Katze

Liebe/-r Experte/-in,

ich habe ein ärgerliches Problem mit dem Nachbars-Kater.

Ich Habe vor 3,5 Jahren 2 süße Kater von meiner Freundin bekommen ( wir hatten schon immer Katzen, Hunde, Vögel und Pferde … ich bin also mit Tieren aufgewachsen ) Leider wurde einer der beiden Kater überfahren, und übrig war dann nur noch der Mucki. Ich habe versucht, eine neue Katze dazu zu nehmen, aber er ist dann nicht mehr nach Hause gekommen … 1 Woche lang ! Also hab ich schweren Herzens die andere Katze wieder zurückgebracht.

Eines Tages kam mein Mucki nach hause, und hatte einen kleinen Kater dabei … der arme war nur noch Haut und Knochen … und da mein Kater ihn mitgebracht hat, dachte ich, ich nehme in mit in die Wohnung. Hab ich auch gemacht … die beiden haben sich gut verstanden und darum sah ich auch kein Problem als ich ihn Futter gegeben habe… so fing alles an … es stellte sich raus, dass der Kater einer Nachbarin gehört. Das war für mich auch kein Problem, da mein Kater wirklich einen Narren an dem kleinen gefressen hat, und die beiden nun immer zusammen um die Häuser ziehen und so lieb miteinander Spielen. Und zum Schlafen und Fressen gekommen sind.

Aber eines Tages änderte sich etwas an dieser Beziehung… der Nachbarskater ( mittlerweile schon ziemlich groß ) versucht meinen Kater von zu Hause zu verdrängen … Er beansprucht alle Plätzchen zum Schlafen … auf die sich dann mein Kater nicht mehr legen will ( er sträubt sich mit allen vieren und läuft sofort davon ) Frisst ihm sein ganzes Futter weg ( auch wenn er dann schon fast Platzt… Hauptsache alles weggefressen ) macht meinem Kater das ganze Spielzeug kaput in dem er es regelrecht ZERFETZT und ist zu allem Überfluss auch schon auf ihn losgegangen, als MEIN Kater nach Ihm zu mir nach Hause kam.

Da war es bei mir aus … jetzt darf er nicht mehr in die Wohnung rein.

Das Problem ist nur, ich habe eine Katzenklappe … die immer offen steht weil mein Kater ja rein und raus will. Verschließen nützt nichts, weil er sich die Verriegelung der klappe selber öffnet, und auch noch den Eingang in die Wohnung versperrt. Dann sitzt er vor dem Fenster und MAUNZT die ganze Nachbarschaft zusammen.

Ich weiß mir nicht mehr zu helfen, was kann ich tun, damit der fremde Kater nicht mehr in meine Wohnung kommt … wenn ich schlafe, oder wenn ich nicht da bin ?

Wir haben es schon versucht mit einer Klappe, die den Implantierten Chip auslesen kann … hat funktioniert, aber nur, solange die Klappe NICHT eingebaut war…
danach ging nichts mehr … mein Kater kam weder rein noch raus. (Jetzt ist die alte Klappe wieder drin) Mit Magnet soll auch nicht wirklich gut sein, denn wenn er das Halsband verliert kommt er auch wieder nicht rein. Das Band verliert er leider öfter.

Haben Sie eine Idee was ich tun kann, damit der fremde Kater draußen bleibt ???

Ich bin ratlos …

Vielen Dank

A. Hahn

Hallo Alexandra,

leider dürften sich die meisten Lösungen für dieses Problem nicht wirklich in die Tat umsetzen lassen (siehe Versuch mit dem Halsband). Der Nachbarskater sieht offensichtlich deine Wohnung als sein Revier an. Möglichkeiten: ihn wegekeln (sofort rausschmeissen, mit Wasserpistole beschiessen usw). Problem hier: man braucht seeeehr lange Geduld - meistens hat die Katze mehr davon. Und wenn du schläfst oder nicht zuhause bist, kommt er trotzdem rein.
Andere Möglichkeit: die Nachbarn bitten, ihn drin zu halten. Lässt sich bei Freigängern so gut wie nicht möglich machen (aus eigener Erfahrung: schreien, Unsauberkaut, alles mögliche zerstören, Agressivität - und das nur wegen Stubenarrest wegen eines eingeklemmten Nervs!)
Da der Nachbarskater sehr dominant zu sein scheint, würden einige Leute vielleicht Kastration vorschlagen, was meines Wissens aber nicht wirklich hilfreich ist, wenn der Kater sich schon ein gewisses Macho-Gehabe angewöhnt hat.
Mein Tip: die meisten Erfolgschancen dürfte das Halsband haben, auch auf die Gefahr hin, dass dein Kater sich selber manchmal aussperrt. Die Alternative wäre, Katzenklappe ganz zu, und nur du bestimmst, wer rein darf. Ausserdem den fremden Kater von deinem Grundstück scheuchen, wann immer du ihn siehst!

