Kath. 'Rituale' an/mit Kleinkindern

Liebe Wissende,

ich bin auf der Suche (Erklärungssuche) für folgende Begebenheit, die sich vermutlich Mitte der 70-er Jahre im Rheinland abgespielt hat:

Ein katholischer Priester macht im/mit Wissen der Mutter, die im Nebenraum wartet, in der Kirche bzw. in einem Raum einer Kirche irgendein Ritual (vgl. Exorzismus) an/mit einem ca. 4-jährigen Mädchen. Dieses „Ritual“ empfindet das Kind als übergriffig und der Priester scheint das auch zu wissen . . .

Gibt oder gab es „Rituale“ an/mit/für Kleinkindern? Wenn JA, welchen Sinn hatten die offiziell, was sollten die bewirken?

Falls es keine „offizielle“ Handlung war, ist etwas über einen entsprechenden heimlichen „Kult“ bekannt?

Das war kein Ritual …
Hallo,

von so einem Ritual habe ich noch nie etwas gehört. Und ich war mehr als 20 Jahre lang katholisch und mehr als 10 Jahre lang aktive Kirchgängerin und in der Gemeinde engagiert.

Das war wohl durchaus ein Übergriff, der als „Ritual“ getarnt war. Da die Mutter ja im Nebenraum warten musste (!!!), wird man wohl auch nicht so ganz genau wissen, was da eigentlich passiert ist, oder?

Gut, es gab und gibt teilweise immer noch das Ritual des Exorzismus. Aber das ist sicher nichts, das routinemäßig durchgeführt wird. Ein Exorzismus würde wohl bei Menschen mit deutlichen Verhaltensauffälligkeiten (also „vom Teufel besessen“) durchgeführt - sonst nicht.

Falls es keine „offizielle“ Handlung war, ist etwas über einen
entsprechenden heimlichen „Kult“ bekannt?

Mir nicht - aber man lernt ja nie aus.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Tom,
Kann denn eine Mutter so naiv sein, dass sie solche „Rituale“ nicht erkennen kann. Solche Übergriffe sind ja zu tausenden in Amerika in Priesterkreisen passiert. Oder z.B. bei Bischof Groer in Oesterreich.
Ja nu, es ist zu hoffen, dass dieses Mädchen als erwachsene Frau den Fall aufdeckt und nachträglich handelt. Hier gibt es keine Verjährung !
Mit Gruss: harta

MOD: Vollzitat gelöscht

Hallo,

derlei scheint in der katholischen Kirche weltweit immer wieder zu passieren. In Amerika ist es ja ziemlich bekannt, weil man hier Dinge nicht so einfach vertuschen kann, da rummst es immer gleich in den Medien. Aber natürlich handelt es sich nicht um krichliche Rituale sondern um kriminelle Übergriffe, die als Ritual getarnt werden. Ein IQ-Test der Mutter wäre in diesem Fall wahrscheinlich auch aufschlußreich.

Gruß
Peter B.

MOD: Vollzitat gelöscht

Hi Peter,

derlei scheint in der katholischen Kirche weltweit immer
wieder zu passieren. In Amerika ist es ja ziemlich bekannt,
weil man hier Dinge nicht so einfach vertuschen kann, da
rummst es immer gleich in den Medien. Aber natürlich handelt
es sich nicht um krichliche Rituale sondern um kriminelle
Übergriffe, die als Ritual getarnt werden. . . .

Das habe ich auch gehört/gelesen - meine Frage war allerdings dahingehend, ob es im Vorfeld dieser Übergriffe ein „Strickmuster“ gibt. Also zur Tarnung ein „Ritual“, damit die Eltern dem Priester das Kind „überlassen“? Exorzismus kommt bei einem Kleinkind wohl nicht wirklich zum Tragen, aber vielleicht verspricht ein Priester, mit/in einem bestimmten „Ritual“ (Segnung, Weihe odgl.), z. B. aus einem „schwierigen“ Kind ein vorbildliches zu machen . . . ?

Als (von mir frei erfundene) Beispiel stelle ich mir vor, dass eine erzkatholische Mutter ihre kleine Tochter beobachtet, wie die sich immer wieder selbst berührt - tief besorgt erzählt sie das einem Priester und dieser verspricht Abhilfe . . .

