Katastrophenvorsorge: Was braucht man wirklich?

Ich habe mir da bislang nie wirklich Gedanken drüber gemacht. Aber wir leben in einem Gebiet in dem die Gefahr von Überflutungen besteht. Beim letzten Sturm hatten wir 5cm Wasser in den Straßen. Danach habe ich dann doch mal recherchiert und rausgefunden, dass die Bundesregierung empfiehlt Lebensmittel für 14 Tage zu bevorraten.

Unter anderem empfiehlt die Bundesregierung mehrere Kilo Fleisch, Milch und Obst pro Person einzulagern. Nur ich frage mich wie das wirtschaftlich gehen soll? Der Kram wird doch schnell schlecht.

Darum hab ich mir überlegt ob man einfach nur Konserven mit Fertigmahlzeiten einlagern sollte?! Wie viel braucht man da? 2 Dosen pro Person und Tag? Das wären dann aber bei 4 Leuten auch schon 112(!) Dosen für die ich dann ca. 340€ zahlen müsste und das bei ner Haltbarkeit von max 2 Jahren. (Verpackung sagt gerade mal 100Tage haltbar!)

Also was tun? Gibt es günstigere / länger haltbare Dinge zum Einlagern? Was wie und wie viel sollte man einlagern? Oder einfach nicht vorbereiten und hoffen, dass bei nem Hochwasser schnell Versorgungslager errichtet werden?

Hallo,

ich würde den Vorrat aufteilen. Ein paar Konserven, ein paar Päckchen von der Bundeswehr-Nahrung/Nato-Nahrung (Achtung, das Zeug ist heftig und kann durchaus Verstopfung auslösen) und ein paar Päckchen von diesem Wanderer-Essen.
Alles in Allem gibt es da recht viel.

Andererseits könnte man auch so einkaufen, dass man immer für besagte 14 Tage, Lebensmittel im Schrank hat - Darauf zielte, so wie ich es verstanden hatte, auch die Empfehlung der Bundesregierung ab.
(Früher war es normal einen Vorrat zu Hause zu haben - Unserer Generation hat das nur verlernt).

Achja…den ein oder anderen Kasten Wasser, kann man dann ja auch noch dazu stellen :wink:

Es gibt da wirklich viele Möglichkeiten

Gruß
N8Dragon

Wasser ist nicht mal das Problem. Das kann man noch relativ günstig lagern(6Monate mit Zusatz) und wenns zu lange steht einfach zum Blumengießen nutzen.

Nahrung schon. Ja es wäre super, wenn man immer nen Vorrat von allem im Schrank hätte…aber ich kaufe ehrlich gesagt auch lieber frisch anstatt alles zu lagern. Ich müsste dann wirklich regelmäßig Inventur machen, damit ich im Notfall nicht schon alles vorher aufgebraucht habe. Da ist nen extra Vorrat schon besser.

Wo kriegt man denn „Nato-Nahrung“? Google findet da nicht viel. Und wie lange ist sowas haltbar?

Rollierend. Also nicht einen Bestand kaufen, in den Keller stellen und nach zwei Jahren wegschmeissen, sondern

Kartoffeln
Äpfel
Mehl
Nudeln
H-Milch
Eier
Gemüsekonserven
Dauerwurst
Wurst- und Fischkonserven
vielleicht auch Feriggerichte
Mineralwasser
etc.

so kaufen, dass immer für 14 Tage da ist, aber trotzdem regelmäßig verbrauchen und nachkaufen.

Was nicht taugt, ist Tiefkühlware, da im Katastrophenfall möglicherweise auch der Strom ausfällt und die Tiefkühlware dann schnell verdirbt. Der echte „Prep“ hat natürlich für den Fall des Stromausfalls auch einen Gaskocher mit ausreichend Gaskartuschen im Keller.

Hallo,

die Päckchen (Für eine Person, einen Tag) bekommt man hier:
https://www.bw-online-shop.com
Allerding snicht ganz günstig.
Amazon hat sie auch immer wieder. Einmann-Packung, Natonahrung, Militärnahrung oder auch bei den Camping-Shops.

Bei Ebay bekommt man sie auch immer mal wieder, aber da ist das mit der Qualität eben so eine Sache.

Grüße
N8Dragon

Was gibts denn an Alternativen für verderbliche Sachen?

Fleisch & Milch lässt sich ja nur schwer lagern. Nudeln, Reis und Kartoffelbrei-Pulver geht ja schon besser. Man kann ja auch problemlos auf Fleisch/Milch verzichten. Zur Not kann man ein paar Tage auch nur von Nudeln, Reis, Kartoffeln satt werden.

14 Tage sind ja nicht wirklich lang und man braucht im Notfall auch kein Sterne-Essen. Was braucht man denn noch dringend zum Überleben? Kann man 14 Tage nur von Nudeln/Reis leben? Oder welche Nahrungsmittel sollte man auf jeden Fall noch zusätzlich haben? (Wegen Vitaminen und so)

Auf jeden Fall immer ein Handtuch griffbereit haben!

Wetten, in der Broschüre der Bundesregierung steht nicht drin, man soll sich Frischfleisch( halbes Schwein) im Keller auf den Haken hängen ?