Habe zwar nicht das Gefühl, hilfreich gewesen zu sein, hoffe aber trotzdem, dass du und deine Katze wieder zu einem friedlichen Leben kommen.

Julia

Hallo!Deine Nachricht habe ich mittlerweile mehrmals gelesen, aber so sehr ich mir auch Gedanken darüber mache, dieses Problem zu lösen, desto weniger Rat habe ich an Dich.Wenn ich persönlich mal nicht weiter wusste, habe ich meine Tierärztin um Rat gefragt, die immer Hilfemöglichkeiten gibt.Versuch es doch mal über diesen Weg, Hilfe zu bekommen!Ich weiß leider keine Lösung.lg Katja

Hallo A.Hahn,

eine Woche ist für eine Katze kein Zeitraum und für eine erfolgreiche Vergesellschaftung viel zu kurz. Katzen mögen Veränderungen genau so gerne, wie der Teufel das Weihwasser und gweöhnen sich daher nur langsam und beschwerlich um.

Es kann schon eine ganze Weile dauern, bis sich zwei sich bis dato unbekannte Katzen miteinander anfreunden. Oft wird auch keine richtige Freundschaft daraus, sondern man lebt einfach nebeneinander her, das reicht von Akzeptanz bis zu Toleranz. Katzen pflegen nicht so enge hierarchische Strukturen, wie das in einem Hunderudel der Fall wäre. Ganz selten kommen auch die Fälle vor, in denen sich die beiden Katzen überhaupt nicht riechen können und sich massiv angehen. Dann muss leider einer wieder weichen.

Wenn die zweite Katze einen Besitzer hat, warum war sie dann so abgemagert? Wie verhält sich denn die Besitzerin des Katers? Ist es ihr egal, dass ihr Kater einen Zweitwohnsitz hat, oder gar komplett auszieht? Freigängerkatzen sind Opportunisten, es kann gut passieren, dass eine Katze, die woanders angefüttert wird, mit Sack und Pack umzieht und sich gar nicht mehr an ihrem eigentlichen Wohnort blicken lässt. Wenn das bei Dir der Fall war, dann ist der Kater jetzt unversorgt und obdachlos. Das ist ein bisschen so wie bei den „Geistern, die ich rief“. Das ist nicht böse gemeint, aber so ist es leider. Da besteht jetzt Handlungsbedarf da Du durch das Anfüttern letztlich die Verantwortung für ihn trägst. Kannst Du Dich nicht mit der Nachbarin absprechen, dass Ihr Beide Eure Katzen für die nächsten 4-6 Wochen erstmal nur im Haus behaltet?

Katzen haben einen sehr langen Atem und der fremde Kater wird wieder und wieder Einlass begehren, da er ja der festen Meinung ist, hier seinen Wohnsitz zu haben. Oder wie wäre es mit versetzten Freigangzeiten? Man könnte sich eventuell auch tel. absprechen.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass jede Katze neu lernen muss, wo sie hingehört, der Fremdkater zur Nachbarin und Deiner zu Dir. Das bedeutet, dass Du das fremde Tier nicht mehr füttern darfst, aber gleichzeitig sicherstellen musst, dass er versorgt wird, denn Du hast ihn zuvor mehr oder weniger angefüttert.

So eine Katzenklappe schützt leider auch nicht vor weiteren ungebetenen Gästen, das kenne ich inzwischen auch.

Wie wäre es mit einer Vierwege Katzenklappe? Die kann man einstellen wie man will rein/raus, rein/nicht raus, raus/nicht rein, nicht rein/nicht raus. Ist nicht das Nonplusultra, aber ein Anfang.

Sind denn beide kastriert? Wenn nicht, bitte unbedingt nachholen, denn auch das kann das Verhalten untereinander massiv beeinflussen.
Wie alt ist denn der Nachbarskater? Es kann gut sein, dass wenn er jetzt erwachsen geworden ist, er Deinem Kater den Rang abläuft, sie scheinen das untereinander auch schon so ausgemacht zu haben…kuscht Deiner immer, oder gibt er auch mal kontra?

Wenn die Katzenklappe mit Chip nach dem Einbau nicht mehr funktioniert hat, würde ich das reklamieren -> Gewährleistung.