. . . Ein IQ-Test der
Mutter wäre in diesem Fall wahrscheinlich auch aufschlußreich.

Selbst wenn das posthum ginge - was sollte das bringen?

Es geht um das heute lebende Opfer von damals und darum, (ihr) die „Zusammenhänge“ (und damit das Geschehen von damals) zu „erklären“. Dabei wären KONKRETE Hinweise auf Derartiges oder Vergleichbares Mitte der 70-er Jahre hilfreich.

Hallo Harta,

Kann denn eine Mutter so naiv sein, dass sie solche „Rituale“
nicht erkennen kann.

Die Frage bzw. ihre Beantwortung spielt m. E. keine Rolle.

. . . Solche Übergriffe sind ja zu tausenden in
Amerika in Priesterkreisen passiert. Oder z.B. bei Bischof
Groer in Oesterreich.

Das gilt für aktuelle Fälle - mehr oder minder fernab. Mich interessieren „Parallelen“ zum Fall Mitte der 70-er Jahre im Rheinland. Ich glaube halt nicht, dass ein solcher Hokuspokus nur ein einziges Mal veranstaltet wurde . . .

Ja nu, es ist zu hoffen, dass dieses Mädchen als erwachsene
Frau den Fall aufdeckt und nachträglich handelt.

Genau darum geht es: „Aufdecken“, um es selbst begreifen/verstehen zu können. Die Erinnerungen sind derart schmerzlich und immer wieder von Zweifeln durchzogen, dass ein „Strickmuster“ der Geschehnisse hilfreich sein könnte.

. . . Hier gibt es keine Verjährung !

Das steht nicht im Vordergrund und darüber hinaus ist davon auszugehen, dass die Beteiligten - außer dem damaligen Opfer - inzwischen nicht mehr leben bzw. nicht greifbar wären.

Hallo Petra,

von so einem Ritual habe ich noch nie etwas gehört. Und ich
war mehr als 20 Jahre lang katholisch und mehr als 10 Jahre
lang aktive Kirchgängerin und in der Gemeinde engagiert.

Ich fürchte, um sowas zu erfahren, muss man sich auf ganz andere Weise mit der kath. Kirche beschäftigen :wink:

Das war wohl durchaus ein Übergriff, der als „Ritual“ getarnt
war. Da die Mutter ja im Nebenraum warten musste (!!!), wird
man wohl auch nicht so ganz genau wissen, was da eigentlich
passiert ist, oder?

Richtig - um das „Strickmuster“ zu erkennen und damit die bruchstückhaften Erinnerungen des damaligen Opfers zu einem Bild zusammenfügen zu können, geht es. Es gibt im Katholizismus schier unglaubliche „Rituale“ (z. B. Taufe des ungeborenen Lebens), aber kein mir bekanntes passt bisher, zu welchem Zweck man ein kleines Mädchen einem Priester überlässt . . . (Welchen Hokuspokus könnte der mit einem Kleinkind anstellen und was sollte der bewirken?).

Gut, es gab und gibt teilweise immer noch das Ritual des
Exorzismus. Aber das ist sicher nichts, das routinemäßig
durchgeführt wird. Ein Exorzismus würde wohl bei Menschen mit
deutlichen Verhaltensauffälligkeiten (also „vom Teufel
besessen“) durchgeführt - sonst nicht.

Das sehe ich genauso - bei einem Kleinkind wäre DIESES Ritual, das unter den beiden letzten Päpsten just eine Renaissance erlebt, unlogisch. Warum sollte es allerdings kein „Ritual“ geben, das z. B. ein „schwieriges“ Kind gefügiger macht . . . ? Damit wären sogar die Veränderungen beim Kind (als gewünscht) erklärbar, die infolge des Übergriffes zu befürchten sind.

Mir nicht - aber man lernt ja nie aus.

So sehe ich das mit religiös motiviertem Hokuspokus auch - und dass dieser auch zur Verschleierung/Vertuschung unmoralischen und gesetzeswidrigen Handelns missbraucht wird.

Hi Tom

Das habe ich auch gehört/gelesen - meine Frage war allerdings
dahingehend, ob es im Vorfeld dieser Übergriffe ein
„Strickmuster“ gibt. Also zur Tarnung ein „Ritual“, damit die
Eltern dem Priester das Kind „überlassen“? Exorzismus kommt
bei einem Kleinkind wohl nicht wirklich zum Tragen, aber
vielleicht verspricht ein Priester, mit/in einem bestimmten
„Ritual“ (Segnung, Weihe odgl.), z. B. aus einem „schwierigen“
Kind ein vorbildliches zu machen . . . ?

