Katzenparadies ohne Gesellschaft?

Hallo,

wie es der Zufall will, steht nun ein großer Umzug an. Und zwar in ein wahres Katzenparadies.
Einziges potentielles Problem: Es scheint ein recht einsames Katzenparadies zu sein. Wenn ich das richtig überblicke, gibt es dort weit und breit keine anderen Katzen. Allerdings werde ich in Zukunft an meinem Arbeitsort wohnen, so dass ich quasi den ganzen Tag zu Hause bin, aber ich bin nun mal keine Katze. Ich habe keine Ahnung, wie Katzen das Paradies als einsam empfinden, ich habe mein ganzes Leben immer an Orten, die gesteckt voll waren mit anderen Katzen verbracht.
Sollte ich also Ausschau halten nach einem kätzischen Freund?
Wenn ja, wann wäre der ideale Zeitpunkt? Ich schätze, dass es am Besten wäre, Kater Karlsson erstmal Eingewöhnungszeit zu geben (und mir selber auch) und wenn dann einen Kumpel zu besorgen.
Und was für einen Freund? Kater/Katze/jung/alt?
Kater Karlsson wird im Mai 11, er ist ein großer Freigänger, aber kein großer Kämpfer mehr.
Eine junge Katze würde ihm vielleicht auf die Nerven fallen, aber sich besser unterordnen. Eine ältere Katze würde vielleicht voll einen auf Chef machen. Was sind Eure Erfahrungen?

Viele Grüße

Hallo Karlsson,

Altkater Awful ist Ende vorletzten Jahres im Alter von 12 Jahren Stiefvater von 6 kleinen Abrissbirnen geworden (seine Schwester war im Sommer des Jahres gestorben, wir mussten uns um eine neue Gefährtin kümmern und haben uns eine Schwangere an die Backe kleben lassen).

Der Olle ist ein echtes Problemviech, schon immer gewesen, hat vor seinem eigenen Hintern Angst, ist Epileptiker (Felines Hyperästhesie Syndrom oder RSS) und schreit und brüllt die ganze Zeit, wenn er meint, nicht genug beachtet zu werden.

Im Gegensatz zu dem mehr oder minder erwachsenen Neuzugang, mit dem ihm von Anfang an bis heute ein bestenfalls wohlwollendes Desinteresse auf Gegenseitigkeit verbindet, ist er erstaunlicherweise von Anfang an seiner neuen Vaterrrole in vollem Umfang nachgekommen und dies mit einer vollständig ungewohnten Würde und Autorität, die uns alle sehr stolz auf ihn gemacht hat.

Ich habe ja eines der kleinen Monster behalten, die weisse Taubnuss, einen Kater und immer noch lieben sich beide ganz herzergreifend abgöttisch, obzwar jetzt natürlich der Kleine ihm theoretisch physisch überlegen sein dürfte, hat ihn unser Alterchen immer noch tadellos im Griff, wenn der Kurze mal wieder einen Rappel bekommt, die Taubnuss nimmt sich seiner leiblichen Mutter Dinge heraus, die gegenüber seines alten Stiefpapas vollständig indiskutabel wären, der packt dann bei diesen seltenen (!) Ausrutschern immer seinen Nacken und drückt den kleinen Hiitzkopf einfach quasi im Schwitzkasten auf den Boden.

In unserem Falle also war der Frischling ein wahrer Jungbrunnen für den Senior.

Eine der Abrissbirnen wurde ebenfalls als kindliche Zweitkatze an eine Freundin mit ziemlich betagtem männlichen Freigänger verklappt und auch dies funktionierte ohne den allerleisesten Anflug eines Mißklangs in der Beziehung, bis heute.

Meiner Erfahrung nach also wäre die Vergesellschaftung einer möglichst jungen Katze im Allgemeinen erfolgversprechender.

Beste Grüße

Annie

Hallo Annie,

vielen Dank für die Antwort!
Der ja nun leider abgängige Kid Kater Karlsson hat, fürchte ich, keine warmen Gefühlen beim Alten hervorgerufen, eher Gefühle der völligen Entnervung. Wobei sie aber auch nicht verfeindet waren.
Ach, es ist kompliziert!
Irgendwie tendiere ich ja zu älterer Tierheimkatze, mit dem Hintergedanken, dass die dann einen schönen Lebensabend haben könnte, aber wenn die und Kater Karlsson sich hassen würden, wäre sie bestimmt schwieriger unterzubringen als eine junge Katze.
Gut, ganz egoistisch: So kleine Katzen sind halt so süß! Aber dann wiederum ist Kater Karlsson mal gar nicht verspielt (er will nur jagen, rumlungern und übers Leben im Allgemeinen zu Harfenklängen nachdenken), das wäre dann wohl sehr langweilig für eine junge Katze ohne andere kätzischen Alternativen.
Nun gut, erst mal will da hingezogen sein, dann kann ich das ja in einem Vierteljahr angehen.

