Katholische Beichte, wie macht der Priester das?

ganz ot

würdest Du ein! ein! einmal die Bitte „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ richtig beten, Du würdest Blut schwitzen vor Anstrengung.

Muss ich nicht beten! Tue ich jeden Tag wenigstens dreimal. Dir zum Beispiel deine Invektive mit dem „Du hättest deinen Namen - zur Liste der Weltkatastrophen - hinzufügen sollen.“

[MOD: Bemerkung gemäß FAQ:1783 gelöscht. M.]

Glaube kann Berge versetzen. Gruss.

Wie viele hast du schon disloziert?

Du schon

Du würdest Blut schwitzen vor Anstrengung.

war noch nicht oT wegen der Schwere der Busse, welche angeblich nicht aufgelastet werde, wie ein gewisser Herr Ruppricht behauptete

Invektive mit dem „Du hättest deinen
Namen - zur Liste der Weltkatastrophen - hinzufügen sollen.“

Aber Benedikt XVI. oder andere anschuldigen, die sich anderswo befinden als gerade bei Dir, das ist dann „objektiv“ oder das gehört dann zum guten Ton.

[MOD:Bemerkung gemäß FAQ 1783 gelöscht. M.]

Glaube kann Berge versetzen. Gruss.

Aber Dein Packeis wird er wohl nicht aufbohren. Ist ja aus Prinzip da.

danke für die Erklärung, allerdings habe ich selbst schon den
Eindruck, die Sache so gut verstanden zu haben, wie man sie
als Nicht-Beichtender und Nicht-Theologe eben verstehen kann.
Vor meiner Taufe habe ich mich sehr intensiv mit den beiden
großen Konfessionen auseinandergesetzt; insbesondere mit den
Sakramenten, die es nur bei den Katholiken gibt. Von denen
(den Katholiken, nicht den Sakramenten…) habe ich mir auch
erklären lassen, warum und wie eine Beichte abläuft, nur nach
dem Maß der aufgebrummten Buße fragen wollte ich aus
Diskretionsgründen nicht. Deswegen konnte ich nicht selbst
herausfinden, ob das vergleichsweise immer dasselbe ist und
hab hier nachgefragt.

Hallo Sonja,
Buße, im Zusammenhang mit der Beichte, daß heißt Umkehr.
Sündenvergebung gibt es nur durch Umkehr - jedenfalls
im Verständnis der kath. Kirche.
Was manche so schreiben, was auch Du falsch verstehst
und was durch die Beichtpraxis der kath.K. dem Verständ-
nis der Gläubigen nahe gelegt wird ist Buße = Strafe.
Dieser Unsinn wird eben noch verstärkt durch die
„auferlegte Buße“ soundsoviele Gebete - bei "geringeren
Sünden weniger, bei „schwereren“ Sünden mehr.
Außenstehende lästern da gerne - die Katholiken könnten
ruhig sündigen, mit der Beichte und ein paar Gebeten
könnten sie alles wieder bereinigen.
Die Lehre der Kirche über die Beichte und die Beicht-
praxis sind im Verständnis nicht übereinstimmend.
Warum sich sowas entwickelt und vor allem trotz
klarer Lehre und moderner Glaubensausübung gehalten
hat ist mir ein Rätsel oder wäre zu erörtern.
Wie kann die „Abarbeitung“ von mehr oder weniger
Gebetstexten den Menschen in seiner (Umkehr-)Gesinnung
beeinflussen ?. Werden da nicht Gebete („Vater unser“ !)
mißbraucht wenn sie im Denken gleichgesetzt werden mit
Strafe ?
Wird Gott mit solcher Praxis mit uns versöhnt bzw. wir
mit ihm ?
Wohl kaum.
Die Kirche sollte sich auf ihre eigene Lehre besinnen
und den Gläubigen nicht durch die Beichtpraxis eine
Gesinnung nahelegen welche im Widerspruch zu der Lehre
steht.(teilweise ändert sich da schon was)
Wenn Dir hier das rechte Verständnis am Herzen liegt so
spreche diese Sicht doch einmal bei Deinem Pfarrer
oder Deinen Mitgläubigen an; „Diskretion“ , wie Du Dich
ausgedrückt hast ist hier fehl am Platze.
Gruß VIKTOR

Hallo Viktor

Buße, im Zusammenhang mit der Beichte, daß heißt Umkehr.
Sündenvergebung gibt es nur durch Umkehr - jedenfalls
im Verständnis der kath. Kirche.

Die Reihenfolge der Haltungen lautet „Einsicht, Reue, Umkehr, Busse“.

Was manche so schreiben, was auch Du falsch verstehst
und was durch die Beichtpraxis der kath.K. dem Verständ-
nis der Gläubigen nahe gelegt wird ist Buße = Strafe.

Die Busse hat durchaus auch diesen Aspekt. Man nimmt sie auf sich, aber kann man nicht auch eine Strafe auf sich nehmen, und dann ist also Busse zwar nicht immer auch Erleiden von Strafe, hingegen ist Strafe, wenn man sie trägt, immer als Busse verstehbar.

Gebete - bei "geringeren
Sünden weniger, bei „schwereren“ Sünden mehr

Diese Praxis ist nicht zwingend und heutzutage auch nicht häufig.

Außenstehende lästern da gerne - die Katholiken könnten
ruhig sündigen, mit der Beichte und ein paar Gebeten
könnten sie alles wieder bereinigen.