Und die Antwort lautet immer noch: NEIIIIIIIIN.

Ich mag den Katholizismus ja nicht sonderlich, aber man muss ja nicht übertreiben. Es ist eine gemeinschaftliche Religion, Extrawürste gibts da eher weniger.

Nein tut mir Leid das so hart zu sagen, aber dass das Kind in so eine Situation mit Wissen der Mutter geraten ist liegt schlicht und einfach an der Blödheit der Mutter. Gut, wenn sie tot ist, ist es wohl länger her also eventuell eher der Dummgläubigkeit der Mutter.

Natürlich kann der Priester ihr alles mögliche erzählt haben! Er kann ihr auch erzählt haben das allen Kindern, die sowas nicht mitmachen, kleine grüne Antennen aus dem Kopf wachsen aber das hat nunmal kein Fundament in der Kirche…

lg
Kate

Tach Tom,

ich bin auf der Suche (Erklärungssuche) für folgende Begebenheit, die sich vermutlich Mitte der 70-er Jahre im Rheinland abgespielt hat:

wie wäre es, wenn Du allmählich mal mit der Quelle Deines Wissens/Ahnens/Vermutens rübekämest?

Irgendwoher wirst Du doch den Anlass für Deine Frage haben. Woher also?

Gruß - Rolf

PS: Unbewiesene Behauptungen und haltlose Verdächtigungen Andersglaubender gab es seit dem IV. Laterankonzil in Hülle und Fülle.

Videoreportage zum Thema
Hi.

Papa Razzi lässt auch in diesem Bereich nichts anbrennen:

http://www.youtube.com/watch?v=tFJ-wsP2ZEM;

Gruß

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Hallo,

solche Dinge kamen immer vor und werden auch immer wieder vorkommen. Normalerweise, oder, was in diesen Fällen die statistisch höhere Wahrscheinlichkeit bezüglich der katholischen Kirche ist, trifft es allerdings kleine Jungs. Es gibt kein bestimmtes Ritual in irgendeiner Kirchenhandschrift, dass sozusagen „traditionell“ die Einleitung für Kindesmissbrauch darstellt. Aber natürlich gibt es die sozusagen kriminelle Notwendigkeit, die Kinder ohne die Eltern zu erwischen. Dabei kann man einer sher gläubigen Mutter wohl so ziemlich alles erzählen, schließlich ist der Priester ja Respekts- und Vertrauensperson in einem.
Das Opfer sollte ja Erfahrungen mit der eignen Mutter haben, also die IQ-Frage selbst beantworten können, wenn auch nicht numerisch.
Zu Deinem hypothetischen Beispiel: Normalerweise kommen ALLE Kinder gläubiger Eltern in irgendeiner Form mit der Kirche in Berührung. Sie werden mit in die Kirche gebracht, sind vielleicht bei kirchlichen Veranstaltungen dabei und so weiter. Wie bei den meisten Tätern ist es also auch bei solchen Priestern zunächst einmal der Täter, der sich annähert, versucht, Vertrauen zu gewinnen. Und, da es sich um kleine Kinder handelt, Vertrauen bei den Eltern zu gewinnen. Der nächste Schritt ist dann aber durch den ständigen Kontakt gläubiger Eltern mit diesem Priester vorgegeben. Er sucht einen Vorwand, mit dem Kind alleine zu sein. Das Kind muss also kein schwieriges Kind sein. Es reicht, wenn der Priester hergeht und anmerkt, dass irgendetwas nicht so ist, wie es sein sollte. Viele Eltern werden den Köder schlucken.
Im Nachhinein natürlich wird es gerne etwas anders dargestellt. Wenn der Priester aufkippt und hinter Gitter geht, ist immer noch eine Restschuld bei den Eltern. Die wird nachträglich dadurch relativiert, dass Begriffe wie „schwieriges Kind“ eingebaut werden. Aber das ist nachträgliche Rechtfertigung der Eltern. Was aber trotzdem natürlich dazu beiträgt, dem Opfer so etwas wie ein Mitverschulden einzupflanzen. Das ist ja gerade in Deutschland bei allen Formen von Vergewaltigung gang und gebe.
Wenn Du also nach einem Strickmuster suchst, dann suchst Du nach den Verhaltensweisen von Kinderschändern allgemein, und zwar solchen aus dem Umfeld der Opfer. Der Priester hat nur bessere Tarnungsmöglichkeiten.

