Kater ist weg, Tränen sind da

Vielleicht haben einige meinen voherigen Artikel über meine unsaubere Katze gelesen.

Wir haben den Kater jetzt abgeben einerseits zu seinem wohl (er kann jetzt immer rein und raus wie er möchte und ist der Prinz im Haushalt des neuen Besitzers) und andererseits in der Hoffnung, dass unsere Kleine wieder etwas entspannter wird.

Nun meine Frage:
Gestern abend haben wir ihn zum neuen Besitzer gebracht.
Und seitdem kann ich nichts mehr anderes tun außer weinen.
Ich denke schon, dass wir den Besitzer gut ausgesucht haben (junger Mann mit Katzenerfahrung) nur quält mich einfach nur die Frage ob er es da auch gut hat.
Was höchstwahrscheinlich nichts mit dem neuen Besitzer zu tun hat, denn auch bei jedem anderen würde mich das quälen. Es klingt blöd doch ich habe einfach das Gefühl versagt zu haben.

Habt ihr diese Erfahrung auch schon gemacht und wie seid ihr damit umgegangen?

Hallo Clara,

ich finde dein Verhalten ziemlich normal. Die Entscheidung, ein Tier abzugeben, erfordert eine Menge Überwindung. Und zwar genau aus den Gründen, die du nun auch kennst:

Auch wenn man alles getan hat, um das Tier gut unterzubringen, kann man doch nicht kontrollieren, wie es ihm dort geht. Und sobald man etwas nicht sicher weiß, schaltet sich schnell die Phantasie ein. Diese neigt in solchen Situationen dazu, sich ungute Sachen auszumalen.

Hinzu kommt das Gefühl, versagt zu haben. In Kombination mit der Vorstellung, dass ein anderer das jetzt besser hinkriegt, fühlt sich das einfach doof an. Es ist deswegen immer ein wenig so wie beim Einschläfern eines Tieres: Man fragt sich, ob man nicht übereilt gehandelt hat und ob es nicht doch noch Alternativen gegeben hätte.

Aber: Es gehört auch ein ganzes Stück Selbstüberwindung dazu, ein Tier in andere Hände zu geben, wenn man merkt, dass es offenbar so nicht zufrieden ist. Viele Tierbesitzer können sich das niemals eingestehen. Sie ertragen lieber die schlimmsten Verhaltensweisen, als zuzugeben, dass es bessere Besitzer für dieses Tier geben könnte. Versteckt wird das dann gerne unter dem Deckmäntelchen von „Verantwortung“ und „Tierliebe“.

In den meisten Fällen hat es damit aber nichts zu tun, sondern bedient lediglich das Ego des Besitzers. Dem Tier gegenüber wäre es oft verantwortlicher, es in geeignetere Hände zu geben.

Gerade bei Katzen hat Fehlverhalten häufig mit Umständen zu tun, die überhaupt nicht mit der Person des Tierhalters in Zusammenhang stehen. Sie zeigen dieses Verhalten nicht unbedingt deswegen, weil ihr Mensch unfähig oder schlecht zu ihnen wäre, sondern weil sie mit bestimmten (Lebens-)umständen nicht zurecht kommen. Eine andere Katze wäre möglicherweise mit der selben Situation äußerst zufrieden.

Deswegen: Lass ihn los. Du hast Verantwortung übernommen und dein Bestes getan, um ihm ein besseres Leben zu ermöglichen. Alles andere liegt nicht in deiner Hand. Glücklich wäre er bei dir ja in keinem Fall gewesen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Clara,

das hat Jule wunderbar geschrieben.
Meistens ist es wirklich so, dass eine Katze in neuer Umgebung sauber wird, ein Zeichen dass es ihm dort ehr zusagt.
Deswegen bist Du kein schlechter Mensch, es „passt“ halt einfach nicht.
Züchter erleben sowas häufig…mach Dir keinen Kopf.
Irgendwann wird auch das „richtige Tier“ bei Dir einziehen.

Alles Gute
Margit

Vielen Dank für eure lieben Antworten
ich habe ihn(quincey, wir haben oder hatten besser gesagt ihn seit 2 monaten) ja weggeben, weil unsere Katze(simi, wir haben sie seit sie 12 wochen ist)unsauber geworden ist seitdem er da war.
Sie kam einfach nicht mit ihm klar, wobei sie ja der Grund war warum wir ihn überhaupt geholt haben. Damit sie eben Gesellschaft hat.
Und das macht mein Herz umso schwerer, weil er ja im endeffekt nichts dafür kann und ein absoluter Traumkater war bzw ist.
Aber für uns geht nun mal unsere kleine vor.
Trotzdem sitzt man da zwischen zwei stühlen und weiß nicht was man fühlen soll.