Es geht natürlich (!!!) um Dauerkonserven und sonstige haltbare Trockenware.

Würde ich nicht ganz so kritisch sehen. Die Mischung macht es. Ein modernes, gut gedämmtes und günstig stehendes TK-Gerät kommt einen Tag problemlos ohne Strom aus. Und langsam auftauende Lebensmittel, die nicht gerade am Ende ihrer Haltbarkeit erst eingefroren wurden, überstehen schadlos den ein oder anderen Tag, bis sie tatsächlich ungenießbar werden. Die muss man dann halt rechtzeitig raus nehmen, und ggf. umpacken und weiter verarbeiten, damit sie wieder etwas zusätzliches zeitliches Spiel haben.

Wenn wir mal davon ausgehen, dass die genannten 14 Tage ein Maximum darstellen, der tatsächlich in gewisser Zahl stattfindende Notfall aber eher über einzelne Tage gehen wird, dann passt das mit dem üblichen TK-Anteil am Vorrat schon ganz gut.

Ansonsten bin ich vollkommen bei dir. Die rollierende Vorratshaltung first-in-first-out in adäquatem Rahmen ist auf jeden Fall schon mal ein guter erster Schritt für den Fall des Falles. Und den Gasbrenner haben inzwischen viele Familien in Form eines Gasgrills ohnehin nebst Flasche im Haus. Alternativ können viele Familien auch auf einen Kamin oder Kaminofen zurückgreifen.

BTW: Statt Unmengen von Wasser würde ich angesichts des Volumens eher zu Wasserreinigungstabletten neben einem kleineren Wasservorrat greifen, mit denen man im Falle des Falles aus jeder Pfütze Trinkwasser gewinnen kann, wenn man im Falle des Falles davon ausgehen kann, noch Zugang zu Gewässern, … zu haben. Solange wir noch nicht von gravierenden Trockenperioden betroffen sind, wird man in allen anderen überlebbaren Katastrophenfällen so hinreichend Wasser haben. Wenn ein AKW hochgeht, und alles verstrahlt ist, ist es dann auch egal, ob du verstrahltes Wasser trinkst. Bei B- und C-Thematiken in entsprechendem Maße dito.

Da steht gar nichts genau dazu was man kaufen soll. Konservendosen habe aber auch keine lange Haltbarkeit…die muss ich auch schnell entsorgen.

Hi,

Es gibt hier ganz gute Dokumente vom BBK zu dem Thema als ersten Anhaltspunkt:
https://www.bbk.bund.de/DE/Ratgeber/VorsorgefuerdenKat-fall/VorsorgefuerdenKat-fall_Einstieg.html

Je anchdem wie tief Du in die Materie einsteigen willst kann man sich noch zum Thema „Prepping“ bzw. „Prepper Szene“ informieren (das ist aber manchmal je nachdem mit vorsicht zu lesen, weil auch hier wie überall die Leute es manchmal etwas übertreiben :wink: ).

Wirtschaftlich sehe ich da eher kein Problem. Wenn man bei jedem Einkauf schaut wo es Angebote z.B. von Wasser oder Konservern gibt nimmt man halt 14 statt 10 Dosen mit und 4 kommen ins Regal. Das mit der Rotation wurde eh angesprochen. Wenn man dann dazu noch nen Gaskocher samt Ersatzkartuschen hat, die Obligatorische Taschenlampe und ggf. ein mobiles Solarladepanel und ein Kurbelradio wäre man IMHO für einen solchen Fall schonmal Ansatzweise gewappnet. Mineralwasser mit Kohlensäure in Flaschen kosten Kastenweise auch nicht die Welt und kann man eh lange lagern.

Es muß ja vom Szenario ja nicht gleich der AKW Unfall sein, aber das z.B. mehrere Tage mal der Strom ausfällt und dazu noch die Wasserversorgung ist denke ich heutzutage durchaus auch mal denkbar! Alles andere kommt dann eh wenn man erstmal damit angefangen hat und wer noch Omas alten Vorratskeller im gedächnis hat und ggf. sogar ans Einkochen denkt wird eh Spaß haben :wink:

Konserven halten Jahre und Jahrzehnte.
Allein das Mindesthaltbarkeitsdatum ist jahrelang und kann bedenkenlos um weitere Jahre überschritten werden.

Wenn man sich so einen Notvorrat anlegt, dann muss man natürlich die Sachen auch mal verbrauchen und gegen neue ersetzen.
Denn wegwerfen muss und soll man sie natürlich nicht.

Aber wie gesagt, es braucht viele Jahre.

1 Like

Warum? Eine Palette H-Milch ist bei uns eine übliche Größenordnung alle paar Wochen beim Einkauf. Die reicht für alle Zwecke jenseits des puren Trinkgenusses, und wird ersetzt, wenn sie aufgebraucht ist. D.h. ohne gesonderte Notfallreserve haben wir üblicherweise diverse Kartons Milch im Haus.

