Hallo, Jule!
Frauen gehen ja doch häufig etwas einfühlsamer an ihre Katzen heran. Und Katzen nutzen das auch schon mal aus 
Was nichts anderes bedeutet, als dass Katzen das Verhalten
nicht respektieren und frech werden. Daran ändern auch
verniedlichende Formulierungen nichts.
Ich finde, Du übertreibst das Ganze ein wenig und schießt Dich zu sehr nur auf diesen einen Punkt ein. Wenn eine Katze wirklich bis aufs Blut angreift, o. k (dann würde ich die auch mal einem Tierarzt vorstellen, ob nicht etwas Organisches vorliegt). Aber dieses ganze Respektverlangen findet man wohl nicht zufällig häufiger bei Menschen mit hohem Geltungsdrang. Mir ist das daher eher suspekt, ähnlich wie Autoritäten.
Ich denke trotz allem weiterhin, dass Janes Kater nicht genug ausgelastet ist und da das eigentliche Problem seiner Übergriffe liegt. Ihn jetzt nur dazu zu erziehen, sie nicht mehr anzugreifen, wird dann zu einer anderen unerwünschten Reaktion führen, z. B. Problempinkeln. Irgendwie muss er nunmal Druck ablassen.
Zum Anderen macht er vielleicht auch nur seine Besitzerin „haftbar“ für die Erfüllung seiner Wünsche.
Jo. Dienstleistungen des Personals werden eingefordert
.
Und, wo ist das Problem? Wenn ich mir ein Tier zulege (wohlgemerkt, meine eigene Entscheidung, nicht das Tier bittet um Einlass!), muss ich ja wohl im Rahmen meiner Möglichkeiten dafür sorgen, dass sich dieses auch rundum wohlfühlt. Dass ein Mensch, der selber kaum was zu fressen hat, seinem Tier dabei keine Steaks liefern kann, ist klar.
Bei mir muss sich das Tier nicht in allen Lebenslagen unterordnen, ich richte mich auch gerne nach meinen Katzen, sonst hätte ich sie mir ja nicht zulegen müssen. Im heißen Sommer selber schön den ganzen Tag lustwandeln und die Katzen in der Bude oder auf dem Balkon alleine zurücklassen, käme bei mir z. B. nicht in Frage.
Ein nicht auszurottendes Vorurteil. Katzen sind enorm
lernfähig, aber die meisten Katzenbesitzer sind nicht
erziehungswillig. Die Mehrzahl von ihnen könnten genauso wenig
einen Hund orderntlich erziehen, nur hätten sie bei dem nicht
die Ausrede, dass er nicht erziehbar wäre.
Was ist für Dich Erziehung? Meine Katzen würden z. B. niemals in meiner Anwesenheit auf Tische oder Spüle gehen. Soweit sind sie vielleicht erzogen. Wenn ich aber von der Arbeit heimkehre, sehe ich sehr wohl die ganzen Katzenhaare und Fußabtritte auf der Spüle. Ich kann es auch morgens hören, wenn ich über den Flur Richtung Küche laufe, wie jemand schnell von der Anrichte hüpft.
Für mich ist das typisch Katze, da lasse ich mir auch nicht einreden, ich würde eine Ausrede suchen. Aber weißt Du was, ich mag das irgendwie an Katzen. Ich mache auch nicht immer, was mein Chef von mir will, auch wenn er das denkt. Das bißchen Freiheit muss sein im Leben, für mich und für meine Katzen.
Etwas zu unterlassen, was verboten ist, lernt ein Tier primär
über schlechte Erfahrungen. Für die Erziehung bedeutet das,
dass man strafen muss. Wenn man dies situationsangemessen tut,
wird die Katze das Verhalten unterlassen. Angst wird sie keine
zeigen, auch wenn Menschen das gerne mal so interpretieren,
weil sie es ganz furchtbar finden, wenn man im Zusammenhang
mit ihrem Vierbeiner das Wort „Strafe“ erwähnt.
Also, meine Katzen reagieren wesentlich besser auf loben, da bin ich mir ziemlich sicher. Nicht, dass ich so ein Problem mit strafen hätte, aber meine Erfahrung ist, dass sie auf Lob besser und nachhaltiger ansprechen.
Angst entwickeln Tiere dann, wenn das Verhalten des Menschen
unberechenbar ist. Deswegen meidet deine Katze deinen Freund
und deswegen meiden Bauernhofkatzen die Nähe zum Menschen
insgesamt.
Und so verhält es sich eventuell mit Janes Freund. Er ist schlechter einschätzbar.
Immer nur respektvoll in der Ecke sitzen und meditieren … ich würde mich da auch zum Dampfkessel entwickeln.
Katzen artgerecht halten, indem man sie rauslässt, verhindert
diese Probleme 
Das ist die Sache mit den unterschiedlichen Gehaltsklassen und den damit verbundenen Wohnverhältnisssen. Auch Menschenkinder leben leider teilweise in Hochhäusern, während andere in Villen mit eigenem Garten und Rutsche oder auf dem Land aufwachsen.
Diese Klassenunterschiede machen sich auch in der Tierhaltung bemerkbar. Leider gibt es immer noch wesentlich mehr Katzen als Menschen mit Haus und Garten. Was nicht zuletzt an den Menschen liegt, die ihre Katzen unkastriert in den Freilauf lassen.
Aber sei sicher, dass ich alles, was ich aufbringen kann, in meine Tiere investiere und mir keinen Luxus wie Urlaub, Restaurantbesuche o. ä. leiste.
So, der Kater apportiert gerade lautstark heulend seine Spielangel. Ist das jetzt ein respektloser Befehl ans Dienstpersonal oder einfach nur eine Wunschäußerung
?
Schöne Grüße
Jacqueline