Gruß
Peter B.

MOD: Vollzitat gelöscht

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Fakt und Vermutung
Auch wenn sich der Verdacht eines sexuellen Übergriffes aufdrängt, verwundert der Gang der Diskussion an mancher Stelle doch ein wenig.

Das einzige, was an Fakten vorliegt, ist die Aussage, …
…daß der Priester etwas mit dem Kind gemacht hat,
…daß die Mutter nicht dabei war,
…daß das Kind das übergriffig fand und
…daß der Priester sich des Gefühls des Kindes möglicherweise bewußt war.
Ergänzend ist als Tatsache bekannt, daß es in der kath. Kirche immer wieder sexuelle Übergriffe von Priestern an Kindern gab und gibt.

Nun ist die Wahrscheinlichkeit, daß es sich um einen solchen Übergriff gehandelt haben könnte, nicht von der Hand zu weisen - vielleicht sogar als „hoch“ einzustufen. Aber die Bestimmtheit, mit der hier teilweise geschrieben wird, als sei diese Tat erwiesen, ist doch ein wenig erschreckend - und sie erinnert mitunter an diverse unrühmliche Prozesse, bei denen auch ein mehr oder minder konkreter Ausgangsverdacht für eine Verurteilung genügte.

Es kann sicher nicht angehen, daß ein Sexualstraftäter für sein Tun nicht zur Rechenschaft gezogen, daß eine Institution, unter deren Regime es immer wieder dazu kommt, nicht dafür angeprangert wird. Aber vorher muß es Beweise geben. Konkrete Vermutungen sind Grund genug, nach solchen Beweisen zu forschen (was im konkreten Fall nach rund 30 Jahren allerdings schwierig werden dürfte). Doch wenn sie alleine zur Grundlage einer (Vor-)Verurteilung werden, nimmt das bedenkliche Formen an.

Gruß, Martinus…

Hallo Tom,

ich bin auf der Suche (Erklärungssuche) für folgende Begebenheit, die sich vermutlich Mitte der 70-er Jahre im Rheinland abgespielt hat:

hat sich denn nun die Begebenheit „vermutlich“ abgespielt oder bezieht sich Dein „vermutlich“ auf „Mitte der 70-er Jahre“ oder auf „im Rheinland“? Und worauf beruht Deine Vermutung?

Ein katholischer Priester macht im/mit Wissen der Mutter, die im Nebenraum wartet, in der Kirche bzw. in einem Raum einer Kirche irgendein Ritual (vgl. Exorzismus) an/mit einem ca. 4-jährigen Mädchen.

Verstehe ich Dich recht, dass es für dieses „irgendein Ritual“ außer dem Priester und „einem ca. 4-jährigen Mädchen“, das heute mindestens dreißig Jahre älter ist, keine Zeugen gibt? Stammt die Information, dass die Mutter des Mädchens in einem Nebenraum warten musste, von der Mutter selbst oder auch aus den Erinnerungen des damals etwa vierjährigen Mädchens? Was den „Exorzismus“ angeht, auf den Du hier verweist, so bedarf dieser nach Kirchenrecht (CIC 1272) einer Genehmigung durch den Ortsbischof - wäre also aktenkundig. In aller Regel wird er vor Zeugen vorgenommen.

Dieses „Ritual“ empfindet das Kind als übergriffig und der Priester scheint das auch zu wissen . . .