Viele Grüße

Hallo,

wenn es ein Freigängerparadies ist, verwette ich meinen Hintern, dass sich dort auch Katzen finden. Ich wohne inmitten von Nirgendwo. Das Streunrevier meiner Katzen beträgt etliche Kilometer. Und immer mal wieder kommen sie mit Blessuren nach Hause, die sie sich bei kätzischen Fremdbegegnungen eingehandelt haben.

Da Karlsson nicht mehr allzu heftig sein Revier verteidigen möchte, kann es ihm ja nur gelegen kommen, wenn es nicht unbedingt vor eingesessener Konkurrenz wimmelt. Mit dem - sicherlich auftauchenden - einen oder anderen Katzentier wird es sich schon irgendwie arrangieren lassen.

Ich würde also erst mal umziehen und den Kater sein Revier entdecken lassen. Sollten sich nach einigen Wochen bei dir Zweifel bezüglich des Katerglücks einstellen, kannst du immer noch über selbst gemachte Gesellschaft nachdenken.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Karlsson

das wäre dann wohl sehr langweilig für eine junge Katze ohne andere kätzischen Alternativen.

Wie wäre es denn mit zwei jungen Katzen?

Viele Grüße Simsy

Hi Karlsson,

Der ja nun leider abgängige Kid Kater Karlsson hat, fürchte
ich, keine warmen Gefühlen beim Alten hervorgerufen, eher
Gefühle der völligen Entnervung. Wobei sie aber auch nicht
verfeindet waren.

Was Jule schon andeutete, gilt für einen kleinen Rabauken umso eher. Der kriegt im Ernstfall eine gepellt vom Alten und tobt sich dann halt im Gelände irgendwie aus.

Irgendwie tendiere ich ja zu älterer Tierheimkatze, mit dem
Hintergedanken, dass die dann einen schönen Lebensabend haben
könnte, aber wenn die und Kater Karlsson sich hassen würden,
wäre sie bestimmt schwieriger unterzubringen als eine junge
Katze.

Eine Freundin von mir hat 4 (!!) Tierheimkatzen durchprobiert, die 5. war’s dann. Große Katzenliebe lebenslang. Aber das muss man erst mal bringen! Ich könnte nie im Leben 4 Katzen einfach wieder ins Heim zurückgeben. Sie steht halt auf dem Standpunkt, dass es besser ist, die 4 armen Viecher landen wieder - nach einem echten Familienleben in greifbarer Nähe - im Bau, als das ganze lange Katzenleben fortan nur Krieg, Gemetzel und Hass. In der Theorie hat sie ja recht, aber…Bei kleinen Kätzchen ist die Chance, dass sich beide beständig gleich an die Kehle gehen, ungleich geringer im Vergleich.

Gut, ganz egoistisch: So kleine Katzen sind halt so süß!

Ganz ehrlich? Nach dem monatelangen Leben mit insgesamt 8 davon 6 unfassbar herzzerreissend obersüüüüßen (wirklich!) Katzen in der Wohnung kann ich dir flüstern, dass Katzenbabys nur auf Fotos oder in Filmen putzig sind auf die Dauer. Hat schon Spass gemacht, irgendwie und war eine echte Erfahrung für’s Leben, aber freiwillig tue ich mir mein ganzes restliches Leben keine tobende kleine Mörderbande mehr an, die einem nachhaltigst die Bude zerlegt und einen nicht schlafen läßt, weil sie sich in mehrere Schichten aufgeteilt 24/7 kloppen wie die Geisteskranken.

dann wiederum ist Kater Karlsson mal gar nicht verspielt (er
will nur jagen, rumlungern und übers Leben im Allgemeinen zu
Harfenklängen nachdenken), das wäre dann wohl sehr langweilig
für eine junge Katze ohne andere kätzischen Alternativen.

Mein alter Psycho ist mit seinen Aufgaben gewachsen und im ganzen lebhafter und im Ganzen zugänglicher geworden als Chef. Ist vielleicht bei Kater Karlsson auch so.

Nun gut, erst mal will da hingezogen sein, dann kann ich das
ja in einem Vierteljahr angehen.

Sowieso. Der Gute muss sich ja schliesslich zuvorderst erstmal selbst zurechtfinden.

Beste Grüße

Annie

Hi,

ich gebe Dir in mehrlei Hinsicht völlig recht:

Ich habe eine große Bewunderung für Katzenmütter entwickelt während ich Kid Kater Karlsson mit einem Fläschchen aufzog und ihn andauernd waschen musste! Sehr süß, und wirklich, dass er nicht mehr da ist, bricht mir das Herz, aber dass ich jetzt eine tiefe Leidenschaft für die Katzenaufzucht entwickelt hätte, wäre übertrieben. Zumal ich mit dem auch wahnsinnig Glück hatte und er kein großer Zerstörer war.

Ich könnte NIE Katzen zurück ins Tierheim bringen. Was dann wahrscheinlich bedeuten würde, dass ich irgendwann mit einer extrem verfeindeten Katzenbande in der Mitte von nirgendwo wohnen würde!

Die ersten drei Monate soll er sich jetzt erstmal einleben.

Vielen Dank nochmal

PS: Vielleicht stehle ich einfach den Nachbarskater, mit dem Kater Karlsson dick befreundet ist. Sie haben viele gemeinsame Interesse - groß sein und unter einem Busch schlafen.

