hallo, ich habe folgendes Problem: ich arbeite ehrenamtlich in einem Tierheim und habe mich dort unsterblich in einen ca.2 Jahre alten kater verliebt und ihn nach reichlicher Überlegung da ich schon 2 Katzen habe mit nachhause genommen, das ganze ist nun ca. 4 Wochen her, nur meine 2 Mädels (auch 2 Jahre alt)brummen und fauchen ihn die ganze zeit an wenn sie ihn zu Gesicht bekommen es kommt auch schon mal vor das sie richtig anfangen zu schreien. anfangs habe ich sie machen lassen, ich dachte sie müssen erst die Rangfolge unter sich ausmachen, inzwischen gehe ich gleich mit einem Sofakissen o. ä. dazwischen wenn sie anfangen sich anzubrummen, ich will nicht noch mit den Nachbarn ärger bekommen. ich weiß langsam nicht mehr weiter.was soll ich noch machen, mit Wasser habe ich es noch nicht versucht, weil ich immer annahm das das brummen nur Unsicherheit ist und ich meine Mädels nicht noch mehr verunsichern wollte. habt ihr noch einen Tipp für mich? ich will den kater aber auch nicht wieder abgeben, dafür liebe ich ihn schon jetzt zu sehr.
Hallo! Dürfen deine Katzen nach draussen? Wenn nicht, ist das Problem schon grösser und man kann vermutlich nichts machen. Essen sie aus einem Futternapf? Das kann auch ein Problem sein, denn dann gibt es nur schon „Streit“, wenn eine/r fressen will, denn dann wollen die anderen auch, egal ob sie Hunger haben oder nicht. Stelle die Futternäpfe in verschiedene Räume und füttere alle zur gleichen Zeit. So gibt es schon einen Haufen Streitigkeiten weniger. Eine Notfall-Möglichkeit wäre auch, mit einem katzensicheres Babygitter einen Katzen- und einen Katerbereich zu machen. Ich hoffe, es wird besser…
Gruss squaremeal
Hallo,
eine Nachfrage: wie verhält sich der Kater?
Gruß, Paran
Hi,
inzwischen gehe ich gleich mit einem Sofakissen o. ä. dazwischen wenn sie anfangen sich :anzubrummen
Das ist der Knackpunkt. Ich halte es für nicht besonders klug sich in die Rangkämpfe einzumischen. Du weisst, Hunde haben Besitzer und Katzen Dienstboten. So lange sie sich nicht ernsthaft prügeln und verletzen, sind das normale Machtkämpfe. Wenn das aber innerhalb einer vertretbaren Zeit nicht aufhört, dann solltest Du dir Gedanken machen.
Gruß vom Raben
Hallo,
ich empfehle immer die langsame Form der Zusammenführung, diese beinhaltet ein eigenes Zimmer für die neue Katze. Grund dafür sind folgende: der neue Kater darf erst Mal ankommen und sich an die neuen Gerüche und Geräusche, sowie die neuen Menschen gewöhnen, außerdem kann der neue sich dann auch erst mal an ein neues kleines Revier gewöhnen, bevor ihm die ganze Wohnung zur Verfügung steht.
Für die alte (alten) Katze(n) bedeutet dies auch weniger Stress, denn sie können durch geschlossene Tür den neuen wahrnehmen und deren Gerüche und Geräusche aufnehmen. Ärger gibt es meist erst, wenn die Katzen die Chance haben sich zu sehen (ggf. anzustarren).
Hierzu gibt es viele hilfreiche Tipps und der Erfolg stellt sich eher ein, als bei der Hauruck-Aktion, wenn die Katzen einfach zusammengesetzt werden.
Wichtig wäre hier zu wissen, wie jede einzelne Katze in diesem Moment reagiert. Faucht/knurrt nur eine Katze? Fängt eine an, macht die andere dann mit, auch wenn sie erst zu Ort des Geschehens kommen muss? Wie verhält sich der KAter? usw.