Halsbänder auch mit Sollbruchstelle stellen eine sehr große Gefahr für Katzen dar, sie können sich damit leicht strangulieren, beim Durchqueren eines Zaunes oder beim Klettern hängenbleiben. Deshalb bitte gar keine Halsbänder für Katzen verwenden.

Als letzte Möglichkeit wäre evtl noch Feliway/Felifriend (gibts im gut sortierten Zoohandel, oder inm Internet)das sind Gesichtspheromone der Katze. Die gibt es als Stecker für die Steckdose und sollen Katzen zB die Gewöhnung an eine neue Umgebung erleichtern, oder auch einen Artgenossen sympathischer machen. Da aber beides Freigänger sind, werden sie ihren Zwist dann womöglich nach draussen verlagern.
Achte darauf, dass es in der Wohnung keine Verstecke gibt, die zu Fallen werden können, wenn der Fremdkater doch in der Wohnung sein sollte. Also Höhlen immer mit zwei Ausgängen…
Es gibt Katzen, die Artgenossen in Schach halten, indem sie die Katzen-Toilette oder den Eingang blockieren…da wird’s dann schwierig. Es gibt auch leider Fälle in denen gar nichts hilft, weil sich die Katzen schlicht nicht ausstehen können. Die muß man dann voneinander fernhalten, notfalls durch Weggabe eines Tieres. Das wäre dann der worst case.
Ich hoffe bei den Tipps war der ein oder andere dabei, der sich umsetzen lässt.

Viele Grüße und viel Erfolg
Maja

hallo a., das ist ein echtes problem!! ich würde mich auf die lauer legen und den fremdkater mit einer wasserpistole „abschiessen“,oder mit der nachbarin reden, ob sie ihren mal beobachten kann, was dort so abgeht. besseres fällt mir im moment nicht ein. melde mich, wenn ich noch einen geistesblitz bekommen. viel erfolg von antje

Hallo Julia,

Danke für die schnelle Antwort.

Das mit dem rausekeln (Wasserspritze und ihn rausjagen) mach ich nun schon ewig … und er fängt schon zu laufen an wenn er mich sieht aber halt nur wenn ich wach bin. Wenn ich schlafe, steigt er quasi über mich drüber ( da ich die Katzenklappe im Schlafzimmerfenster habe )

Wenn ich die Nachbarin frage,k ob sie ihn drinnen lässt … fragt sie mich bestimmt, ob ich einen Vogel habe … aber das kann ich verstehen, denn ich würde meinen auch nicht einsperren… das würde keiner aushalten … wenn er raus will und nicht kann dann gibts richtig RAMBAZAMBA !

Kastriert sind beide.

Die Katzenklappe ganz verschließen kann ich nicht, da mein Kater die Verriegelung aufmachen kann. Und dann fängt das Theater wieder von der anderen Seite an.

Wenn ich mir die bisherigen Ratschläge so durchlese … komm ich immer mehr zu dem Entschluss, dass ich eine Katzenklappe finden muss, die anständig Funktioniert (Magnet oder Chip) … sollte er das Band verlieren … kann er eben halt mal ein paar Stunden nicht in die Wohnung … damit muss ER und ICH wohl leben.

Vielen Dank … Du hast mir trotz allem gut geholfen.

Ich wünsche Dir noch einen Schönen Tag.

LG
Alexandra

Hallo Alexandra,

dein Mucki war zum damaligen Zeitpunkt deiner Anschaffung einer neuen Zweitkatze noch in Trauer um seinen geliebten Kumpanen, und noch nicht bereit für einen Ersatz. Seine Bereitschaft und wen er letztlich als Kumpel haben will, hat er dir dann gezeigt, als er den Kleinen selbst mitbrachte.

Ich kann deinen Ärger verstehen, zumal du es gut gemeint hast, mit dem armen Kleinen, und es jetzt deinem Kater gegenüber als ungerecht empfindest. Doch es liegt in der natürlichen Entwicklung, daß der Nachbarskater -nun, wo er erwachsen ist- versucht, im Rang aufzusteigen. Das positive daran ist, du berichtest nicht von schweren Kämpfen.

Auch wenn du jetzt den anderen Kater nicht mehr hinein läßt, so werden die beiden sich draußen begegnen. Doch dort werden sie sich sicherlich aus dem Weg gehen, weil sie keinen Kampf wollen. So scheint es in der Wohnung ja auch zu sein.

Wenn du den Nachbarskater gar nicht mehr in deiner Wohnung haben willst, dann bleibt dir nur, die Katzenklappe auszubauen, was jedoch für deinen eigenen Kater bedeutet, er kann nur dann rein und raus, wenn du ihm öffnest.

