Kauf einer Denkmalimmobilie - Meinung?

Hallo,

zwecks Altersvorsorge und Anschaffung einer Immobilie sind wir auf Denkmalimmobilien gestoßen. Leider hört und ließt man doch sehr oft negative Beiträge, wie zum Teil explodierende und unvorhersehbare Kosten bei so einer Denkmalimmobilie. Hat jemand bereits Erfahrung gemacht und kann mit gutem Gewissen die Investierung in so eine Form der Immobilie empfehlen?

Hallo,

zwecks Altersvorsorge und Anschaffung einer Immobilie sind wir auf Denkmalimmobilien gestoßen.

Über einen Vermittler oder auf dem freien Markt ?

Leider hört und ließt man dochsehr oft negative Beiträge,

nicht unberechtigt.

jemand bereits Erfahrung gemacht und kann mit gutem Gewissen die Investierung in so eine Form der Immobilie empfehlen?

Warum soll es eine denkmalgeschützte Immobilie sein ? Warum kalkuliert ihr nicht eine ganz normale bestandimmobilie durch ?

Als Laie würde ich, wie der Vorschreiber schon bemerkte, die Finger von so etwas lassen.
Denkmalschutz kann ein Fass ohne Boden sein und ist, auch wenn es gut läuft, auf Grund der Auflagen des Denkmalschutzes, nicht unerheblich teurer als eine anderweitige Bestandsimmobilie.
Es rechnet sich nur, wenn steuerliche Vergünstigungen gewährt werde. Da ist es auf Grund der Steuerprogression natürlich besser, je mehr man Verdient. Also ein Fall für den Steuerberater.
Natürlich darf ein solches Objekt nicht auf den letzten Cent gerechnet und Finanziert sein, sondern es sollte noch ausreichend Kapital zur Verfügung stehen um problemlos Nachschießen zu können.
Vorteil wäre in meinen Augen lediglich eine bessere Vermietbarkeit bzw. Verwirklichung des persönlichen Geschmackes, also Liebhaberei.
Architekt mir Sanierungs- und Denkmalschutzerfahrung muss ebenso Pflicht sein, wie ein Steuerberater.

vnA

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Danke für Infos.
Wir haben zu einem natürlich ein persönliches Gefallen an einer alten Denkmalimmobilie zudem die Höhere Mietpreis Einnahme die Sich erzielen lässt in einer guten Lage in Berlin, zu dem Renoviert etc.

Der andere wesentlich erheblichere Vorteil den wir sehen ist bei einem „Gutverdiener“ können die Investionskosten zu 100% abgeschrieben werden. Info von einer empfohlenen Marklerseite für :

Das steigert natürlich die Attraktivität um ein vielfaches gegenüber einer Bestandsimmobilie.
Daher eher die Frage ob jemand bereits in eine Denkmalimmobilie investiert hat und wie hier seine Erfahrungen sind

MOD: URL entfernt

Hallo!

Hat jemand bereits Erfahrung gemacht und kann mit gutem Gewissen
die Investierung in so eine Form der Immobilie empfehlen?

Ob die Investition in eine Immobilie empfehlenwert ist, hängt wie immer von der Immobilie und ihrer Nutzung ab sowie vom Investor und seinen Zielen.

Sanierung und Erhalt eines unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes ist regelmäßig kostspieliger als bei einem Gebäude, bei dem nur Nutzungsaspekte im Vordergrund stehen. Weil Denkmalschutz ein Anliegen des Gemeinwesens ist, sind Investitionen in den Denkmalschutz steuerlich begünstigt. Auch Fördermittel können beantragt werden. Beide Aspekte kommen in der Bedeutung über Köder in Prospekten für Anleger nicht hinaus. In der Praxis bringt die Berücksichtigung des Denkmalschutzes neben aufwendigerem Genehmigungsverfahren so deutlich erhöhte Kosten mit sich, daß schnellere Abschreibung den Kohl nicht fett macht. Die Fördertöpfe sind so eng bemessen, daß der Löwenanteil regelmäßig für den Erhalt von Sakralbauten und besonders exponierten Objekten ausgegeben wird und für die Vielzahl weniger spektakulärer Gebäude bestenfalls etwas übrig bleibt, was den Antragsaufwand kaum lohnt. Ungeachtet dessen gibt es vorzugsweise in Stadtlagen viele sehr profitable Gebäude, deren Fassaden, Eingangsbereiche und Treppenhäuser unter Denkmalschutz stehen. Die Rendite wird aber nicht aufgrund des Denkmalschutzes erwirtschaftet, sondern aufgrund der Lage. Kurz: Die Rechnung, über den Denkmalschutz zu finanziellen Vorteilen zu kommen, geht nicht auf. Steuerliche Vorteile können die Mehrkosten nicht kompensieren.