Dosenwurst und Dosenfisch sind immer gerne zum Abendbrot oder als schnelle Zwischenmahlzeit genommene Ergänzungen. Und wenn du dir ansiehst, was man an solchen Dingen in diversen internationalen Feinkostläden bekommt, dann reden wir hier nicht von so gerade noch irgendwie essbaren Notrationen, sondern von Delikatessen! Da wir als Foodies gerne mit Fressalien beschenkt werden, und auch regelmäßig bei einem spanischen und einem italienischen Großhändler sowie diversen Hofläden hier und in Urlauben einkaufen, haben wir davon immer einen gewissen Vorrat.

Bei Nudeln und Reis tun es größere Packungen als üblich, die man rechtzeitig nachkauft, um ebenfalls immer etwas mehr in der Hinterhand zu haben.

Ich habe für mich mehrfach Gedankenspiele gemacht, wenn es mal wieder irgendwo echte Probleme gab, und war bislang immer sehr beruhigt Wir haben hier zwei Drainage-Schächte, deren Wasser regelmäßigem Austausch aufgrund des Abpumpens unterliegt. Da habe ich Wasser ohne Ende, wenn wir nicht gerade von einer großen Dürre sprechen. Vor dem Haus verläuft zudem noch ein keiner Bach. Als Fließgewässer ideal zum Bezug von Trinkwasser. Die in der anderen Antwort angesprochenen Reinigungstabletten habe ich jetzt angesichts dieses Threads gerade endlich mal bestellt (hatte ich schon lange vor). Der Spaß hat nicht mal einen Zehner gekostet.

Nudeln, Reis, Couscous, Bulgur, … und Mehl haben wir immer in recht großer Auswahl und damit in Summe in ordentlicher Menge im Haus. Kühlschrank und TK sind ohnehin immer am Rande der Kapazität. Mit anständiger Dosen- und Glasware von besagten Quellen können wir uns totwerfen. Diverse Dinge kaufen wir ohnehin immer in Großgebinden oder als Paletten. Im Haus steht ein Kaminofen, Holz ist massenhaft vorhanden. Draußen steht ein Gasgrill und ein Brenner für eine Paellapfanne nebst üblicherweise zwei bis drei Flaschen Gas.

Wenn alle Stricke reißen, können wir uns noch mit all den Dingen totsaufen, die schon seit ewigen Jahren die Hausbar verstopfen und sonst nicht getrunken werden :wink:

1 Like

Hallo,
der Staat Schweden hat eine Broschuere in NewHighGerman veroeffentlicht, wer das Lesen kann, muss nicht mit den Bildern raetseln www.n-tv.de/panorama/Schweden-verschickt-Katastrophenbroschuere-article20444927.html
Aehnliches gibts vom Staat Deutschland, Notfall Vorsorge.
.
Ganz vergessen wird meiner Meinung nach, dass auch im Notfall einiges zu essen ist, woran keiner denkt: Birke, Loewenzahn, Brombeere, Brennessel und dutzende weitere, sogar Gras laesst sich fuer Menschen zu 80 Prozent essen, Rest ausspucken, eh man verhungert oder auch nur an Vitaminmangel leidet.
Gruss Helmut

Alleine schon die Rattenpopulation einer normalen deutschen Stadt kann auf geraume Zeit das Überleben sicherstellen

2 Like

Unterscheiden muss man hier die Voll- und die Halbkonserve. Der Inhalt der Vollkonserve ist sterilisiert und bei unter 25 Grad nahezu unbegrenzt haltbar. Die Halbkonserve ist lediglich pasteurisiert und hat eine Haltbarkeit von vielleicht 12 bis 24 Monaten. Bei längerer Lagerung muss man sich auf sein Gefühl verlassen, Zustand der Dose, Geruch und Aussehen des Inhalts, kleinere Kostprobe.

Das ist natürlich bei Vorsorge immer das Zauberwort. Ingenieure sprechen ja gerne von Redundanz in diesem Zusammenhang.

Wenn man die Konserven für den Notfall als Teil einer ganz normalen, rollierenden Vorratshaltung betrachtet, ist das doch überhaupt kein Problem. Kauf die ein oder andere Büchse Frühstücksfleisch und Co., und stell die gelegentlich mit auf den Frühstückstisch. Kaufe dann die gegessene Dose beim nächsten Einkauf nach, und gut ist. Dito die Palette H-Milch, ein paar zusätzliche Packungen Nudeln, …

Bei uns heißt es immer: „Ich geh dann mal unten einkaufen“, wenn wir Dinge aus unserem immer gut bestückten Vorratskeller holen. Da nimmt man dann die Nudelpackung, die schon am längsten liegt, und kauft bei nächster Gelegenheit wieder Nudeln nach. Das sind alles solch „durchlaufende Posten“, die immer mal wieder aufgefüllt werden, wenn mal wieder Bedarf oder eine gute Gelegenheit da ist. Da braucht es keine spezielle „Notfallvorsorge“.

Teilweise kann man manches auch zweckentfremden. Mit Panzerplatten und Schuhcreme haben wir als Blagen immer mal Lagerfeuer angezündet. Essen konnte man die zwar auch, aber empfehlenswert ist was anderes

1 Like

Klar, ich hab ja auch nicht anderes zu tun im Katastrophenfall…