Selbstverständlich ist die Beichte nur vollzogen, wenn man innerlich echt umkehrt. Falls die Reue unvollständig ist, d. h. falls man sich der Kirche zwar anvertrauen möchte, aber doch sein Unrecht nicht so ganz einsieht oder in Teilen nicht so recht versteht, hilft die Beichte zwar auch, die Reue zu vervollkommnen von der blossen „attritio“ zur „contritio“, d. h. von der unvollständigen zur echten und vollständigen Reue. Das geschieht aber nur, wenn man bereit ist, sich völlig zu öffnen, sich belehren lassen will und auch ein Gefühl echter Reue und Umkehr hat. Überdies gehört eine umfassende Vorbereitung zum Empfang des Sakramentes, sodass die grossen Teile jener Reue grundsätzlich auch tief reflektiert sind.

Wie kann die „Abarbeitung“ von mehr oder weniger
Gebetstexten den Menschen in seiner (Umkehr-)Gesinnung
beeinflussen

Sie kann ihn stärken in seinem Unrechtsbewusstsein und ihm das Gefühl geben, dass er der Gemeinschaft ausgeliefert ist. Sie kann symbolisch darstellen, dass seine verdiente Strafe besonders gross ist. Sie kan ihn überdies unmittelbar auf das noch Fehlende aufmerksam machen, so auf seine eigene Vergebungsbereitschaft andern gegenüber, seine spirituelle (Gebets-)Praxis oder sein Gottvertrauen; das tut sie etwa durch den Wortlaut der Gebete (z. B. „Vergib uns unsere Schuld“).

mißbraucht wenn sie im Denken gleichgesetzt werden mit
Strafe

die Gefahr ist latent vorhanden, die entsprechende Praxis ist aber nicht so genau auf „mehr Gebete für mehr Sünden“ reduzierbar, ebensowenig wie auf „mehr Gebete für bestimmte Sünden“ oder „mehr Gebete überhaupt“. Bei schweren Sünden ist der Anteil an Gebeten bei der Busse oft nur gering.

Wird Gott mit solcher Praxis mit uns versöhnt bzw. wir
mit ihm

Das ist im Wesentlichen eine pastorale Frage. Wenn einzelne Priester in einzelnen Fällen zu sehr in Richtung der Berechenbarkeit tendieren, dann ist wenn schon deren Fortbildung zu verändern.

teilweise ändert sich da schon was

kann man an einigen Orten in der Tat feststellen.

Gruß VIKTOR

Gruss
Mike

Hallo Viktor!
Da gebe ich dir nur bedingt Recht. Klar bei einem Diebstahl oder einem Mord würde das „Vater unser“ beten wirklich nichts bringen. Aber wenn die Sünde zum Beispiel darin besteht, dass du mit Gott haderst oder Glaubenszweifel hast oder wenn du einfach nicht mehr beten kannst, kann das Vater unser schon hilfreich sein zu Gott wieder zurückzufinden.

Beim Diebstahl könnte man beispielsweise raten, das Diebsgut zurückzubringen und es einfach nicht mehr zu tun. Wäre allerdings beim Klauen eines Apfels, den man bereits gegessen hat total deplatziert, denn da kann man den Apfel ja schlecht wieder zurückbringen, da er ja gegessen ist. Beim Mord ist das Gebet auch fehl am Platz.

Lieber Viktor, bei der Beichte kehrt der Sünder ja bereits um, denn er schließt sich, seine Sünde zu beichten. Das ist für mich bereits ein Teil der Umkehr. Schließlich erkennt der Sünder ja das er falsch gehandelt hat.

Wie kann die „Abarbeitung“ von mehr oder weniger
Gebetstexten den Menschen in seiner (Umkehr-)Gesinnung
beeinflussen ?. Werden da nicht Gebete („Vater unser“ !)
mißbraucht wenn sie im Denken gleichgesetzt werden mit
Strafe ?

Gruss

Petra H.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Petra,

Da gebe ich dir nur bedingt Recht. Klar bei einem Diebstahl
oder einem Mord würde das „Vater unser“ beten wirklich nichts
bringen. Aber wenn die Sünde zum Beispiel darin besteht, dass
du mit Gott haderst oder Glaubenszweifel hast oder wenn du
einfach nicht mehr beten kannst, kann das Vater unser schon
hilfreich sein zu Gott wieder zurückzufinden.

Dies meinte ich wenn ich falsches Verständnis ansprach.
„Bei der einen Verfehlung bringts was bei der anderen
nicht.“ Dieser „Formalismus“ auch in der Beichtpraxis
(Dies war ja die ursprüngliche Fragestellung)macht
eben diese angreifbar.
Umkehr(Buße) ist eben eine Willensentscheidung und
keine „Abarbeitung“ von Gebetstexten.
Gebete welche diese Umkehr begleiten bedürfen keiner
vorgegeben Texte und schon garnicht einer vorgegeben
Anzahl.

Lieber Viktor, bei der Beichte kehrt der Sünder ja bereits um,
denn er schließt sich, seine Sünde zu beichten. Das ist für
mich bereits ein Teil der Umkehr.

Siehst Du, das geht wohl in die richtige Richtung.
Warum sollte man diesen „Weg“ mit ungeeigneten Mitteln
fortsetzen oder gar gefährten?
Gruß VIKTOR

Übrigens:
In der kath.Lehre heißt die „Beichte“ auch Bußsakrament.
Dieses begleitet und unterstützt den „Umkehrwilligen“
auf seinen (nicht einfachen ?)Weg.
Auch müssen nur sogenannte „schwere Sünden“ gebeichtet
werden, alles andere kannst Du eigentlich lassen.