Geht es nicht um Geldanlage, Immobilienfonds und Steuersparmodelle, sondern um den Kauf einer denkmalgeschützten Immobilie zur eigenen Nutzung, läuft dies für den durchschnittlichen Privatkäufer auf ein wirtschaftliches Desaster hinaus. Da wird die untere Denkmalschutzbehörde zum Gegner, die Ortgangsteine vom Baustoffhändler und Fenster mit Normmaßen und der zum Putzen so praktischen großflächen Verglasung nicht genehmigen will. Alles andere läßt die Kosten um ein Mehrfaches klettern. Am Ende ergehen sich solche Eigentümer in nicht Druckfähigem über Denkmalschutz und dafür zuständige Behörden. Tatsächlich aber paßten nur Immobilie und Käufer nicht zusammen.

Unter Denkmalschutz stehende Gebäude sind etwas für Käufer, deren Finanzierung nicht auf Kante genäht ist, die mit Unwägbarkeiten umgehen können und die das denkmalgeschützte Objekt um seiner selbst willen haben wollen. Solche Leute haben sich mit dem Gebäude, seiner Geschichte und dem Stil des Architekten auseinander gesetzt, haben sich die Sachkunde angeeignet, um für das betreffende Objekt der Denkmalschutzbehörde ein mindestens ebenbürtiger Partner zu sein, der die Behördenmitarbeiter als willkommene Unterstützer konsultiert. Die wissen nämlich, wer das vor 100 Jahren in der Region übliche Steinformat nachfertigt, wo gerade ein Posten gereinigter Steine aus einem Abbruch zum Verkauf steht und wer eine pfiffige Lösung für feingliedrige Stahlsprossenfenster realisiert hat, die thermisch ordentlich isolieren. Der abseits aller wirtschaftlichen Vernunft ins Objekt verliebte Eigentümer läßt sich von einem in Denkmalschutzbelangen erfahrenen Architekten beraten und zuckt auch nicht, wenn die Sanierung darauf hinaus läuft, das Haus im Interesse des Fassadenerhalts und um gleichzeitig aktuelle energetische Anforderungen zu erfüllen, von innen noch einmal in die alte Hülle gebaut wird. Solchem Eigentümer muß kein Amt verbieten, eine Sat-Schüssel an die Fassade zu bauen, weil er derart Verschandelndes sowieso niemals täte und er läßt das historische tonnenschwere Tor für einen Preis restaurieren, für den man den ganzen Lagerbestand fernbedienbarer Schwenk-Dreh-Sonstwas Tore eines Händlers kaufen könnte. Ob Steine oder Zierelemente an der Fassade, Türen, Fenster, Fliesen und Geländer, wirklich alle unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeteile bewegen sich bei Herstellung, Restaurierung, handwerklichem Aufwand und Unterhalt in einer anderen Liga als „gewöhnliche“ Gebäude. Die Erfüllung zeitgemäßer energetischer Anforderungen, damit auch langfristig die Vermietbarkeit und bei Eigennutzung irgend verträgliche Betriebskosten, können den Aufwand explodieren lassen. Ist dann irgendwann alles fertig, hätte der Eigentümer mit dem eingesetztem Geld mindestens 2 neue Häuser bauen können. Das muß man genau so wollen. Wer dabei Renditeüberlegungen im Hinterkopf hat, wird enttäuscht.

Wer zur Gruppe der letztgenannten Leute gehört, soll sich ein unter Denkmalschutz stehendes Objekt zulegen - ein anspruchsvolles, dauerhaft ausfüllendes Hobby, das neben Sachkunde den geeigneten wirtschaftlichen Hintergrund erfordert. Alle anderen sollen sich gerne denkmalgeschützte Gebäude angucken, aber als Kaufinteressenten einen großen Bogen darum machen. Sie täten sich selbst, dem Gebäude und dem Denkmalschutz keinen Gefallen.

Gruß
Wolfgang

Das steigert natürlich die Attraktivität um ein vielfaches gegenüber einer Bestandsimmobilie.

Glaube mir, wenn Du genau nachrechnest, sieht es anders aus.

Daher eher die Frage ob jemand bereits in eine Denkmalimmobilie investiert hat und wie hier seine Erfahrungen sind

Ich habe vor Jahren einmal mit der Finanzierung solcher Anlageobjekte zu tun gehabt. Alle, die mir vorgelegt wurden waren, völlig überteuert. In den Anbieterprospekten wurde mit Annahmen gearbeitet, die ich als privater Investor nie machen würde. Mit anderen Worten: Sie waren schön-gerechnet.

Das Problem bei diesen Projetken ist, dass alle Beteiligten ihr Geld verdient haben, wenn der Anleger unterschrieben hat. Nur der Anleger muß 30 Jahre warten, bis er sieht, ob er etwas verdient hat.