Kater bzw Dosi an Freigang gewöhnen-Wie?

Hallo,

wir haben vor (sind uns noch nicht 100% ig sicher), unsere beiden Kater ab diesem Frühjahr rauszulassen.
Wir ziehen nämlich in eine ländliche Gegend, raus aus der Stadt.
Ich weiß, dass die beiden mind. sechs Wochen im Haus bleiben müssen, um sich an die Gerüche, die neue Umgebung usw. zu gewöhnen.

Der Große ist dann 1,5 Jahre alt, der Kleine 1 Jahr. Sie waren beide bisher nur in der Wohnung.

Was muss ich unbedingt beachten, wenn ich das erste mal die Terassentür auflasse, die zum Garten führt?

  • Mit nach draußen gehen?
  • Hinterherlaufen?
    Das Haus hat nen Garten - am liebsten würde ich sie ja erstmal nur im Garten schnüffeln lassen, aber Leine ist absolut tabu, das hab ich schon vorab probiert. Aber von nem popeligen Zaun lassen die sich auch nicht aufhalten.
    Oder sind die erstmal so fasziniert/ängstlich, dass sie ohnehin von sich aus im Garten bleiben?
    Die beiden sind gegen Katzenschnupfen, -seuche und Leukose geimpft. Tollwut fehlt noch, diese Impfung kommt erst wenn sie raus können. Wirkt dieser Stoff gleich nach dem ersten mal, oder ist dafür auch ne Grundimmunisierung notwendig? Wie lange muss ich sie dann noch drin lassen?
    Kastriert sind auch beide.

Achja, es gibt halt immer wieder was neues… :wink:
Wär schön, wenn mir jemand mit Erfahrungen dienen könnte.

Gruß
Anke

PS: Bitte keine Antworten über das „Dafür/Dagegen“ - das hab ich schon vor längerem hier gefragt und bin mir über die Vor- und Nachteile bewusst. DANKE EUCH!

In einer ländlichen gegend sind die Gefahren nicht so stark wie in der stadt. Ich würde sie einfach mal raus lassen, sie zwar im Auge behalten aber nicht dauernd hinterher rennen, das macht die katzen nur misstrauisch. Ab und zu würd ich empfehlen sie mir leckerli zu locken damit sie wissen wo ihr zu Hause ist. Sie werden sich dann recht schnell an den freigang gewöhnen.

Hallo!
Deine beiden werden sich sicher darüber freuen, wenn sie sich das erste Mal im Gras rekeln können…

Was muss ich unbedingt beachten, wenn ich das erste mal die
Terassentür auflasse, die zum Garten führt?

  • Lass die Tür auf, so dass die beiden notfalls wieder rein flüchten können.
  • Mit nach draußen gehen?
  • Schadet bestimmt nicht! Die Katze weiss dann, an wen sie sich bei Problemen wenden kann. Es ist übersichtlicher, die Katzen erst mal einzeln raus zu lassen.
  • Hinterherlaufen?
  • Nein, das verschreckt bloss! Aber Lockmittel wie Leckerchen bereit halten. Wenn die Katzen Hunger haben, wirkt es noch besser. Schmeichelnd rufen, wenn sie zurückkommen sollen.

Das Haus hat nen Garten - am liebsten würde ich sie ja erstmal
nur im Garten schnüffeln lassen, aber Leine ist absolut tabu,
das hab ich schon vorab probiert. Aber von nem popeligen Zaun
lassen die sich auch nicht aufhalten.

  • Es gibt schon Möglichkeiten, einen Garten katzensicher zu gestalten - aber das sieht dann mehr nach Militärgelände aus. Das bietet sich vor allem an bei stark befahrenen Strassen in der Nähe oder übereifrigen Jägern.

Oder sind die erstmal so fasziniert/ängstlich, dass sie
ohnehin von sich aus im Garten bleiben?

  • Das kommt schwer auf den Charakter an. Die meisten bleiben aber erst mal in Hausnähe und ziehen die Kreise immer grösser. (mein Jüngster kam alle 5 Minuten an, um mir zu erzählen, was er erlebt hatte…:wink:)

Die beiden sind gegen Katzenschnupfen, -seuche und Leukose
geimpft. Tollwut fehlt noch, diese Impfung kommt erst wenn sie
raus können. Wirkt dieser Stoff gleich nach dem ersten mal,
oder ist dafür auch ne Grundimmunisierung notwendig?

  • Tollwut wirkt sofort, aber wenn man auf Nr. sicher gehen will, sollte man 30 Tage vor dem geplanten Auslauftermin impfen.

Viel Glück und Erfolg beim Freigang!

