ansteigen mehr als genug Zeit, Vorräte noch umzuräumen. Das ist eine vollkommen andere Situation als bei eng zwischen den Häusern eingezwängten Fließgewässern, die sofort extrem hoch steigen, wenn die Wassermenge zunimmt.

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Das geht ganz leicht:

H-Milch; Fleisch und Fisch in Dosen, Gemüse und Obst auf Gläsern (sterilisiert oder milchsauer eingelegt) und in Dosen; Reis, Hafer, Nudeln, Bulgur trocken; Brot in Dosen, sonst Brotgetreide und Trockenhefe; trockene Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen, Kichererbsen; Erbswurst), Trockenobst, getrocknete Tomaten; kühl und trocken Zwiebeln; bei Kellertemperatur dunkel und (nicht zu) feucht Kartoffeln, Karotten, Sellerie, Schwarzwurzeln, Rote Bete, Hartkäse. Bei Speisekammertemperatur Wurst, Schinken, Speck geräuchert und/oder luftgetrocknet.

Ich habe bestimmt noch sehr viel vergessen, das ist jetzt nur mal Querbeet zusammengestellt, was mir als erstes in den Kopf kam; kurz zusammengefasst: Mit lagerfähigen Lebensmitteln lässt sich ein Speisezettel zusammenstellen, der viel reichhaltiger ist als der, mit dem geschätzt mindestens achtzig Prozent der Weltbevölkerung Tag für Tag leben muss.

Wenn Du Dich mal damit beschäftigst, wie ein ganz gewöhnlicher bürgerlicher oder bäuerlicher Haushalt bis etwa 1970 funktionierte, findest Du alles, was Du zum Thema Einlagern von Lebensmitteln wissen musst.

Schöne Grüße

MM

Lässt sich sehr gut lagern und kommt in einigen Formen erst nach zwei Jahren Lagerung zu seiner Vollendung: Nicht wenige Hartkäse brauchen 24 Monate Lagerung, bis sie richtig gut sind, und Jamon Serrano braucht ungefähr zwanzig Monate, bis er fertig ist. Die nordhessische Stracke sollte keinesfalls gegessen werden, bevor sie sechs Wochen gereift ist, aber richtig gut ist sie erst nach einem Jahr. Ein drei Jahre alter Chèvre ist ein Genuss für sich etc. etc.

Schöne Grüße

MM

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ist eh hübsch in diesem Zusammenhang: Warum nicht noch ein Viertele extra einnehmen, wenn die ersten beiden, die es für sich auch schon getan hätten, doch schon so lecker waren? Und die beiden letzten Schnitzelchen auf der Platte kann man ja auch nicht grad verkommen lassen!

Liaber meh essa als zu wenig trinka
Liaber a Ripple als a Laus em Kraut
Liaber verrenka als am Wiid was schenka!
Liaber oin z’vill als da Maga sich versaut!

In diesem Sinne

MM

Reis und Nudeln sind länder Haltbar. Jedoch brauchst du dann auch eine Läsung (Campingkocher) um diese Zuzubereiten. Zudem ist Reis auch sehr Preiswert in großen Mengen zu erhalten

Du warst noch nie in einem Supermarkt? In jedem, außer in irgendwelchen sogenannten Bio-Supermärkten, gibt es Dauerkonserven.

Schmalzfleisch, Ravioli, …
Auch nicht als „Konserven“ ausgeschriebene Nahrungsmittel können lange halten. Zucker ist fast beliebig lange haltbar, wenn er nicht nass wird.

Wenn Du mal eine halbe Stunde durch einen Supermarkt Deiner Wahl wanderst, wirst Du viel finden.