Kater ist urplötzlich aggressiv

Hi zusammen,

ich habe eine Frage zum Kater meiner Eltern, der mir selbst auch sehr am Herzen liegt. Der Kater kam vor ca. 2,5 Jahren zu meinen Eltern nachdem unser erster Kater 15 jährig gestorben war. Wir haben ihn aus dem Tierheim geholt und da er eine Fundkatze ist, wissen wir nicht viel über seine Vergangenheit. Aufgrund des Gebisses wurde er damals auf ca. 2 Jahre geschätzt, heute also um die 5. Er hat sich bei uns gut eingelebt und konnte auch bald nach seinem Einzug schon raus. Seitdem entscheidet er, so sich ein türöffner findet, selber, ob draußen oder drinnen. Er ist übrigens im Tierheim kastriert worden, also recht spät. Ca. 2 Monate später zog noch eine kleine Mieze bei meinen Eltern ein, damals ca. 1/2 Jahr alt. Auch diese ist Freigänger. Beide scheinen sich zu mögen (liegen gerne in stiller Eintracht in der Nähe des anderen oder spielen friedlich gemeinsam mit einer gefangenen Maus)

Der Kater kommt mir ein bisschen vor wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde - er hat zwei Wesen. Einmal der liebste und anhänglichste Kater der Welt mit einem tollen und lauten Schnurren, der gerne und ausdauernd kuschelt. Und manchmal (öfter…) eine wahre Kratzbürste, den man gar nicht anfassen kann, ohne eine gewischt zu bekommen, oder ohne dass er sich vorsorglich in irgendeine Ecke verzieht und einen Blick aufsetzt, der Grumpy Cat Konkurrenz machen könnte.
Das aggressive Verhalten tritt allerdings auch gerne mal urplötzlich auf, wenn er gerade noch gekuschelt hat. Da läuft man natürlich erst recht Gefahr, ernsthaft eine gewischt zu bekommen.
Wir können das ehrlich gesagt an nix festmachen. Dass er am Bauch nicht angefasst werden will, wissen wir, aber sonst haben wir nix beobachten können, was dieses Verhalten auslöst.

Nun ist die Frage: gibt es denn etwas, was man tun kann? Wenn er aggro ist, einfach in Ruhe lassen, oder auf ihn zugehen? Oder gar schimpfen (wenn er Krallen benutzt wird er geschimpft - hat aber nicht viel gebracht)? Kann man einem Kater sowas abgewöhnen, oder arrangiert man sich besser mit dem Rabauken? Für seine Vorgeschichte, in der wir unschöne Erlebnisse vermuten, kann er ja nix…

Lieben Gruß,
Inka

Hi Inka,

bei Tieren gibt es genau so viele Charaktere wie bei uns. So lange Du körperliche Ursachen für seinen Gesinnungswandel ausschließen kannst, solltest Du dieses Verhalten respektieren.
Auch wir haben ab und an keine Lust auf Berührungen und das sollte auch für den Mietzek gelten. Auch gibt es bei Katzen eine Übersprungshandlung. Meine Ginger lässt sich gerne und ausgiebig kraulen und urplötzlich gibt es einen Biss und vllt. noch eins mit der Pfote. Wobei dies nicht mit einem ernsthaften Kratzen verbunden ist. Woher das kommt ist mir immer noch ein Rätsel und das obwohl ich mit Katzen aufgewachsen bin und dieses bei allen erfahren habe.

It is like it is. Nimms so und lass ihn in dieser Situation einfach in Ruhe.

Gruß vom Raben

Hallo,

auch Katzen und Hunde sind überwiegend das Ergebniss ihrer Jugend.
Katzen, die ohne ersichtichen Grund plötzlich kratzen oder beißen haben meist in der Jugend miese Erlebnisse gehabt - ausgesetzt oder wild geboren werden und im Tierheim landen kann wahrscheinlich schon reichen.

Ein 5 jähriges Tier kann man kaum noch erziehen. Vertrauen aufbauen ist wohl die einzige Chance (Schimpfen bei bösen Kratzern würde ich trotzdem - keine Ahnung, ob das helfen kann, aber einen Versuch ist es wert und das „Au“ entfährt einem ja doch).

Ich würde mich, soweit möglich, darauf einstellen.

Gruß, Paran

Sei so nett und google mal nach „Rolling Skin Syndrome“ oder „Feline Hyperesthesia Syndrome“, deutsch: Felines Hyperästhesie-Syndrom.
Auch auf der Tube wird man damit fündig.

Es kann allerdings auch gut sein, dass die „mir reicht’s“ Zeichen der Körpersprache so subtil sind, dass der Mensch diese nicht wahrnimmt.

Hi! Danke für den Hinweis - man lernt nie aus. Würde ich aber ausschließen, er bleibt ja in der Interaktion und ist ansprechbar, er wird halt nur kratzbürstig.

Und ja, wenn es Anzeichen gibt, dann sind die leider zu subtil für uns. Wir beobachten ja schon ne Weile, und haben bislang nix identifizieren können, was ihn wuschig macht. Ein und das selbe Verhalten unsererseits kann zu zufriedenem Schnurren oder eben zu Ausrasten führen.

Gruß,
Inka