Katze springt auf Küche

Klauen
Hallo Bruno,

sobald das tier sicher ist dass es alleine ist und nicht kontrolliert wird, schnappt es zu, und die wurst ist weg.so isses halt!

Nein, so ist es nicht unbedingt. Es ist durchaus möglich, Hunden das Klauen derartig zu vermiesen, dass sie es auch in Abwesenheit des Besitzers nicht tun - zumindest nicht, solange sie nicht kurz vor dem Verhungern sind.

Die Methoden dazu sind allerdings nichts für empfindsame Gemüter.

Zu behaupten, es sei nicht möglich, halte ich doch für sehr gewagt.

Schöne Grüße,
Jule

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jule jule
tach

du wagst es, mir zu widersprechen? :wink:

ja natürlich, wenn man den hund danach jedesmal derartig schlägt dass er nicht mehr laufen kann oder die wurstscheibe unter strom setzt, dann wird man auf dauer erfolg haben. aber im normalfall nicht.

aber ich ging auch davon aus, dass man solche mittel nicht anwenden sollte. auch wenn der meinung bin, dass ein klaps auf den popo oft wunder bewirkt.

bin mal gespannt, ob mein posting wieder gelöscht wird, mit der begründung, dass ich dazu aufrufe tiere zu misshandeln.

machs gut jule, und für die nummer mit dem nassen waschlappen solltest du dich schämen! :wink:

bruno

Servus,

neugierhalber: Wenn man einen Hund danach schlägt: Wie schafft er das, die Verbindung zwischen den Schlägen und einem Ereignis herzustellen, an das er sich zum Zeitpunkt der Schläge nicht mehr erinnern kann?

Schöne Grüße

MM

Hallo,

mir wäre es total egal. Man wischt doch Arbeitsplatten eh ständig ab. Da meine Kater ihr Essen immer nur in ihren Näpfen auf dem Boden kriegen und wir sie nie was von unserem Essen abhaben lassen, nützen sie Tisch und Arbeitsflächen nur um von Punkt A nach B zu kommen. Der eine schläft gerne auf dem Kühlschrank (warme Abluft). Um dahin zu kommen steigt er über die Arbeitsplatte.
Da es aus unserer Sicht keinerlei Grund gibt, ihnen diese Wege zu verbieten, führen wir alle ein streßfreies Leben in glücklicher Anarchie. Kann ich persönlich nur empfehlen.

Viele Grüße

Servus,

neugierhalber: Wenn man einen Hund danach schlägt: Wie
schafft er das, die Verbindung zwischen den Schlägen und einem
Ereignis herzustellen, an das er sich zum Zeitpunkt der
Schläge nicht mehr erinnern kann?

servus martin
hier käme es darauf an, wie groß der zeitunterschied zwischen fressen und strafe ist.
gruß
bruno

Hallo Martin,

Wenn man einen Hund danach schlägt: Wie schafft er das, die Verbindung zwischen den Schlägen und einem Ereignis herzustellen, an das er sich zum Zeitpunkt der Schläge nicht mehr erinnern kann?

Gar nicht. Der Hund kann die Schläge nicht mit der „Tat“ in Verbindung bringen. Stattdessen passiert Folgendes: Der Hund wird vom Besitzer geschlagen, obwohl er in diesem Augenblick nichts getan hat, was diese Strafe begründen könnte (er hat z.B. einfach rumgestanden oder seinen Besitzer begrüßt, was bislang niemals bestraft wurde).

Der „Überfall“ des Besitzer löst beim Hund starke Verunsicherung aus und er zeigt im Normalfall Beschwichtigungsgesten, um die Aggression des Menschen zu hemmen. Da ein Mensch, der seinen Hund für etwas bestrafen will, was bereits vorüber ist, mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Ahnung von Beschwichtigungsverhalten und dessen Bedeutung hat, wird er vermutlich nicht aufhören, den Hund zu „bestrafen“.

Das verstärkt die Verunsicherung des Hundes. Es kann passieren, dass der Hund glaubt, es handle sich um einen lebensbedrohlichen Kampf, weil der Gegner seine Beschwichtigungsgesten nicht anerkennt. Das kann dazu führen, dass er zur Gegenwehr schreitet und zu beißen beginnt.

In jedem Fall hat das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Besitzer einen Bruch erlitten, da der Hund seinen Menschen als jemanden erlebt hat, der ihn grundlos angreift. Aus diesem Grund wird er bei folgenden Begegnungen deutliche Beschwichtigungsgesten zeigen, um zu verhindern, dass er wieder überraschend angegriffen wird.

Der unwissende Mensch interpretiert dieses Verhalten dann gerne mal als „schlechtes Gewissen“. In Wahrheit ist es lediglich Ausdruck eines starken Misstrauens in das Verhalten des Menschen.

Für den Fall mit der Wurst würde das so aussehen, dass der Hund - der ja nicht verstanden hat, dass sein Besitzer ihn wegen des Wurstklauens angegriffen hat - die Wurst beim nächsten Mal wieder frisst. Betritt der Besitzer den Raum wird er, aus Angst vor einem neuerlichen (für ihn unberechenbaren) Angriff, beschwichtigen.

