Katze sehr schreckhaft - wie kann ich ihr helfen?

Guten Tag! Unsere neue Katze ist sehr, sehr schreckhaft und unsicher (aus dem Tierheim).

Was kann ich tun? Sollte ich zum Tierpsychologen oder gibt es Methoden, die ich selbst anwenden kann? Habe mal etwas von Bachblüten und Verhaltenstherapie gehört.

Wäre schön, wenn und jemand weiterhelfen könnte, danke von Familie Winter und Katze Mia!!!

Liebe Familie Winter,
das Wichtigeste ist im Moment,dass sie der Katze Zeit geben, um sich in Ruhe einzugewohnen. Das kann durchaus auch einige Wochen oder sogar Monate dauern bis zu sich entspannen kann. Der Umzug und die Ereignisse, die dazu geführt haben, dass sie im Tierheim gelandet ist, haben sie geprägt. Meist ist diese Prägung sehr negativ verlaufen, so dass die Katze Angst vor neuen Situationen hat. Sie muss erst wieder neues Vertrauen entwickeln. Das gelingt am Besten, wenn sie ihr Tempo selber entscheiden kann. Die Neugierde wird dann irgendwann die Angst überwinden. Sie können aber zusätzlich die Eingewohnungsphase und damit auch das zukünftige Zusammenleben positiv beeinflussen, in dem sie mit Bachblüten unterstützend arbeiten. Dafür sollten Sie sich einen kompetenten Tierheilkundigen (Tierarzt,-heilpraktiker,-psychologen) vor Ort suchen, der einen Hausbesuch bei Ihnen durchführen kann. Einen Besuch in einer Praxis sollten sie in dieser Situation unbedingt vermeiden, weil sie damit nur noch mehr Stress für die Katze erzeugen.
Freundliche Grüße,
B.K.Bock

Liebe Familie Winter,

in erster Linie braucht Mia Zeit, um sich an die neue Umgebung/Familie zu gewöhnen - da hat jedes Tier sein eigenes Tempo, das von den Vorerfahrungen mit Menschen sehr beeinflusst wird.

Für einen tierpsychologisch fundierten Rat wären noch ein paar Fragen offen (wie alt ist Mia, wie lange ist sie bereits bei Ihnen, wie lange war sie im Tierheim, welche Vorgeschichte bringt Mia mit (warum im Tierheim gelandet), ist sie Freigänger, hat sie Artgenossen im Haus, reagiert Mia primär auf bestimmte Geräusche/ Bewegungen schreckhaft oder auf alles um sie herum?
Trotz der vielen offenen Fragen aber folgende Tipps:

  1. Mia in ihren Rückzugsräumen (Kratzbaum, Schlafhöhle, Versteck etc.) ungestört lassen - Rückzug wirklich immer akzeptieren.

  2. Anfangs (die ersten 1-2 Monate) Geräusche etc., auf die Mia besonders schreckhaft reagiert, vermeiden bzw. so weit wie alltagsverträglich möglich reduzieren.

  3. Lassen Sie Mia auf sich zukommen - nicht umgekehrt.

  4. Wenn sich Mia einigermaßen sicher fühlt, sich also bei Ihnen schon eingelebt hat und mit allen Familienmitgliedern einigermaßen vertraut ist, sie aber trotzdem noch sehr schreckhaft ist, können sie die Katze langsam sensibilisieren, indem sie sie Schritt für Schritt an die schreckauslösenden Geräusche/Bewegungen gewöhnen. Je nachdem, in welchen Situationen Mia schreckhaft reagiert, trainieren sie diese Situationen mit ihr. Hat sie z.B. Angst vor dem Rascheln einer Tüte, so rascheln sie einfach gelegentlich leicht mit einer Tüte und steigern nach und nach die Raschellautstärke - immer nur so weit steigern, dass Mia nicht mit Angst/Panik reagiert.

Ich bin sicher, dass sich die Schreckhaftigkeit von ganz alleine bessert, wenn Mia merkt, dass sie Ihnen vertrauen kann - das braucht Geduld und Aufmerksamkeit.

Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass es durchaus sehr sehr ängstliche Katzen gibt, aus denen auch mit ganz viel Geduld und Liebe kein mutiger Tiger wird.

Bei Unterstützung mit Bachblüten (sofern die Notwendigkeit besteht) würde ich Mimulus, Walnut und Rock Rose empfehlen (der Fachhandel bietet auch gute fertige Mischungen z.B. für ängstliche Tiere an). Als ätherisches Öl kann Tulsi, evtl. auch Cistrose oder Narzisse (per Raumbeduftung mit Duftstein oder Duftlampe) unterstützen.

Darüber hinaus kann es für die erste Eingewöhnungszeit auch hilfreich sein, in dem Raum, in den sich Mia bevorzugt aufhält/zurückzieht, mit Feliway (synthetische Gesichtspheromone der Katze) zu unterstützen - gibt es als Sprühflasche oder als Set für die Steckdose zur dauerhaften Raumbeduftung. Dieser Duft vermittelt dem Tier etwas Sicherheit, weil die Umgebung für sie angenehm nach Katze riecht (für den Menschen geruchlos).

So - soweit meine Tipps. Ich hoffe, dass ich Ihnen und Mia damit ein wenig weiterhelfen konnte. Ich bin zwar noch keine Tierpsychologin, aber auf halber Strecke der Ausbildung zur Tierheilpraktikerin mit Zusatzausbildung Tierpsychologie. Ich habe auch eine sehr sehr ängstliche Katze zuhause, mit der ich seit 7 Jahren an ihrer Ängstlichkeit arbeite - sie macht auch heute noch immer wieder Fortschritte :smile:.

Herzliche Grüße

Astrid

Hallo,

Bachblüten aus der Apotheke halte ich immer für eine gute Idee um der Katze zu helfen.

Bevor ich jetzt näher darauf eingehen werde, bitte ich Sie ihr Anliegen der Apotheke mitzuteilen.
Da bekommen Sie eine schnelle und präzise Auskunft.
Liebe Grüße Mario Grüter