Hallo Edith,
Mag sein, aber Hunde bringt man trotzdem leichter dazu das zu machen, was das Herrchen/Frauchen von ihm (und zwar dann wenn Herrchen/Frauchen will und nicht wenn das Tier es will) will als eine Katze.
Das stimmt nur zum Teil. Richtig ist, dass Hunde an das Zusammenleben mit Menschen stärker angepasst sind und sich in ihrem eigenen Verhalten deutlicher am menschlichen Verhalten orientieren als eine Katze. Sie sind psychisch abhängiger (wobei es hier starke rassetyptische Unterschiede gibt) als Katzen, weil sie auf die Kooperation mit dem Menschen selektiert wurden.
Der weitaus gewichtigere Grund, warum Katzen ein ausgeprägtes Eigenleben führen ist aber der, dass ihre Besitzer das so und nicht anders erwarten. Viele empfinden es quasi als „widernatürlich“ eine Katze zu erziehen, weil sie genau diese Eigenständigkeit an ihrer Katze schätzen. Andere wiederum entschuldigen einfach ihre fehlende Konsequenz damit.
Ich habe derzeit vier Hunde und sechs Katzen. Keine meiner Katzen springt auf Tische oder Arbeitsflächen in der Küche, keine liegt in meinem Bett und keine kratzt an Gegenständen herum, die mir gehören. Selbstverständlich haben die Katzen genau diese Dinge auch versucht, aber sie unterlassen, als ich ihnen klargemacht habe, dass das nicht erwünscht ist.
Katzen, die Verhaltensstörungen entwickeln, tun das übrigens nicht nur aus Gründen einer nicht artgerechten Haltung, sondern auch aufgrund fehlender Erziehung.
Und was das Trainieren „sinnloser“ Tricks betrifft: Für ein Tier sind letzten Endes alle Dinge, die wir ihm beibringen, sinnlos. Auch ein Hund wird die Notwendigkeit eines „Sitz“ niemals kapieren. Sinnvoll werden sie für das Tier dadurch, dass sie sich lohnen. Bei manchen Tieren ist der Lohn hierbei primär die zusätzliche Zuwendung, bei anderen schlicht und ergreifend das Futter.
Schöne Grüße,
Jule