Moralität
Hallo Christian,
Muss für die Legalität der kategorische Imperativ erfüllt sein?
nein, die Moralität qualifiziert die Legalität (macht sie „besser“). Legalität bezieht sich zwar auch auf das Sittengesetz, aber nicht auf die Maxime, die für die Moralität notwendig ist.
Ich meine neien, weil die Legalität ist das Recht bei Kant und das tritt
nur dann in Kraft wenn der Mensch nicht mehr vernünftig handelt.
Das stimmt nicht ganz, denn nur dadurch, dass eine Handlung legal ist, muss sie nicht moralisch sein. So kann ich z. B. aus Angst vor Strafe mich legal verhalten, aber dadurch verhalte ich mich noch lange nicht moralisch, denn meine Maxime ist nicht normalisch, sondern nur mein Handeln.
Wenn er nicht vernünftig handelt, kann der kategorisch Imperativ nie erfüllt
sein. Stimmt ds so, oder wie müsste es richtig gedacht sein?
Ich denke, man kann das so formulieren, muss aber bedenken, dass der Vernunftbegriff hier etwas „schillernd“ ist. Ich muss, um den kat. Imp. zu füllen, der Maxime aus Pflicht (nicht etwa bloß „pflichtgemäß“) folgen - das ist die einzige Bedingung.
Außerdem wie würde Kant argumentieren wenn man nach „so du mir, so ich dir
handelt“?
Die „Goldene Regel“ reicht nicht aus, um Moralität zu erzeugen, denn sie führt im Extremfall zu ungewollten Ergebnissen: Ein Masochist müsste im Zweifel zum Sadisten werden; wer sich nicht helfen lassen möchte, dürfte Anderen nicht helfen.
Man soll ja seine Arbeit (i.d.R. ungeliebte Tätigkeit) zur Muße werden lassen,
sodass der Gang zur Arbeit ein Müßiggang wird und das eigene
Leben ausgefüllter.
Wo steht denn das bei Kant? Das hab ich im Moment nicht präsent.
Aber das steht dann doch im totalen Widerspruch zur Marx’schen Utopie,
Das kann man aber Kant nun wirklich nicht zum Vorwurf machen, dass er utopische Konzepte, die mehrere Jahrzehnte nach seinem Ableben entstehen, nicht antizipiert.
denn wenn Arbeit „Spaß“ macht und man zusätzlich mechanisiert, würde das der
Umwelt schaden und es wäre somit nicht nachhaltig gedacht.
Und auch, dass für Marx der Umweltschutz, der wohl erst so gegen 1980 (also erst ca. 100 Jahre nach seinem Tod) Breitenwirkung erfuhr, kein Thema ist, kann man dem Mann nicht anlasten.
Oder geht Kant davon aus, das erst gar keine Mechanisierung statfindet
und somit auch das Malochen als Muße empfunden wird?
Du verquickst zwei Theorien, die nichts miteinander zu tun haben. Die industrielle Revolution ist nachkantisch, eine „Mechanisierung“ hat es zu Zeiten Kants nicht gegeben. Zwar ist die Dampfmaschine schon 1769 erfunden worden, aber wurde nicht von Anfang an so massiv eingesetzt, wie es dir wohl vorschwebt.
Ein weiterer sehr wichtiger Unterschied besteht darin, dass für Kant die Einstellung zur Tatsache wichtiger ist als die Tatsache selbst (denn es gab auch damals schon Tatsachen, die man nicht ändern konnte, mit denen man sich also arrangieren musste). Ähnliches gilt für das Abitur: Wer ohne Angst und gut vorbereitet in die Prüfung geht, ist besser dran als der, der zwar gut vorbereitet ist, aber vor lauter Angst einen Kloß im Hals stecken hat. 
In diesem Sinne wünsche ich dir eine positive Einstellung zur Prüfung und viel Spaß.
Herzliche Grüße
Thomas Miller