Julia (die das ganze schon mehrmals mitgemacht hat…)

Ich habe zwei Katzen und mit dem ersten „Freigang“ ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Die Katze ist mit uns zusammen rausgegangen, auf ein, zwei Bäume geklettert, hat das Grundstück nicht verlassen und ist wieder mit uns ins Haus gegangen. Sie war sehr vorsichtig und hat auch heute noch keinen großen Aktionsradius. Und auch heute noch geht sie am liebsten mit einem ihrer Menschen nach draußen.

Der Kater ist beim ersten Auslauf abgezischt wie eine Rakete. Wir haben ihn mit dem Fernglas in Nachbars Garten und dann auf dem angrenzenden Feld beobachten können. Nach einer Viertelstunde kam er auf Zuruf wieder, guckte, ob zuhause alles in Ordnung war, und dann war er wieder weg. Und kam von alleine wieder. Und war gar nicht mehr drinnen zu halten. Er kommt nur - allerdings sehr zuverlässig und pünktlich - zum Fressen und Schlafen nach Hause. Meist wissen wir nicht, wo er tagsüber ist. Ist er in der Nähe und hört unser Rufen, kommt er und ist dann auch sofort wieder unterwegs.

So unterschiedlich kann das sein.

Gruß
Aia

Hallo Anke,
also „dafür/dagegen“ wirst du von mir nicht hören :smile:
Diesbezüglich musste ich mir auch schon viel zu viel anhören.

Ich habe seit gut 15 Jahren Katzen (dzt. 3 Stk.) und 4 Stk. musste ich schon „beklagen“. Alle meine Katzen waren/sind Freigänger.

Hier meine Erfahrungen:
Wenn sie das erste Mal rauskommen, sausen sie nicht sofort los sondern tasten sich Schritt für Schritt vor. Schnüffeln die Ecken ab, wie wenn sie sich den „Rückweg“ geistig abspeichern wollten.

Nach und nach vergrößern sie den Bewegungsradius und von Zäunen etc. lassen sie sich dann auch nicht aufhalten. Schön ist es, wenn sie auf Rufen reagieren und zurückkommen. Sind sie allerdings außer Rufweite kommen sie natürlich nicht. Dann heißt es warten und hoffen. Mein Gott, was hab ich schon gewartet…

In der ersten Zeit habe ich sie beobachtet und immer wieder zurückgerufen und dann belohnt. Sehr wirkungsvoll ist das Schütteln einer Trockenfutterpackung. Auf dieses Geräusch sprachen sie besonders gut an.

Du musst damit rechnen, dass sie manchmal lange ausbleiben, wenn etwas in der Umgebung besonders interessant ist. Dann hocken sie oft irgendwo versteckt die ganze Nacht lang.

Eine meiner Katzen war einmal 10 (!) Tage weg, einmal 1 Woche…dann tauchte sie wieder auf. Unversehrt, nicht übermäßig hungrig. Mich würde wirklich interessieren, wo die sich herumgetrieben hat.

Es hat sich auch bewährt, das Fenster einen Spalt offen zu lassen (wenn dies bei dir möglich ist), damit sie jederzeit wieder Zugang zur Wohnung haben. Oder eine Katzenklappe montieren.

Vorsicht mit Kippfenstern!!! Ist ein Fenster gekippt, versuchen sie unter Umständen durch dieses in die Wohnung zu gelangen und können sich verletzen oder sogar sterben (sie bleiben mit dem Becken hängen, versuchen zu springen und reißen sich die Wirbelsäule ab - kein Scherz, aber vielleicht hast du ja schon einmal davon gehört.)

Ganz am Anfang habe ich ihnen ein Halsband mit einer Kapsel (Adresse bzw. Telefonnummer drinnen) umgehängt. Es muss aber ein echtes Katzenhalsband sein mit einer „Sollreißstelle“. Sollten sie irgendwo hängen bleiben, können sie sich nicht strangulieren, denn diese Bänder reißen ab einer gewissen Zugkraft. Ein Glöckchen am Halsband ist auch nicht schlecht, du könntest sie dadurch evtl. leichter finden, aber es macht auch andere Leute aufmerksam, die sich dann bemüßigt fühlen, die Katze einzufangen und zu „verwahren“.

Tollwutimpfung: habe gerade bei meinem „Vertrauenstierarzt“ angefragt: entgegen landläufiger Meinung sollten Katzen 2 x im Abstand von 3-4 Wochen geimpft werden (nicht nur 1x). Nach der 2. Impfung können sie dann schon raus.

Solltest du noch Fragen haben oder etwas genauer wissen wollen…jederzeit gerne!