Solange für keine der Katzen eine ernsthafte Gefahr ausgeht, würde ich mich auf keinen Fall einmischen. Meist klingen Kämpfe schlimmer, als sie tatsächlich sind. Fauchen ist eine Abwehrdrohung und es kommt eher selten zu einem Kampf. Knurren signalisiert da schon eher die Bereitschaft zum Angriff. Schreien oder auch Kreischen lassen Katzen in der Regel bei großer Bedrängnis hören, ist sehr laut und klingt ähnlich dem Schrei nach der Begattung. Darum auch die Frage, was macht der Kater in diesem Moment??? Könnte er sie auf irgendeine Art bedrängen, was die Katze in diesem Moment nicht will?
Machtkämpfe zu unterbrechen heißt nur, dass die Kämpfe verschoben werden. Mit anderen Worten du verlängerst den Prozess nur unnötig.
Einige Regeln solltest du für die nächste Zeit beachten:
- der neue Kater wird nicht beschützt! Solange kein ernsthafter Kampf entsteht, der zu Verletzungen führen könnte, ist dies auch gar nicht nötig.
- die alten Katzen auf keinen Fall für ihr Fauchen und Knurren bestrafen.
- die Katzen werden besonders häufig bespasst und gestreichelt, der alte Kater nur dann, wenn keine der anderen Katzen anwesend ist, solange bis man merkt, dass die alten Katzen die neue akzeptieren.
- Alle Katzen bekommen zur selben Zeit Futter. Die Futterschalen stehen mit gebührenden Abstand zueinandern, aber im selben Raum. Die Schalen sollten einen möglichst niedrigen Rand haben, damit die Katzen darüber hinweg, den „Feind“ beobachte können. Fress die Katzen problemlos, werden die Näpfe von Mal zu Mal ein Stück näher aneinander gestellt. Signalisiert eine Katze unbehagen, wird der Napf wieder zurück gestellt. Falls du den ganzen Tag Trockenfutter zur freien Verfügung stehen hattest, sollte das entfernt werden, ist sowieso ungesund für Katzen.
- Es sollten für die Katzen möglich viele gemeinsame positive Erlebnisse geschaffen werden. Das erreicht man z.B. beim Spielen und/oder in dem man Leckerlie in Wohnung versteckt, die die Katzen suchen müssen. Meist sind sie so abgelenkt, dass sie nicht merken, dass der böse böse neue Kater in der Nähe ist. So gewöhnen sie sich an seine Anwesenheit.
- mehr erhöhte Plätze schaffen, an denen sich die Katzen zurückziehen können
- Fluchtmöglichkeiten schaffen. Z.B. die Couch ein Stück von der Wand abrücken, damit die Katze dahinter laufen kann.
- darauf achten, dass Wege zu wichtigen Punkten für die Katze nicht versperrt werden, z.B. Kater liegt in Türrahmen, dahinter liegt z.B. Katzentoilette oder Fressnapfe.
- Jede Katze benötigt seine eigene Sachen. Eigene Katzentoilette (man sagt 1 Klo pro Katze plus eins, also in deinem Fall vier!), eigne Schlafplätze, einge Näpfe, Ruhe- und Rückzugsorte, wobei das die Katzen untereinander klären.
- in schweren Fällen, kann man Rescue-Tropfen geben.
Wichtig ist also, die Katzen bei Machtkämpfen nicht zustören und sich mit den Katzen so viel wie möglich zu beschäftigen, den Kater natürlich mit einbeziehen.
Wenn du Angst hast, dass deine Nachbarn sich beschweren, dann komme dem einfach zuvor und erkläre ihnen die momentane Situation und entschuldige dich im Vorraus für eventuelle Lärmbelästigung.
Zusammenführungen können einige Tage dauern oder aber auch viele Monate. Dies hängt vom Charakter der Katzen ab (und von Verständnis des Halters für katzische Sprache und Verhaltensweisen). 4 Wochen sind gar nichts. Habe Geduld und versuche oben genannte Tipps umzusetzen. Sollten sich Verhaltensstörungen bei einer der Katzen einstellen, solltest du zum Wohle deiner Katzen über eine Abgabe des Katers nachdenken.
Grüße
Silja