Eine Alternative jedoch wäre, wenn du mit Erziehung an die Sache heran gehst. Am besten nimmst du dir, wenn möglich dafür Urlaub, damit du immer zu Hause bist.

Bei Katzen verhält es sich ja so, daß jeder sein eigenes Revier für sich beansprucht. Manchmal jedoch diese sich überschneiden. Allerdings teilen sich die Katzen diese dann zu unterschiedlichen Zeiten, um sich aus dem Weg zu gehen.
Um das „Revier“ in deiner Wohnung neu aufzuteilen, kannst du ein paar Möbel umstellen, und die Schlafplätze, Futterplätze, sowie Kratzbäume und Katzenklos umstellen. Katzen sind ortsgebunden, nicht gegenstandsgebunden. Tisch, Schrank und Sofa sind für die Katzen dann nicht mehr diesselben. Darauf zuvor bezogene Ge- und Verbote und Gewohnheiten gelten nicht mehr ohne weiteres, können also dann „neu“ eingeteilt werden.
DU solltest dann dem Nachbarskater dringend Reviergrenzen setzen. Z.B. daß Schlafzimmer und Küche tabu sind. Vielleicht auch Tisch und das Sofa, stattdessen darf er auf den Sessel. Am besten machst du das auf „kätzisch“: wenn er aufs Sofa springt, ruf ein scharfes „Nein“ aus und starr ihn an. Zur Verschärfung kannst du auch fauchen, und ihn kurz anpusten (das imitiert den Luftstrom des Fauchens). Das Anpusten sollte allerdings nur gemacht werden, um ihn von einem bestimmten Platz zu vertreiben. Gleiche Vorgehensweise kannst du auch für einen bestimmten Liegekorb, der nur für deinen Kater bestimmt sein soll, machen. Hast du den anderen Kater vertrieben, rufe deinen Kater dann auf den Platz. Lock ihn mit Spielzeug, oder Leckereien. Weise jedem Kater seinen eigenen Platz und Futterstelle zu.
Solltest du einmal in einen Raum kommen, erwischst einen Kater auf einem für ihn verbotenen Platz und er springt dort schnell weg, dann kannst du es wie eine Katze machen, indem du dort schnupperst, und ihn lange anstarrst.
Wenn du feststellst, daß die Erziehung fruchtet, und der Nachbarskater die Grenzen akzeptiert -zumindest in deiner Anwesenheit- dann kannst du die beiden langsam wieder einander näher bringen. Wenn du z.B. auf dem Sofa sitzt, und beide zu dir rufst. Einen links und einen rechts von dir streichelst. Oftmals werden dann dabei alle Streitigkeiten behoben, und es entstehen Freundschaften.
Du kannst dann auch beide mit besonderen Leckereien füttern, die gleichzeitig als Belohnung für ihr gutes Benehmen miteinander dienen. Auch wenn sie dann irgendwann so einmal zusammen irgendwo liegen, gib ihnen zu Anfang immer eine ganz besondere Leckerei, daß sie das „Miteinander“ als positiv und lohnenswert empfinden.

Ich wünsche Euch alles Gute, und viel Erfolg bei der Umsetzung (falls du es denn versuchen möchtest).

Selbstverständlich kannst du mich gerne für weitere Fragen noch einmal anschreiben.
Und ich bin sehr interessiert, wie deine Entscheidung ausfallen wird, und am Ausgang des Ganzen.

Liebe Grüße
Angela

Hallo Alexandra0671,

das hört sich ja wirklich ziemlich kompliziert an!

Ich denke, ihr habt sicherlich schon eine ganz gute Lösung gefunden mit dem Magneten an der Tür. Aber es ist natürlich blöde, wenn eurer Kater immer mit einem Halsband rumlaufen muß - ist ja schließlich auch für ihn gefährlich, wenn er mal irgendwo hängen bleibt. Und wenn er es auch öfters verliert, dann bringt das natürlich auch nichts.

Dennoch denke ich, daß es wirklich am besten ist, den anderen Kater auszusperren und ihn nicht mehr in die Wohnung zu lassen, damit er lernt, daß dies das zuhause von eurem Kater ist und euer Kater auch einen Rückziehungsort hat. Falls das mit dem Magneten nicht klappen sollte, würde ich überlegen, die Katzenklappe komplett abzuschaffen. Das ist sicherlich am Anfang eine große Umstellung sowohl für euch als auch für euren Kater. Aber nur so kontrolliert ihr, wann die Katze raus und rein geht und vor allem daß nur sie es ist, die rein kommt.

Viele Grüße,
Tintin951