Liebe Grüße
Irene

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Hallo,

wir haben unsere etwa zwei Wochen drinnen behalten. Ich habe irgendwo mal gelesen, daß zwei Wochen OK wären. Kam mir auch kurz vor, aber da unsere eh ein ehemaliger Streuner war, machte ich mir keine großen Sorgen. Die wußte regelmäßig Futter und warmen Schlafplatz gut zu schätzen. Die ersten 10 Tage wollte sie gar nicht raus, da wollte sie nur fressen, schlafen und spielen. :o) Aber wie gesagt - ehemaliger Streuner.

Dann hat sie erst mal den Garten erkundet. Unsere Nachbarn haben Hunde, und als Streuner hatte sie offensichtlich schon schlechte Erfahrungen gemacht. Von der Hälfte, die an Nachbars Grundstück grenzte, hielt sich unsere Kleine vorerst fern. Dafür hat sie die andere Hälfte umso genauer erkundet. Sie ist auch einmal unterm Tor durch, dort aber nur einmal den Zaun hoch und wieder runter, dann ist sie wieder zurück aufs Grundstück gekommen.

Nach 3-4 Tagen erkundete sie auch das Gebiet außerhalb des Gartens. Nun haben wir sie seit zwei Monaten, und sie bleibt immer in Rufnähe. Kommt dann auch sofort, wenn sie gerufen wird, zieht aber meistens gleich wieder ab. Wenn sie gerade auf der Pirsch ist, also irgendeine Beute im Visier hat, dann überhört sie jegliches Rufen. Da ist sie wie in Ekstase.

Für das erste Mal such Dir einen sehr ruhigen Tag aus. Wenn draußen ungewohnte Geräusche vorhanden sind, dann trauen sich die meisten Katzen nicht. Die Tür einen Spalt öffnen und sich selbst z.B. auf die Terasse setzen. Leckerlies können sicher hilfreich sein.

Bis denne!
Schnoof

Hai, Anke,

mal 'n anderer Aspekt: plausch doch mal mit Deinen neuen Nachbarn, wie es in der Gegend mit Durchgeknallten aussieht…
Es gibt leider gerade in ländlichen Gegenden einige Leute, die sich einen Jux daraus machen, Katzen bewußt zu überfahren :frowning:
Frag also die Nachbarn nach ihren Erfahrungen - wenn deren Katzen durchschnittlich das zweite Lebensjahr nicht erreichen, würde ich mir das mit dem Freigang überlegen.

Gruß und Daumen-drück, daß Deine Gegend von solchen Leuten verschont ist
Sibylle

hallo anke,

habe zwar selbst noch keine katze „ausgesetzt“, aber aus erfahrung mit unserer immer-schon-freigänger-katze weiß ich, daß die magenfüllung beim „heimfinden“ eine große rolle spielt.

ich würde die katzen vor den ersten freigängen eine etwas kleinere mahlzeit geben in der annahme, daß sie auf ihrer entdeckungsreise umdrehen, wenn sie hunger bekommen, und sie daher mit weniger gut gefülltem magen weniger weit vom haus weglaufen. eine draufgängerische katze, die sich ihren aktionsradius nicht vorsichtig erweitert, sondern drauf los stürmt, verläuft sich so vielleicht nicht so schnell.

besonders am späten nachmittag nicht (zu viel) füttern, damit die katze vor einbruch der dunkelheit vom hunger heimgetrieben wird.

Hi Anke,

ich hatte einen Kater den die Kids in der Nachbarschaft so liebten, dass er wenn er draussen war immer bei ihnen blieb. Mir war das erst recht so war er unter Aufsicht, aber leider wars dann so, dass er sich total auf die Kids fixierte und ohne Sie nicht mehr nach Hause fand. So kams dass er allenmöglichen Kindern hinterher gelaufen ist und nachher die Eltern bei mir anriefen, ich solle doch meinen Kater abholen. Er hat den Weg nach hause nie gelernt. Ist dann auch nach einem halben Jahr gestorben (ich weiss nicht woran)

Meinen jetztigen Tiger hab ich nicht mit den Kids spielen lassen.
ich habs mir im Garten mit einem Buch und Tasse Kaffe gemütlich gemacht. Er folgte mir in den Garten und schnüffelte rum. Er blieb aber immer in Blickkontakt. (Wahrscheinlich hatte er selbst etwas schiss). die Wohnung wurde quasi um den Garten erweitert, dann braucht man auch keine 6 Wochen warten.
das haben wir eine Woche so gemacht, dann hab ich ihn allein draussen gelassen (die Tür blieb offen) ca. 5 Minuten später kam er klitschnass - er hatte den Gartenteich kennengelernt. :smile:
Die folgenden Wochen brachte er alles was es im Garten gab mit nach Hause (Mäuse, lebende Vögel die dann in der Wohnung rumflatterten und Libellen)
Und heute ist er der Chef im Revier. Das bestätigen auch meine Nachbarn

lass deine Löwen alleine mit der Situation und vertraue ihnen.

cheers, silke

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