Hallo,

naja, mein Vermieter ist zeitgleich mein Arbeitgeber, Kater Karlsson ist quasi nun auch angestellt, aber wenn ich dann noch ZWEI Katzenkinder anschleppe… Mal sehen, wie sich das so anlässt!

Viele Grüße

Hallo,

da hast Du natürlich auch recht, vielleicht ist es wirklich gut für ihn, wenn keine jungen Punk-Kater nur drauf warten, ihn zu verdreschen.

Viele Grüße

Ich könnte NIE Katzen zurück ins Tierheim bringen. Was dann
wahrscheinlich bedeuten würde, dass ich irgendwann mit einer
extrem verfeindeten Katzenbande in der Mitte von nirgendwo
wohnen würde!

Hatte ich 8 Jahre lang. Besten Dank auch. Hab es auch nicht übers Herz gebracht, eine abzugeben. Und so musste ich bis zum altersbedingten Ableben der Chefin die ganze Zeit über beide zu getrennten Zeiten in getrennten Räumen füttern und durfte all die langen Jahre nienieniemals den rangniedrigen kleinen Bogumil herzen, wenn die olle Edith in der Nähe, wach und orientiert war. Und der war doch so eine unglaubliche Schmusebacke. Möchte ich auch nicht mehr haben, diese Konstellation.

Huhu,

vielleicht erinnerst du dich, ich habe auch ein Findelkaterchen großgezogen (der mit der plötzlichen Bewusstlosigkeit), was den Nachbarskater, der bei mir ein und aus ging, anfangs irritierte.

Nachbarin ist weg, Kater ist geblieben und wohnt nun dauerhaft beim kleinen Untoten und mir. Der alte ist etwa 9 Jahre und hat vor nicht allzulanger Zeit bei einem Ausflug seine zwei unteren Eckzähne verloren. Das nutzt der Zombie voll aus. Und der große wird hier traktiert, egal ob er schläft oder wacht - wenn Zombie spielen will, muss Zilly dran glauben. Hier drinnen sind die also eher entweder mindestens ein paar Meter getrennt oder ein Knäuel und Zilly zieht sich mehrmals täglich genervt zurück.

Draußen wiederum sieht das ganz anders aus. Da sind die ein Herz und eine Seele, jeder triezt mal ein bischen den anderen, aber es kommt nie zu nem knurren oder fauchen und die scheinen auch gemeinsam durch die Gegend zu streifen. Es sieht so aus, als ob der Kleine immer mehr die Gegend erkundet und ihn der Große an die Pfote nimmt „Komm, ich zeig dir alle guten Stellen.“

Das kann also durchaus so auch gehen.

Aber deine Methode, erst mal abzuwarten und zu schauen, ist natürlich am so oder so am besten. Das nur ein kleiner Erfahrungsbericht von mir (und gleichzeitig ne Rückmeldung, dass es das kleine Unglücksbündel von damals sehr gut geschafft hat und schon jetzt den großen wachstumstechnisch fast eingeholt hat).

Liebe Grüße
Lockenlicht

Hallo,

klar erinnere ich mich! Ist schön zu hören, dass es ihm jetzt so gut geht! Offensichtlich hat er es ja gut getroffen :wink:

Nunja, jetzt steht erstmal der Umzug selber an - mit einem Kater, der Autofahren hasst!
Demnächst kommt er erst mal in Katerlandverschickung, so dass der Umzug rollen kann und dann wird man sehen mit einem Katzenkumpel.

Vielen Dank für die Rückmeldungen und alles Gute für den Findelkater!

Hi,

ich kann mir kaum vorstellen, das in dem Katzenparadies weit und breit keine anderen Katzen sind. Dann würdest du die Mäuse auf der Straße steppen sehen :wink:

Wir hatten immer Katzen unterschiedlichen Baujahrs, es kam immer mal wieder eine dazu, auch sind manchmal welche gegangen. Aktuell wohnen 2 Katzofanten BJ 99 zusammen mit einer Terrortatze die ich am 11. September 2011 adoptiert habe. Alles Freigänger so sie den wollen.

Im Haus ist die Situation so, das Terrortatze die beiden anderen gerne triezt, draußen sieht es dann anders aus.

Ich würde dir vorschlagen, erst mal den Umzug in aller Ruhe über die Bühne zu bringen, deinem Kater etwas Eingewöhnungszeit zu geben und dann über weitere Vergesellschaftung nachzudenken. Vielleicht eher ein junger Hüpfer als ein Oma / Opa-Kumpel. Bei meinen Tieren war es immer so, das sie in jüngerer Gesellschaft durchaus aufgeblüht sind.

Gruss,
Little.

Hallo

naja, mein Vermieter ist zeitgleich mein Arbeitgeber, Kater Karlsson ist quasi nun auch angestellt, aber wenn ich dann noch ZWEI Katzenkinder anschleppe…

Der findet die bestimmt süß! :smile:

Viele Grüße

Hi,

vielleicht denkt er aber auch:

http://www.google.de/imgres?q=crazy+catlady&um=1&hl=…