Wer sagt das? Die heute ca. 35-jährige Frau? Oder schon damals das 4-Jährige Kind? Wem sagt sie das? Was bedeutet „übergriffig“ konkret? Körperverletzung oder sexueller Missbrauch? Hier springen ja alle wie die Pawlow’schen Hunde auf Deine spärlichen Andeutungen an und gehen ganz selbstverständlich davon aus, dass da ein sexueller Missbrauch stattgefunden hat (sollen sie wohl auch). Hallo? Haben wir z.B. aus dem Justizskandal der Wormser Missbrauchsprozesse nichts gelernt? Z.B. wie mit frühkindlichen Erinnerungen umzugehen ist? Schon mal etwas vom ‚false memory syndrome‘ gehört? Zum Einlesen:
http://www.novo-magazin.de/63/novo6332.htm
http://skepdic.com/German/falsche_erinnerungen.html
Das soll nicht heißen, es gäbe keine sexuellen Übergriffe von seiten katholischer Kleriker - die gibt es zu Hauf, und zwar belegt und bewiesen. Ab das hier bewegt sich ja wohl ganz offensichtlich auf einer anderen Ebene. Oder gibt es da mehr als Erinnerungen einer heute auf die vierzig zugehenden Frau an ein Ereignis im Kleinkindalter?

Gibt oder gab es „Rituale“ an/mit/für Kleinkindern?

Aber natürlich gab und gibt es die, z.B. die Taufe. Das ist sogar ein exorzistisches Ritual - auch wenn dabei in aller Regel keine grüne Erbsensuppe gekotzt wird wie im Film „Der Exorzist“ …

Wenn JA, welchen Sinn hatten die offiziell, was sollten die bewirken?

Willst Du jetzt etwas über den Sinn der Taufe wissen? Wohl eher nicht. Wenn Du uns verrätst, was denn da genau angeblich abgelaufen sein soll, dann kann man Dir auch sagen, ob es sich um ein Ritual der katholischen Kirche handelte und ggf. auch welches und was dessen Sinn sein soll.

Falls es keine „offizielle“ Handlung war, ist etwas über einen entsprechenden heimlichen „Kult“ bekannt?

In der katholischen Kirche sind alle rituellen Handlungen „offiziell“ und in ihrem Ablauf genau vorgeschrieben - im Missale, im Breviarum und im Rituale Romanum (der Exorzismus z.B. in tit. XI. c. 1, n. 1/21). Wenn es darüber hinaus „heimliche Kulte“ geben sollte, dann ist darüber natürlich nichts bekannt - sonst wären sie ja auch nicht „heimlich“. Entweder ist Deine Frage bemerkenswert naiv oder es geht Dir um etwas völlig Anderes - nämlich darum, zu suggerieren, in der katholischen Kirche gäbe es einen Geheimkult zu dessen Praktiken die rituelle Schändung von Kleinkindern gehört.

[…]

Freundliche Grüße,
Ralf

MOD: Off-Topic-Bemerkung gelöscht

Gemach, gemach
Hallo Ralf,

Verstehe ich Dich recht, dass es für dieses „irgendein Ritual“
außer dem Priester und „einem ca. 4-jährigen Mädchen“, das
heute mindestens dreißig Jahre älter ist, keine Zeugen gibt?

Korrekt - wobei nicht gesichert ist, dass es sich um einen echten Priester handelt. Vor dem Hintergrund suche ich nach „Strickmustern“, die ggf. helfen, eine bruchstückhafte, vage Erinnerung „auszulösen“.

Stammt die Information, dass die Mutter des Mädchens in einem
Nebenraum warten musste, von der Mutter selbst oder auch aus
den Erinnerungen des damals etwa vierjährigen Mädchens?

Vom Opfer - ob die Mutter nebenan warten MUSSTE, ist nicht bekannt. Sie könnte ja auch von sich aus den Raum verlassen haben.

Was
den „Exorzismus“ angeht, auf den Du hier verweist, so bedarf
dieser nach Kirchenrecht (CIC 1272) einer Genehmigung durch
den Ortsbischof - wäre also aktenkundig. In aller Regel wird
er vor Zeugen vorgenommen.

Einen offiziellen Exorzismus schließe ich aus - ich erwähnte es als Beispiel für ein Ritual.

. . . Hier springen ja alle wie die Pawlow’schen Hunde
auf Deine spärlichen Andeutungen an und gehen ganz
selbstverständlich davon aus, dass da ein sexueller Missbrauch
stattgefunden hat (sollen sie wohl auch).

Ich bekomme eine Ahnung davon, wie schnell (und einfach) ein „Glaubenskrieg“ anzettelbar scheint. Wenn der Übergriff durch jemand im Clownskostüm und statt in einem kirchlichen Rahmen in einem Zelt stattgefunden hätte, würde man ernsthaft erwägen, ich wollte die Zirkusbranche oder den Artistenstand verunglimpfen?