Der unwissende Mensch wird behaupten, der Hund wisse genau, was er getan habe, da er augenscheinlich ein „schlechtes Gewissen“ gezeigt hätte und daraus ableiten, dass es sehr wohl sinnvoll sein, den Hund im Nachhinein für etwas zu bestrafen.

Das funktioniert aber niemals. Auch dann nicht, wenn der Mensch nach menschlicher Logik vorgeht und dem Hund „zeigt“, was er angerichtet hat (z.B. auf den Teppich gemacht oder einen Schuh zerkaut hat), indem er ihn dorthin zerrt und ihn mit der Nase reintaucht oder ihm den Schuh vors Gesicht hält. Diese „Logik“ kann ein Hund nicht verstehen. Er wird natürlich auch dann wieder beschwichtigen, um weitere Angriffe abzuwehren.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Bruno,

ja natürlich, wenn man den hund danach jedesmal derartig schlägt dass er nicht mehr laufen kann

Der Grad des Schmerzes ist nicht unbedingt das Kriterium für den „Erfolg“ - wenngleich er natürlich durchaus auch seine Funktion erfüllen kann und wird. Wenn man den Hund kennt, kann man auch völlig schmerzlos erreichen, dass er nicht mehr klaut. Die negative Wirkung auf den Hund ist dabei aber keineswegs geringer.

Ein schreckhafter, unsicherer Hund wird z.B. auf ein Sprayhalsband oder einen lauten Knall ebenso stark reagieren, wie auf Schmerz. Vor allem bei Letzterem ist die Folge mit hoher Wahrscheinlichkeit eine schnelle und umfassende Generalisierung auf alle lauten Geräusche in der Lebensumgebung, was zu einem dauerhaft völlig verstörten Hund führen kann.

auch wenn der meinung bin, dass ein klaps auf den popo oft wunder bewirkt.

Wenn er richtig getimed ist, ist er für den Hund kein Problem. Die Wirkung erfolgt auch nicht primär über den Schmerz - da müsste man schon sehr kräftig zuhauen - sondern über den Schreck. Wenn eine Mutterhündin abschnappt, stoppen ihre Zähne durchaus nicht immer vor dem Erreichen des Welpenkörpers - auch wenn das vom Beißen noch Meilen entfernt ist. „Gewaltfrei“ erziehen Hundemütter mitnichten, auch wenn dieser Mythos gerne bemüht wird.

Die Schwierigkeit bei jeder Strafe liegt im Timing. Wenn ich nicht exakt den Moment erwische, wo der Hund unerwünschtes Verhalten zeigt, verfehlt es seine Wirkung und führt beim Hund zu Verunsicherung und Angst. Und selbstverständlich verstärkt dabei das Zufügen von Schmerz die negative Wirkung deutlich.

Das wirklich Gefährliche für Hunde sind Menschen, die emotional auf das Verhalten ihres Hundes reagieren. Wenn jemand unbeherrscht losbrüllt oder gar losschlägt, hat das gravierende negative Wirkungen.

Ich erlebe oft Hundebesitzer, die lautstark jede Form von „Gewalt“ ablehnen. Sie mühen sich endlos mit gutgemeinten Erziehungsversuchen, bis der Moment kommt, an dem deren Wirkungslosigkeit sie extrem frustriert. Dann flippen sie unvermittelt aus, brüllen ihren Hund aus heiterem Himmel an, oder kriegen Heulkrämpfe, die für den Hund nicht weniger bedrohlich sind.

In aller Regel sind das die Leute, die ihre Hunde stark vermenschlichen und das Verhalten des Hundes als gegen sich gerichtet empfinden. Sie fühlen sich von ihrem Hund „verraten“ oder glauben, er wolle sie bewusst ärgern. Das Gefühl, das Beste für ihren Hund zu wollen und nicht angemessen zurückgeliebt zu werden (was sich in gewünschtem Verhalten zu zeigen hat), trifft sie persönlich an einer empfindlichen Stelle. Und wenn diese Enttäuschung durchbricht, hat der Hund nichts zu lachen. Nicht ohne Grund sind viele Hunde solcher Besitzer(innen) meist sehr unsicher und demzufolge schwierig zu führen.

Schöne Grüße,
Jule

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Widerspruch
Hallo,

Da es aus unserer Sicht keinerlei Grund gibt, ihnen diese Wege
zu verbieten, führen wir alle ein streßfreies Leben in
glücklicher Anarchie. Kann ich persönlich nur empfehlen.

Ich muß Dir zumindest teilweise widersprechen.

Ich zitiere mal Wiki:

Der Begriff Anarchie ‚Herrschaftslosigkeit‘; Wortbildung aus verneinendem Alpha privativum und ἀρχία archía ‚Herrschaft‘) bezeichnet einen Zustand der Abwesenheit von Herrschaft.

Das ist nicht der Fall. Du lebst offensichtlich in einer „Felarchie“ und bist allenfalls geduldet, weil Du die Dose aufkriegst.

Wobei ich darin zustimme, daß das streßfreier ist als zu versuchen die Katzenviecher auch nur irgendwie zu erziehen!

Viele Grüße
HylTox

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Hi,

Auch bei Karlssons gilt:

„All animals are equal. But some are more equal than others“ :wink:

anarchistische Grüße

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