Hallo,
ich denke, es hängt sehr daran, welche Erwartungen man an Tierhaltung knüpft. Ich findez.B. , Katzen sind schöne Tiere, ich freue mich, wenn schnurrend auf meinem Schoß liegen oder wenn ich ihnen zuschaue, wie sie draußen herumstreifen und sich alles angucken. Mehr will ich nicht von ihnen. Sie wiederum mögen mich, glaube ich, schon auch (wie Katzen das halt tun). Sie wollen Essen, einen warmen Platz, dass man sie rein- und rausläßt und haben manchmal Lust drauf, gestreichelt zu werden. Mehr wollen sie nicht von mir. Ich halte das für eine gute Beziehungsgrundlage.
Allerdings glaube ich auch, sagen zu können, dass meine Katzen, soweit das möglich ist, artgerecht leben. Also so, wie es ihrem Wesen entspricht. Ich wusste vor Anschaffung von Katzen, wie die so ungefähr ticken und das sie tun, was sie wollen. Zu diesem natürlichen Wollen gehören Dinge wie neben das Klo kacken, Unsauberkeit, Sachen ankratzen und herumbeißen als Beispiele aber nicht. Tiere handeln, wenn sie gesund sind und es ihnen gut geht, nicht unmotiviert. Es liegt nicht an falscher „Erziehung“ wenn die Katze so etwas tut, sondern daran, dass irgendetwas offensichtlich nicht passt.
Bei „Fehlverhalten“ wie auf dem Tisch schlafen wollen, halte ich es für unfair, anzunehmen, Katzen bsäßen die geistige Kapazität zu kapieren, warum das jetzt nicht möglich sein sollte. Aus ihrer Sicht heraus ist das einfach bescheuert. Im Hause Karlsson sind Mensch und Tier eingeladen, sich aufzuhalten, wo sie wollen. Wenn ich jetzt wollte, dass die Katzen irgendwo drauf nicht gingen, würde ich dafür sorgen, dass sie einfach nicht draufpassen würden. Lustigerweise haben meine Katzen übrigens keinerlei Interesse daran, auf dem Esstisch zu sitzen.
Dieses in-die-Füße beißen hatten wir auch mal, da war der Waisenkater so vier-fünf Monate alt. Wir haben ihn damals nicht mit im Bett schlafen lassen, weil wir ihn nicht zerquetschen wollten und der große Kater Karlsson seinen Platz da nun schonmal hatte. Der Kleine schlief aber meistens schon im Bett, wenn wir kamen. Nach einiger Zeit fing die Beißerei an (er wollte wohl spielen). Dann haben wir ihn in sein eigenes Bett gebracht, Ruhe war. Irgendwann im Januar wurden wir zu faul dazu. Das Beißen hörte etwa zeitgleich von alleine auf. Wunderbare Zustände. Aber jetzt im Sommer sind die sowieso nachts immer draußen.
Lange Rede kurzer Sinn - Katzen"erziehung" mag vielleicht funktionieren, ist aber, wenn überhaupt nichts als ein sehr, sehr unzureichender Ersatz für ein normales Katzenumfeld.
Grüße