Meine „Andeutungen“ können nur spärlich und vage sein, weil die Erinnerung des damaligen Opfers so ist und andere Quellen bisher nicht zur Verfügung stehen (Deshlb mein Ansatz hier). Hier wäre ggf. der Ablauf eines standartisierten Rituals, in dessen Rahmen der Missbrauch passierte, als „Erinnerungsgerüst“ hilfreich. Wenn es sowas nicht gab bzw. sowas nicht bekannt ist, ist es halt so.

Es kann als gesichert gelten, dass der beteiligte Mann in der Rolle eines Geistlichen - was nicht zwingend heisst, dass er das in Wirklichkeit war - aufgetreten ist.

Entweder ist Deine Frage bemerkenswert naiv oder es geht Dir
um etwas völlig Anderes - nämlich darum, zu suggerieren, in
der katholischen Kirche gäbe es einen Geheimkult zu dessen
Praktiken die rituelle Schändung von Kleinkindern gehört.

Oder als dritte Alternative, die Du nicht nennst: Rituale, die als „kath.“ getarnt werden. Das könnte eine „Strömung“, die sich aus der kath. Kirche herausentwickelt hat, sein oder eine fremde, welche sich einen kath. Deckmantel übergestülpt hat.

Nochmals klargestellt: Es geht (mir) nicht um die Verunglimpfung oder Diskreditierung einer Religion, Ihrer Anhänger oder Mitarbeiter, sondern um den Versuch, ein weit zurückliegendes Ereignis zu erhellen i. S. v. zu erinnern und zu begreifen.

Sollte ich dabei - garantiert unbeabsichtigt - jemand in seinem Glauben oder seinen Gefühlen verletzt haben, bitte ich hiermit um Entschuldigung.

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Hallo Tom,
Danke für Deine Klarstellung. Von meiner Seite noch als Anmerkung: auch wenn das hier anders zu hören war, so handelte es sich - falls hinter der Erinnerung tatsächlich ein reales Ereignis stehen sollte - nicht um etwas ‚Typisches‘. Die Opfer sexueller Übergriffe von katholischen Priestern sind vielmehr typischerweise Jungen im Alter zwischen 10 und 14 Jahren und der Missbrauch findet typischerweise auch nicht in einem rituellen oder pseudorituellen Rahmen statt.

Korrekt - wobei nicht gesichert ist, dass es sich um einen
echten Priester handelt.

Das liest sich in Deiner Anfrage aber anders:

Ein katholischer Priester macht im/mit Wissen der Mutter

Daher meine Fragen - was ist denn an der Geschichte überhaupt „gesichert“? Anscheinend nichts, so wie es aussieht.

Vor dem Hintergrund suche ich nach
„Strickmustern“, die ggf. helfen, eine bruchstückhafte, vage
Erinnerung „auszulösen“.

Wie schon gesagt - ohne nun die Möglichkeit eines tatsächlichen Missbrauchs auszuschließen kann man doch wohl mE die Möglichkeit eines „Strickmusters“ ausschließen. Trotz der recht spärlichen Angaben.

Was das „Auslösen“ von Erinnerungen angeht (das ist vielleicht treffender ausgedrückt, als dir bewusst ist), so möchte ich nochmals empfehlen, sich mit dem ‚false memory syndrome‘ zu befassen. Ich habe lange in Worms gelebt und mitbekommen, wie 1993 mit solch „ausgelösten“ Erinnerungen eine regelrechte Hexenjagd betrieben wurde, die noch vor 8 Wochen mit der Verurteilung eines Heimleiters, damals eifriger ‚Aufdecker‘ und Hauptbelastungszeuge, wegen sexuellen Missbrauchs ein groteskes Nachspiel hatte. Wenn Du nach „Strickmustern“ suchst, ist vielleicht diese Seite mit Presseberichten http://www.pappa.com/mmdm/presse.htm für Dich von Interesse. Da geht es allerdings um Strickmuster, wie man Erinnerungen „auslöst“ und was man damit anrichten kann.

Auch hier nochmals ein Verweis auf die schon gestern genannten Links - etliche Betroffene empfanden in den USA das Auslösen von Erinnerungen bei ihnen ihm Nachhinein alles andere als hilfreich und haben ihre Therapeuten erfolgreich auf erhebliche Schadensersatzforderungen verklagt.

Ich bekomme eine Ahnung davon, wie schnell (und einfach) ein
„Glaubenskrieg“ anzettelbar scheint. Wenn der Übergriff durch
jemand im Clownskostüm und statt in einem kirchlichen Rahmen
in einem Zelt stattgefunden hätte, würde man ernsthaft
erwägen, ich wollte die Zirkusbranche oder den Artistenstand
verunglimpfen?

Ah ja. Und hättest Du dann Deine Anfrage in einem Forum für Zirkusinteressierte gestellt und dort nach Geheimkulten gefragt, die Kindesmissbrauch beinhalten? Aber ich kann Dich beruhigen - einen Glaubenskrieg führe ich hier nicht. Ich bin Atheist.

Aber gerade der obige Absatz verdeutlicht das Problem - Du hast ein paar vage Erinnerungsbruchstücke, aber offenbar eine sehr feste Vorstellung davon, was dahinter steckt - dass tatsächlich ein sexueller Übergriff stattgefunden hat. Da ist die Gefahr sehr groß, dass man Erinnerungen suggeriert. Wie schon empfohlen - mache Dich über das ‚false memory syndrome‘ sachkundig.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Hallo Martinus!

Auch wenn sich der Verdacht eines sexuellen Übergriffes
aufdrängt, verwundert der Gang der Diskussion an mancher
Stelle doch ein wenig.

Das einzige, was an Fakten vorliegt, ist die Aussage, …
…daß der Priester etwas mit dem Kind gemacht hat,
…daß die Mutter nicht dabei war,
…daß das Kind das übergriffig fand und
…daß der Priester sich des Gefühls des Kindes möglicherweise
bewußt war.
Ergänzend ist als Tatsache bekannt, daß es in der kath. Kirche
immer wieder sexuelle Übergriffe von Priestern an Kindern gab
und gibt.

Als „Übergriff” würde ich auch bezeichnen, was katholische Priester 1976 an der damals bereits 25-jährigen Anneliese Michel in Klingenberg vollzogen. Das hatte vermutlich noch nicht einmal eine sexuelle Komponente, war für die arme Anneliese allerdings fatal:
http://de.wikipedia.org/wiki/Anneliese_Michel

Der Spuk der Katholiken geht ja auch munter weiter; das ist Fakt und keineswegs nur eine Vermutung :
http://de.wikipedia.org/wiki/Exorzismus#Exorzismus_h…

Gruß Gernot

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…das ist Fakt und keineswegs nur eine
Vermutung

Und was trägt der Fakt zur konkreten Beantwortung der Ausgangsfrage bei?

Gruß, Martinus…

Hallo Martinus!

…das ist Fakt und keineswegs nur eine
Vermutung

Und was trägt der Fakt zur konkreten Beantwortung der
Ausgangsfrage bei?

Der Fakt, dass die katholische Kirche weiterhin an solchem Spuk wie Teufelsaustreibungen festhält, trägt dazu bei, darüber aufzuklären, dass man sich mit dieser Kirche besser nicht einlässt und falls man -etwa über eine durch die Eltern veranlasste Taufe- bereits damit eingelassen ist, am besten schleunigst dafür Sorge trägt, diesen Zustand durch Austritt zu beenden!

http://www.kirchenaustritt.de/

Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

Gruß Gernot

Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

Schwer zu verstehen ist für mich nur, was das mit der Frage, um die es hier geht, zu tun hat.

Gruß, Martinus…

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Hallo.

Aber gerade der obige Absatz verdeutlicht das Problem - Du
hast ein paar vage Erinnerungsbruchstücke, aber offenbar eine
sehr feste Vorstellung davon, was dahinter steckt …

Und dieses reichte ja auch hier im Forum schon, bei nicht Betroffenen die richtigen „Erinnerungen“ hervor zu rufen. Wenn so an eine Betroffene herangetreten wird, würde mich nicht wundern, wenn sich dessen „Erinnerungen“ genau in diese Richtung verfestigen.

Das es für die wenigen Bruchstücke an Erinnerungen auch unzählige andere, ganz normale Erklärungen sich finden lassen, wird einfach ausgeblendet. Wohl in der fatalen Annahme, dass positives Denken hier Kindesmissbrauch decken könnte.

Gruss,
Eli

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